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de<br />
Streifzug.<br />
Kundenmagazin, Frühling 2013.<br />
<strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong><br />
«Das Wallis macht<br />
mich glücklich!»<br />
ab Seite 6<br />
Wildwasser-Wanderung<br />
auf die Griesalp<br />
ab Seite 10<br />
Der Held von der<br />
Lötschberg-Strecke<br />
Seite 23
DREI PRINZEN UND<br />
EINE KÖNIGIN LADEN EIN<br />
DREI<br />
Ausflugsziele<br />
für CHF 60.–<br />
Vorverkauf bis 26. April:<br />
nur CHF 44.–<br />
Die drei schönsten<br />
Schweizer<br />
Panorama gipfel<br />
mit ihren Bahnen<br />
und die stolze<br />
Thuner- und<br />
Brienzersee-Flotte<br />
mit dem Aktionsticket<br />
ent decken!<br />
2<br />
Wählen Sie von vier attraktiven Angeboten drei aus zum<br />
Aktions preis von nur CHF 60.– (CHF 44.– im Vorverkauf bis<br />
26. April 2013)!<br />
Eine Retourfahrt aufs Niederhorn, den Niesen, das Stockhorn,<br />
eine Tageskarte 2. Klasse für den Thuner- und Brienzersee.<br />
Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung der Eltern oder<br />
Grosseltern gratis.<br />
Verkauf bei den drei Bergbahnen, der <strong>BLS</strong> Schiff fahrt, den<br />
<strong>BLS</strong> Reisezentren, den RBS-Verkaufsstellen sowie online auf<br />
www.thunersee.ch.<br />
GROSSE<br />
FRÜHLINGSAKTION<br />
27. April bis 31. Mai 2013<br />
<strong>BLS</strong> Schifffahrt<br />
058 327 48 11<br />
Niederhornbahn<br />
033 841 08 41<br />
Niesenbahn<br />
033 676 77 11<br />
Stockhornbahn<br />
033 681 21 81<br />
Thunersee Tourismus<br />
084 284 21 11<br />
www.thunersee.ch
EDITORIAL<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Der Frühling ist die Jahreszeit<br />
der erwachenden und<br />
spriessenden Natur. Er<br />
verbindet den kalten Winter<br />
mit dem warmen Sommer.<br />
Die längeren Tage und die<br />
steigenden Temperaturen<br />
ziehen uns nach draussen,<br />
wir geniessen die Natur und<br />
bereisen unser Land.<br />
Verbindend wirkt auch der «Lötschberg». Via Lötschberg<br />
Scheitel- und Basistunnel oder Lötschenpass<br />
gelangt man vom Kanton Bern ins Wallis und umgekehrt.<br />
Alpenpass und -tunnel bringen die Schweiz näher<br />
zusammen. Seit 100 Jahren betreibt die <strong>BLS</strong> die<br />
Lötschbergstrecke mit ihren imposanten Brücken und<br />
Viadukten. Diese spektakuläre Landschaft mit tosenden<br />
Wasserfällen stellen wir Ihnen ab Seite 10 ausführlich<br />
vor. Auch unser Ausflugstipp auf Seite 43 bringt Ihnen<br />
die verbindende Wirkung des «Lötschberg» näher: Er<br />
führt Sie im Rundkurs von Spiez über Zweisimmen und<br />
Montreux nach Brig, bevor Sie via Kandersteg die<br />
Rückreise antreten.<br />
Stephanie <strong>Heinzmann</strong> erklärt im Interview ab Seite 6,<br />
wie sie ihre Walliser Wurzeln und ihre Heimat mit ihrem<br />
Leben und ihrer Karriere in Deutschland verbindet. Und<br />
was ihr die <strong>BLS</strong> bedeutet.<br />
Ich wünsche Ihnen eine vergnügliche Lektüre und<br />
verbindende Frühlingserlebnisse!<br />
Herzliche Grüsse<br />
<strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong><br />
«Mit der <strong>BLS</strong> auf Weltreise.»<br />
ab Seite 6<br />
3 Editorial / Inhaltsverzeichnis<br />
4 News<br />
6 Interview: <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>, Sängerin<br />
10 Reportage: Wildwasser im Kiental<br />
16 Thema: Transportkette im öffentlichen Verkehr<br />
23 Fahrgastporträt: Karl Granacher<br />
24 Blickpunkt: Reisezentrum Murten<br />
27 Poster zum Herausnehmen<br />
28 <strong>BLS</strong>-Streckennnetz<br />
31 Gastrotipp: Brasserie Bits & Bites Bern-Brünnen<br />
34 Unterhaltung / Leserbriefe<br />
37 Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
39 Familientipp: Seilpark Gantrisch<br />
41 Ausflugstipp: Der GoldenPass Classic<br />
42 Wandertipp: Von Rüeggisberg nach Schwarzenburg<br />
44 Freizeit<br />
46 Mitarbeiterporträt: René Aeberhard, Leiter<br />
Innenausstattung<br />
49 <strong>BLS</strong>-Shop<br />
50 Event- und Kulturagenda<br />
52 Inside <strong>BLS</strong>: Dampfschiff Blümlisalp<br />
54 Broschürenbestellung / Impressum<br />
55 Endstation: Bänz Friedli<br />
Daniel Wyder<br />
Leiter Infrastruktur und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der <strong>BLS</strong> <strong>AG</strong><br />
Griesalp:<br />
An tosenden Wassern wandern<br />
ab Seite 10<br />
Wie die <strong>BLS</strong> für<br />
reibungsloses Umsteigen sorgt<br />
ab Seite 16<br />
Wie Lokführer Granacher<br />
einen Zug rettete<br />
ab Seite 23<br />
Sängerin <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>,<br />
fotografiert von Anita Vozza.<br />
3
Der MUTZ kommt gut an.<br />
Die Fahrgäste auf der Linie S31 / S3 (Biel / Bienne–Münchenbuchsee–Bern–Belp) möchten ihn nicht mehr<br />
missen. Und auch jene auf der Linie S1 ( Fribourg / Freiburg–Bern–Münsingen–Thun) haben ihn schnell lieb<br />
gewonnen: Der MUTZ, neuer Doppelstockzug der <strong>BLS</strong>, kommt gut an. Während die neuen Züge auf der<br />
S31 / S3 vorläufig nur während einer 20-tägigen Betriebserprobung eingesetzt werden, sind auf der S1<br />
erste Verbindungen fest im Fahrplan; bis Ende 2013 werden alle S1-Verbindungen (ohne Zusatzzüge) mit<br />
den MUTZen gefahren. Danach beginnt die Umstellung auf den übrigen Linien (S3, S31 und S6). Die<br />
neuen Züge – Ende Februar waren bereits sieben Doppelstöcker im Einsatz – erhielten in einer Umfrage<br />
unter den Fahrgästen sehr gute Noten. Platz- und Einstiegsverhältnisse (im Bild eines der grosszügigen<br />
Multifunktionsabteile), Design oder die Ruhe beim Reisen wurden zumeist mit gut oder sehr gut beurteilt.<br />
Die Umfrage und ein Wettbewerb finden sich unter www.bls.ch / doppelstockzug<br />
Bahnhof Mülenen ist rollstuhlgängig<br />
SMS-Alarm: neu auch via Facebook<br />
4<br />
Im Bahnhof Mülenen wurden die beiden Aussenperrons<br />
erhöht, auf 220 Meter verlängert und mit<br />
einer Rampe erschlossen. Perrons und Aufgänge<br />
sind zudem überdacht. So gelangen nun auch<br />
Fahrgäste im Rollstuhl stufenfrei vom Bahnhof<br />
zur Niesenbahn und zurück.<br />
www.bls.ch / infrastruktur<br />
Meldungen über kurzfristige Änderungen,<br />
Störungen und Unterbrüche auf dem Streckennetz<br />
der <strong>BLS</strong> werden via kostenlosen SMS-Dienst<br />
unter die Leute gebracht. Diese Informationen<br />
gibt es neu auch auf der Facebook-Fanseite der<br />
<strong>BLS</strong>. Damit werden noch mehr Fahrgäste erreicht.<br />
www.facebook.com / <strong>BLS</strong>.Bahn
Neue Infopunkte an den <strong>BLS</strong>-Bahnhöfen<br />
Sondermarke zum Jubiläum<br />
Um den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />
(BehiG) gerecht zu werden,<br />
installiert die <strong>BLS</strong> an ihren Bahnhöfen neue<br />
Infopunkte. Ein solcher ist zu Testzwecken im<br />
Januar in Toffen in Betrieb genommen worden.<br />
Die dort gemachten Erfahrungen fliessen in die<br />
weitere Entwicklungsarbeit ein, wobei die <strong>BLS</strong><br />
ihren Kunden für Rückmeldungen dankbar ist.<br />
www.bls.ch / infopunkt<br />
Busland <strong>AG</strong>: 16 neue Busse<br />
«Die <strong>BLS</strong> verbindet. Gestern, heute und in<br />
Zukunft»: Unter diesem Motto feiert die <strong>BLS</strong><br />
2013 «100 Jahre Lötschbergbahn». Dafür sind im<br />
Jubiläumsjahr diverse Festivitäten geplant.<br />
Zudem würdigt die Schweizerische Post die <strong>BLS</strong><br />
mit einer Sondermarke, die ab 7. März (solange<br />
Vorrat) erhältlich ist und einen Frankaturwert von<br />
einem Franken hat. www.bls.ch / 100<br />
Mit dem Bus zur Stockhornbahn<br />
Die Busland <strong>AG</strong>, eine Tochtergesellschaft der<br />
<strong>BLS</strong>, hat Ende November 2012 16 neue, umweltfreundliche<br />
Busse gekauft. Diese ersetzen jene<br />
aus den Jahren 1992 bis 2004. Sämtliche Busse<br />
verfügen nun über Niederflureinstiege mit<br />
Absenkmechanismus. Die neuen Modelle sind<br />
vollklimatisiert und werden mit modernen,<br />
abgasarmen Motoren betrieben. Die Fahrgäste<br />
profitieren zudem unter anderem von einer<br />
optischen Haltestellenanzeige mit Doppelbildschirm.<br />
Acht Fahrzeuge sind zwölf Meter lang<br />
und verfügen über 57 Sitz- und 32 Stehplätze.<br />
Die anderen acht Fahrzeuge sind zehn Meter lang<br />
und bieten 55 Sitz- sowie 28 Stehplätze.<br />
www.bls.ch / bus<br />
Gute Nachricht für Ausflügler: Während der<br />
ganzen Sommersaison vom 27. April bis<br />
3. November verkehrt täglich ein Bus-Shuttle<br />
zwischen dem Bahnhof Erlenbach im Simmental<br />
und der Talstation der Stockhornbahn. Abfahrt<br />
Bahnhof: 9.35, 10.10, 10.35 Uhr (bedient jeweils<br />
die Züge von Bern–Spiez resp. Zweisimmen her).<br />
Abfahrt Talstation: 15.40, 16.10, 16.40, 17.10 Uhr<br />
mit Anschlüssen an die Züge nach Spiez–Bern<br />
und Zweisimmen. Preis: CHF 5.– pro einfache<br />
Fahrt (CHF 2.– für Kinder 6–16 Jahre).<br />
www.stockhorn.ch<br />
Mehr Information beim Autoverlad<br />
Der Zug ist auch Kontaktbörse<br />
Täglich benutzen rund 1 Million Fahrgäste den<br />
öffentlichen Verkehr. Mit der neuen App<br />
«SBB.Connect» bietet sich die Möglichkeit, die<br />
Anonymität der Pendlerströme zu durchbrechen:<br />
Wer über ein Facebook- oder Twitter-Account<br />
verfügt, kann damit herausfinden, ob Freunde<br />
auch im selben Zug, Tram, Bus oder Schiff<br />
unterwegs sind. So können sie sich treffen,<br />
miteinander chatten oder gemeinsam reisen.<br />
Möglich sind aber auch das Schliessen neuer<br />
Bekanntschaften oder Treffen am Bahnhof. SBB.<br />
Connect ist eine kostenlose App der SBB für<br />
iPhones und Android-Smartphones.<br />
www.sbb.ch / connect<br />
Vor den Kassen in Kandersteg und Goppenstein<br />
ist an neuen Informationstafeln ersichtlich, in<br />
welchem Takt die Autozüge verkehren. Ebenso<br />
wird über die aktuelle Strassensituation informiert.<br />
So erfahren Autofahrer und -fahrerinnen<br />
schon in Kandersteg, wie zum Beispiel die<br />
Strassen verhältnisse im Lötschental und am<br />
Simplon sind.<br />
www.bls.ch / autoverlad<br />
5
INTERVIEW<br />
Interview<br />
<strong>Stefanie</strong><br />
<strong>Heinzmann</strong><br />
Sängerin<br />
Text: Peter Bader<br />
Fotos: Anita Vozza<br />
«Ich war mit der <strong>BLS</strong> auf Weltreise.»<br />
Die Walliser Soul- und Rocksängerin <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong> hat mit der <strong>BLS</strong> zum ersten<br />
Mal die Welt entdeckt. Und im «Lötschberger» realisiert, dass sie prominent ist. Ein<br />
Gespräch über entspanntes Reisen, Familienbande im Wallis, Hörspiele der «drei Fragezeichen»<br />
und einen ungewöhnlichen Berufswunsch.<br />
6<br />
«Streifzug»: <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>, welcher ist<br />
Ihr Lieblingsdetektiv bei den Jugend-Kriminalgeschichten<br />
der «drei Fragezeichen»?<br />
<strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>: Eigentlich schon Justus, weil er<br />
der Cleverste ist, obwohl er mir als Typ nicht so sympathisch<br />
ist. Bob hat ja immer Schiss, der sicher nicht!<br />
(lacht.) Aber eigentlich entscheide ich mich nicht so gerne<br />
zwischen einzelnen Charakteren, sie alle machen eine<br />
Geschichte aus. Und ich höre jene der «drei Fragezeichen»<br />
wirklich sehr gerne.<br />
Vor allem, wenn Sie mit Ihrer Band unterwegs<br />
sind. Für Rockmusiker ist das eher ungewöhnlich.<br />
Ja, das mag sein. Ich habe aber gemerkt, dass mich Musik<br />
hören beim Autofahren eher müde macht. Bei den Geschichten<br />
bin ich hingegen aufmerksam. Ich tauche gerne<br />
in eine andere Welt ein, male mir aus, wie alles aussehen<br />
könnte. Und ich mag die Stimme des Erzählers. Wenn<br />
wir mit der Band unterwegs sind, geht alles sehr familiär<br />
zu und her. Seit viereinhalb Jahren spielen wir nun in der<br />
gleichen Besetzung, was keine Selbstverständlichkeit ist.
Im Musik-Geschäft angekommen<br />
<strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>, 23, gewann 2007 Stefan<br />
Raabs Castingshow im deutschen Privatfernsehen.<br />
Im Gegensatz zu manch anderen<br />
Castingshow-Gewinnern etablierte sich die<br />
Walliser Rock- und Soulsängerin im Musik-<br />
Geschäft. Ihr erstes Solo-Album «Masterplan»<br />
erreichte in Deutschland und der Schweiz<br />
Goldstatus. Sie erhielt den deutschen «Echo-<br />
Preis» und den «SwissAward» als beste<br />
Schweizer Nachwuchskünstlerin. Anfang 2012<br />
erschien ihr inzwischen drittes Studioalbum<br />
«<strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>», auf dem erstmals auch<br />
Eigenkompositionen zu hören sind. Der Song<br />
«Diggin’ in the Dirt» wurde <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>s<br />
zweite «Top-Ten-Single» in den Schweizer<br />
Charts. In den vergangenen Wochen war<br />
sie Coach in der Sendung «The Voice of<br />
Switzerland» im Schweizer Fernsehen. Die<br />
Oberwalliserin lebt nach wie vor in ihrem<br />
Geburtsort Eyholz.<br />
Über was denn?<br />
Ach, über alltägliche, kleine Dinge. Das Gute daran ist:<br />
Wir sind beide überhaupt nicht nachtragend, nach einem<br />
reinigenden Gewitter ist alles wieder gut.<br />
Und Sie sind die Prinzessin?<br />
Eher «die Kleine» …<br />
… obwohl sich ja eigentlich alles um Sie dreht.<br />
Ja, da gibt es wirklich eine Diskrepanz. Aber ich glaube,<br />
es sind alle mit ihrer Rolle einverstanden, jeder hat seine<br />
Aufgabe und weiss, dass das Ganze nur im Team funktioniert.<br />
Und der Eine oder Andere ist sicher auch froh,<br />
dass er nicht das Gesicht hinhalten muss und sich fast<br />
alles um ihn dreht.<br />
Und wann fliegen die Fetzen? Musiker können<br />
ja durchaus unterschiedliche Vorstellungen<br />
von guter Musik haben.<br />
Lustigerweise gibt es innerhalb der Band eigentlich<br />
kaum grössere Konflikte. Wir gehen sehr respektvoll<br />
miteinander um. Wenn einer mal einen schlechten Tag<br />
hat und «rummotzt», lässt man ihn gewähren und trägt<br />
ihm nichts nach. Dafür streite ich umso mehr mit meinem<br />
Bruder Claudio, quasi als Ausgleich zur sonstigen<br />
Harmonie. Das muss sein. (lacht.)<br />
Ist er eigentlich manchmal eifersüchtig auf Sie?<br />
Er ist ja selber auch Musiker mit eigener Band.<br />
Nein, eifersüchtig sicher nicht. Ohne meinen Bruder hätte<br />
ich meine Karriere nicht machen können. Alle Anfragen<br />
landen zuerst auf seinem Tisch, er hat mich beraten<br />
und beschützt. Aber natürlich hat er als Musiker auch<br />
Ambitionen, darüber sprechen wir immer wieder. Durch<br />
mich lernt er viele neue Leute kennen, Musiker oder Produzenten,<br />
davon kann er selber ja auch profitieren.<br />
Sind die Familienbande im Wallis enger als anderswo?<br />
Ja und Nein. Es gibt natürlich auch im Wallis Familien,<br />
bei denen es überhaupt nicht funktioniert. Für mich aber<br />
stimmt das schon: Ich bin extrem behütet aufgewachsen.<br />
Das Wallis ist mein Wohnzimmer, dort fühle ich mich<br />
geborgen. Die Verbindungen sind bei uns im Wallis insofern<br />
enger, als jeder jeden kennt im Tal.<br />
Könnte Heimat für Sie auch an einem anderen<br />
Ort als im Wallis sein?<br />
Nein, so richtig nicht. Natürlich fühle ich mich dort<br />
wohl, wo ich meine Freunde und Familie um mich habe.<br />
Dazu brauche ich nicht Haus und Garten im Wallis. In<br />
den vergangenen Jahren war ich viel unterwegs, viel in<br />
Köln, habe auch ein paar Wochen in Berlin gelebt. Das<br />
gefällt mir. Aber in einer Stadt könnte ich nicht richtig<br />
Wurzeln schlagen. Das geht nur zuhause. Das Wallis<br />
macht mich einfach glücklich.<br />
7
«Als sich der Lötschberg auf der anderen Seite öffnete, lag da eine neue Welt.»<br />
8<br />
Ist das rastlose Leben manchmal auch anstrengend?<br />
Rastlos fühle ich mich eigentlich nur, wenn ich zu viele<br />
Dinge gleichzeitig tun muss, wenn ich nicht genau weiss,<br />
wie es weiter geht. Letzten Sommer war das zum Beispiel<br />
der Fall. Aber im Moment fühle ich mich pudelwohl.<br />
Und dann bin ich einfach gerne unterwegs und treffe<br />
neue Menschen. Mit dem Zug reise ich am liebsten, entspannter<br />
kann man nicht unterwegs sein. Das Fliegen ist<br />
mir extrem verleidet in den vergangenen Jahren: viel zu<br />
stressig!<br />
Können Sie noch unerkannt Zug fahren?<br />
Ja klar, ich bin <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong> und nicht Madonna!<br />
Wenn man sich unauffällig verhält, wird man auch nicht<br />
so oft erkannt. Gleichzeitig geniesse ich es, hin und wieder<br />
angesprochen zu werden. Es ist schön, wenn mir jemand<br />
sagt, dass ihn meine Musik berührt. Genau darum<br />
stehe ich ja auf der Bühne!<br />
Wurde Ihnen als Jugendliche das Wallis irgendwann<br />
mal zu eng?<br />
Ich habe mich nie beengt gefühlt. Einmal im Jahr bin ich<br />
mit meinen Kolleginnen nach Bern zum Shoppen gefahren,<br />
und als sich der Lötschberg auf der anderen Seite<br />
öffnete, lag da eine neue Welt. Der Weg nach Bern ist mir<br />
wie eine Weltreise vorgekommen, und ich hatte ständig<br />
Angst, im falschen Zug zu sitzen. Für ein Schweizer Magazin<br />
musste ich vor ein paar Jahren übrigens im<br />
«Lötschberger»-Zug der <strong>BLS</strong> Probe sitzen. Das hat mich<br />
an meine Jugend erinnert. Und mir zum ersten Mal so<br />
richtig bewusst gemacht, dass ich prominent bin. Es ist<br />
doch lustig, dass sich Leute dafür interessieren, ob ich<br />
die Sitze bequem finde! Wahnsinn!<br />
Und? Waren die Sitze bequem?<br />
Ja, extrem sogar! (lacht.)<br />
Bereuen Sie etwas in Ihrer bisherigen Karriere?<br />
Nein. Klar: Auf der ersten CD hatte es den einen oder<br />
anderen Song, den ich nicht so cool fand und live auch<br />
nie gespielt habe …<br />
… welche denn?<br />
Das verrate ich nicht! (lacht) Es musste ja schnell gehen<br />
damals, für diese CD hatten wir nur drei Wochen Zeit.<br />
Aber vielen Leuten haben jene Songs auch gefallen, also<br />
war es okay, dass sie auf der CD drauf waren. Ich bin nicht<br />
eine, die mit Vergangenem hadert. Ich schaue vorwärts.<br />
Gibt es die Angst, der Erfolg könnte plötzlich zu<br />
Ende sein?
