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Die Überwindung des Pessimismus Arbeit, Bildung ... - LBS

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<strong>Die</strong> Art und Weise, wie wir Politik im Nationalstaat gestalten oder eben nicht mehr alleinig<br />

gestalten können.<br />

Globalisierung bringt uns – das ist ihre Habenseite – aber auch jenen Reichtum, jene Vielfalt , in der<br />

Kultur wirklich spannend, weltumspannend wird. Wollen wir wirklich wieder nur Bratwurst und<br />

Blasmusik? Nun essen wir genüsslich Thailändische Lukullitäten und trinken chilenischen Wein,<br />

während wir in typisch deutscher Manier über die Globalisierungsfalle lamentieren .<br />

Während die Menschen in der Zivilisation fortschreiten, und kleine Stämme in größere Einheiten<br />

verschmelzen, sagt ihnen die Vernunft, dass sie ihre sozialen Instinkte und Sympathien auf alle<br />

Menschen ausdehnen sollten, selbst wenn sie persönlich nicht mit ihnen bekannt sind.<br />

Von wem stammt dieses Zitat? Es stammt ausgerechnet vom Entdecker <strong>des</strong> knallharten Prinzips<br />

Auslese und Anpassung. Von Charles Darwin. Survival of the Fittest – das heißt eben nicht Sieg der<br />

Stärksten, Mächtigsten. Wer fit ist im Globalen Zeitalter, kann zwischen dem Verschiedenen<br />

vermitteln. Er übt sich in Moderation von Vielfalt – das ist in der globalen Ära eine wichtige<br />

Ressource von Wachstum und Kraft.<br />

Glokalisierung: Lokal plus Global = GLOKAL<br />

Muss Globalisierung zu einem kulturellen Einheitsbrei führen, in dem wir von Shanghai bis zum<br />

Nordkap immer in derselben Boutique einkaufen? Wir glauben, dass Globalisierung sich zur<br />

Glokalisierung weiter entwickelt – Lokal plus Global gleich GLOKAL!<br />

In der Sprachbildung könnte Glokalisierung darin bestehen, dass wir Dialekt und Englisch sprechen<br />

– und auf das Hochdeutsch verzichten.<br />

Im neuen Europa werden die Regionen die entscheidende Rolle spielen, nicht mehr die alten<br />

Nationalstaaten <strong>des</strong> Industriezeitalters. . 1<br />

In der Konsumkultur hat sich gezeigt, dass reine Weltprodukte gescheitert sind. Das Weltauto von<br />

Ford war ein Flop. Deshalb experimentiert McDonalds mit regionaler Küche, bringt Dönerburger<br />

oder Marillenknödel. Coca Cola stößt, als Monoprodukt auf kulturelle Grenzen. In Rußland wird<br />

Coca Cola die Fähigkeit zugesprochen, Falten zu glätten. In Haiti wird Coke in Voodoo-<br />

Zeremonien eingesetzt, um Tote wieder zum Leben zu erwecken. <strong>Die</strong> taiwanesische Übersetzung<br />

<strong>des</strong> Pepsi-Slogans „Come alive with the Pepsi-Generation” lautet „Pepsi erweckt ihre Vorfahren<br />

wieder zum Leben”. i<br />

In Österreich geht man bei niedrigem Blutdruck zum Arzt, Engländer halten das für Humbug. Das<br />

berühmteste Beispiel globalisierter Trivialkultur, Dallas, zeigt, wie radikal verschieden Rezeptionen<br />

sein können. Algerier finden in „Dallas“ die Bestätigung der Bedeutung der Großfamilie. <strong>Die</strong><br />

immigrierten Russen sahen Dallas mit Verachtung über die mangelnde Familien-Kultur der<br />

1 Das Markforschungsinstitut INRA in einer Studie 1998: Ein heimatgeschichtlicher Rückblick über die letzten 10<br />

Jahre scheint einen Trend weg vom Nationalen, vom Bun<strong>des</strong>staatlichen, hin zur kleinen Heimat der Region zu<br />

belegen. 41 Prozent der Deutschen assoziieren mit Heimat das Dorf oder die Stadt, vor zehn Jahren waren es erst 25<br />

Prozent, 23 Prozent geben die Region an, früher 18%.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 3

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