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Organisation und System<br />

--------------------------<br />

systemtheoretische Perspektiven <strong>der</strong><br />

Organisationssoziologie<br />

Dr. Raphael Menez<br />

Hauptseminar (HS)<br />

dienstags 14-16 Uhr<br />

Raum 904, Turm<br />

FB Gesellschaftswissenschaften<br />

Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse<br />

www.gesellschaftswissenschaften.unifrankfurt.de/ora<br />

r.menez@soz.uni-frankfurt.de<br />

Tel: 069-798-22543


1. kurze Vorstellung<br />

2. was sind Organisationen?<br />

Inhalt<br />

3. autopoietische Systemtheorie<br />

4. Schnelldurchlauf durch die Themen<br />

5. Hinweise für Referate und<br />

Hausarbeiten<br />

6. Vergabe <strong>der</strong> Referate


Bio - Raphael Menez<br />

-------------------------------------------<br />

1990-1999: Studium <strong>der</strong> Soziologie und Politikwissenschaft in Hannover<br />

und Stuttgart<br />

Kurzvorstellung<br />

2000-2001: wissenschaftlicher Mitarbeiter an <strong>der</strong> TA-Akademie in<br />

Stuttgart (Bereich Technik, Arbeit, Organisation)<br />

2001-2003: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />

Sozialwissenschaften <strong>der</strong> Universität Stuttgart (Lehrstuhl Arbeit und<br />

Organisation)<br />

2003-2005: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />

Politikwissenschaft <strong>der</strong> Universität Tübingen (Lehrstuhl politische<br />

Wirtschaftslehre)<br />

2005: Dissertation an <strong>der</strong> Universität Tübingen<br />

Seit 2005: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftsund<br />

Politikanalyse <strong>der</strong> Universität Frankfurt (Professur für Industrie- und<br />

Organisationssoziologie)<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

Industrie- und Organisationssoziologie, Industrielle Beziehungen und<br />

Verbändeforschung


Was sind eigentlich Organisationen?<br />

------------------------------------------------------<br />

„(S)oziale Strukturen, geschaffen von einzelnen in <strong>der</strong> Absicht, gemeinsam mit<br />

an<strong>der</strong>en bestimmte Ziele zu verfolgen“(Scott 1986: 31).<br />

Organisationen<br />

„Von bestimmten Personen gegründetes, zur Verwirklichung spezifischer Zwecke<br />

planmäßig geschaffenes, hierarchisch verfasstes, mit Ressourcen ausgestattetes,<br />

relativ dauerhaftes und strukturiertes Aggregat (Kollektiv) arbeitsteilig<br />

interagieren<strong>der</strong> Personen, das über wenigstens ein Entscheidungs und<br />

Kontrollzentrum verfügt, welches die zur Erreichung des Organisationszweckes<br />

notwendige Kooperation zwischen den Akteuren steuert, und - dem als Aggregat<br />

Aktivitäten o<strong>der</strong> wenigstens <strong>der</strong>en Resultate zugerechnet werden können“<br />

(Büschges/Abraham 1997: 52).<br />

„Wenn wir im folgenden von Organisationen sprechen, so meinen wir damit soziale<br />

Gebilde, die dauerhaft ein Ziel verfolgen und eine formale Struktur aufweisen, mit<br />

<strong>der</strong>en Hilfe Aktivitäten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden<br />

sollen.“ (Kieser/Kubicek 1993: 4)


Was sind eigentlich Organisationen?<br />

------------------------------------------------------<br />

Zentrale Definitionsmerkmale von Organisationen<br />

Organisationen<br />

• Organisationsziel<br />

• Formale Struktur<br />

• Mitgliedschaft durch vertragliche Beziehungen<br />

Eine weitere Liste von Definitionsmerkmalen (nach Büschges/Abraham)<br />

• Akteure, die ihre Ressourcen zur Erreichung spezifischer Zwecke<br />

zusammenlegen<br />

• Arbeitsteilige Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Leitungsinstanz<br />

• Verfassung (formale und informelle Regeln)<br />

Organisationen sind soziale Gebilde, die einem gemeinsamen Ziel dienen, das alle<br />

Mitglie<strong>der</strong> verfolgen. Zum Zwecke <strong>der</strong> Zielerreichung bedarf es einer adäquaten<br />

Struktur, die formaler o<strong>der</strong> eher informeller Natur sein kann und bestimmter<br />