INTERVIEW<br />
Angst? Nein, ich habe doch keine Angst vor dem Leben!<br />
Natürlich wünsche ich mir, dass es noch lange so weiter<br />
geht. Wir arbeiten auch hart daran, schreiben neue<br />
Songs, überlegen uns, ob wir es mir unserer Musik noch<br />
in anderen Ländern versuchen wollen. In Polen oder<br />
Griechenland zum Beispiel, wo man sehr offen dafür ist.<br />
Ich bin im Moment ein sehr glücklicher Mensch. Und ich<br />
werde auch glücklich sein, wenn ich nur noch auf kleinen<br />
Bühnen singen kann und mit einer Familie und Tieren<br />
irgendwo im Wallis lebe.<br />
Und dann werden Sie Bestatterin? Das war ja<br />
mal einer Ihrer Berufswünsche.<br />
Nein. Als ich 15 Jahre alt war, sind meine vier Grosseltern<br />
innerhalb kurzer Zeit gestorben. Das hat mich damals<br />
sehr beschäftigt, und ich fand es unheimlich wichtig, dass<br />
es Leute gibt, die den Hinterbliebenen einen schönen Abschied<br />
von ihren Lieben ermöglichen. Darum wollte ich<br />
Bestatterin werden, habe auch Institute besucht und mich<br />
über den Beruf informiert. Aber ich habe schnell gemerkt,<br />
dass ich dafür wohl zu sensibel bin. Ich habe mir hingegen<br />
schon ernsthaft überlegt, eine Konditor-Lehre zu machen.<br />
Ohnehin würde mich die Gastronomie interessieren,<br />
ich bin ja in einem Restaurant aufgewachsen. Auch<br />
eine Arbeit mit Tieren könnte ich mir vorstellen. Das Leben<br />
bietet so viel, mir wird nicht so schnell langweilig.<br />
<strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong>s Ausflugstipp<br />
Entspannen am Blausee<br />
Der glasklare Blausee auf 900 m ü. M. ist in<br />
einer eindrücklichen Naturlandschaft eingebettet<br />
und eignet sich für Spaziergänge,<br />
Grill-Ausflüge und – dank alpiner Bio-Forellenzucht<br />
und dem direkt am See liegenden<br />
Gourmetrestaurant – auch für gastronomische<br />
Abenteuer. <strong>Stefanie</strong> <strong>Heinzmann</strong> macht<br />
hier ab und zu Zwischenhalt, wenn sie aus<br />
Deutschland oder der Schweiz ins Wallis<br />
zurückkehrt. «Der See ist nur elf Minuten von<br />
Kandersteg entfernt, und ich kann dort<br />
ungemein gut entspannen», sagt die Oberwalliserin.<br />
«Die Spaziergänge durch den<br />
dichten, urchigen Wald machen den Kopf<br />
frei – und das tut immer wieder gut.»<br />
Hinreise an den Blausee: Mit der Bahn nach<br />
Frutigen oder Kandersteg, weiter mit dem<br />
Bus bis «Blausee BE».<br />
www.blausee.ch<br />
9
REPORT<strong>AG</strong>E<br />
Reportage<br />
10<br />
Wildwasser<br />
im Kiental<br />
Text: Mia Hofmann<br />
Fotos: Rob Lewis
Tosende Wasser statt Rock oder Ländler.<br />
Lärmend stürzt der Gamchibach in die Tiefe: Der Wildwasserweg auf die Griesalp<br />
ist bei der Schneeschmelze im Frühjahr besonders imposant. Und nach der Wildwasser-<br />
Wanderung zuhinterst im Kiental lockt die «steilste Postauto-Strecke Europas».<br />
Auf der Griesalp herrscht Stille: «Wir spielen hier absichtlich<br />
keine Hintergrundmusik – weder Rock noch<br />
Ländler», sagt Felix Willi vom Berggasthaus Golderli.<br />
«Denn die Leute sollen einfach hier sein.» Ruhig ist es<br />
auf der grossen Sonnenterrasse in der Tat. Aus der Ferne<br />
ist leises Glockengebimmel von Schafen zu vernehmen,<br />
auf der Wiese hinter dem Haus rupfen Alpacas an den<br />
Grashalmen. Die Alp wird durch eine 200 Meter hohe<br />
Felsschwelle vom Kiental getrennt. Genau diesen Abschnitt<br />
haben wir entlang der Griesschlucht erwandert.<br />
Erste Etappe zum Tschingelsee<br />
Angereist sind wir mit Bahn und Bus, unser Ausgangspunkt<br />
ist die Postauto-Haltestelle «Kiental, Restaurant<br />
Alpenruhe». Das Restaurant liegt direkt an der Talstrasse<br />
auf 1131 m ü. M., von hier aus dauerts – so der Wegweiser<br />
– 15 Minuten zum Tschingelsee. Wir machen uns<br />
auf den Weg und überqueren den Bach hinter dem Haus.<br />
Im Schatten in der Nähe des Bachlaufs ist es noch sehr<br />
kühl, und in der Morgenfrische erstrahlt glasklar das<br />
Bergpanorama zu unserer Rechten. Fasziniert bleiben<br />
wir stehen, als der Tschingelsee in unser Blickfeld<br />
kommt: Das Naturschutzgebiet aus Kiesbänken und verschiedenen<br />
Wasserläufen ist einzigartig. Der Ausdruck<br />
«See» ist heute im Grunde nicht mehr ganz gerechtfertigt,<br />
denn der Tschingelsee verlandet immer mehr, und<br />
die Landschaft bildet sich langsam zurück zu ihrer ursprünglichen<br />
Form. Entstanden ist das Stehgewässer<br />
1972 durch einen Bergrutsch, der die zufliessenden Bäche<br />
gestaut hat. Damals konnte man im See schwimmen<br />
gehen, und die Leute wurden von Pontonieren auf Schiffen<br />
ans andere Ufer gebracht. Heute setzen wir uns für<br />
eine kurze Znünipause auf eine Bank und lassen die<br />
Weite der Fläche auf uns wirken.<br />
Kurz bevor die Steigung beginnt, zweigt links der Bärenpfad<br />
ab. Er ist Teil der Kientaler Sagenwege, die den<br />
Wandernden die Geschichten des Tals vermitteln. Auf<br />
einer Infotafel wird die Geschichte von Peter Zahler erzählt,<br />
der im Zweikampf mit einem Bären umgekommen<br />
ist. Gemäss der Legende wollte er den Bären mit einem<br />
Spiess erstechen und lehnte sich dazu an eine Tanne. Als<br />
sich der Bär mit seinem ganzen Gewicht auf ihn stürzte,<br />
durchbohrte die Waffe Mensch und Tier und bescherte<br />
beiden den Tod. Seitdem wird der Weg vom Tschingelsee<br />
auf die Pochtenalp «Bärenpfad» genannt. An der Stelle,<br />
wo die Tat angeblich geschah, befindet sich heute eine<br />
Felsplatte zum Gedenken. Wir aber haben uns entschlossen,<br />
dem Wildwasserweg zu folgen – und der führt geradewegs<br />
in die Griesschlucht.<br />
Brodelnder Hexenkessel<br />
Wir tauchen ein in die brausende Welt des Gamchibachs<br />
und kommen schon bald zum «Hexenkessel»: Eine Holzbrücke<br />
überquert den sprudelnden Bach, und am Rande<br />
wacht eine aus einem Baumstrunk geschnitzte Hexe.<br />
Wir können durchaus nachvollziehen, dass der Bach mit<br />
einem brodelnden Hexenkessel verglichen wird: Es stiebt<br />
und spritzt und lärmt. Immer wieder kommen wir an<br />
Stellen vorbei, an denen das Tosen so laut ist, dass wir<br />
uns kaum unterhalten können. Die Kraft der Wassermas<br />
sen ist eindrücklich: Überall sieht man, wie sich der<br />
Fels durch die Reibung abgerundet hat und wie ganze<br />
Tunnel in das Bachbett hineingefressen wurden. Ein<br />
kurzer Abstecher führt uns zum Pochtenfall. Hier beobachten<br />
wir aus nächster Nähe, wie die gewaltigen Wassermassen<br />
über zwei Stufen aus der Höhe stürzen. Die<br />
Luft ist feucht, und an unseren Haaren sammeln sich<br />
kleine Tröpfchen. Der Wildwasserweg hat seinen Namen<br />
eindeutig verdient.<br />
Wieder zurück auf dem Hauptpfad treten wir die letzten<br />
Höhenmeter Richtung Golderli an. Wir kommen vorbei<br />
an der Pension Waldrand, die mit ihren schönen Fensterumrahmungen<br />
an der Holzfassade zur Einkehr lockt.<br />
Doch wir ziehen noch das letzte Stück weiter durch den<br />
Wald und kommen schliesslich auf der Griesalp an, wo<br />
wir uns auf der Terrasse des Berggasthauses Golderli in<br />
zwei freie Stühle sinken lassen.<br />
Funkloch als Verkaufsargument<br />
Der Speisekarte können wir nicht widerstehen: Mein Begleiter<br />
entscheidet sich für eine Schweizer Rösti mit Käse<br />
und Cervelat, während ich der süssen Versuchung erliege:<br />
Spezialität des Hauses ist der handgezogene Apfelstrudel<br />
mit Vanilleglace und Rahm. Bedient werden wir<br />
Imposantes Naturschauspiel: Der Pochtenfall in der Griesschlucht.<br />
11
Schneeschuh- und Skitourenkarten von swisstopo<br />
Für Ihre schönsten Gipfelerlebnisse<br />
wohin<br />
wissen<br />
swisstopo<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Schweizer Alpen-Club SAC<br />
Club Alpin Suisse<br />
Club Alpino Svizzero<br />
Club Alpin Svizzer<br />
Neu – jetzt auch mit Schneeschuhrouten.
REPORT<strong>AG</strong>E<br />
Kontrastprogramm: Hier die tosenden Wasser, dort die ruhige Sonnenterrasse des Berggasthauses Golderli.<br />
von Felix Willi, der hier jeweils in der Sommersaison arbeitet.<br />
Als mein Begleiter telefonieren will, lacht der<br />
Oberländer: «Hier ist ein Funkloch. Das ist fast schon ein<br />
Verkaufsargument, die Leute können sich hier richtig<br />
entspannen.» Also widmen wir uns dem Essen – und der<br />
Sonnenterrasse. Diese sei im Sommer und Winter der<br />
grosse Magnet, sagt Willi. Sie ziehe ein breites Publikum<br />
an. Vom Massenlager bis zum Einzelzimmer ist im Golderli<br />
alles zu haben, und die Unterkunft ist für viele<br />
Berggänger Ausgangspunkt für Touren in die Blüemlisalphütte<br />
und Richtung Oeschinensee sowie über die Sefinenfurgga<br />
oder in die Gspaltenhornhütte. Die Gries alp<br />
liegt zudem an der nationalen Via Alpina vom Rhein an<br />
den Genfersee.<br />
Die Landschaft sei bei Geologen sehr beliebt, erzählt Felix<br />
Willi. Es gebe viel Spannendes zu sehen in der Gegend.<br />
«Der Dündenfall zum Beispiel ist immer weiss,<br />
egal was für Wetterbedingungen herrschen. Die anderen<br />
Wasserfälle sind bei Regen innerhalb von zehn Minuten<br />
braun.» Dies liege daran, dass das Wasser oben mit Mineralien<br />
angereichert werde und dass sein Einzugsgebiet<br />
der Fels sei. Sowieso sei die Wasserqualität hier unübertrefflich:<br />
«Wenn mich die Touristen fragen, ob das Wasser<br />
trinkbar ist, muss ich schmunzeln: Es könnte direkt<br />
als Mineralwasser in die Flaschen abgefüllt werden!»<br />
Auch Biologen statten der Griesalp regelmässig Besuche<br />
ab und beobachten seltene Tierarten wie Steinadler oder<br />
Bartgeier. Die Natur sei hier noch intakt, sagt Willi. «Ein<br />
kleiner Junge brachte mir einmal eine kleine Schachtel<br />
und fragte, ob ich sein Geheimnis sehen wolle. Darin lag<br />
ein äusserst seltener Falter, den ich noch nie gesehen hatte.»<br />
Auch die Einheimischen kämen ab und zu mit einem<br />
Kristall aus der Höhe zurück. Wer andere Schätze mit<br />
nach Hause nehmen will, kann vom Golderli aus dem<br />
Alpwirtschafts- und Naturlehrpfad folgen. Die Käserei<br />
Steinerberg verkauft nämlich einheimischen Käse und<br />
Trockenfleisch von den Alpakas, die immer noch friedlich<br />
nebenan grasen.<br />
Schneeschmelze<br />
auf der Engstligenalp<br />
Als andere attraktive Frühlingswanderung zur<br />
Schneeschmelze bietet sich die Engstligenalp<br />
an. Das auf 2000 m ü. M. gelegene Hochgebirgsplateau<br />
bei Adelboden ist bekannt als<br />
Ski- und Wandergebiet, vor allem aber für das<br />
imposante Wasserschauspiel: die Engstligenfälle.<br />
Zahlreiche Bäche sammeln sich auf der<br />
Engstligenalp und stürzen über 600 Meter in<br />
die Tiefe. Das Donnern des Wassers ist weit<br />
herum zu hören, und die Engstligenfälle<br />
gehören als Wahrzeichen von Adelboden zu<br />
den eindrücklichsten Wasserfällen der Schweiz.<br />
Hinreise: Mit der Bahn nach Frutigen, weiter<br />
mit dem Bus bis «Adelboden, Oey», umsteigen<br />
und weiter mit dem Bus bis Endhaltestelle<br />
«Adelboden, Unter dem Birg».<br />
Rückreise: Ab Engstligenalp mit der Luftseilbahn.<br />
Betriebszeiten: Luftseilbahn Engstligenalp<br />
alle 15 Minuten; Wintersaison bis 5. Mai,<br />
Sommersaison 8. Juni bis 20. Oktober.<br />
Wanderung: Ab Talstation Unter dem Birg in<br />
ca. 15 Min. zu den Engstligenfällen, weiter<br />
durch die steilen Felswände auf die<br />
Engstligen alp, gesamthaft ca. 1 Std. 45 Min.<br />
Achtung: Trittsicherheit bei Restschnee gefordert.<br />
Von der Bergstation Engstligenalp und<br />
aus der Luftseilbahn können auch weniger<br />
trittsichere Personen einen Blick auf die<br />
imposanten Wasserfälle werfen.<br />
Einkehr / Übernachten: Berghotel Engstligenalp,<br />
Tel. +41 (0)33 673 22 91,<br />
www. engstligenalp.ch › Gastronomie<br />
Mehr Infos: Bergbahnen Engstligenalp, Tel.<br />
+41 (0)33 673 32 70, www.engstligenalp.ch<br />
13
Wir feiern – Sie profitieren.<br />
Entdecken Sie die halbe Schweiz zu einem<br />
unschlagbaren Preis.<br />
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Tag vom 1. April bis 31. Dezember 2013<br />
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Limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte ab<br />
CHF 25.–<br />
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– Kauf max. 2 Monate vor Reisetag möglich<br />
– Kauf bis 5 Tage vor Reisetag möglich<br />
– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen<br />
im <strong>BLS</strong>-Gebiet<br />
Unlimitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte ab<br />
CHF 39.–<br />
– Erhältlich an den bedienten Bahnhöfen<br />
im <strong>BLS</strong>-Gebiet<br />
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<strong>BLS</strong>-Gebiet<br />
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Gültig mit Bahn, Bus und Schiff im gesamten<br />
<strong>BLS</strong>-Gebiet. Nicht gültig im Lötschberg-<br />
Basistunnel.<br />
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Begleitung der Eltern/Grosseltern gratis.<br />
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Limitierte <strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte<br />
Ermässigt*<br />
Erwachsene<br />
2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse<br />
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Ermässigt*<br />
Erwachsene<br />
2. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 1. Klasse<br />
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<strong>BLS</strong>-Jubiläumstageskarte sowie Infos zu den<br />
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REPORT<strong>AG</strong>E<br />
Rekorde noch und noch: Ein Baum, der so breit ist, dass er auf kein Foto passt, und die steilste Postauto-Strecke Europas.<br />
Wir verlassen die Sonnenterrasse des Golderli und machen<br />
noch einen kurzen Abstecher zu einem 600 Jahre<br />
alten Ahorn, der als Kraftort bekannt ist. «Diesen Baum<br />
bringt ihr auf kein Bild!» ruft uns ein alter Mann am<br />
Wegrand zu, als er uns mit der Kamera vorbei gehen<br />
sieht. Erst lachen wir, doch schon bald folgt das Staunen:<br />
Der ehrwürdige Baum hat seine Jahre eher in die Breite<br />
als in die Höhe ausgewachsen und lässt sich tatsächlich<br />
fast nicht auf einem einzigen Foto festhalten.<br />
Da das Postauto nur fünf Mal pro Tag (und nur im Sommer!)<br />
ins Tal fährt, machen wir uns auf zur Endhaltestelle<br />
beim Kurhaus Griesalp. Hier können Gäste mit höheren<br />
Ansprüchen Whirlpool und Spa geniessen. Das<br />
kleine Postauto steht schon zur Abfahrt bereit, und die<br />
Ausflügler steuern darauf zu. «Wollen Sie sich ans Steuer<br />
setzen?», scherzt der Chauffeur Heinz Michel, als ich ihn<br />
auf die steile Strecke anspreche. Das überlassen wir lieber<br />
dem Profi. Michel fährt seit drei Jahren auf die Griesalp.<br />
Ihm gefällt seine Tätigkeit: «Natürlich ist es extrem<br />
steil und eng, und man braucht etwas mehr Konzentration,<br />
aber gerade das gefällt mir und macht den Job abwechslungsreich.»<br />
Mit Anhänger durch die nur wenige<br />
Meter breite Schlucht zu kurven, ist äusserst anspruchsvoll,<br />
und rückwärts zu fahren ist an gewissen Stellen<br />
schlicht nicht möglich. «Einen Kratzer kann es schon<br />
mal geben, aber das ist ja auch nicht weiter schlimm …»,<br />
erklärt Michel. Die 28 Prozent Steigung und die Bezeichnung<br />
als «steilste Postauto-Strecke Europas» locken Leute<br />
an, die ausschliesslich wegen dieser Fahrt ins Kiental<br />
kommen. Auf Youtube steht sogar ein kleiner Film bereit,<br />
in dem die Höhepunkte der Strecke gezeigt werden.<br />
Entsprechend gross kann gemäss Chauffeur Michel der<br />
Andrang sein. «Doch wenn der Bus einmal voll ist, gibts<br />
einfach einen Zusatzkurs.»<br />
Weiter gehts um die Kurve, und laut ertönt der nostalgische<br />
Warnklang TÜÜÜÜÜTAAAAATOOOO. Per Ansage<br />
wird auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hingewiesen:<br />
«Zu Ihrer Linken sehen Sie den berühmten<br />
Dündenfall.» Wir kommen uns vor wie in den Ferien.<br />
«Hätten wir doch auch eine Karte verschickt!», sagt<br />
mein Begleiter, als der Chauffeur aussteigt und mit dem<br />
Jutesack voll Post zurückkehrt. Gemeinsam mit den<br />
Briefen und Postkarten erreichen wir unversehrt das<br />
Unterland.<br />
Gut zu wissen<br />
Hinreise: Mit der Bahn nach Reichenbach i. K.,<br />
weiter mit dem Bus bis «Kiental, Restaurant<br />
Alpenruhe».<br />
Rückreise: Ab «Griesalp, Kurhaus» mit dem Bus.<br />
Wanderung: Vom Restaurant Alpenruhe<br />
Richtung Tschingelsee, durch die Griesschlucht<br />
auf die Griesalp zum Berggasthaus Golderli<br />
(ca. 1 Std. 30 Min.).<br />
Betriebszeiten: Bus von Reichenbach i. K. bis<br />
«Kiental, Ramslauenen» ganzjährig; von dort<br />
Bus bis zur Endhaltestelle «Griesalp, Kurhaus»<br />
vom 25. Mai bis 20. Oktober.<br />
Preise: Fahrgäste mit Pauschalfahrausweisen<br />
(z. B. GA oder Halbtax mit Tageskarte) bezahlen<br />
für die Fahrt von Kiental auf die Griesalp bzw.<br />
umgekehrt einen Zuschlag «Alpine Ticket».<br />
Tipps: Sagenpfade und Bärenpfad<br />
(www.kiental.ch), Alpwirtschafts- und Naturlehrpfad<br />
(www.griesalp.ch); Informationen und<br />
Video zur «steilsten Postauto-Strecke Europas»<br />
unter www.postauto.ch, Webcode 10022.<br />
Einkehr / Übernachten: Hotel Griesalp,<br />
Tel. +41 (0)33 676 71 71, www.griesalphotelzentrum.ch,<br />
Berggasthaus Golderli,<br />
Tel. +41 (0)33 676 21 91, www.golderli.ch<br />
Mehr Infos: Kiental-Reichenbach Tourismus,<br />
Tel. +41 (0)33 676 10 10, www.kiental.ch<br />
Wanderkarten, Höhenprofile<br />
und Zusatzinfos unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
15
THEMA<br />
Thema<br />
Transportkette<br />
im öffentlichen<br />
Verkehr<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: Manu Friederich<br />
Bahn und Bus im Spinnennetz<br />
des öffentlichen Verkehrs.<br />
Ankommen, umsteigen, weiterfahren – und das mit möglichst kurzen Wartezeiten:<br />
Der ausgeklügelte Fahrplan macht das fast überall möglich. Damit die Transportkette<br />
