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Kirchensilber stadtoldenburgischer<br />

Silberschmiede.<br />

Von Georg Müller-Jürgens.<br />

Bisher waren Stücke stadtoldenburgischer Silberschmiede aus<br />

früheren Jahrhunderten nicht bekannt1). Es lassen sich jedoch folgende<br />

feststellen:<br />

1. Der Zwischenahner Kelch.<br />

Auf dem Fuße des Kelches finden sich folgende Worte (Bau- und<br />

Kunstdenkmäler IV S. 193/4): her hermen, Brun yn Garnholt, Dyrick<br />

yn Bom, Hyndryck Hyncken. K(Kerkswaren). Es sind die Namen des<br />

Pfarrers Ruwe und der Ratsleute, die in der Urkunde 375 des VII. Bandes<br />

des Oldenb. Urkundenbuchs von Rüthning S. 110 aufgeführt sind,<br />

nur daß dort her hermen mit seinem Familiennamen Ruwe aufgeführt<br />

und als kerckher bezeichnet wird. Aus der Urkunde des Jahres 1512<br />

gehen dieser Pfarrer und Ratsleute als außerordentlich tätige Personen<br />

hervor; sie haben die Windmühle gebaut, den alten Reliquienschrein<br />

zurechtmachen lassen, die Urkunden des Kirchenarchivs in<br />

einem Buche zusammengefaßt und die Güter des hlg. Johannes aufgeführt.<br />

Der Kelch stammt also aus der Zeit um 1512. Ob die Zeichen<br />

auf dem Nachbarfelde des Kelches die Jahreszahl 1512 bedeuten,<br />

steht dahin. Unter den in der Urkunde aufgeführten Gütern wird<br />

eine kleine Monstranz erwähnt, die von Johann Goltsmede für 7 alte<br />

Gulden gekauft worden ist. Ein Johann Goltsmede wird in dem<br />

Testament des Grafen von Oldenburg vom 4. September 1548 erwähnt.<br />

Daß beide identisch sind, ist anzunehmen; also war der Hersteller<br />

der Monstranz ein stadtoldenburgischer Silberschmied. Unmittelbar<br />

nach dem Verkauf der kleinen Monstranz wird weiter erwähnt,<br />

daß zu den Gütern des hlg. Johannes zwei neue Kelche mit<br />

Patenen gehören, der eine hat 46 Gulden, der andere 45 Gulden gekostet.<br />

Es liegt nahe anzunehmen, daß der obige Kelch aus der Zeit<br />

*) Vgl. Th. Raspe: „Von den alten Oldenburger Goldschmieden" Old.<br />

Jb. 2 2 (1914), S. 2 0 2 ff.

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