Merkmale ihrer Mitglie<strong>der</strong> (Mitgliedschaftsregeln), die es ihnen ermöglichen, in<br />

diesen Strukturen zielorientiert zu handeln.<br />

(Einführung Birgit Blättel-Mink)


Was sind eigentlich Organisationen?<br />

------------------------------------------------------<br />

Eine Typologie organisationssoziologischer Ansätze (nach Scott '86)<br />

Organisationen<br />

Geschlossene Systeme<br />

(Betonung <strong>der</strong><br />

Binnendimension)<br />

Rationale Systeme<br />

(Betonung <strong>der</strong><br />

Strukturdimension)<br />

zweckrational gestaltete<br />

Bürokratien<br />

(z.B. Weber)<br />

Natürliche Systeme<br />

(Betonung <strong>der</strong><br />

Prozeßdimension)<br />

Formale Strukturen weniger<br />

wichtig als informelle<br />

Beziehungen<br />

(z.B. Mayo)<br />

Offene Systeme<br />

(Betonung <strong>der</strong> System-<br />

Umwelt-Beziehung)<br />

Ressourcen- und<br />

Umweltabhängigkeit von<br />

Organisationen<br />

(z.B. Kontingenztheorie)<br />

Innerorganisatorische<br />

Austauschbeziehungen, an<br />

Bestandserhaltung<br />

orientiert<br />

(z.B. March/Olsen)


Was sind eigentlich Organisationen?<br />

------------------------------------------------------<br />

„Die Antwort <strong>der</strong> Systemtheorie lautet: Organisationen sind soziale Systeme,<br />

die über eigene strukturelle Mechanismen verfügen, sich in komplexer Umwelt<br />

zu erhalten.<br />

Organisationen<br />

Die Antwort <strong>der</strong> Theorie <strong>der</strong> Mikropolitik auf unsere Frage lautet:<br />

Organisationen sind Systeme miteinan<strong>der</strong> verschachtelter Spiele, in denen die<br />

individuellen Akteure ihre je eigenen Ziele zu erreichen suchen.<br />

Die evolutionstheoretische Antwort auf unsere Frage lautet: Organisationen<br />

sind zufällige historische Evolutionsprodukte, <strong>der</strong>en Existenz und Verän<strong>der</strong>ung<br />

jeweils in Relation zu geschichtlich vorangegangen Strukturen und in Relation<br />

zu dem weiteren gesellschaftlichen Milieu zu erklären sind.<br />

Die Antwort des Institutionalismus auf unsere Frage lautet somit:<br />

Organisationen sind historisch beson<strong>der</strong>e Institutionen <strong>der</strong> abendländische<br />

Mo<strong>der</strong>ne, denen eine rationale und deshalb effiziente Operationsweise bloß<br />

zugeschrieben wird.“<br />

Quelle: Türk 1996: was sind Organisationen?<br />

Vortragsskript


autopoietische Systemtheorie nach Luhmann<br />

-------------------------------------------<br />

Niklas Luhmann<br />

Systemtheorie<br />

Geb. 1927 in Lüneburg<br />

Gestorben 1998 in Oerlinghausen<br />

1949 Dr. jur.<br />

1954-1962 Verwaltungsbeamter<br />

1960-61 Studium bei Talcott Parsons (Harvard/Boston)<br />

1966 zugleich Dissertation und Habilitation für Soziologie<br />

1968-1993 Professor <strong>der</strong> Soziologie in Bielefeld<br />

Theoretisches Programm:<br />

"Theorie <strong>der</strong> Gesellschaft, Laufzeit: 30 Jahre, Kosten:<br />

keine"


autopoietische Systemtheorie nach Luhmann<br />

-------------------------------------------<br />

Bestandteile von Luhmanns umfassen<strong>der</strong> Gesellschaftstheorie<br />

die allgemeine Systemtheorie (Erkenntnistheorie von<br />

Beobachtungsverhältnissen); Autopoiese<br />

Systemtheorie<br />

die allgemeine Theorie sozialer Systeme (ein selbstreferentieller<br />

Kommunikationszusammenhang in struktureller Kopplung mit<br />

psychischen Systemen);<br />

<br />

<br />

die Theorie gesellschaftlicher Differenzierung, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

funktionalen Differenzierung in Teilsysteme, die anhand von<br />

Leitdifferenzen Funktionen <strong>der</strong> Gesellschaft exklusiv bedienen;<br />