des öffentlichen Verkehrs nicht reisst, sind grosse Anstrengungen nötig.<br />
16<br />
«Der öffentliche Verkehr in der Schweiz gleicht einem riesigen<br />
Spinnennetz», sagt Andreas Scherrer. «Wenn man<br />
an irgendeiner Ecke zieht, dann verzieht sich das ganze<br />
Netz – bis es schliesslich reisst.» Andreas Scherrer fängt<br />
keine Fliegen. Aber als stellvertretender Leiter Angebotsplanung<br />
der <strong>BLS</strong> gehört er zu jenen Spezialisten, die Fäden<br />
spinnen und verknüpfen, damit die Fahrgäste schnell<br />
und unkompliziert von A nach B oder eben von A nach C<br />
via B reisen können. Das öV-Netz soll möglichst dicht<br />
sein und möglichst stabil dazu. Beim Planen gibt es eine<br />
klare Hierarchie: Das Schienennetz setzt den Rahmen,<br />
der Fernverkehr hat Priorität, RegioExpress-, Regio- und<br />
S-Bahn-Züge müssen sich ihm meistens anpassen. Und<br />
am Ende der Kette stehen die Busse. Sie sind für die Fein-
der eröffnen sich den Planern so neue Möglichkeiten, um<br />
das System zu optimieren. Und stets gilt: Wenn man an<br />
einem kleinen Faden zieht, verzieht sich das ganze Netz.<br />
Computerprogramme erleichtern den Planern die Arbeit.<br />
Dennoch sind viele Sitzungen nötig, an denen die<br />
verschiedenen Anbieter ihre Wünsche einbringen, diskutieren<br />
und Prioritäten setzen.<br />
Die Kundinnen und Kunden der <strong>BLS</strong> und aller anderen<br />
Transportanbieter braucht all dies nicht gross zu kümmern.<br />
Für sie ist vor allem wichtig, dass die Fahrzeiten<br />
möglichst kurz sind und das Umsteigen einfach ist. Wer<br />
wartet schon gerne am Bahnhof zwanzig Minuten auf<br />
den Anschlusszug oder -bus? Solche schlecht oder gar<br />
nicht funktionierende Anschlüsse sind heute auf dem<br />
meist sehr gut abgestimmten öV-Netz zwar sehr selten,<br />
ganz vermeiden lassen sie sich aber nicht, räumt Andreas<br />
Scherrer ein: «Wenn es in diesem komplexen System irgendwo<br />
einfach keine Lösung gibt, um sämtliche Bedürfnisse<br />
optimal zu befriedigen, dann richten wir uns<br />
meistens nach der Nachfrage. Der Anschluss, der von<br />
den meisten Fahrgästen benützt wird, hat Priorität.»<br />
Umsteigen bitte: Am Bahnhof Spiez finden die Fahrgäste ideale<br />
Bedingungen vor.<br />
verteilung zuständig, in den Agglomerationen genauso<br />
wie in den Randregionen. Sie richten ihren Fahrplan<br />
nach den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge.<br />
Ständige Optimierung<br />
Jedes Jahr wird das Netz des öffentlichen Verkehrs neu<br />
justiert, damit zum Fahrplanwechsel noch mehr Menschen<br />
von optimalen Verbindungen profitieren. Das<br />
Grundgerüst steht, doch ständig wandeln sich die Rahmenbedingungen<br />
und kommen neue Wünsche der Kunden<br />
und Besteller – der Kantone – dazu. Neues Rollmaterial<br />
ermöglicht es vielleicht, auf einer bestimmten<br />
Linie einige Sekunden oder gar Minuten Fahrzeit einzusparen.<br />
Oder es wurde irgendein Streckenabschnitt auf<br />
Doppelspur ausgebaut, womit sich entgegenkommende<br />
Züge nun auf freier Strecke kreuzen können. Immer wie-<br />
Kleine Ursache, grosse Wirkung<br />
Gut planen ist das Eine. Doch der schönste Fahrplan<br />
nützt nichts, wenn er im Alltag nicht funktioniert. Auf<br />
dem Schweizer Schienennetz sind unterdessen so viele<br />
Züge unterwegs und die Umsteigezeiten so scharf kalkuliert,<br />
dass eine kleine Störung theoretisch den Betrieb in<br />
einer ganzen Region durcheinander bringen kann. Zum<br />
Beispiel beim «kritischen Knoten» Konolfingen, wo sich<br />
zwei zum grössten Teil einspurige Strecken kreuzen (Linien<br />
Bern–Langnau–Luzern sowie Thun–Burgdorf–<br />
Solothurn). Hat ein Zug aus Thun Verspätung, ist auch<br />
jener aus der Gegenrichtung betroffen, denn ein Kreuzen<br />
ist nur an wenigen Stellen möglich. Die Züge zwischen<br />
Bern und Langnau haben nun ebenfalls ein Problem:<br />
Halten sie sich an den Fahrplan, verpassen die<br />
Fahrgäste aus Thun, die in Konolfingen umsteigen müssen,<br />
ihren Anschluss. Warten sie aber in Konolfingen<br />
den verspäteten Zug aus Thun ab, handeln sie sich möglicherweise<br />
selber eine Verspätung ein, die sie bis Bern<br />
oder bis Langnau nicht mehr aufholen. Und schon verpassen<br />
die Fahrgäste ihre Anschlüsse in Bern oder in<br />
Langnau.<br />
10 bis 20 Mal jeden Tag ereignen sich im Schnitt auf dem<br />
Streckennetz der <strong>BLS</strong> solche Störungen, bei starkem<br />
Schneefall und grosser Kälte können es aber auch mal 50<br />
oder 100 sein. «Bei jeder Verspätung eines Zugs gilt es<br />
rasch zu handeln und die richtigen Entscheidungen zu<br />
treffen», sagt Fritz Bieri, Leiter Support Bahnproduktion<br />
der <strong>BLS</strong>.<br />
Abwägen, entscheiden, kommunizieren<br />
Die Abläufe im Störungsfall sind genau geregelt. Stellt<br />
zum Beispiel das Zugpersonal eine Verspätung fest, meldet<br />
es diese per Telefon an die Leitstelle Bahnproduktion<br />
in Bern. Die Disponenten geben die Abweichungen in<br />
ihr System ein und informieren – je nach Lage und wenn<br />
17
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es besonders eilt per Telefon – auch die zuständigen<br />
Bahnleitzentren (BLZ) in Spiez, Lausanne und Luzern.<br />
Rasch wird ersichtlich, ob die Fahrgäste des verspäteten<br />
Zugs ihre Anschlüsse verpassen werden. Allenfalls lässt<br />
sich der Anschlusszug noch ein paar Minuten aufhalten,<br />
damit die Transportkette nicht abbricht. Vielleicht würde<br />
dies das Problem aber nur an andere Orte und auf<br />
weitere Anschlüsse verlagern. «In dieser Situation müssen<br />
die Disponenten des BLZ abwägen und so entscheiden,<br />
dass möglichst wenige Fahrgäste zu Schaden kommen»,<br />
erklärt Fritz Bieri, zuständig für die Wartefristen<br />
bei der Bahnproduktion <strong>BLS</strong>.<br />
Sind die Entscheide gefällt, wird kommuniziert. Die<br />
Fahrgäste werden bereits im Zug oder im Umsteigebahnhof<br />
mit Lautsprecherdurchsagen über die Verspätung<br />
und die nächsten Anschlüsse informiert. Bei grösse<br />
ren Verspätungen versucht man zudem, betroffene<br />
THEMA<br />
Partnerunternehmen wie beispielsweise die <strong>BLS</strong>-Tochter<br />
Busland <strong>AG</strong>, die Postauto Schweiz <strong>AG</strong> oder die Rottal<br />
Auto <strong>AG</strong> zu kontaktieren. Das Fahrpersonal der Automobilverkehr<br />
Frutigen–Adelboden <strong>AG</strong> (AFA) wurde bis<br />
vor Kurzem sogar per Funk direkt aus dem Bahnleitzentrum<br />
der <strong>BLS</strong> in Spiez informiert, wenn ein Zug nach<br />
Frutigen mit Verspätung unterwegs war (derzeit werden<br />
neue Lösungen geprüft). Beim Entscheid, ob sie auf den<br />
Zug warten sollen oder nicht, stützt sich das AFA-Fahrpersonal<br />
auf eine Tabelle mit Angaben über die maximal<br />
zulässige Wartefrist für jeden Kurs und jede Haltestelle.<br />
Auch sie haben einen Fahrplan einzuhalten und sicherzustellen,<br />
dass ihre Fahrgäste in Adelboden oder Kandersteg<br />
die weiteren Anschlüsse nicht verpassen.<br />
Das A und O: Flexibilität<br />
Anspruchsvoll ist für das AFA-Fahrpersonal aber nicht<br />
nur der seltene Fall, wenn Züge verspätet eintreffen, son-<br />
Zeit: eine relative Angelegenheit<br />
Der öffentliche Verkehr in der Schweiz setzt<br />
europaweit Massstäbe, was die Pünktlichkeit<br />
anbelangt. Weil die Trassenkapazitäten knapp<br />
und die Frequenzen hoch sind, wird «minutenscharf»<br />
und sogar in Sekundeneinheiten<br />
kalkuliert. Eine besondere Herausforderung<br />
besteht darin, im dichten Netz von Bussen und<br />
Bahnen optimale Anschlüsse zu gewährleisten.<br />
Das Umsteigen auf den nächsten Zug oder Bus<br />
sollte keinen Stress verursachen, aber auch<br />
keine unnötig langen Wartezeiten. Die Umsteigezeit<br />
ist abhängig von den örtlichen Verhältnissen<br />
(Fussgängerdistanz) und beträgt im<br />
Minimum zwei Minuten.<br />
Wenn Busunternehmen ihre Fahrpläne auf die<br />
Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge abstimmen,<br />
darf ein wichtiges Detail nicht vergessen<br />
gehen: Züge können etwas später als im<br />
Kursbuch angegeben eintreffen, ohne unpünktlich<br />
zu sein. Ein Widerspruch? Nein, denn die<br />
Bahnen kennen an vielen Haltepunkten grundsätzlich<br />
zwei Zeiten. Die «kommerzielle Zeit» ist<br />
jene, die im Kursbuch publiziert ist. Der tatsächliche<br />
Betrieb kann von dieser aber um bis zu<br />
drei Minuten abweichen. Ein Beispiel: Ankunft<br />
des Zugs ist gemäss Kursbuch um 9.55 Uhr.<br />
Wenn der Zug aber erst um 9.57 Uhr eintrifft,<br />
ist das aus der Sicht der <strong>BLS</strong> immer noch<br />
korrekt, denn die «betriebliche Zeit» gewährt<br />
ihm diese «Fahrzeitreserve» – auch wenn sie<br />
nicht immer gebraucht wird.<br />
Ist in unserem Beispiel die Abfahrt des Anschlussbusses<br />
auf 9.57 Uhr angesetzt, wird die<br />
minimale Umsteigezeit von zwei Minuten<br />
fahrplantheoretisch zwar eingehalten. In der<br />
Praxis wird es aber immer wieder zu Problemen<br />
kommen: Entweder ist die Zeit zu knapp zum<br />
Umsteigen, oder der Bus muss bis 9.59 Uhr<br />
warten und startet seine Fahrt mit zwei Minuten<br />
Verspätung. Die <strong>BLS</strong> macht ihre Partnerunternehmen<br />
seit zwei Jahren explizit auf die Abweichungen<br />
zwischen den kommerziellen und den<br />
betrieblichen Zeiten aufmerksam, betont Andreas<br />
Scherrer, stellvertretender Leiter Angebotsplanung<br />
der <strong>BLS</strong>. Eine potenzielle Fehlerquelle in<br />
der Transportkette konnte damit eliminiert<br />
werden. Bei den Abfahrtszeiten gibt es übrigens<br />
keine «Grauzone». Das heisst: Ein Zug fährt nie<br />
vor der im Fahrplan publizierten Zeit ab.<br />
In Langnau sind die An- und Abfahrtszeiten von Bus und Bahn gut aufeinander abgestimmt.<br />
19
100 Jahre<br />
Bever — Scuol-Tarasp<br />
2013 feiert die Rhätische Bahn das 100-jährige Bestehen der Strecke Bever – Scuol-Tarasp und mit ihr feiert<br />
das ganze Engadin. Eine faszinierende Symbiose aus Natur, Kultur, Sprache und Technik erwartet die<br />
Gäste am Wochenende vom 29./30. Juni. Ein weiterer Höhepunkt stellt der Beginn der Elektrifizierung auf<br />
der Pionierstrecke im Unterengadin dar. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.rhb.ch/bever-scuol
THEMA<br />
Auf der Leitstelle Bahnproduktion der <strong>BLS</strong> hat Fritz Bieri den Überblick über das Bahnnetz und trifft Massnahmen, um die Auswirkungen von<br />
Zugverspätungen möglichst gering zu halten.<br />
dern auch der Normalbetrieb. Das liegt daran, dass je<br />
nach Saison und Wetter die Fahrgastzahlen auf dem<br />
AFA-Liniennetz und insbesondere auf der Strecke Frutigen–Adelboden<br />
stark variieren. Extreme Schwankungen<br />
sind im Winter zu verzeichnen. «Den grössten Ansturm<br />
verzeichnen wir bei guten Schneeverhältnissen und<br />
schönem Wetter an den Wochenenden», erklärt AFA-<br />
Fahrdienstleiter Hans Schmid. Dann warten am Samstag<br />
Morgen um 8.30 Uhr jeweils bis zu vier rote Busse auf<br />
die Heerscharen von Snowboardern und Skifahrern, die<br />
in Frutigen aus dem Bahnhof strömen. Bei der Planung<br />
dieser personalintensiven Spitzen müsse er sich auf die<br />
Wetterprognosen stützen, sagt Hans Schmid: «Und natürlich<br />
auf unser Bauchgefühl und unsere Erfahrungswerte.»<br />
Wenn nötig könne man die Transportkapazitäten<br />
auch noch sehr kurzfristig anpassen, denn: «Wir<br />
haben sehr flexible Mitarbeitende.» Nicht ganz so schwierig<br />
ist die Planung im Sommerhalbjahr, wenn Adelboden<br />
vom Skigebiet zum Wanderparadies wird. Von Gruppen<br />
ab zehn Personen wird eine Reservation bis spätestens<br />
um 17 Uhr des Vortags verlangt – bleibt diese aus, kann<br />
der Transport der Gruppe nicht garantiert werden.<br />
Die starken Fahrgastschwankungen zwingen die AFA,<br />
einen relativ grossen Fahrzeugpark zu unterhalten und<br />
zur Not sogar Busse kurzfristig von anderen Transport-<br />
anbietern zu mieten. Aus wirtschaftlichen Gründen ist<br />
das Unternehmen trotzdem darauf angewiesen, die Flotte<br />
ganzjährig möglichst gut auszulasten – zum Beispiel<br />
mit Ausflügen und Sonderfahrten für Vereine, Firmen,<br />
Schulen und andere Gruppen.<br />
Wartefristen<br />
Wenn immer möglich warten Züge auf andere<br />
Züge, die mit Verspätung am Umsteigepunkt<br />
eintreffen, damit die Fahrgäste ihren Anschluss<br />
nicht verpassen. Die maximal zulässige Wartefrist<br />
für jeden Bahnhof und jeden Kurs ist in<br />
einem umfangreichen Dokument festgehalten.<br />
Die Unterschiede sind beträchtlich, von 0 Minuten<br />
(S-Bahn) bis zu 10 oder sogar 15 Minuten<br />
für die letzten Anschlusszüge in der Nacht.<br />
Übrigens: Sogar Flugzeuge warten unter<br />
Umständen auf ihre Kunden, die wegen einem<br />
verpassten Anschluss verspätet am Flughafen<br />
eintreffen. Betroffene Fahrgäste sollten sich an<br />
das Zugpersonal wenden. Dieses leitet die<br />
Verspätungsmeldung und die nötigen Angaben<br />
zum Flug an die Leitstelle weiter.<br />
21
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FAHRGASTPORTRÄT<br />
Fahrgastporträt<br />
Karl Granacher<br />
Aufgezeichnet von:<br />
Peter Bader<br />
Foto: Anita Vozza<br />
Der Held von der Lötschberg-Strecke.<br />
«Den 28. Februar 1978 werde ich nie vergessen. Es war<br />
Freitag, halb sieben Uhr abends. Ich war als Lokomotivführer<br />
der <strong>BLS</strong> an der Lötschberg-Südrampe unterwegs.<br />
Es tobte ein Sturm. Als ich durch den Blasboden-Tunnel<br />
fuhr, erkannte ich im Scheinwerferlicht plötzlich Schnee.<br />
Eine Lawine war niedergegangen, ein Teil des Schnees in<br />
den Tunnel gedrungen. Ich leitete sofort eine Notbremsung<br />
ein. Und verhinderte damit wohl die grösste Eisenbahnkatastrophe<br />
der Schweiz. Denn ausser mir wurde<br />
damals niemand ernsthaft verletzt. Durch den Aufprall<br />
auf den Schnee brach die Kupplung der Lokomotive zum<br />
ersten Wagen. Dieser entgleiste und kam – quer stehend<br />
– auf der Brücke nach dem Tunnel zum Stillstand.<br />
Die restlichen Wagen blieben im Tunnel.<br />
Die Lokomotive hingegen wurde mit mir in die Höhe<br />
geschleudert und stürzte dann 15 Meter unter die Brücke.<br />
Ich überlebte wie durch ein Wunder. Ein Lokführer-<br />
Kollege, der in einem der hinteren Wagen mitgefahren<br />
war, fand mich zum Glück, ansonsten wäre ich wohl erfroren;<br />
Armee-Angehörige, die auf dem Weg in den Wochenend-Urlaub<br />
waren, halfen mich zu bergen. Mein<br />
Becken und Schambein waren gebrochen, mein rechter<br />
Arm durch eine Quetschung der Schulter gelähmt. Ich<br />
lag zwei Monate im Spital, den Arm konnte ich nach intensiver<br />
physiotherapeutischer Behandlung wieder voll<br />
einsetzen. Ein Neurologe sagte mir, dass der Arm nur bei<br />
zwei Prozent aller Betroffenen mit solchen Verletzungen<br />
gerettet werden kann. Vier Monate nach meinem Unfall<br />
sass ich wieder im Führerstand, meine erste Fahrt absolvierte<br />
ich ausgerechnet auf der Lötschberg-Strecke. Mein<br />
Vorgesetzter attestierte mir ‹Nerven aus Stahl›. Das kann<br />
schon stimmen. Bei der Verarbeitung des Unfalls half<br />
mir der Gedanke, dass ich mit meinem Verhalten Menschenleben<br />
retten konnte. Und die Einsicht, dass mir ein<br />
solches Unglück mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht<br />
mehr widerfahren wird. Das lag auch daran, dass die<br />
<strong>BLS</strong> unmittelbar nach dem Unfall die Lawinen-Schutzbauten<br />
verstärkte – und diesbezüglich bis heute laufend<br />
in die Sicherheit investiert.<br />
Ein deutscher Pfarrer, der im Zug gesessen war und sich<br />
das Bein gebrochen hatte, schickte mir 100 Franken.<br />
Und der damalige <strong>BLS</strong>-Direktor Martin Josi fuhr an seinem<br />
letzten Arbeitstag vor der Pensionierung bei mir aus<br />
Respekt und Dankbarkeit im Führerstand mit. Beides<br />
hat mich gefreut. Bis zu meiner Pensionierung blieb ich<br />
unfallfrei. Seither nehme ich auch als Fahrgast gerne den<br />
Zug. Und reise am liebsten nach Paris. Dort war ich<br />
schon so oft, dass ich in jedem Arrondissement mindestens<br />
einmal übernachtet habe.»<br />
Der Fahrgast<br />
Name: Karl Granacher<br />
Alter: 72<br />
Beruf: Ehemaliger<br />
<strong>BLS</strong>-Lokführer<br />
Strecke: Am liebsten<br />
nach Paris<br />
Abonnement: GA<br />
1. Klasse bis letztes<br />
Jahr, jetzt Halbtax-Abo<br />
Vorlieben: Am Fenster<br />
in Fahrtrichtung<br />
23
BLICKPUNKT<br />
Blickpunkt<br />
Reisezentrum<br />
Murten<br />
Text: This Rutishauser<br />
Fotos: Anita Vozza / zvg<br />
Sie beraten die Kunden in Murten (v. l.): Peter Bieri (Leiter Reisezentrum),<br />
Reto Burger (Reiseberater), Michal Thalmann (Reiseberaterin), Stefanos Domalis (Reiseberater).<br />
«Savoir-vivre» im Reisezentrum.<br />
Murten lockt mit dem Flair des «Stedtlis» und der wohltuenden Aussicht über den See<br />
und die Rebberge des Mont Vully. Das Team des <strong>BLS</strong>-Reisezentrums gibt gerne wertvolle<br />
Tipps zum Flanieren auf der Sprachgrenze.<br />
24<br />
Im Seeland ist der Frühling besonders schön. Aus den<br />
dunklen Äckern spriesst das Gemüse. Über die weiten<br />
Ebenen weht eine warme Frühlingsbrise. «Die trüben<br />
Novembertage sind im März endgültig vorbei», sagt Peter<br />
Bieri. Der Leiter des <strong>BLS</strong>-Reisezentrums Murten<br />
freut sich immer wieder, wenn im Frühling auch wieder<br />
Gäste in die Verkaufsstellen kommen und die Ausflugssaison<br />
beginnt. Das Erwachen der Natur im Seeland<br />
kennt der langjährige Leiter des <strong>BLS</strong>-Reisezentrums in<br />
Kerzers gut. Dieses Jahr hat Peter Bieri aber ein besonderes<br />
Blühen vor Augen: Seit dem 1. Januar 2013 leitet er<br />
neu auch das Reisezentrum am Bahnhof Murten / Morat.<br />
Die <strong>BLS</strong> bietet seit Anfang Jahr im traditionsreichen<br />
Bahnhofsgebäude die Reiseberatung an. Die SBB ist weiterhin<br />
