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39.1935 (1936)

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K arl Sichart, D ie D elm enhorster ev. K irchengebäude seit der R eform ation 3 5<br />

Trotzdem fand die Kirche keine Gnade in den Augen des Frankfurter<br />

Ratsherrn Uffenbach, der sie einige Jahre später auf seiner<br />

Durchreise besichtigte. In seinem Reisebericht schrieb er über sie<br />

die Worte: „Die Kirche, so wir sahen, ist schlecht und von außen wie<br />

ein Privatgebäude anzusehen.“ Das wußten auch die Delmenhorster,<br />

und sie haben immer wieder größere Summen für Erneuerungsarbeiten<br />

aufgebracht, so in den Jahren 1705 und 1717. Ein Teil der erforderlichen<br />

Steine war jetzt vom abgebrochenen Schlosse gekommen.<br />

Im Jahre 1742 erhielt der Turm dann mit einer Grundfläche von<br />

7,70X7,70 m, einer Höhe von 64 und einer Dicke von 4 Fuß seine<br />

jetzige Gestalt durch eine massive Ummauerung. Trotz schwerer<br />

Bedenken, die Graf Christian bei einem zu hohen Turm für die<br />

Sicherheit der Festung hatte, war doch seine Einwilligung zum Ausbau<br />

eines dritten Faches gegeben worden. Die gesamte Höhe des<br />

Turmes betrug nun 114 Fuß.<br />

Etwa dreißig Jahre später tauchte dann zum ersten Male der<br />

Gedanke auf, die stets noch reparaturbedürftige Kirche durch eine<br />

neue zu ersetzen. Aber das fehlende Geld und die Verhandlungen,<br />

es zu beschaffen, waren die Veranlassung, daß man erst im Jahre 1786<br />

zur Ausführung dieses Planes kam. Zum Bauaufseher wurde der<br />

frühere Kirchenjurat Körner gewählt, der neben der Verwaltung des<br />

Kirchenbaufonds, der inzwischen auf 6250 Rtl. angewachsen war, darauf<br />

zu achten hatte, daß die erforderlichen Arbeiten geleistet und<br />

die Materialien in der vorgesehenen Güte geliefert wurden.<br />

Gleichzeitig schloß man mit Johann Dietrich Ötken einen Pachtkontrakt<br />

ab wegen seines Hauses, das während der Bauperiode nach<br />

Entfernung einiger Innenwände als Kirche dienen sollte.<br />

Um mit dem neuen Bau keine Enttäuschung zu erleben, wollte<br />

man ihn sicher fundieren und trieb 185 Stück Erlenpfähle von achtzehn<br />

Fuß Länge in den Boden.<br />

Die Regierung wollte tun, was in ihren Kräften stand, um der<br />

armen Gemeinde unnötige Kosten zu ersparen. Daher gestattete sie,<br />

daß der alte Schloßturm niedergebrochen und die Steine zu der neuen<br />

Kirche verwendet werden könnten. So gewann man rund 120 000<br />

Stück abgesehen von den Kosten für den Abbruch — fünf Reichstaler<br />

für je tausend Stück — umsonst, den Rest — 36 000 Stück — bestellte<br />

man bei drei verschiedenen Ziegeleien,<br />

Der Verdingungsplan vom 16. Juni 1786 gibt uns die Möglichkeit,<br />

die neue Kirche vor unseren Augen erstehen zu lassen. Wie Pastor<br />

Bardewyk vorgeschlagen, war auf den nördlichen Anbau verzichtet<br />

worden. Die äußere Länge beträgt 31,30 m, die Breite 16,90 m, die<br />

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