Die Theorie symbolisch generalisierter Kommunikationsmedien, die<br />

‘Motivationsmittel’ für Anschlußkommunikation und somit die<br />

Bildung sozialer Systeme;<br />

<br />

die Theorie soziokultureller Evolution als Zusammenwirken von<br />

Variations,- Selektions- und Stabilisierungsmechanismen bei <strong>der</strong><br />

langfristigen Verän<strong>der</strong>ung sozialer Strukturen<br />

Quelle: (Bornmann 1997)


autopoietische Systemtheorie nach Luhmann<br />

-------------------------------------------<br />

Drei Ebenen <strong>der</strong> Systembildung bei Luhmann<br />

Systemtheorie<br />

Systeme<br />

Maschinen Organismen Soziale Systeme Psychische Systeme<br />

Interaktion Organisation Gesellschaft


Theorie autopoietischer Systeme<br />

-------------------------------------------<br />

Systeme werden als selbstreferentiell und autopoietisch konzipiert:<br />

Systemtheorie<br />

Autopoietische Systeme: Systeme, die die Elemente, aus denen sie<br />

bestehen, durch das Netzwerk <strong>der</strong> Elemente ständig reproduzieren.<br />

Selbstreferenz: Operationen eines Systems schließen immer nur an<br />

vorangegangene Operationen des Systems an<br />

Autopoietische Systeme sind autonom und operativ geschlossen, sie<br />

haben in Bezug auf ihre Elemente keinen Input und Output<br />

Die konkreten Systemzustände werden nicht von <strong>der</strong> Umwelt<br />

bestimmt, daher sind sie strukturdeterminiert


Theorie autopoietischer Systeme<br />

-------------------------------------------<br />

Das Leitprinzip <strong>der</strong> Systembildung ist die Differenz:<br />

1. Differenz von Element und Relation: Komplexität und Kontingenz<br />

Systemtheorie<br />

Komplexität: nicht jedes Element des Systems kann je<strong>der</strong>zeit mit einem<br />

an<strong>der</strong>en Element des Systems verknüpft werden, son<strong>der</strong>n immer nur selektiv<br />

Kontingenz: eine selektive Verknüpfung <strong>der</strong> Elemente zu Relationen ist so,<br />

o<strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>s möglich<br />

2. Differenz von System/Umwelt: funktionale Differenzierung<br />

Die Umwelt ist immer komplexer als das System<br />

Das System muss, da es keine Entsprechung <strong>der</strong> Umweltkomplexität im<br />

System einrichten kann, diese Komplexität innersystemisch reduzieren<br />

Die Umwelt ist Voraussetzung für die Identität des Systems, da Identität nur<br />

durch Differenz möglich ist<br />

d.h. Umweltoffenheit bezogen auf die Fähigkeit zur Beobachtung <strong>der</strong> Umwelt<br />

und <strong>der</strong> Differenzbildung zur Umwelt


Theorie sozialer Systeme<br />

-------------------------------------------<br />

Soziale Systeme als Systeme sinnhafter Kommunikation:<br />

„Gesellschaft ist das umfassende soziale System aller aufeinan<strong>der</strong> Bezug<br />

nehmen<strong>der</strong> Kommunikationen“<br />

Systemtheorie<br />

Kommunikation als Letztelement bzw. als spezifische Operationsweise von<br />

sozialen Systemen<br />

Kommunikation besteht aus <strong>der</strong> Synthese dreier Selektionen:<br />

Information, Mitteilung, Verstehen<br />

<br />

Information ist eine Selektion in dem Sinne, daß sie eine Unterscheidung zwischen<br />

dem zieht, was gesagt wurde, und dem, was dadurch ausgeschlossen bleibt. In <strong>der</strong><br />

Kommunikation wird Information nicht übertragen, son<strong>der</strong>n produziert.<br />

<br />

<br />

Mitteilung ist eine Selektion des Mitteilungsverhaltens o<strong>der</strong> -verfahrens, für die <strong>der</strong><br />

Mitteilende die Verantwortung trägt und die ihm zugeschrieben werden kann.<br />

Verstehen ist eine Selektion, weil es eine beson<strong>der</strong>e Differenz zwischen Mitteilung<br />

und Information aktualisiert und an<strong>der</strong>e Möglichkeiten <strong>der</strong> Aktualisierung dieser<br />

Differenz ausschließt. Das Verstehen realisiert die einzelnen Kommunikationen und<br />

bildet die Voraussetzung für Anschlußkommunikationen


Funktionale Differenzierung<br />

---------------------------------------<br />

Gesellschaft hat keine externe soziale Umwelt<br />

Die System/Umwelt-Differenzen werden in das Gesellschaftssystem<br />

hineingeholt<br />

Systemtheorie<br />

Folge: innersystemische Ausdifferenzierung und Subsystembildung, einzelne<br />

Funktionssysteme sind dann füreinan<strong>der</strong> Umwelt<br />

Definition funktionale Differenzierung:<br />

„<strong>der</strong> Begriff funktionale Differenzierung wird auf Systembildung in<br />