für die Steuerung des Zugverkehrs zuständig.<br />
Nahe bei den Kunden<br />
«Unsere grosse Stärke ist die Nähe zu den Kunden», erklärt<br />
Peter Bieri. Ein Billett oder eine kurze Auskunft<br />
erhalten Reisende weiterhin an den beiden Schaltern im<br />
denkmalgeschützten Wartsaal. Die Glasscheiben und<br />
der Drehteller verleihen dem Raum mit den Holzbänken<br />
einen nostalgischen Charme. Das eingespielte Team des<br />
Reisezentrums bietet gleichzeitig auch umfassende Beratungen<br />
an: «Für grössere Anliegen steht die Tür zum<br />
‹Schalter 3› immer offen», sagt Peter Bieri. Am grossen<br />
Tisch können die Reiseberater die Kundschaft umso persönlicher<br />
beraten.<br />
«Verpassen Sie nicht den Blick von der altehrwürdigen<br />
Stadtmauer, einen Bummel am See oder ein Stück des<br />
berühmten Niedlekuchens», lobt Reiseberater Stefanos<br />
Domalis «sein Murten» immer wieder. Seit Jahren gibt er<br />
den Ankommenden die wichtigsten Tipps mit auf den<br />
Rundgang durch die Zähringerstadt. Vom historischen<br />
Flair des «Stedtlis» würden alle berührt, so Domalis. Der<br />
slowUp Murtensee, das Sommer-Openair, das Historische<br />
Murtenschiessen und der Murtenlauf seien viele<br />
weitere Attraktionen, für die sich eine Reise an den Verkehrsknotenpunkt<br />
auf der Sprachgrenze lohne. In Mur-
ten laufen viele öffentliche Verkehrslinien zusammen:<br />
von der <strong>BLS</strong> aus Bern, von den «transports publics fribourgeois»<br />
(TPF) aus Freiburg und Neuenburg und von<br />
den SBB aus Payerne. Im nahen Hafen legen neben den<br />
Murtenseeschiffen auch die Kursschiffe aus Biel und<br />
Neuenburg an. Neuerdings fährt ein Bus im Stundentakt<br />
nach Düdingen. Aber auch die Schilder der Wanderwege<br />
und Radrouten zeugen von einem dichten Netz.<br />
Seit bald 30 Jahren arbeitet Peter Bieri bei der <strong>BLS</strong>. Sein<br />
breites Wissen will er nun also auch der Kundschaft in<br />
Murten zugute kommen lassen. «Die Nähe zur Sprachgrenze<br />
ist schön», sagt er. Der geborene Burgdorfer kann<br />
dem welschen «savoir-vivre» einiges abgewinnen. «Weil<br />
wir die Kunden und ihre Wünsche gut kennen, können<br />
wir auch mal einen Spezialwunsch erfüllen», sagt Bieri.<br />
Denn das schönste sei, wenn die Kunden viele weitere<br />
Male die Türe zum Reisezentrum aufstossen.<br />
Das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum<br />
Murten in Kürze<br />
Leiter seit Januar 2013: Peter Bieri<br />
Team: Michal Thalmann, Reto Burger,<br />
Stefanos Domalis<br />
Kontakt: <strong>BLS</strong> <strong>AG</strong>, Reisezentrum Murten,<br />
Bahnhofstrasse 13, CH-3280 Murten,<br />
Tel. +41 (0)58 327 60 90, murten@bls.ch<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 6.50 bis<br />
18.30 Uhr; Samstag: 7.50 bis 18 Uhr; Sonntag:<br />
7.50 bis 18 Uhr (April bis September), 7.50 bis<br />
12 Uhr und 13 bis 17 Uhr (Oktober bis März).<br />
» www.bls.ch/reisezentren<br />
Ausflugstipp von Peter Bieri<br />
«Drei-Seen-Tour» im Veloparadies<br />
Das Seeland ist ein Paradies für Velofahrer. Das<br />
frühere «Sumpfland» bleibt seit der Juragewässerkorrektion<br />
im 19. Jahrhundert vor grossen<br />
Überschwemmungen weitgehend verschont.<br />
Nicht verändert hat sich das topfebene Terrain:<br />
Es ist ideal für entspannende Touren auf dem<br />
Drahtesel. Sogar noch ein bisschen angenehmer<br />
sind die Rundfahrten mit dem E-Bike.<br />
Bereits die ersten Kilometer findet Peter Bieri<br />
reizend: «Der wunderschöne Ausblick über den<br />
Murtensee macht schon den Start der Tour zum<br />
Erlebnis.» Am Fuss des Mont Vully seien der See<br />
und die Rebberge zum Greifen nah. Immer wieder<br />
passiert man in gemütlichen Abständen weitere<br />
Highlights: die Rotarybrücke über den<br />
Broyekanal, eines der wenigen verbliebenen<br />
Werke der Expo.02, oder das sehenswerte Städtchen<br />
Erlach am Bielersee. Zurück geht es durch<br />
das Grosse Moos nach Murten. Hier warten in<br />
der Altstadt schöne Bars und Restaurants: Eine<br />
gelungene E-Bike-Tour darf man ruhig feiern.<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw. ab<br />
Murten / Morat.<br />
Strecke: Die Rundtour von Murten führt auf der<br />
regionalen Route 59 «Saaneland–Freiburgerland»<br />
nach Vinelz und weiter auf der Route 5<br />
«Mittelland» bis Hagneck. Zurück geht die Fahrt<br />
auf den Routen 8 «Aare-Route» und 44 «Le<br />
Jorat–Trois Lacs–Emme» von Hagneck via Müntschemier<br />
und Kerzers nach Murten.<br />
Die gemütliche Drei-Seen-Tour dauert 3 Std.<br />
30 Min. und verläuft auf zumeist motorfahrzeugfreien,<br />
asphaltierten Wegen. Die 50 Kilometer<br />
verlaufen ohne nennenswerte Steigungen –<br />
ideal für einen Familienausflug.<br />
RailAway-Kombi: 20 % Rabatt auf Bahnfahrt retour<br />
(10 % im Tarifverbund Frimobil), 10 % Rabatt<br />
auf die Tagesmiete Velo oder E-Bike; Gratis-Ausleih<br />
von SUVA-Helmen mit Hygieneeinsatz.<br />
www.bls.ch / murten-velo<br />
Mehr Infos: Zu Angeboten im Seeland<br />
www.juradreiseenland.ch<br />
Streckenkarte und<br />
Höhenprofil unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
25
100 Jahre Lötschbergbahn – Feiern Sie mit uns.<br />
29. und 30. Juni 2013<br />
Eisenbahnfest in Frutigen<br />
Ob historisch oder aktuell: Wer das Eisenbahnfest am<br />
Bahnhof Frutigen besucht, erfährt alles über die <strong>BLS</strong>. Zum<br />
Beispiel können historische Raritäten besichtigt werden,<br />
und in der grossen <strong>BLS</strong>-Ausstellung gibts die neuesten<br />
Züge des Unternehmens zu besichtigen. Zudem erhalten<br />
Besucher einen umfassenden Einblick in den Betrieb und<br />
den Unterhalt der Bahn.<br />
Weitere Highlights am Nordrampenfest:<br />
– Züge mit historischem Rollmaterial verkehren im<br />
Halbstundentakt zwischen Frutigen und Kandersteg<br />
– Grosse Modelleisenbahnausstellung<br />
– Familienbereich mit Kleineisenbahn<br />
– Markt mit verschiedenen Ständen<br />
– Grosse Festwirtschaft sowie diverse Verpflegungsstände<br />
auf dem Festgelände. Speziell: Walliser Beizli<br />
7. und 8. September 2013<br />
Südrampenfest von Goppenstein bis Brig<br />
Am Südrampenfest wird die Walliser Seite der Lötschberg-Bergstrecke<br />
zur Festmeile. Die Gäste können den<br />
Abschnitt zwischen Goppenstein und Brig in historischen<br />
und modernen Zügen befahren und entdecken.<br />
An sechs Stationen werden technische und kulturelle<br />
Sehenswürdigkeiten vorgestellt:<br />
– Goppenstein: Tunnelbau<br />
– Hohtenn: Bauwerke der Bahn<br />
– Ausserberg: Kultur<br />
– Eggerberg: Handwerk<br />
– Lalden: Pioniertaten<br />
– Brig: Regionaler Markt<br />
Für das leibliche Wohl, zum Beispiel mit einem Brunch<br />
an einigen Orten entlang der Strecke, ist gesorgt.<br />
Weitere Infos unter www.bls.ch/100
LE LOCLE<br />
LES PONTS-<br />
DE-MARTEL<br />
BOUDRY<br />
Le Noirmont<br />
La Chauxde-Fonds<br />
Sonceboz-<br />
Tavannes<br />
Sombeval<br />
Neuchâtel<br />
St-Blaise-Lac<br />
Moutier<br />
Marin-Epagnier<br />
Biel/<br />
Zihlbrücke<br />
Bienne<br />
Gampelen<br />
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Brügg BE<br />
Grenchen Nord<br />
Studen BE<br />
Müntschemier<br />
Busswil<br />
Lyss<br />
Kerzers<br />
Solothurn<br />
Ferenbalm-<br />
Suberg-<br />
Oensingen<br />
Gurbrü<br />
Grossaffoltern<br />
Biberist Ost Niederbipp<br />
Gümmenen<br />
Gerlafingen<br />
Schüpfen<br />
Wiler<br />
Laupen BE<br />
Romont<br />
Utzenstorf<br />
Rosshäusern<br />
Riedbach<br />
Münchenbuchsee<br />
Aefligen<br />
Bern Brünnen Westside Zollikofen<br />
Bern Bümpliz Nord<br />
Kirchberg-Alchenflüh<br />
Langent<br />
Bern Stöckacker<br />
Langenth<br />
Burgdorf Buchmatt<br />
Palézieux<br />
Lotzwil<br />
Bern<br />
Burgdorf<br />
Guten<br />
Wankdorf<br />
Burgdorf Steinhof<br />
Mad<br />
Ostermundigen<br />
Oberburg<br />
Lind<br />
Kle<br />
Vevey<br />
Bulle<br />
Gümligen<br />
Hasle-Rüegsau<br />
Belp<br />
Worb Dorf<br />
Schafhausen i.E.<br />
Broc-Fabrique<br />
Walkringen<br />
Rubigen<br />
Lützelflüh-Goldbach<br />
Worb SBB Bigenthal<br />
Sumiswald-Grünen<br />
Toffen<br />
Ramsei<br />
Montreux<br />
Grünenmatt<br />
Biglen<br />
Kaufdorf Münsingen Tägertschi<br />
Grosshöchstetten<br />
Konolfingen<br />
Montbovon<br />
Thurnen<br />
Zollbrück<br />
Wichtrach<br />
Zäziwil<br />
Stalden i.E.<br />
Neumühle<br />
Burgistein Kiesen<br />
Oberdiessbach<br />
Brenzikofen<br />
Seftigen<br />
Uttigen<br />
Uetendorf Heimberg<br />
Uetendorf Lädeli<br />
Aigle<br />
Allmend Steffisburg<br />
Schwäbis<br />
Leysin<br />
Thun<br />
Hünibach<br />
Hilterfingen<br />
Villars Col-de-<br />
Oberhofen<br />
Bretaye<br />
Les Diablerets<br />
Gunten<br />
Spiez<br />
Merligen<br />
Faulensee<br />
Beatenbucht<br />
Reichenbach i.K.<br />
Mülenen<br />
Beatushö<br />
Lenk i.S.<br />
Frutigen<br />
Sundla<br />
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Kandersteg<br />
Sierre<br />
Goppenstein<br />
Hohtenn<br />
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LES-BAINS<br />
YVERDON-<br />
LES-BAINS<br />
LAUSANNE<br />
ST-GINGOLPH<br />
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Chaumont<br />
1087<br />
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Neuchâtel<br />
SION<br />
BRIG<br />
8<br />
Payerne<br />
Les Pléiades<br />
1361<br />
La Broye<br />
Dompierre<br />
Corcelles-Nord<br />
Rochers de Naye<br />
2042<br />
Zihlkanal<br />
Moléson<br />
2002<br />
Chasseral<br />
1607<br />
Broye-<br />
Kanal<br />
La Suze<br />
Murtensee<br />
Lac de Morat<br />
Avenches<br />
Domdidier<br />
Faoug<br />
BEX<br />
GLOVELIER<br />
Fräschels<br />
Kerzers<br />
Papiliorama<br />
Muntelier-<br />
Löwenberg<br />
Murten/Morat<br />
Schiffenensee<br />
Lac de Schiffenen<br />
Vanil Noir<br />
2389<br />
La Berra<br />
1719<br />
P A Y S D ' E N<br />
Bielersee<br />
Lac de Bienne<br />
Galmiz<br />
Fribourg/<br />
Freiburg<br />
Kallnach<br />
La Sarine<br />
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Saane<br />
Düdingen<br />
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Aarberg<br />
Bargen<br />
Aare<br />
Wünnewil<br />
Schmitten<br />
Gastlosen<br />
1935<br />
Nidau-Büren-Kanal<br />
Wohlensee<br />
Sense<br />
Sense<br />
Kaiseregg<br />
2185<br />
DELÉMONT<br />
Flamatt<br />
Dotzigen<br />
Neuenegg<br />
Flamatt Dorf<br />
Hundsrügg<br />
2047<br />
12<br />
B U C H<br />
I<br />
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Giferspitz<br />
2542<br />
Wildhorn<br />
3248<br />
Büren an<br />
der Aare<br />
O B E R S I<br />
M M<br />
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Boltigen<br />
Aare<br />
Niederscherli<br />
Mittelhäusern<br />
Schwarzwasserbrücke<br />
Lanzenhäusern<br />
Schwarzenburg<br />
Zweisimmen<br />
E G G<br />
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2175<br />
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M M E N T<br />
10<br />
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2078<br />
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Bern<br />
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2476<br />
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Gürbe<br />
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2304<br />
Albristhorn<br />
2762<br />
Aare<br />
4<br />
2<br />
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Hindelbank<br />
Schönbühl SBB<br />
Stockhorn<br />
2190<br />
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L<br />
Männliflue<br />
2652<br />
Wildstrubel<br />
3248<br />
Lattigen b. Spiez<br />
Eifeld<br />
Wimmis<br />
Burgholz<br />
Erlenbach i.S.<br />
Lyssach<br />
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Diemtigen<br />
Entschlige<br />
E N T S C H L<br />
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Gr. Loner<br />
3094<br />
Rhône<br />
Niesen<br />
2362<br />
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2341<br />
Thunersee<br />
N D<br />
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888<br />
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K<br />
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Balmhorn<br />
3698<br />
Torrenthorn<br />
2998<br />
Emme<br />
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A L<br />
Dündehore<br />
2862 Gs<br />
Blüemlisalp<br />
3657<br />
Doldenhorn<br />
3643<br />
1<br />
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5<br />
13<br />
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Langete<br />
Langnau<br />
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1<br />
Weissenbach<br />
Grubenwald<br />
Oberwil i.S.<br />
Enge i.S.<br />
SION<br />
LAUSANNE<br />
Ringoldingen<br />
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Weissenburg<br />
BALSTHAL<br />
Bowil<br />
Signau<br />
OLTEN<br />
Niederhor<br />
1950<br />
3<br />
Leissige<br />
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27<br />
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2<br />
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1
OLTEN OLTEN<br />
AARAU LENZBURG<br />
DATEN UND FAKTEN<br />
nthal<br />
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Menziken<br />
Bahnnetz <strong>BLS</strong>-Personenverkehr<br />
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1144<br />
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Kleindietwil<br />
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Neuhaus<br />
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O B E R<br />
Trubschachen<br />
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2197<br />
Ringgenberg<br />
Änziwigger<br />
Niederried<br />
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Zell<br />
Bönigen<br />
Napf<br />
1408<br />
Escholzmatt<br />
E N T L<br />
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2092<br />
Oberried<br />
Wigger<br />
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Kleine Emme<br />
Waldemme<br />
Schimbrig<br />
1815<br />
Brienzer Rothorn<br />
2350<br />
Brienzersee<br />
Iseltwald<br />
Willisau<br />
14<br />
Menznau<br />
Hasle LU<br />
Schüpfheim<br />
Brienz<br />
Giessbach See<br />
Wolhusen Weid<br />
Wolhusen<br />
Entlebuch<br />
Fürstein<br />
2040<br />
Werthenstein<br />
Aare<br />
Kleine Emme<br />
Schachen LU<br />
Malters<br />
Mittaggüpfi<br />
1917<br />
Meiringen<br />
Innertkirchen<br />
Littau<br />
Rümlig<br />
Pilatus<br />
2119<br />
Alpnachstad<br />
Reuss<br />
7<br />
Luzern<br />
ZUG<br />
Vierwaldstättersee<br />
ENGELBERG<br />
Spurweite: 1435 mm<br />
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)<br />
Streckenlänge: 630,3 km<br />
Anzahl Haltepunkte: 183<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)<br />
Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)<br />
Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,<br />
höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz)<br />
Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)<br />
Nördlichster Haltepunkt: Langenthal<br />
Südlichster Haltepunkt: Lalden<br />
Östlichster Haltepunkt: Luzern<br />
Westlichster Haltepunkt: Payerne<br />
Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel<br />
(14,61 km)<br />
Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen<br />
Bern und Bern Wankdorf)<br />
Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen<br />
Hohtenn und Ausserberg)<br />
Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrt Berner Oberland<br />
Thunersee<br />
Fläche: 47,8 km 2<br />
Seespiegel: 558 m ü.M.<br />
Tiefster Punkt: 344 m ü.M.<br />
Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 km<br />
Anzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)<br />
Brienzersee (nur Sommerbetrieb)<br />
Fläche: 29,8 km 2<br />
Seespiegel: 564 m ü.M.<br />
Tiefster Punkt: 304 m ü.M.<br />
Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km<br />
Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)<br />
<strong>BLS</strong>-Autoverlad Lötschberg<br />
Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km<br />
Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km<br />
Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.<br />
Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.<br />
en<br />
almere<br />
777<br />
hilthorn<br />
2970<br />
Lütschine<br />
spaltenhorn<br />
3436<br />
Grütschalp<br />
Lauterbrunnen<br />
Mürren<br />
Breithorn<br />
3780<br />
T S C H E N T A L<br />
1<br />
Interlaken West<br />
Därligen<br />
Bietschhorn<br />
3934<br />
Interlaken Ost<br />
Ausserberg<br />
Visp<br />
ZERMATT<br />
Weisse Lütschine<br />
Schynige Platte<br />
1967<br />
Nesthorn<br />
3822<br />
Schwarze Lütschine<br />
Jungfraujoch<br />
Eggerberg<br />
Lalden<br />
6<br />
Kl. Scheidegg<br />
Eiger<br />
3970<br />
Grindelwald<br />
Mönch<br />
4107 Finsteraarhorn<br />
Jungfrau 4274<br />
4158<br />
Aletschhorn<br />
4195<br />
Brig<br />
Rotten<br />
Iselle (I)<br />
DOMODOSSOLA<br />
Wetterhorn<br />
3701<br />
Reliefkarte:© 2011 swisstopo<br />
ANDERMATT<br />
LEGENDEN<br />
<strong>BLS</strong>-Bahnlinie<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrtslinie<br />
Übrige Bahnlinien<br />
Tunnel<br />
Bahnhof/Haltestelle<br />
Alle Haltestellen:<br />
Bern–Flamatt<br />
Bern–Niederscherli<br />
Bern–Belp<br />
Flamatt<br />
Laupen BE<br />
Fribourg/Freiburg<br />
Ausschnitt Bern Süd<br />
Thörishaus Dorf<br />
Bern Ausserholligen SBB<br />
Bern Bümpliz Süd<br />
Thörishaus Station<br />
Niederwangen<br />
Oberwangen<br />
Schwarzenburg<br />
Liebefeld<br />
Köniz<br />
Moos<br />
Gasel<br />
Niederscherli<br />
Schiffstation<br />
Halt auf Verlangen<br />
Autoverlad Lötschberg<br />
Kandersteg–Goppenstein<br />
Kandersteg–Iselle (I)<br />
Schifffahrt Berner Oberland<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen GBS<br />
Bern Weissenbühl<br />
Wabern bei Bern<br />
Kehrsatz Nord<br />
Kehrsatz<br />
Belp Steinbach<br />
Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan<br />
Belp<br />
Thun
Schnelltriebzug ABDZe 4/6 Nr. 731 in der Dienststation Felsenburg.
