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Die Überwindung des Pessimismus Arbeit, Bildung ... - LBS

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Folgende Elemente führen zu diesem Syndrom<br />

Erstens: die erlernte Hilflosigkeit stammt aus einer fünzigjährigen Erfahrung der Klage, die immer<br />

zu Subventionen führte. Sie ist antrainiert und als solche eine natürliche Reaktion auf die<br />

Verhältnisse.<br />

Zweitens: die kulturpessimistischen Eliten, die uns seit vielen Jahren begleiten. <strong>Die</strong> Intellektuellen<br />

<strong>des</strong> Schuldvorwurfs. <strong>Die</strong> Zukunftsforscher der Vergangenheit, die mit den dunklen Augenbrauen,<br />

die uns anstarrten und sagten: Es wird übel enden – und ihr seid schuld. „Wir haben unsere Angst<br />

zu erweitern“, schrieb Günther Anders 1957. „Habe keine Angst vor der Angst, habe Mut zur<br />

Angst. Ängstige Deinen Nachbarn wie dich selbst!“<br />

Drittens: die Medien, die in ständiger Überkonkurrenz auf dem Aufmerksamkeitsmarkt ums<br />

Überleben kämpfen. Und was errregte Aufmerksamkeit besser als Angst? Was lässt sich besser in<br />

endlosen Fearshows inszenieren als die Steigerung der Befürchtung in immer neuen Kaskaden<br />

wortreicher Ratlosigkeit? Denken Sie an Sabine Christiansens Talkshow, die die bösartige ‚Zeit‘<br />

einmal als ‚Altherrenblähung am Sonntagabend‘ titulierte.<br />

Viertens die tiefen Traumata der Deutschen Geschichte. Wir haben keine Tradition im Verändern,<br />

umso mehr eine dunkle Geschichte <strong>des</strong> gewaltsamen Verändert-Werdens. Unsere Idealismen – oder<br />

vielmehr die unsere Väter und Großväter – sind missbraucht worden.<br />

Fünftens mangelt es uns an dem, was Menschen brauchen, um sich bewegen und wandeln zu<br />

können. Einem kohärenten, stimmigen Zukunftsbild. Einer Vision einer zukünftigen Gesellschaft.<br />

Bevor wir jetzt ganz Deutschland via Trinkwasser unter solide Antidepressiva setzen – manche<br />

Pharmafirmen werden sicher davon träumen - können wir vielleicht eine Verbesserung <strong>des</strong><br />

Patienten bewirken, indem wir uns offensiv mit Wandel beschäftigen. Mit den Megatrends, die<br />

unsere Welt in großen historischen Zyklen nicht nur zum Schlechteren verändern.<br />

Megatrends müssen in der Logik der Zukunftsforschung min<strong>des</strong>tens drei Bedingungen erfüllen:<br />

Sie müssen eine Halbwertzeit von min<strong>des</strong>tens 25 Jahren, also epochalen Charakter haben.<br />

Sie müssen „ubiquitär“ sein, lateinisch für „überall vorkommend“. Das heißt: Man muss ihre<br />

Wirkungen in allen menschlichen Bereichen, vom Konsum über die Politik bis ins Private spüren.<br />

Sie müssen im Kern globalen Charakter haben. Auch wenn sie nicht überall auf unserem Planeten<br />

bereits in voller Blüte stehen.<br />

Megatrend Globalisierung<br />

<strong>Die</strong> Menschheit ist vor 100.000 Jahren in Afrika aufgebrochen, um den Planeten zu erwandern.<br />

Kolumbus, Vasco da Gama –waren das nicht alles Globalisierer? Unstrittig ist jedoch, dass dieser<br />

Prozess erst seit dem weltweiten Flugverkehr und der Entwicklung von Echtzeit-Märkten durch<br />

Computernetze seine volle Dynamik entfaltete.<br />

Globalisierung verändert alles:<br />

Unsere Produktionsweisen, die sich nun in neuen <strong>Arbeit</strong>steilungen quer über den Planeten<br />

organisieren.<br />

Matthias Horx, <strong>Die</strong> <strong>Überwindung</strong> <strong>des</strong> <strong>Pessimismus</strong> 2

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