Systemen bezogen. Er bezeichnet nicht notwendigerweise die<br />

Dekomposition eines Gesamtsystems in Teile, son<strong>der</strong>n die Entstehung<br />

von System/Umwelt-Differenzen innerhalb von Systemen. Die<br />

Differenzierung ist funktional in dem Maße, als das Subsystem seine<br />

Identität durch die Erfüllung einer Funktion für das Gesamtsystem<br />

gewinnt“ (Luhmann 1986: 226 f.).


Funktionale Differenzierung<br />

---------------------------------------<br />

Funktionssysteme <strong>der</strong> Gesellschaft strukturieren ihre Kommunikation<br />

über binäre Codes:<br />

Systemtheorie<br />

Ein Code besteht aus zwei entgegengesetzten Werten und schließt<br />

somit dritte Werte aus<br />

Einen binären Code kann man 1. nicht än<strong>der</strong>n, 2. Ist er jeweils nur<br />

einem spezifischen Funktionssystem zugeordnet<br />

Programme legen fest, unter welchen Bedingungen <strong>der</strong> positive o<strong>der</strong><br />

negative Wert des Codes selektiert werden<br />

Programme sind somit Komplexe von Richtigkeitsbedingungen und legen<br />

Kriterien für die Zuschreibung <strong>der</strong> Codewerte fest<br />

Damit Kommunikation im Funktionssystem aufrecht erhalten wird,<br />

kommen symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien <strong>zum</strong> Einsatz


Funktionale Differenzierung<br />

---------------------------------------<br />

Funktionssystem<br />

Funktion Programm Medium Code<br />

Systemtheorie<br />

Politik<br />

Wirtschaft<br />

Recht<br />

Herstellung kollektiv<br />

binden<strong>der</strong><br />

Entscheidungen<br />

Materielle<br />

Reproduktion<br />

Sicherheit und<br />

Entscheidung<br />

von Konflikten<br />

politische Ideen<br />

und Ideologien<br />

Knappheit,<br />

Preis<br />

Recht,<br />

Ordnung<br />

Macht<br />

(Konkurrenz um<br />

öffentl. Ämter)<br />

Geld, Eigentum,<br />

Macht<br />

Recht (Gesetze,<br />

Entscheidungen)<br />

Regierung/<br />

Opposition<br />

Zahlen/<br />

Nichtzahlen<br />

rechtmäßig/<br />

unrechtmäßig<br />

Massenmedien<br />

Information und<br />

Unterhaltung<br />

Mitteilungen<br />

Kommunikations<br />

medien,<br />

Sprache, Bil<strong>der</strong><br />

Information/<br />

Nichtinformation<br />

Erziehungssystem<br />

Ausbildung und<br />

Bildung,<br />

Karriereselektion<br />

Lehr- und Lernprogramme<br />

Schulpflicht,<br />

Karriereerwartungen<br />

gute/schlechte<br />

Zensuren


Organisation als soziales System<br />

-------------------------------------------<br />

Systemtheorie<br />

Die Organisation ist ein soziales System, dass sich aufgrund von<br />

Anerkennungsregeln bildet, vor allem Mitgliedschaftsregeln, die durch<br />

Personalrekrutierung und Rollenspezifikation festgelegt werden können.<br />

Es können immer nur eine begrenzte Anzahl von Personen Mitglie<strong>der</strong> einer<br />

formalen Organisation sein.<br />

Entscheidungen als Letztelemente von Organisationen sind Kommunikationen<br />

beson<strong>der</strong>er Art, <strong>der</strong>en Selektivität immer einem Mitglied <strong>der</strong> Organisation<br />

zugerechnet werden muß.<br />

Personen sind Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Organisation, indem sie dazu beitragen, die<br />

Strukturen zu bestimmen, die das System operationsfähig machen; als psychische<br />

Systeme sind sie in <strong>der</strong> Umwelt <strong>der</strong> Organisation.