GASTROTIPP<br />
Gastrotipp<br />
Brasserie<br />
Bits & Bites<br />
Bern-Brünnen<br />
General Manager Martin Mager (rechts) und Küchenchef Andreas Römer<br />
mögen die offene Küche der Brasserie «Bits & Bites».<br />
Text: Thorsten Kaletsch<br />
Fotos: Rob Lewis<br />
Das Aushängeschild des «Schoggi-Hotels».<br />
Das «Bits & Bites» im Westside bietet nicht nur kleine Häppchen, sondern auch währschafte<br />
Gerichte und ein innovatives Konzept. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis freut neben Hotelgästen<br />
und Besuchern des Einkaufszentrums auch Ausflügler.<br />
Von der Bahnstation Bern Brünnen Westside ist das<br />
«Bits & Bites» nicht zu verfehlen: Das Hotel Holiday Inn,<br />
das ebenfalls von Westside-Architekt Daniel Libeskind<br />
konzipiert wurde, überragt das bekannte Einkaufszentrum<br />
mit den markanten Holzfassaden. Und vor dem<br />
Eingang des Hotels befindet sich bereits die Terrasse des<br />
dazugehörigen Restaurants mit 50 gemütlichen Plätzen.<br />
Wer also will, kann das «Bits & Bites» besuchen, ohne<br />
einen Fuss ins Westside gesetzt zu haben – es ist gerade<br />
mal 100 Meter von der Station entfernt. Auch vom Einkaufszentrum<br />
aus gibt es einen Eingang in das Lokal.<br />
Und der macht durchaus Sinn: Denn jeden Tag machen<br />
viele Angestellte und Besucher Gebrauch von der Möglichkeit,<br />
im «Bits & Bites» in stressfreier Ambiance ein<br />
Mittags- oder Tagesmenü einzunehmen.<br />
«Nur neun Minuten vom Zentrum»<br />
«Das Einkaufszentrum ist wichtig für unser Restaurant»,<br />
sagt Martin Mager, der General Manager des Holiday<br />
Inn, zu dem der Betrieb mit seinen 156 Plätzen gehört.<br />
«Genau so, wie das Bernaqua wichtig für unser Hotel<br />
ist.» Auch die nahe Bahnstation sei ein zentraler Erfolgs-<br />
faktor. «So liegt unsere Tür nur neun Minuten von der<br />
Berner Innenstadt entfernt, und diesen Vorteil spüren<br />
wir in vielen Bereichen.»<br />
In unmittelbarer Nähe befindet sich nicht nur der Bahnhof,<br />
sondern auch eine berühmte Fabrik: Mehrmals täglich<br />
weht der Wind einen angenehmen Duft von der<br />
Toblerone-Produktionsanlage herüber. Dann wird<br />
schnell klar, weshalb sich das Holiday Inn «Schoggi-<br />
Hotel» nennt. Schon in der Empfangszone des Hotels,<br />
die gleichzeitig Teil des Restaurants ist, hängen viele historische<br />
Werbeplakate und Bilder an den Wänden und<br />
zeugen von der über hundertjährigen Geschichte der berühmtesten<br />
Schweizer Schokolade. Und dieses Motto<br />
hinterlässt auch in der Küche des «Bits & Bites» Spuren:<br />
Zu den beliebtesten Desserts gehört das «Toblerone-<br />
Karussell» mit Mousse, Creme und Espuma für<br />
10.50 Franken. Daneben gibt es ein weisses Toblerone-<br />
Mousse mit Himbeer-Chili-Sauce und Toblerone Brownies<br />
sowie ein Toblerone-Mousse mit Vanille milch, Beeren<br />
und Toblerone-Mandelkrokant – beides in drei<br />
Grössen zu 4.50, 8.50 oder 10.50 Franken.<br />
31
Baden bei jedem Wetter!<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Im April jeden Mittwoch Spielnachmittage<br />
Aqua Fun Event 12.–14.4.2013!<br />
Erlebnisbad · Fitness · Wellness<br />
Bernaqua – Erlebnisbad & Spa, Riedbachstrasse 98, 3027 Bern<br />
Telefon 031-556 95 95, info@bernaqua.ch, www.bernaqua.ch, Folgen Sie uns<br />
Merci für<br />
Ihre Treue.<br />
Die <strong>BLS</strong>-Reisezentren schenken Ihnen beim GA-Kauf bis 31. Oktober 2013 einen Tageseintritt<br />
ins Tropenhaus Frutigen oder Wolhusen. www.bls.ch/ga
GASTROTIPP<br />
Toblerone-Geschichte auf Schritt und Tritt und ein Küchenteam, das kleine, mittlere und grosse Häppchen zaubert.<br />
Doch nicht nur Schleckmäuler kommen im «Bits &<br />
Bites» auf ihre Kosten. «Wir wollen eine bodenständige,<br />
gut bezahlbare Küche mit frischen Produkten anbieten»,<br />
bringt Martin Mager das Credo des Lokals auf den<br />
Punkt. Das gelingt dem Team um die beiden stellvertretenden<br />
Restaurantleiter Regula Eichenberger und Lukas<br />
Gysel, um Küchenchef Andreas Römer und Sous-Chef<br />
Stefan Gander. Bei unserem Besuch gabs als «Pasta des<br />
Tages» einen Salat und Penne an Bolognesesauce für<br />
18.50 Franken und ein Menüangebot für 24.50. Wir hielten<br />
uns aber an die Klassiker – die «3 Bits» als Vorspeise<br />
und das Wienerschnitzel mit Brunnenkresse und Pommes<br />
Frites zum Hauptgang – und wurden nicht enttäuscht.<br />
Die «3 Bits» für sehr faire 12 Franken entpuppten<br />
sich als Lachs mit Limone, Rucola-Risotto mit<br />
Poulet- und Gemüsespiess sowie Tomaten mit Mozzarella<br />
und waren genau so lecker, wie sie aussahen. Die Zubereitung<br />
des Wienerschnitzels konnten wir dank der offenen<br />
Küche gleich mitverfolgen: Andreas Römer schnitt<br />
das Kalbfleisch in hauchdünne Tranchen, panierte diese<br />
und verpasste ihnen in der Bratpfanne die gewünschte<br />
Knusprigkeit. Der Küchenchef isst selber gerne Wiener<br />
Schnitzel und mag es, wenn ihm die Gäste bei der Zubereitung<br />
einen Blick über die Schultern werfen. «So sehen<br />
sie, was wirklich hinter dem Kochberuf steckt.»<br />
Geheimtipp Frühstück-Buffet<br />
Innovativ am Konzept im «Bits & Bites» ist, wie der<br />
Name sagt, die Portionierung. Fast jedes Gericht ist in<br />
verschiedenen Ausführungen erhältlich. Angeboten<br />
werden kleine («Bit»), mittlere («Bite») und grosse Portionen<br />
(«Upgrade»). Tagsüber kann von der kleinen Karte<br />
des Boulevard Cafés im vorderen Teil des Lokals bestellt<br />
werden. Von 18 bis 22 Uhr wird dann jeweils das volle<br />
Programm geboten (anschliessend gibts noch Barbetrieb<br />
bis 0.30 Uhr). Zu den beliebtesten Gerichten gehören<br />
neben dem Wienerschnitzel auch das Club Sandwich,<br />
das Cordon Bleu und das Tatar vom Schrofen Beef.<br />
Ausflügler kennen das «Bits & Bites» auch wegen des<br />
reichhaltigen Frühstücks-Buffets für 23 Franken (täglich<br />
von 6.30 bis 10 Uhr, samstags bis 11 und sonntags bis 12<br />
Uhr). Für Velotouristen, die sich auf dem Alten Bernerweg<br />
von Estavayer-le-Lac nach Baden befinden, ein idealer<br />
Stopp zum Auftanken.<br />
Gut zu wissen<br />
Lokal: Bits & Bites, Riedbachstrasse 96,<br />
3027 Bern-Brünnen.<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach bzw.<br />
ab Bern Brünnen Westside.<br />
Wirteteam: Martin Mager (General Manager<br />
Holiday Inn), Regula Eichenberger und Lukas<br />
Gysel (stv. Restaurantleiter), Andreas Römer<br />
(Küchenchef), Stefan Gander (Sous-Chef).<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag<br />
von 6.30 bis 00.30 Uhr; Sonntag von 6.30<br />
bis 12 Uhr.<br />
Reservationen: Tel. +41 (0)31 985 24 24,<br />
www. brasseriebitsandbites.ch<br />
Spezielles: Hotelbetriebene E-Bike-Aufladestation<br />
und -Vermietung.<br />
Streifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons<br />
gibt es nach einer Hauptmahlzeit<br />
einen Gratis-Kaffee,<br />
-Espresso oder -Tee.<br />
33
SUDOKUS<br />
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LEICHT MITTEL SCHWER<br />
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SUCHBILD MIT 10 FEHLERN<br />
34 34<br />
<br />
Den Frühling erwandern<br />
Bei diesen 20 Frühlingswanderungen<br />
kommt man an Lichtblumen im Wallis<br />
ebenso vorbei wie an Tessiner Magnolienbäumen<br />
oder Osterglocken im<br />
Jura. Start und Ziel dieser zwei- bis<br />
vierstündigen Touren sind mit dem öffentlichen<br />
Verkehr erschlossen. «Wandern<br />
mit dem GA und dem Halbtaxabonnement,<br />
Band 4, Frühlingswanderungen», Karin<br />
Breyer, 2012; 164 Seiten, zahlreiche Farbbilder, kartoniert,<br />
CHF 29.80, F. Reinhardt Verlag, erhältlich im Buchhandel.<br />
Der zweite Gang<br />
Berner Restaurantführer, zweite Ausgabe:<br />
Einige Adressen sind weggefallen,<br />
neue wurden aufgenommen.<br />
Die bestehenden Restaurantbeiträge<br />
wurden überarbeitet, und der Wein<br />
hat – auch dank Hintergrundberichten<br />
– einen grös se ren Stellenwert. Ei-<br />
nige Kapitel sind persönlicher und umfassender ausgefallen,<br />
sodass die neue Ausgabe mehr als nur eine Ergänzung<br />
ist: Es ist eine echte Bereicherung. «Aufgabeln in Bern,<br />
Ausgabe 2013», Hansruedi Matscher und Marius Kaufmann;<br />
320 Seiten, broschiert, CHF 44.50, Fink Medien,<br />
erhältlich im Buchhandel.<br />
Berner Rundwanderungen<br />
Die zwei- bis siebenstündigen Wanderrouten,<br />
jeweils mit Start- und Zielort<br />
bei einer Bahn- oder Busstation, führen<br />
von der Region Bern bis in die Nachbarkantone<br />
hinein. Ob im flachen Seeland<br />
oder coupierten Oberland – dem Autor<br />
ist es gelungen, sowohl unbekannte<br />
Routen als auch vertraute Wege mit<br />
aufschlussreichen Texten vorzustellen. «Rundwanderungen<br />
in der Region Bern», Franz auf der Maur, 2012; 128 Seiten,<br />
zahlreiche Farbbilder, kartoniert, CHF 29.80, F. Reinhardt<br />
Verlag, erhältlich im Buchhandel.
RÄTSEL<br />
AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49<br />
LESERBRIEFE<br />
Informativ und leicht zu lesen<br />
Seit gut 30 Jahren verbringe ich jedes Jahr etwa sechs bis acht Wochen in Zweisimmen. Seit zehn Jahren reise ich als<br />
grosser Eisenbahnfan mit der Bahn an. Da kommt man natürlich mit dem Streifzug in Kontakt. Die Artikel sind informativ,<br />
nicht oberflächlich, sie regen zu Wanderungen an und geben gleichzeitig Tipps. Zudem sind sie leicht zu lesen. Ich freue<br />
mich natürlich auch darüber, dass technische Dinge besprochen werden – und zwar so, dass der anspruchsvolle Laie wirklich<br />
Neues erfährt. Heinrich Bartel, D-Lüneburg.<br />
Toll!<br />
Die Gestaltung des <strong>BLS</strong>-Magazins Streifzug ist toll. Wird nicht nur von mir gern gelesen. Urs Stämpfli, Steffisburg<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen<br />
und seiner Aufmachung interessiert uns immer.<br />
Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.<br />
Kontaktadresse:<br />
<strong>BLS</strong> <strong>AG</strong>, Streifzug,<br />
Genfergasse 11, CH-3001 Bern<br />
streifzug@bls.ch<br />
35
NEU bei SwissTrails:<br />
Gepäcktransport ab Domizil<br />
EIN EXKLUSIVER SERVICE VON SWISSTRAILS:<br />
So beginnt normalerweise der 1. Ferientag für eine Familie (z. B. zwei<br />
Erwachsene, drei Kinder), die sich auf Velotour in der Schweiz begibt: Bereit<br />
stehen fünf Gepäckstücke, zwei Erwachsenen-Fahrräder, zwei Kinderfahrräder<br />
sowie ein Fahrradanhänger für den Kleinsten, der noch nicht selbständig<br />
velofahren kann. Mit diesem Ballast soll sich nun die Familie mit Bahn und<br />
Bus (und mit vielleicht zweimaligem Umsteigen) nach Solothurn begeben,<br />
denn hier startet die geplante Radtour auf der «familienfreundlichen» Mittellandroute<br />
…<br />
Und so kann für Sie und Ihre Familie ab 2013 eine Radtour auf der<br />
Mittelland-Route beginnen: Auch bei Ihnen stehen am 1. Ferientag fünf<br />
Gepäckstücke, vier Fahrräder und ein Kinderanhänger bereit. Aber pünktlich<br />
um acht Uhr morgens läutet es an Ihrer Tür, der SwissTrails-Gepäckkurier<br />
steht mit Minibus und Anhänger bereit und übernimmt Ihr gesamtes Gepäck<br />
sowie die Fahrräder in Obhut. Sie selber werden zwar anschliessend ebenfalls<br />
mit Bus und Bahn zum Start Ihrer Tour z. B. nach Solothurn reisen – aber<br />
ohne Gepäck und ohne Fahrräder kann der erste Ferientag wirklich bereits<br />
morgens zu Hause beginnen. Die Fahrräder werden bei Ankunft im Bahnhof<br />
des geplanten Startortes bereitstehen, Ihr Gepäck dagegen erst in der<br />
ersten Unterkunft, z. B. Im Bauernhof mit «schlaf-im-Stroh!» an Ihrem ersten<br />
Etappenort Meienried.<br />
Und der Clou: Da Sie für sich und Ihre Familie ein «Paket» bei SwissTrails<br />
gebucht haben, ist dieser ganze zusätzliche Service für Sie mit keinen Mehrkosten<br />
verbunden. Entspannte, sportliche Ferien für die ganze Familie – kostengünstig<br />
– exklusiv bei SwissTrails gebucht. Die Ferien können beginnen …<br />
Informationen und Buchung über<br />
Tel. 043 422 60 22 oder auf www.swisstrails.ch<br />
WEITERE BEISPIELE<br />
STROHTOUREN:<br />
• Veloland Rheinroute Nr. 2<br />
Disentis–Basel<br />
Zehn Tage / neun Nächte<br />
Erwachsene: CHF 798.–<br />
Kinder bis elf Jahre: CHF 718.–<br />
• Veloland Juraroute Nr. 7<br />
Basel–Nyon<br />
Sieben Tage / vier Nächte<br />
«schlaf im Stroh!», zwei Nächte Kat. Hostel<br />
Erwachsene: CHF 593.–<br />
Kinder bis elf Jahre: CHF 533.–<br />
HOSTELTOUREN:<br />
• Veloland Nord-Süd-Route Nr. 3<br />
Basel–Locarno / Lugano<br />
Sechs Tage / fünf Nächte<br />
Erwaschsene: CHF 585.–<br />
Kinder bis elf Jahre: CHF 527.–<br />
TOP CLASS TOUREN:<br />
• Veloland Seenroute Nr. 9<br />
Spiez–Zürich / Regensdorf<br />
Fünf Tage / vier Nächte<br />
Erwachsene: CHF 782.–<br />
Kinder bis elf Jahre: CHF 547.–<br />
• Veloland Seenroute Nr. 9<br />
Montreux–Rorschach<br />
Neun Tage / acht Nächte<br />
Erwachsene: CHF 1544.–<br />
Kinder bis elf Jahre: CHF 1082.–<br />
BEISPIEL A: «STROHTOUR»<br />
Gepäck ab Domizil, Mittelland-Route Nr. 5<br />
1. Tag Morgens um acht Uhr holt unser Kurier Ihr Gepäck und<br />
Ihre Fahrräder bei Ihnen zu Hause ab. Sie reisen anschliessend<br />
sorgen- und gepäckfrei mit öffentlichem Verkehr nach Solothurn,<br />
wo Sie Ihre Fahrräder am Bahnhof bereitgestellt vorfinden. Erste<br />
Veloetappe Solothurn–Büren a. A.–Meienried. Ihr Gepäck steht<br />
hier beim Bauern mit «schlaf im Stroh!» deponiert. Übernachtung<br />
«schlaf im Stroh!», auf Wunsch Nachtessen beim Bauern. 2. Tag<br />
Velotour Meienried–Murten. Übernachtung «schlaf im Stroh!».<br />
3. Tag Velotour Murten–Estavayer-le-Lac–Yverdon-les-Bains. Ihr<br />
Gepäck (ab Unterkunft Murten) und Ihre Fahrräder (ab Bahnhof<br />
Yverdon-les-Bains) werden wir Ihnen mit unserem Kurier gleichentags<br />
nach Hause bringen. Sie reisen wiederum unbeschwert mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause.<br />
Im Pauschalpreis von nur CHF 229.– (Erwachsene) resp.<br />
CHF 206.– (Kinder bis inkl. elf Jahren) sind die folgenden Leistungen<br />
inbegriffen: drei Gepäcktransporte ab / nach Ihrem Domizil,<br />
zwei Fahrradtransporte ab Domizil zum Startort in Solothurn und<br />
zurück ab Zielort Yverdon-les-Bains zu Ihnen nach Hause, zwei<br />
Übernachtungen «schlaf im Stroh!» inkl. Frühstück, Routenführer<br />
«Veloland Mittelandroute Nr. 5» mit Karten, Zusätzliche Karten mit<br />
dem genauen Standort Ihrer Unterkünfte, allg. Reiseinformationen<br />
und -unterlagen, Helpline 7 / 7 Tage, 8–20 Uhr.<br />
BEISPIEL B: «TOP CLASS TOUR<br />
Gepäck ab Domizil, Mittelland-Route Nr. 5<br />
1. Tag Morgens um acht Uhr holt unser Kurier Ihr Gepäck<br />
und Ihre Fahrräder bei Ihnen zu Hause ab. Sie reisen anschliessend<br />
sorgen- und gepäckfrei mit öffentlichem Verkehr<br />
nach Solothurn, wo Sie Ihre Fahrräder am Bahnhof bereitgestellt<br />
vorfinden. Erste Veloetappe Solothurn–Büren a. A.–Biel.<br />
Ihr Gepäck ist bereits in Ihrem reservierten Hotel in Biel deponiert.<br />
2. Tag Velotour Biel–Murten. Übernachtung «Top Class».<br />
3. Tag Velotour Murten–Estavayer-Le-Lac–Yverdon-les-Bains.<br />
4. Tag Velotour Yverdon-les-Bains–Lausanne. Ihr Gepäck (ab<br />
Hotel in Yverdon-les-Bains) und Ihre Fahrräder (ab Bahnhof<br />
Lausanne) werden wir Ihnen mit unserem Kurier gleichentags<br />
nach Hause bringen. Sie reisen wiederum unbeschwert mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause.<br />
Im Pauschalpreis von nur CHF 619.– (Erwachsene) resp.<br />
CHF 433.– (Kinder bis inkl. elf Jahren) sind die folgenden Leistungen<br />
inbegriffen: vier Gepäcktransporte ab / nach Ihrem Domizil,<br />
zwei Fahrradtransporte ab Domizil zum Startort in Solothurn und<br />
zurück ab Lausanne zu Ihnen nach Hause, drei Übernachtungen<br />
«Kat. TopClass», Frühstück, zusätzliche Karten mit dem genauen<br />
Standort Ihrer Hotels, allg. Reiseinformationen und -unterlagen,<br />
Helpline 7 / 7 Tage, 8–20 Uhr.
A B C D E F G H I J<br />
1<br />
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3<br />
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6<br />
7<br />
8<br />
Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal ein Wasserfall. Das <strong>BLS</strong>-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie<br />
ein SMS mit dem Keyword <strong>BLS</strong> und dem Lösungsquadrat (z. B. <strong>BLS</strong> D1) an die Nummer 9889 (70 Rp. / SMS). Oder eine Postkarte mit<br />
Absender und Lösungsquadrat an: <strong>BLS</strong> <strong>AG</strong>, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Mai 2013.<br />
Zu gewinnen<br />
sind zehn attraktive Preise:<br />
3 × 1 Jubiläumsbuch<br />
«Pionierbahn am<br />
Lötschberg» im Wert<br />
von je CHF 88.–<br />
3 × 1 Teekessel<br />
mit Teesieb<br />
aus Edelstahl im<br />
Wert von je CHF 49.90<br />
von Transa<br />
1 × «Best-Friend-Package» des Hotels Holiday<br />
Inn Westside für zwei Personen (u. a. inklusive<br />
Übernachtung im Doppelzimmer, 3-Gang-Dinner,<br />
persönliche Mode- und Make-up-Beratung,<br />
2 Modegutscheine) im Wert von CHF 349.–<br />
3 × 1 wasserdichte<br />
Umschnalltasche<br />
im Wert von je CHF 44.90<br />
von Transa.<br />
Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der <strong>BLS</strong> <strong>AG</strong>, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Im Suchbild der letzten Ausgabe war das <strong>BLS</strong>-Logo im Feld B3 versteckt.<br />
37
Bald herrscht<br />
im Garten wieder<br />
Flower Power.<br />
Die Blumenkinder recken schon<br />
die Knospen. Bald gehen sie<br />
auf in schönster Farbenpracht.<br />
So wie mit Ihrem Lieblingsmagazin<br />
auch die Gartenfreude<br />
voll aufgeht.<br />
Hier blühte einst eine Bestellkarte<br />
…ist aber nur halb so schlimm, bestellen<br />
können Sie trotzdem, ob Gratisprobenummer,<br />
Eigenabonnement oder Geschenkabonnement.<br />
Ein Telefonanruf genügt:<br />
Schweizer Garten, Telefon 031 960 20 77<br />
www.schweizergarten.ch<br />
DAS M<strong>AG</strong>AZIN<br />
DER BLÜTENPRACHT
Luftiger Spielplatz.<br />
Auf Drahtseilen balancieren, Hindernisparcours überwinden, horizontale Strickleitern<br />
besteigen: Ein Besuch im Seilpark Gantrisch lohnt sich nicht nur für Wagemutige.<br />
Ganz so einfach ist es nicht. Doch hat man einmal mit<br />
festen Schuhen Tritt gefasst, kann das Labyrinth aus<br />
Strickleitern, Holzplattformen und Netzen süchtig machen.<br />
Und wer an Seilen gesichert in luftiger Höhe in den<br />
Baumkronen herumklettert, erhält als Belohnung atemberaubende<br />
Perspektiven. Doch es muss nicht immer<br />
gleich der pure Nervenkitzel sein. Im Kletterpark Gantrisch<br />
im Längeneybad in Rüschegg kommen alle auf ihre<br />
Kosten. Der Park im Gantrischgebiet bietet sieben Parcours<br />
in verschiedenen Höhen und mit verschiedenen<br />
Schwierigkeitsgraden an. Wer schwindelfrei ist und eine<br />
Portion Mut mitbringt, kann sich bis an die schwarze<br />
Route heranwagen. Wer gemächlicher von Baum zu<br />
Baum pendeln will, tastet sich auf dem Heugümper-<br />
Parcours an den Park heran.<br />
Alle sieben Routen kann absolvieren, wer über 140 Zentimeter<br />
gross ist und nicht mehr als 120 Kilo wiegt. Ab<br />
Grösse 130 cm stehen zwei Parcours zur Verfügung. Insgesamt<br />
gibt es über 80 Plattformen, die mit Seilbrücken<br />
verbunden sind. Der rasante Höhepunkt: die Tyrolienne,<br />
eine 110 Meter lange Schussabfahrt aus grosser Höhe.<br />
Doch auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz. Für<br />
Kinder ab einer Körpergrösse von 110 Zentimetern gibt<br />
es einen speziellen Parcours, der über zehn Plattformen<br />
in einer Höhe von zwei bis fünf Metern führt. Zuvor<br />
können sich die Kinder auf einer Übungsstrecke mit der<br />
Kletterei vertraut machen. So wird der Seilpark zum luftigen<br />
Spielplatz für Kinder und Erwachsene.<br />
Auch wer extrem hoch hinaus will, ist im Gantrisch richtig.<br />
Gemäss eigenen Angaben verfügt der Seilpark mit<br />
Plattformen in einer Höhe von bis zu 36 Metern über die<br />
höchsten in der Schweiz. Für das Absolvieren aller Parcours<br />
rechnen die Betreiber mit einem Zeitbedarf von<br />
drei bis vier Stunden. Im Seilpark kann man aber auch<br />
anderweitig verweilen. Zum Beispiel im Landgasthof<br />
gleich beim Eingang (Reservation erwünscht), beim<br />
Picknick an den beiden Grillstellen oder auf dem nahen<br />
Spielplatz. Wer per Bahn und Bus anreist, kann den Ort<br />
mitten im Wald zu Fuss anpeilen oder den Ausflug mit<br />
einer Wanderung im Gantrischgebiet kombinieren.<br />
Text: Erich Goetschi, Fotos: zvg / Seilpark Gantrisch<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Schwarzenburg,<br />
weiter mit dem Bus bis «Rüschegg-<br />
Heubach, Post». Markierter Wanderweg bis<br />
Seilpark / Längeneybad (ca. 30 Minuten). Alternative:<br />
Mit der Bahn nach Toffen oder Thurnen<br />
(Fahrplan beachten), weiter mit dem Bus bis «Rüti<br />
bei Riggisberg, Laas». Markierter Wanderweg bis<br />
Seilpark / Längeneybad (ca. 20 Minuten). An den<br />
Wochenenden von 29. Juni bis 20. Oktober sowie<br />
an Feiertagen ergänzt der Natur- und Sportbus<br />
zwischen Schwarzenburg und «Gurnigel, Stierenhütte»<br />
die bestehenden Buslinien.<br />
Öffnungszeiten: April / Mai, Samstag und Sonntag,<br />
10 bis 18 Uhr (ab Juni erweiterte Öffnungszeiten).<br />
Montag ist Ruhetag.<br />
Preise: Erwachsene CHF 35.–; Vergünstigungen<br />
für Einheimische, Studenten, Kinder und Gruppen,<br />
Schulen und Vereine.<br />
Angebot: Für Gruppen ab zehn Personen sind<br />
auch Besuche ausserhalb der Öffnungszeiten<br />
möglich.<br />
Einkehren: Restaurant Ranch – Längeneybad,<br />
Tel. +41 (0)31 738 83 03<br />
Mehr Infos: Seilpark Gantrisch, Tel. +41 (0)31<br />
739 01 00, www.seilpark-gantrisch.ch<br />
Weitere Seilparks im <strong>BLS</strong>-Gebiet: Kandersteg<br />
Tel. +41 (0)79 345 71 02 (www.bls.ch/seilparkkandersteg),<br />
Zweisimmen Tel. +41 (0)33 748 41<br />
64, Adelboden Tel. +41 (0)79 363 19 62, Interlaken<br />
Tel. +41 (0)33 826 77 19 und Bern (Dählhölzli)<br />
Tel. +41 (0)31 351 09 11.<br />
Karte mit Zugangsrouten<br />
und Seilpark Gantrisch unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
39
Schneller ins Wallis.<br />
Autoverlad Lötschberg: Kandersteg–Goppenstein in nur 15 Minuten.<br />
Tagsüber alle 30 Minuten Verbindungen in beide Richtungen, in Spitzenzeiten<br />
alle 15 Minuten und bei Grossandrang noch häufiger. Damit Sie Ihre<br />
Ferien im Wallis noch länger geniessen können. Weitere Infos und aktuelle<br />
Verkehrssituation unter Telefon +41 (0)900 55 33 33 (CHF 1.50/Minute aus<br />
dem Schweizer Festnetz) oder www.bls.ch/autoverlad
Viel Spass im GoldenPass.<br />
Der GoldenPass Classic zwischen Zweisimmen und Montreux bietet atemberaubende<br />
Ausblicke und eine Rückkehr in die 30er-Jahre, wenn auch mit mehr Luxus. Die Fahrt<br />
zwischen dem oberen Simmental und der Waadtländer Riviera ist etwas für Bahn liebhaber<br />
– aber nicht nur.<br />
Und dann lehnt man sich zurück, blickt auf den See, die<br />
Berge, und wähnt sich in einer anderen Zeit. Rundherum<br />
breite Polstersessel, schön gearbeitetes Holztäfer, und auf<br />
dem Tisch ist eine antike Lampe montiert, die das gelungene<br />
Interieur abrundet. Tatsächlich ist es Bahnromantik<br />
pur, die der GoldenPass Classic-Zug auf der 62 Kilometer<br />
langen Strecke zwischen Zweisimmen und Montreux bietet.<br />
Der luxuriöse Nachbau im Belle-Epoque-Stil gibt einem<br />
auch schon mal das Gefühl, König zu sein. Und nicht<br />
nur deshalb, weil man erhaben und bequem sitzt und edle<br />
Tropfen aus dem Zug eigenen Weinkeller-Wagen und Käseplättchen<br />
serviert werden. Ob dies Anfang 1931 auch so<br />
war? Damals fuhr der Golden Mountain Pullman Express<br />
auf derselben Strecke und bot Bahnfahren in Luxuszügen<br />
an. Doch das Angebot im Stil des Orient Express kam zu<br />
einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Weltwirtschaftskrise<br />
brach voll durch. Die Gäste blieben aus. Nach drei Monaten<br />
Sommerfahrplan war das Angebot bereits wieder Geschichte.<br />
Die Wagen standen ungenutzt rum und wurden<br />
einige Jahre später an die Rhätische Bahn verkauft.<br />
Zweimal täglich hin und zurück<br />
Heute ist die Ausgangslage bedeutend besser. Der Original-Nachbau<br />
ist bei Bahnliebhabern, Touristen und<br />
Ausflüglern gleichermassen beliebt. Die Flotte der Nostalgiewagen<br />
mit noblen Erstklass- und hübschen Zweitklasswagen<br />
wurde seit der Lancierung im Mai 2005 stetig<br />
erweitert. Zweimal täglich fährt der Classic-Zug vom<br />
Genfersee via Greyerzerland und Pays d’Enhaut nach<br />
Gstaad, weiter ins Obersimmental und zurück. Je nach<br />
Saison gehören zwei Erstklass-, ein Zweitklass- und der<br />
Weinkeller-Wagen zum Angebot. Letzterer bietet den<br />
Fahrgästen erlesene Weine aus der Region zum Kosten<br />
sowie Snacks an. Überhaupt lässt sich das Gastro-Angebot<br />
an Bord sehen. Auf Wunsch wird den Gästen in der<br />
1. Klasse ein Plättli mit Fleisch, Käse und Brot gleich am<br />
Platz serviert. Und das bei bester Aussicht und behaglichem<br />
Wohlfühlklima. Denn es sei bemerkt: Heute sind<br />
die Wagen selbstverständlich klimatisiert. Das war 1931<br />
ganz bestimmt noch nicht der Fall.<br />
Text: Erich Goetschi, Foto: zvg<br />
Gut zu wissen<br />
Reiseroute: Spiez–Zweisimmen–Montreux–<br />
Brig–Lötschberg-Bergstrecke–Spiez.<br />
Der ideale Fahrplan des GoldenPass Classic:<br />
Zweisimmen ab 11.05 Uhr, Montreux an<br />
13.13 Uhr.<br />
Reservation: Im GoldenPass Classic ist eine<br />
Reservation für Einzelreisende möglich<br />
(CHF 8.– pro Person und Weg), für Gruppen<br />
ab zehn Personen obligatorisch und kostenpflichtig<br />
(CHF 5.– pro Person und Weg).<br />
Einzelreisende können zudem das beliebte<br />
Plättli mit Fleisch, Käse und Brot bereits<br />
vorreservieren. Im Preis von CHF 26.— pro<br />
Person ist die Platzreservation inbegriffen,<br />
das Holzplättli kann als Souvenir mit nach<br />
Hause genommen werden.<br />
Mehr Infos: GoldenPass Reisezentrum<br />
Zwei simmen, Bahnhof, CH-3770 Zweisimmen;<br />
Tel. +41 (0)33 729 87 40<br />
Karte mit Reiseroute unter<br />
» www.bls.ch/goldenpass<br />
41
Der «Windhund» im Gantrisch.<br />
Herrliche Aussichten und verschlungene Waldwege: Dank schlechtem Handyempfang<br />
aber eindeutigen Wegweisern wandert es sich befreit und sorgenfrei von der Klosterruine<br />
Rüeggisberg über die Maillart-Brücken nach Schwarzenburg.<br />
Die Chauffeurin empfängt uns beim Umsteigen in Riggisberg<br />
mit einem Lächeln. Der Busfahrplan auf dem<br />
Längeberg ist noch nicht so dicht wie in der Stadt und<br />
lässt Platz dafür. Doch auch hier tickt der Taktfahrplan,<br />
und kurze Zeit später fahren wir schon in Rüeggisberg<br />
auf den Dorfplatz. Der wendige Kleinbus hat uns das<br />
letzte Stück mitgenommen. Als wir aus dem Bus steigen,<br />
atmen wir tief ein. Dieser Atemzug tut gut. Weil es der<br />
erste ist. Weil die Luft rein ist. Weil wir nicht mehr im<br />
Bus sitzen und bald losmarschieren können.<br />
Doch die Aussicht lassen wir uns nicht nehmen: vor uns<br />
Eiger, Mönch und Jungfrau, die hinter der Längenberger<br />
Landschaft aufsteigen. Auch der Thunersee ist zwischen<br />
den Gräben hindurch sichtbar. Im Rücken plätschert unentwegt<br />
der Dorfbrunnen. Idyllisch, aber wahr. Unsere<br />
Handys haben wir bereits unten im Gürbetal ausgeschaltet<br />
mit der Vorahnung, dass wir sie heute nicht brauchen.<br />
Unser Ziel sind die Gräben des Gantrischs, das obere<br />
Schwarzwasser, der Naturpark «Gantrisch» und zwei Juwelen<br />
der Ingenieurskunst.<br />
romanische Kirche und zwölf Ökonomiegebäude. Bis zur<br />
Reformation im Kanton Bern 1541 war das Cluniazenserpriorat<br />
eine wichtige Pilgerherberge für die Menschen<br />
auf ihrem Marsch nach Santiago de Compostela. Auf unserem<br />
Weg nach Westen wählen wir heute den «Alpenpanorama-Weg».<br />
Er ist die Nummer drei der Schweizer<br />
Fernwanderwege von Rorschach nach Genf. Die 19. Etappe<br />
eignet sich hervorragend für unseren Ausflug.<br />
Im Dorfmarkt von Rüeggisberg besorgen wir uns Proviant.<br />
Unterwegs gibt es nicht viele Einkehrmöglichkeiten.<br />
Sandro Jung steckt uns frische Brötchen in einen Papiersack.<br />
Der Dorfbäcker schaut für frisches Brot schon früh<br />
am Morgen – und donnerstags gar aus dem Holzofen. Das<br />
weitere Angebot passt perfekt zum Laden: Alles, was es<br />
braucht, aber nicht zu viel. «Im Sommer kommen oft gegen<br />
zwanzig Pilger in Rüeggisberg vorbei», sagt Sandro<br />
Jung. Wenn das Restaurant Bären geschlossen hat, läuft<br />
42<br />
Pilgerer und Fernwanderer<br />
Gemütlich starten wir mit einem Abstecher zur Klosterruine.<br />
Noch heute strahlen die Mauerreste und das «Haberhuus»<br />
Ruhe aus. 1072 errichteten die Mönche Cono<br />
und Ulrich ihre ersten Zellen, bald schon standen eine
im Dorfladen auch die Kaffeemaschine. Ist der Bären aber<br />
geöffnet und in den Pfannen kochen deftige Lokalspeisen,<br />
macht Jung keine Konkurrenz. Nicht nur reine Luft, sondern<br />
auch den Dorffrieden findet man in Rüeggisberg.<br />
Wir sind froh, dass wir nicht mit dem Kleinbus nach<br />
Hinterfultigen weitergefahren sind. Die Strecke zum<br />
Wanderziel wäre kürzer, aber der Einstieg niemals so<br />
schön. Wir steigen die enge, steile Gasse neben dem<br />
« Bären» hoch. Die 50 Höhenmeter bis zum Riedstettwald<br />
sind leicht zu gehen. Immer wieder drehen wir uns<br />
um und zählen die Alpengipfel. An der Abzweigung<br />
von der Nebenstrasse können wir uns sogar auf einem<br />
Bänkli mit Aussicht ausruhen.<br />
Neugierig machen wir uns an den Abstieg Richtung<br />
Schwandbachgraben. Immer wieder nimmt der Weg<br />
neue Windungen, und wir sind froh über die Wanderwegschilder.<br />
Mal führt der Weg über Matten, mal durch<br />
offenes, mit Moos bewachsenes Unterholz. Plötzlich plätschert<br />
ein Bach, und immer wieder zwitschern Vögel.<br />
Bald betreten wir das Naturschutzgebiet «Sense-Schwarzwasser»,<br />
wo der Weg noch abwechslungsreicher wird.<br />
Elegante Bogenbrücken<br />
Die steilen Hänge und unwegsamen Wälder lassen auch<br />
erahnen, wie mühsam der Weg zum Markt nach Schwarzenburg<br />
für die Landwirte gewesen sein muss. Ihre Waren<br />
mussten sie über die anstrengenden Routen transportieren.<br />
Und die Furten im Schwarzwasser waren<br />
während den Hochwassern unpassierbar. Abhilfe schufen<br />
in den 1930er-Jahren die eleganten Bogenbrücken<br />
aus Stahlbeton des Ingenieurs Robert Maillart. Solide<br />
Konstruktionen und massige Bauten hätten eigentlich<br />
dem Zeitgeist entsprochen. Und doch entwarf der gebürtige<br />
Berner filigrane Brücken mit grosser Spannkraft<br />
und -weite, die auch noch preiswert waren.<br />
Wir staunen nicht schlecht, als wir vor uns die leicht gebogene<br />
Fahrbahn der Schwandbachbrücke erblicken. Die<br />
Stabbogenbrücke ist die kleinere der beiden Werke, die heute<br />
unter Schutz stehen, und stattliche 38 Meter weit. Zehn<br />
Minuten weiter marschieren wir bereits auf die gut doppelt<br />
so lange Rossgrabenbrücke zu (siehe Bild). Von oben schauen<br />
wir runter in die Auenlandschaft des Schwarzwassers,<br />
die durch den weiten Bogen der Dreigelenkbrücke nicht<br />
eingeengt wird. Der Zürcher Bildhauer und Künstler Max<br />
Bill hielt 1949 fest, dass die Brücke, «schlank, straff, wie ein<br />
riesiger Windhund» über den Graben führe.<br />
Nach dem Aufstieg aus dem Graben und den vielen<br />
Waldpartien tut der breite Himmel zwischen Guggershörnli<br />
und der Kirche Wahlern gut. Auf dem flachen<br />
Stück nach Schwarzenburg gönnen wir uns im Restaurant<br />
«Schönentannen» eine Pause. Im Landgasthof läuft<br />
Volksmusik. Wer kann schon in einem Restaurantradio<br />
den «Schwarzenburger Marsch» hören und gleichzeitig<br />
die goldene Schallplatte an der Wand betrachten und mit<br />
dem Komponisten sprechen? Hat man ein bisschen<br />
Glück, passt alles zusammen und Hansruedi Kappeler<br />
erzählt bereitwillig von seinen Kompositionen, während<br />
er einen Kaffee serviert. Das letzte Stück nach Schwarzenburg<br />
geht dann schnell vorbei. Beim Warten auf die<br />
S-Bahn durchstöbern wir die Prospekte im Wartsaal. In<br />
die Ferne reisen möchten wir heute nicht. Auch wegen<br />
des Frühlingslachens des Reiseberaters und dem bisschen<br />
Glück, das uns unterwegs lachte.<br />
Text: This Rutishauser, Foto: www.gantrisch.ch<br />
Gut zu wissen<br />
Hinreise: Mit der Bahn nach Toffen oder<br />
Köniz, weiter mit dem Bus bis «Rüeggisberg,<br />
Post» (bei Hinreise ab Toffen: umsteigen an<br />
der Haltestelle «Riggisberg, Post»). Von<br />
Montag bis Samstag, ohne allgemeine<br />
Feiertage, fährt ein Kleinbus mit Anschluss in<br />
Riggisberg und Rüeggisberg bis zur Endhaltestelle<br />
«Hinterfultigen, Sonnhalde».<br />
Rückreise: Ab Schwarzenburg mit der Bahn.<br />
Wanderzeit: ca. 2 Std 30 Min. Ca. 30-minütige<br />
Abkürzung mit Start in Hinterfultigen.<br />
Verpflegung / Einkehr: Dorfmarkt Rüeggisberg,<br />
Tel. +41 (0)31 809 03 12,<br />
www. baeckerei-jung.ch, Bären Rüeggisberg,<br />
Tel. +41 (0)31 809 03 05, Restaurant Schönentannen,<br />
Tel. +41 (0)31 731 29 30,<br />
www.schoenentannen.ch<br />
Mehr Infos: Naturpark Gantrisch, Tel. +41<br />
(0)31 808 00 20, www.gantrisch.ch<br />
Wanderkarte und<br />
Höhenprofil unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
43
Mit Kambly auf Erlebnistour.<br />
Schöne Landschaft, genussvolles Strampeln, interessante Einblicke in die regionale Wirtschaft und süsse<br />
Überraschungen: Für alle, die einen schönen Tag verbringen wollen, gibt es neu die Kambly Erlebnis Tour.<br />
Sie führt ab Langnau mit E-Bikes durch die wunderschöne Hügellandschaft des Emmentals, via Hüpfenboden,<br />
Blapbach nach Trubschachen und dann weiter via Bäreggfeld, Chrüzhöchi zurück nach Langnau.<br />
Dank der entsprechenden Smartphone-App öffnen sich erstaunliche Einblicke in die lokale Rohstoffproduktion<br />
des bekannten Biscuit-Herstellers Kambly. Beim Besuch im Kambly Erlebnis in Trubschachen<br />
können die Produkte gleich noch degustiert werden. www.bls.ch / kambly-tour<br />
WebApp zur Berner Baukultur<br />
Backen wie in alten Zeiten<br />
Gruppen von 6 bis 20 Personen können im fast<br />
200 Jahre alten Dorfbackofen in Blatten im<br />
Lötschental ihr eigenes Brot backen. Während<br />
vier Stunden erhält man beim Ansetzen des Teigs,<br />
beim Kneten und Formen der Brote und beim<br />
Brotbacken Einblicke in den Alltag aus vergangenen<br />
Zeiten. Weitere Information und Anmeldung<br />
bei der Burgergemeinde Blatten Tel. +41 (0)27<br />
939 12 05). www.blatten-vs.ch > Aktuelles<br />
Gstaad: umweltbewusste Ferienregion<br />
44<br />
Auf den Berner Hauswegen können Wanderer<br />
die «Schätze einheimischer Baukultur» erkunden.<br />
Neu gibt es eine WebApp als Ergänzung zum<br />
Internetauftritt. Damit können zu Hause und<br />
unterwegs über das Smartphone Informationen<br />
zu den Wanderungen im Berner Oberland<br />
aufgerufen werden. Auch können die eigene<br />
Position aktualisiert und die Objekte in der<br />
Umgebung angezeigt werden. Die WebApp gibt<br />
es nur auf der Webseite der Hauswege.<br />
www.hauswege.ch<br />
Intakte Natur hat sich die Ferienregion Gstaad auf<br />
die Fahnen geschrieben. Das soll sowohl Einheimischen<br />
wie auch Gästen zugute kommen. Die<br />
Verantwortlichen setzen deshalb auf einen<br />
bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen.<br />
Dafür stehen verschiedene Projekte wie etwa die<br />
Fernwärmezentrale Saanen, das Ökostrom-<br />
Zertifikat von Gstaad Saanenland Tourismus oder<br />
eine Photovoltaikanlage an der Bergstation<br />
La Videmanette. www.gstaad.ch > Gstaad Info<br />
> Gstaad nachhaltig
SAC: ein Stück Schweiz<br />
Thunersee: in luftigen Höhen<br />
Der Schweizerische Alpenclub (SAC) gehört zur<br />
Schweiz wie der Käse und die Berge. Anlässlich<br />
seines 150-Jahre-Jubiläums blickt eine Ausstellung<br />
im Alpinen Museum der Schweiz in Bern auf<br />
die reiche Vergangenheit des Vereins zurück. Die<br />
Ausstellung beleuchtet auch dessen aktuelle<br />
Anliegen und skizziert seine Zukunft. Dafür<br />
verwandelt sich das Museum am Helvetiaplatz in<br />
eine geschichtenreiche Berghütte. Die Ausstellung<br />
«Helvetia Club» zeigt vom 20. April 2013<br />
bis 30. März 2014 ein überraschendes Stück<br />
Schweizer Kulturgeschichte.<br />
www.alpinesmuseum.ch<br />
Begreifen im Dählhölzli<br />
Hoch über dem Thunersee entsteht ein 56 km<br />
langer Rundwanderweg mit eindrücklichem<br />
Ausblick. Er führt durch eine intakte Landschaft,<br />
vorbei an historischen Stätten und eindrücklichen<br />
Höhlen. Eine zusätzliche Attraktion sind die in die<br />
Landschaft eingebetteten Hängebrücken. Jene<br />
bei Sigriswil (Bild) und Leissigen sind schon<br />
begehbar, vier weitere werden folgen.<br />
www.brueckenweg.ch<br />
Mit dem Kanu auf den Thunersee<br />
Jeden Sonntag von 12.30 bis 16.30 Uhr (Sommerzeit<br />
13 bis 17 Uhr) kann man im Tierpark Dählhölzli<br />
Hand anlegen. Ziel des zoopädagogischen<br />
Angebotes «Infomobil – Informationen für Gross<br />
und Klein» ist es, Besucherinnen und Besuchern<br />
Informationen zu ausgewählten Themen möglichst<br />
konkret zu vermitteln. www.tierpark-bern.ch<br />
Das südliche Thunerseeufer mit einem Kanu<br />
erkunden? Kein Problem! In Spiez oder Faulensee<br />
können die Boote gemietet und nach einem<br />
schönen Ausflug am gewünschten Standort<br />
zurückgegeben werden. Auch Surfbretter stehen<br />
zur Verfügung. Zudem kann die Trendsportart<br />
Stand-Up-Paddeling ausprobiert werden.<br />
www.bls.ch/kanu-thunersee<br />
<br />
Schiff ahoi im Frühling<br />
Vom 29. März bis zum 8. Mai gilt der Frühlingsfahrplan:<br />
Die Thunersee-Schiffe sind dann täglich<br />
unterwegs. Die Brienzersee-Flotte sticht bis zum<br />
21. April nur an Samstagen, Sonn- und allgemeinen<br />
Feiertagen in See, ab 27. April dann ebenfalls täglich.<br />
Brunchen auf dem See<br />
So startet man gut in den Sonntag: An Sonn- und<br />
allgemeinen Feiertagen lädt das Thunersee-Schiff<br />
zum Brunch ein. Die Fahrt geht 9.40 Uhr in Thun<br />
los, um 11.20 Uhr ist man wieder zurück in Thun.<br />
Das Angebot gilt während des ganzen Jahres.<br />
Attraktive Frühlingsaktion<br />
Eine Retourfahrt aufs Niederhorn, auf den Niesen<br />
und das Stockhorn, eine Tageskarte 2. Klasse für<br />
den Thuner- und Brienzersee: Vom 27. April bis<br />
31. Mai erhält man drei dieser vier Angebote zum<br />
Aktionspreis von CHF 60.– (CHF 44.– im Vorverkauf<br />
bis 26. April). Das Billett ist während der<br />
ganzen Aktionsdauer gültig und kann an drei<br />
beliebigen Tagen genutzt werden.<br />
Wenn es Abend wird<br />
Sonnenuntergangsfahrten auf dem Thunersee<br />
bescheren einem unvergessliche Momente zum<br />
Geniessen. Möglich sind sie täglich vom 9. Mai<br />
bis 27. Oktober. Die Schiffe legen in Interlaken<br />
West um 18.10 Uhr ab, die Fahrt endet in Thun<br />
um 20.20 Uhr.<br />
Rauch in Sicht<br />
Die Dampfschiffe sind wieder unterwegs: Täglich<br />
vom 9. Mai bis 13. Oktober fährt das DS Blümlisalp<br />
auf dem Thunersee. Vom 9. Mai bis 9. Juni<br />
verkehrt das DS Lötschberg auf dem Brienzersee<br />
an Samstagen, Sonn- und allgemeinen Feiertagen;<br />
vom 15. Juni bis 15. September legt das Schiff<br />
dann täglich ab.<br />
Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11;<br />
www.bls.ch / schiff<br />
Tischreservationen: Thunersee Tel. +41 (0)33<br />
334 52 34; schiffcatering.thunersee@sv-group.ch<br />
Brienzersee Tel. +41 (0)79 422 90 79,<br />
www.gastro-lac.ch<br />
45
MITARBEITERPORTRÄT<br />
Mitarbeiterporträt<br />
Rene Aeberhard<br />
Leiter<br />
Innenausstattung<br />
46<br />
Text: Erich Goetschi<br />
Foto: Manu Friederich
MITARBEITERPORTRÄT<br />
Der Mann mit dem prüfenden Blick.<br />
Textiles war schon immer sein Ding. Und heute leitet René Aeberhard den Bereich<br />
Innenausstattung bei der <strong>BLS</strong>. In der Welt zwischen Polsterei und Schreinerei fühlt er<br />
sich wohl. Auch wenn er sich nicht immer über jede Arbeit freuen kann.<br />
«Meine Arbeit? Kontrollieren, vorausschauen, organisieren,<br />
motivieren. Und auch mal selber Hand anlegen,<br />
wenns eilt. Aber letztlich muss ich in meiner Funktion<br />
als Leiter Innenausstattung bei der <strong>BLS</strong> immer das<br />
gros se Ganze im Blick haben. Erhält mein achtköpfiges<br />
Team, das in der <strong>BLS</strong>-Werkstatt Bönigen zuhause ist,<br />
kurzfristig einen Auftrag, rechne ich das mit meinem<br />
Vorgesetzten durch. Unlängst mussten wir beispielsweise<br />
drei der neuen <strong>BLS</strong>-Doppelstockzüge MUTZ<br />
komplett bepolstern. Eine Arbeit, die normalerweise<br />
die Lieferantin Stadler Rail selber erledigt. Wenn es die<br />
Auftragslage erlaubt und wir genügend personelle Ressourcen<br />
haben, legen wir sobald als möglich los. Wurde<br />
in einem Zug ein Sitz beschädigt oder eine Scheibe mit<br />
rassistischen oder unzumutbaren Kritzeleien versehen,<br />
gehen wir raus, reparieren, tauschen aus. Kürzlich hat<br />
sich bei einem Triebzug des Typs NINA im Bereich des<br />
Ansaugfilters der Filz gelöst. In einem solchen Fall<br />
muss ich sofort reagieren, sonst sind andere Teams bei<br />
ihren Revisionsarbeiten blockiert.<br />
Es gibt Tage, da kommt alles miteinander. Manchmal<br />
läuft nichts. Glücklicherweise. Dann arbeiten wir auf Vorrat.<br />
Die Innendekorateure fertigen via CNC-Zuschneidemaschine<br />
verschiedenste Überzüge für Rücken-, Kopfund<br />
Sitzpolster an, anschliessend wird konfektioniert,<br />
also mit verschiedenen Maschinen zusammengenäht. Die<br />
Schreiner bauen um, reparieren, hobeln, fräsen. Alle produzieren<br />
für das Lager, und das ist ziemlich gross. Auch<br />
versuche ich jeden Mitarbeitenden jeweils dort einzusetzen,<br />
wo seine Fähigkeiten am besten zum Tragen kommen.<br />
Man muss sich nicht mit der Motorsäge abmühen,<br />
wenn daneben ein Forstwart steht. Jedenfalls ist das mein<br />
Motto. Flexibilität wird aber schon verlangt. Das gefällt<br />
mir letztlich auch an meiner Funktion. Sonst wäre ich<br />
wohl am falschen Ort. Die einzige Konstante unter der<br />
Woche: der Freitag. Dann steht Büroarbeit an. Dann kann<br />
ich Mails beantworten, Liegengebliebenes angehen, langfristig<br />
planen.<br />
Der Textilbereich hat es mir bereits als Kind angetan.<br />
Metall hingegen war einfach nie mein Material. Leder<br />
dafür umso mehr. Wohl auch, weil ich als Kind häufig<br />
bei Verwandten auf dem Bauernhof zu Besuch und in<br />
den Ferien war. Da hatte es auch Pferde. Und dazu gehören<br />
auch Sättel. Mein Werdegang hat sich also schon<br />
früh angedeutet. Als es in der neunten Klasse darum<br />
ging, mit einem alten Sofa eine gemütliche Sitzecke im<br />
Klassenzimmer einzurichten, habe ich die Sache in die<br />
Hände genommen und alle Polster alleine neu bezogen.<br />
Danach folgten eine Lehre als Innendekorateur / Sattler<br />
und Wanderjahre in verschiedenen Betrieben, für ein<br />
Jahr auch im Büro einer Bäckerei. Dort war ich für das<br />
Rechnungswesen und die Arbeitsvorbereitungen verantwortlich.<br />
Das kommt mir in meiner heutigen Funktion<br />
zugute.<br />
Seit 17 Jahren arbeite ich nun für die <strong>BLS</strong>. Hier habe ich<br />
gleitende Arbeitszeiten, Freiheiten und einen gewissen<br />
Handlungsspielraum – das gefällt mir. Selber bin ich<br />
sehr ordentlich, trage Sorge zu Material und Sachen.<br />
Eine Diskrepanz zu meinem Alltag: Letztlich bedeutet<br />
jeder abgenutzte oder beschädigte Sitz auch Arbeit für<br />
mich und mein Team. Aber wenn einer mit dem Messer<br />
ein faustgrosses Stück aus dem Polster heraushaut, mache<br />
ich mir schon meine Gedanken. Apropos: Ein auserlesenes<br />
Sofa mit exklusivem Bezug sucht man bei mir zu<br />
Hause vergebens. Aber die Stühle im Esszimmer sind<br />
Qualitätsprodukte. Ich esse gern. Dazu muss man bequem<br />
sitzen und festen Halt haben, finde ich.»<br />
Der Mitarbeiter<br />
Name: René Aeberhard<br />
Alter: 43<br />
Beruf: Leiter Innenausstattung,<br />
Werkstatt Bönigen<br />
Familie: verheiratet<br />
Hobbys: Modellbau-Autos, Airbrush, Essen<br />
«Seit 1996 arbeite ich gerne bei der <strong>BLS</strong>, weil<br />
es jeden Tag neue Herausforderungen gibt.»<br />
47
Garantiert hochspannend: Besuchen Sie unsere Kraftwerke.<br />
Reisen Sie mit Ihrer Familie, Freunden oder Kollegen in die Welt der Energie – erleben Sie<br />
in unseren Kraftwerken sowie im Tropenhaus Frutigen einen spannungsgeladenen Tag.<br />
Wir freuen uns auf Sie. Informationen zu den geführten Ausflügen ins Gebiet der Energie:<br />
www.bkw-fmb.ch/besucher<br />
Auskunft und Anmeldung: 0844 121 123
06010010562<br />
06010008507<br />
Eine Auswahl<br />
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Das unterhaltsame Spiel<br />
für zu Hause und unterwegs.<br />
CHF 19.–<br />
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Rahmenpuzzle für Kinder<br />
15-teilig, mit Motiv «Einfach<br />
tolle Ausflüge». In Folie<br />
eingeschweisst.<br />
Format: ca. 295 × 190 mm.<br />
CHF 6.–<br />
Willkommen im E-Shop<br />
www.bls.ch/eshop<br />
Fehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches<br />
Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? Möchten<br />
Sie Ihrem Outfit mit einer coolen Umhängetasche<br />
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In unseren Reisezentren wie auch in unserem<br />
E-Shop finden Sie attraktive Artikel im <strong>BLS</strong>-Look<br />
für unterwegs, im Büro und zu Hause. Werfen<br />
Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment<br />
wird laufend ausgebaut.<br />
Der Versand ist nur in der Schweiz und<br />
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Bastelbogen des brandneuen<br />
<strong>BLS</strong>-Doppelstockzugs MUTZ,<br />
bestehend aus 1 Deckblatt<br />
farbig, 2 Bastelbögen und<br />
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Rahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig,<br />
mit Motiv des <strong>BLS</strong>-Doppelstockzugs<br />
MUTZ, in Folie eingeschweisst.<br />
Format: ca. 295 × 190 mm.<br />
CHF 6.–<br />
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unterwegs mit 14 Funktionen.<br />
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* Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.<br />
Auflösung<br />
von Seite 34 / 35<br />
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mittel<br />
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leicht<br />
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schwierig<br />
49
1 slowUp Murtensee<br />
2<br />
28. April<br />
BEA / Pferd<br />
3. bis 12. Mai<br />
32 km motorfreies Radfahren, Skaten oder<br />
Wandern erwartet Sie anlässlich des slowUp<br />
Murtensee. Ein bewegender Spass für die ganze<br />
Familie! Das slowUp-Rezept ist so einfach wie<br />
überzeugend: Man nehme rund 30 km Strassen in<br />
einer attraktiven Landschaft, sperre die Strassen<br />
einen Tag für den motorisierten Verkehr und sorge<br />
für ein vielseitiges Rahmenprogramm entlang der<br />
Strecke. Daraus wird ein einzigartiges Fest für<br />
Jung und Alt, Gruppen und Familien. Die <strong>BLS</strong><br />
erhöht das Platz angebot in den Regelzügen<br />
und führt zusätzliche Extrazüge von Bern nach<br />
Murten / Morat und zurück.<br />
www.slowup.ch<br />
Vom 3. bis 12. Mai erwarten Sie an der Berner<br />
Frühlingsmesse BEA ein Shoppingerlebnis der<br />
Sonderklasse bei über 900 Ausstellern,<br />
faszinierende Erlebniswelten sowie ein vielseitiges<br />
Abendprogramm. Profitieren Sie von attraktiven<br />
Messeangeboten bei über 900 Ausstellern,<br />
besuchen Sie den Streichelzoo mit über<br />
600 Tieren, erleben Sie die Gaststadt Bern in<br />
ihrem Auftritt von einer anderen, ungewohnten<br />
Seite, tauchen Sie in die interaktive Trendsport-<br />
Welt BEActive ein oder besuchen Sie die nationale<br />
Pferdemesse PFERD.<br />
www.beapferd.ch<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Event- und Kulturagenda.<br />
Saison 2012 / 2013 Thun Heimspiele des FC Thun www.fcthun.ch<br />
26. April – 5. Mai Luzern LUGA Erlebnismesse www.luga.ch<br />
27. April Luzern Luzerner Stadtlauf www.luzernerstadtlauf.ch<br />
28. April Murten slowUp Murtensee www.slowup.ch<br />
3.–12. Mai Bern BEA / Pferd www.beapferd.ch<br />
4. Mai Kehrsatz Chäsitzer-Louf www.chaesitzer-louf.ch<br />
10.–12. Mai Interlaken 2. Int. Feuerwehrfest www.code3800.ch<br />
17.–19. Mai Schwarzenburg GEWA Gewerbeausstellung www.gewa2013.ch<br />
18. Mai Bern Grand-Prix von Bern www.gpbern.ch<br />
20. Mai Bern Fussball Cupfinal www.stadedesuisse.ch<br />
23.–26. Mai Thun/Oberhofen GAIA Kammermusikfestival www.gaia-festival.com<br />
26. Mai Solothurn slowUp Solothurn-Buechibärg www.slowup.ch<br />
1. / 2. Juni Kandersteg 30. Berner Oberländische Musiktage BOMT www.kandertal.travel<br />
7. Juni Bern Konzert Depeche Mode www.stadedesuisse.ch<br />
8. Juni Sumiswald Gotthelf-Märit www.gotthelf-maerit.ch<br />
9. Juni Bern Schweizer Frauenlauf www.frauenlauf.ch<br />
13.–15. Juni Interlaken Greenfieldfestival www.greenfieldfestival.ch<br />
13.–23. Juni Biel Eidg. Turnfest www.etf-ffg2013.ch<br />
Eine Auswahl ab Ende März 2013. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.<br />
50<br />
Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum. Standorte<br />
und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren
3 32. Grand-Prix von Bern<br />
4<br />
18. Mai<br />
30. Gurtenfestival<br />
18. bis 21. Juli<br />
«Die schönsten 10 Meilen der Welt», so wird der<br />
Grand-Prix von Bern zu Recht auch genannt.<br />
Die attraktiven Strecken mitten durch die Berner<br />
Altstadt, entlang der Aare und durch den Dählhölzli<br />
wald lassen die Läuferherzen höher schlagen.<br />
Am 18. Mai werden neben rund 30 000 Laufbegeisterten<br />
auch der Weltklasseathlet Haile<br />
Gebrselassie und der Schweizer Marathonläufer<br />
Viktor Röthlin am Start stehen. Alle Teilnehmenden<br />
haben Anrecht auf ein 50 % ermässigtes Bahnbillett<br />
nach Bern und zurück. Die <strong>BLS</strong> wird mit<br />
zusätzlichen Shuttlezügen die Teilnehmenden<br />
schnell und bequem vom Bahnhof Bern an den<br />
Start (Gelände der Bern Expo) bringen.<br />
www.gpbern.ch<br />
Das Gurtenfestival findet in diesem Jahr zum<br />
30. Mal statt. Mit seiner einmaligen Atmosphäre,<br />
internationalen Topacts, heissen Newcomern und<br />
einer Waldbühne voller Schweizermusik wird das<br />
Festival in Bern auch in diesem Jahr Tausende von<br />
Musikfans auf den Gurten locken. Ob feinere Töne<br />
aus dem Indie-Lager, fette Dancefloor-Beats oder<br />
Schweizer Charme – so ziemlich alles, was Herz<br />
und Bein bewegt, findet sich dieses Jahr auf dem<br />
Berner Hausberg. Für eine bequeme und sichere<br />
Heimreise setzt die <strong>BLS</strong> am Sonntagabend<br />
zahlreiche Shuttlezüge ein zwischen Wabern bei<br />
Bern und Bern ein.<br />
www.gurtenfestival.ch<br />
4<br />
15. Juni Bern Konzert MUSE www.stadedesuisse.ch<br />
28.–30. Juni Interlaken Trucker & Country Festival www.trucker-festival.ch<br />
28.–30. Juni Biel Braderie www.bielerbraderie.ch<br />
29. Juni Luzern Luzerner Fest www.luzernerfest.ch<br />
29. / 30. Juni Frutigen 100 Jahre Lötschbergbahn – Nordrampenfest www.bls.ch/100<br />
29. Juni – 21. Juli Trubschachen Kunstausstellung www.ausstellung-trubschachen.ch<br />
30. Juni Bern Konzert Bon Jovi www.stadedesuisse.ch<br />
5. / 6. Juli Zell OpenQuer Zell www.openquer.ch<br />
5.–7. Juli Murten Wake & Jam www.wakeandjam.ch<br />
5.–18. Juli Avenches Opernfestival Avenches «Nabucco» www.avenchesopera.ch<br />
7.–13. Juli Schweiz Swiss Olympic Gigathlon www.gigathlon.ch<br />
9.–14. Juli Gstaad SWATCH FIVB Beach World Tour www.beachworldtour.ch<br />
15. Juli Lötschbergstrecke Sonderfahrt «100 Jahre Betriebsaufnahme» www.bls.ch/100<br />
16. Juli – 5. Sept. Thun Thunerseespiele, Der Besuch der alten Dame www.thunerseespiele.ch<br />
18.–21. Juli Bern Gurtenfestival www.gurtenfestival.ch<br />
19.–27. Juli Luzern Blue Balls Festival www.blueballs.ch<br />
25. Juli – 25. August Bern OrangeCinema www.orangecinema.ch<br />
27. Juli Oberwil i.S. Stockhorn-Halbmarathon www.stockhorn-halbmarathon.ch<br />
51
INSIDE <strong>BLS</strong><br />
INSIDE <strong>BLS</strong><br />
Dampfschiff<br />
Blümlisalp<br />
Text: This Rutishauser<br />
Foto: <strong>BLS</strong><br />
«Gehörte die ‹Blüemlere›<br />
denn nicht immer der <strong>BLS</strong>?»<br />
Am 1. Januar 2013 übernahm die <strong>BLS</strong> das Dampfschiff Blümlisalp für den<br />
symbolischen Preis von einem Franken. Doch wem gehörte das Flaggschiff<br />
seit seiner zweiten Jungfernfahrt 1992?<br />
52<br />
Die «Blüemlere» (im Bild vor dem Schloss Spiez) dampft<br />
und dampft und dampft über den Thunersee. Im Sommer<br />
und in der vergangenen Altjahreswoche nach langer<br />
Zeit auch wieder im Winter. Majestätisch pendelt das<br />
Flaggschiff der Thunerseeflotte zwischen Thun und Interlaken<br />
West und verzaubert mit seinem Charme auch<br />
die Fahrgäste von Spezialfahrten. Doch so ruhig, wie die<br />
«Blüemlere» über den See gleitet, ist ihre Geschichte bei<br />
Weitem nicht. So staunte eine «Streifzug»-Leserin nicht<br />
schlecht, als sie in der Zeitung las, dass das Dampfschiff<br />
wieder der <strong>BLS</strong> gehört. «War denn die <strong>BLS</strong> nicht schon<br />
immer die Eigentümerin?», fragt sie verwundert.<br />
Die kurze Antwort lautet: «Nein». Zwar ist der 300 Tonnen<br />
schwere Schaufelraddampfer seit 1906 auf dem Thunersee<br />
unterwegs und auch die meiste Zeit für die <strong>BLS</strong>.<br />
Doch die «Blüemlere» hatte in der langen Zeit von wirtschaftlichen<br />
Aufschwüngen, Strassen- und Eisenbahn-<br />
bauten dem See entlang und zwischenzeitlichem Niedergang<br />
der Schifffahrt vier Besitzer. Mal gehörte sie der<br />
Vereinigten Dampfschifffahrtsgesellschaft für den Thuner-<br />
und Brienzersee (VTB), dann für ein Jahr der Thunerseebahn<br />
(TSB) und schliesslich der <strong>BLS</strong>. Auf den<br />
1. Januar 1913 wurde die TSB zusammen mit der Schifffahrt<br />
in die <strong>BLS</strong> integriert. Von 1989 bis 2012 gehörte der<br />
Dampfer dem vormaligen «Verein Freunde des Thunersee-Dampfschiffs<br />
‹Blümlisalp›», der heutigen Genossenschaft<br />
Vaporama.<br />
Am 1. August 1971 fuhr die «Blüemlere» letztmals als<br />
<strong>BLS</strong>-Schiff, nachdem bereits zwei Jahre vorher der Verwaltungsrat<br />
ihre Verschrottung beschlossen hatte. Anschliessend<br />
lag das Schiff zur Abwrackung vorerst in der<br />
Werft und danach im Kanderdelta. Die späteren Vaporama-Mitglieder<br />
retteten aber ihre grosse Liebe. Sie sorgten<br />
mit langem Atem für die Mittel der Instandstellung.
Schiff-Übergabe: Andreas Willich, Leiter <strong>BLS</strong>-Personenverkehr,<br />
Matthias Zellweger, Präsident Vaporama, Hans Meiner, Leiter<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrt (v. l.).<br />
Oberland und MS Schilthorn, die vor der Kanaleinfahrt<br />
in Thun ein Tor bildeten. Die Motorschiffe antworten<br />
mit ihren tieferen Schiffshornen und nahmen das<br />
Dampfschiff wieder in die <strong>BLS</strong>-Flotte auf. «Herzlich<br />
willkommen daheim», begrüsste sie Andreas Willich,<br />
Leiter Personenverkehr der <strong>BLS</strong>.<br />
Der Elan der Dampffreunde war gross und hat sich<br />
schliesslich gelohnt: Seit der zweiten Jungfernfahrt im<br />
Jahre 1992 fuhr die Blümlisalp unter der Flagge der <strong>BLS</strong>,<br />
gehörte aber der Genossenschaft Vaporama.<br />
Am 1. Januar 2013 wurde nun zum symbolischen Preis<br />
von einem Franken die <strong>BLS</strong> Eigentümerin: Punkt Mitternacht<br />
nahm die <strong>BLS</strong> das Dampfschiff zum zweiten<br />
Mal in ihre Flotte auf. «Die Verhandlungen waren lang,<br />
doch wuchs das gegenseitige Vertrauen stetig», sagt<br />
Hans Meiner. Der Leiter Schifffahrt der <strong>BLS</strong> ist froh um<br />
die neuen, einfacheren Verhältnisse. Über Erneuerungen<br />
und Sanierungen könne nun schneller entschieden<br />
werden. Vor allem könne die <strong>BLS</strong> in der Buchhaltung Investitionen<br />
entsprechend verbuchen und die Betriebsrechnung<br />
entlasten. Die Dampffans am Thunersee müssen<br />
sich auch keine Sorgen machen. «Die Blümlisalp<br />
wird an mindestens 100 bis 120 Tagen im Jahr unterwegs<br />
sein», sagt Hans Meiner – die Volksfahrten für die<br />
Dampferfreunde an drei Tagen eingeschlossen. Diese<br />
Abmachung stehe so im Übernahmevertrag. Falls die<br />
<strong>BLS</strong> ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen<br />
könnte, würde die «Blüemlere» samt Betriebsbewilligung<br />
an die Genossenschaft Vaporama zurückgehen.<br />
Doch die Szenen bei der Übergabe liessen keine schlechte<br />
Zukunft befürchten: Am Silvester kreuzte die Blümlisalp<br />
gegen Mitternacht auf dem See und passierte mit<br />
lautem Pfeifen die beiden Schwesterschiffe MS Berner<br />
Thunersee: innovative Schifffahrt<br />
Neues gibt es auch vom Fahrplan zu berichten. Den ganzen<br />
Winter verkehrten täglich wieder Schiffe auf dem<br />
Thunersee. Ein besonderer Leckerbissen war dabei der<br />
«Winterdampf»: Vom 25. Dezember bis 2. Januar verkehrte<br />
das Dampfschiff Blümlisalp am Vormittag als<br />
Niederhorn-Express von Thun nach Beatenbucht und<br />
dann ab Mittag nach Interlaken West und wieder zurück.<br />
Über 7000 Gäste machten die aussergewöhnliche<br />
Winterfahrt mit dem Dampfschiff. «Wir erhielten viele<br />
Briefe und Telefonanrufe von Anwohnern, die sich ausserordentlich<br />
freuten», sagt Hans Meiner. Wegen der<br />
jährlichen Seeabsenkung konnten im Januar und Februar<br />
nur die Motorschiffe Schilthorn und Stockhorn eingesetzt<br />
werden. Für Überraschungen sind die Seeleute auf<br />
dem Thunersee aber immer wieder gut. Seit dem 2. März<br />
kreuzt das MS Stockhorn als «Kaffee-und-Kuchen-<br />
Schiff» auf dem See. Die nachmittäglichen Schulungsfahrten<br />
dienten dabei nicht nur der Fahrschule, sondern<br />
waren gleichzeitig auch Passagieren zugänglich. Eine<br />
weitere elegante Lösung, mit der die Schifffahrt auf dem<br />
Thunersee noch attraktiver wird.<br />
Haben Sie Fragen zur <strong>BLS</strong>?<br />
Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht<br />
verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen<br />
möchten? In jedem «Streifzug» beantworten<br />
wir die jeweils spannendste Frage.<br />
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53
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Fahrplan 2013.<br />
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Tel. +41 (0)58 327 31 32, Fax +41 (0)58 327 23 10<br />
(Montag bis Freitag von 8 bis 17.30 Uhr)<br />
Kontaktformular unter www.bls.ch/kundendienst<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>BLS</strong> <strong>AG</strong>, Personenverkehr Marketing,<br />
Damian Pfister, Christian Schneider, Markus Hügli,<br />
Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />
www.bls.ch/streifzug, streifzug@bls.ch<br />
Redaktion: textatelier.ch, Biel:<br />
Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,<br />
Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer.<br />
Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:<br />
Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli, Rob Lewis,<br />
Anita Vozza.<br />
Grafik/Layout: Republica <strong>AG</strong>, 360° Kommunikation,<br />
Fabienne Lötscher, CH–3000 Bern 13.<br />
Koordination, Anzeigenakquisition und Druck:<br />
AST & FISCHER <strong>AG</strong>, CH–3084 Wabern,<br />
Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen),<br />
Lea Hari (Typo). Printed in Switzerland, 35000 Ex.<br />
Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate<br />
März, Juni, August und November und ist kostenlos.
Eigenartig, im öffentlichen Verkehr hat man täglich<br />
Dutzende, Hunderte Zufallsweggefährten, die einem<br />
viel zu nahe kommen und doch komplett fremd bleiben.<br />
Wir Reisenden wissen alles und nichts voneinander. Warum<br />
hat die Brauengepiercte da drüben mit dem viel zu<br />
dick aufgetragenen Make-up – Typus: Visagistin in<br />
einem Warenhauserdgeschoss – solch einen verklärten<br />
Gesichtsausdruck? Warum lächelt sie so selig? Hört sie<br />
per Ohrstecker Justin Bieber? Oder irgend was Frommes?<br />
Es könnte auch «Highway to Hell» sein … Alle im<br />
selben Transportmittel, jeder in seiner eigenen Welt. Von<br />
gewissen erfährst du freilich mehr, als dir lieb ist. Die<br />
Frau, die sich im 14-er neben mich setzt, telefoniert ungeniert<br />
– offenbar mit der besten Freundin; sie wettert<br />
lang und breit über den Ex und dass er ja schon als Ehemann<br />
unverlässlich gewesen sei und im Bett … Just, als<br />
es spannend würde, steigt sie aus. Das ist dann kein<br />
Cliffhanger wie in einer TV-Serie, die Fortsetzung dieser<br />
Story werde ich nie erfahren. Der süsse Bengel anderntags,<br />
der von seinem ersten Date erzählt. Flavia heisst sie,<br />
hat rotes Haar und … Weg ist er.<br />
Geschichten<br />
ohne Ende.<br />
Oft kommt meine Liebste schimpfend von der Arbeit<br />
nach Hause. Jetzt habe sie wieder die halbe Strecke stehen<br />
müssen, gopf, obgleich im Gefährt Sitze frei gewesen<br />
wären: «Das verfluchte aussen Sitzen gehört verboten!»<br />
Ihr gehen diejenigen auf den Geist, die sich in Eisenbahn,<br />
Tram und Bus auf den gangseitigen Sitz einer<br />
Zweierkombination setzen und den inneren Platz frei<br />
lassen; dort deponieren sie wahlweise ihre Aktentasche,<br />
ihr Sportzeug, einen angebissenen Big Mac oder – fast<br />
noch provokanter – gar nichts. Selbst in vollgepferchten<br />
Waggons bleiben diese Sitze dann frei. Weil der Enge<br />
halber ohnehin kein Durchkommen wäre und sich<br />
ausserdem niemand dafür hält, die Aussensitzer zum<br />
Rutschen aufzufordern. Man will danach ja nicht eine<br />
Fahrt lang neben so einem sitzen.<br />
Sonntag früh (aber wirklich: früh!) taumelt eine nicht<br />
mehr ganz Junge im Kunstpelz fast unters herannahende<br />
Bähnchen, steigt dann ein; verquollenes Gesicht, unterm<br />
Pelz, so scheint es, nur ein Slip. Sie setzt sich. Neben<br />
mich. Und heult los. Aber laut! Schluchzt wie ein<br />
Kleinkind. «Wuäää-hä-hääää», dazwischen immer<br />
wieder: «Arschloch! Du Arschloch!» Mich kann sie<br />
nicht meinen. Sie schnieft, seufzt. Und wieder: «Wuääähä-hääää<br />
…» In den Arm nehmen müsste man sie,<br />
stattdessen betretenes Schweigen rundum. Wer ist er?<br />
Was hat er ihr angetan? Wenn ich schon zur Anteilnahme<br />
genötigt werde, möchte ich auch einen Showdown,<br />
ein Happyend, was auch immer. Stattdessen torkelt sie,<br />
zwei Haltestellen weiter, raus und lässt mich rätseln.<br />
Wieder wurde ich unfreiwilliger Zeuge eines Schicksals,<br />
an dem ich ja doch nichts ändern kann. Nun mag<br />
es ja Fantasiebegabte geben, die gern weiterspinnen,<br />
sich ein glückliches Ende à la «Wenn sie nicht gestorben<br />
sind …» ausmalen. Ich gehöre nicht dazu. Und mir<br />
dämmert allmählich, warum so viele Leute sich immer<br />
auf den äusseren Sitz setzen und den fensterseitigen frei<br />
lassen – um anderen gleichsam zu bedeuten: Zieh mich<br />
nicht in deine Geschichte rein!<br />
Nicht, dass ich die Aussensitzerinnen und Aussensitzer<br />
in Schutz nehmen will, aber am Dienstag ertappe ich<br />
mich dabei, wie ich mich in der S-Bahn auf den äusseren<br />
Sitz setze. Weil ich angefangene Geschichten nicht mag.<br />
Muss ich unbedingt meiner Frau erzählen.<br />
Bänz Friedli<br />
Der Berner Bänz Friedli (47) ist Hausmann und<br />
freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs<br />
und kommt mit seinem kabarettistischen<br />
Programm «Sy no Frage?» im Land herum.<br />
www.baenzfriedli.ch<br />
55
Ihr Bahnhof Bern<br />
hat alles, was<br />
Sie brauchen.<br />
365 Tage von früh bis spät.