Organisation als soziales System<br />

-------------------------------------------<br />

Die Entscheidungsmöglichkeiten werden durch Entscheidungsprämissen<br />

festgelegt, die den Alternativenbereich begrenzen, aus dem jeweils<br />

auzuwählen ist.<br />

Systemtheorie<br />

Entscheidungsprämissen:<br />

<br />

<br />

Programme: aufgrund von Programmen wird die Richtigkeit von Entscheidungen<br />

bewertet. Ein Programm begrenzt die Kommunikationsmöglichkeiten, indem es in <strong>der</strong><br />

Zukunft zu erreichende Zwecke setzt (Zweckprogrammierung) o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Ausgangslage<br />

her die Bedingungen angibt, die im Entscheidungsfalle erfor<strong>der</strong>lich sind<br />

(Konditionalprogramme).<br />

Kommunikationsnetze: Mit Hilfe von Kommunikationswegen haben Entscheidungen<br />

Bindungseffekte. Die hierarchische Struktur ist ein typischer Fall, in dem Organisationen<br />

sich intern differenzieren: die Selektivität wird so gelenkt, daß sie nicht ohne weiteres<br />

Wirkungen in <strong>der</strong> ganzen Organisation haben kann. So wird klar, welchen<br />

kommunikativen Erfolg eine Entscheidung haben kann, so daß sich relativ stabile<br />

Erwartungen bilden können.<br />

<br />

Personen: Obwohl bereits die Rolle begrenzt, was einzelne Personen entscheiden<br />

können, können persönliche Merkmale dazu führen, daß diese Begrenzungen selektiver<br />

als vorgesehen gehandhabt werden.


Organisation als soziales System<br />

-------------------------------------------<br />

Strukturen <strong>der</strong> Organisation als Erwartungsstrukturen:<br />

Systemtheorie<br />

<br />

<br />

<br />

Die Programme, die Kommunikationswege und die Personen bilden die<br />

Erwartungsstrukturen <strong>der</strong> Organisation, die es ihr erlauben, zu operieren.<br />

Die drei Prämissen kondensieren zu Arbeitsstellen.<br />

Jede Stelle ist mit Aufgaben versorgt (Programm), gehört zu einer<br />

gewissen Abteilung (Kommunikationswege) und ist mit einer Person<br />

besetzt.


Anfor<strong>der</strong>ungen im Seminar<br />

------------------------------------<br />

Formale Anfor<strong>der</strong>ungen im Seminar:<br />

Seminaranfor<strong>der</strong>ungen<br />

regelmäßige Teilnahme<br />

Kenntnis <strong>der</strong> angegebenen Literatur<br />

Aktive Mitarbeit und Diskussion<br />

Referat bzw. Mo<strong>der</strong>ation einer Sitzung<br />

eLearning-Aktivität<br />

Hausarbeit – ca. 15-20 Seiten


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

08.05.07: Einführung in das Thema<br />

15.05.07: Organisation als autopoietisches System<br />

Schnelldurchlauf<br />

22.05.07: Mitgliedschaft in Organisationen<br />

29.05.07: Entscheidungen in Organisationen<br />

05.06.07: Entscheidungsprämissen<br />

12.06.07: Rationalität in Organisationen<br />

19.06.07: Organisation und Gesellschaft<br />

26.06.07: Inklusion und Exklusion<br />

03.07.07: Grenzstellen in Organisationen<br />

10.07.07: Strukturelle Kopplung durch Organisationen<br />

17.07.07: Kritik an Luhmanns autopoietischer Sozialtheorie


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

15.05.2007: Organisation als autopoietisches System<br />

Schnelldurchlauf<br />

System als Differenz, Autopoiesis, Selbstreferenz, operative<br />

Geschlossenheit<br />

Anwendung auf Organisation<br />

Pflichtlektüre:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 2: Organisation als autopoietisches System. S. 39-80.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Luhmann, Niklas (1997): Die Gesellschaft <strong>der</strong> Gesellschaft. Frankfurt: Suhrkamp.<br />

Dirk Baecker (Hrsg.) (2006): Niklas Luhmann – Einführung in die Systemtheorie.<br />

Heidelberg: Carl Auer Verlag.<br />

Baraldi, Claudio / Corsi, Giancarlo / Esposito, Elena (1999): GLU. Glossar zu Niklas<br />

Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Frankfurt: Suhrkamp.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

22.05.2007: Mitgliedschaft in Organisationen<br />

Schnelldurchlauf<br />

Mitgliedschaft über Anerkennungsregeln und<br />

Erwartungen<br />

als Individuum ausserhalb <strong>der</strong> Organisation<br />

Pflichtlektüre:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag. darin: Kapitel 3: Mitgliedschaft und Motive. S. 81-122<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Schimank, Uwe (2005): „Gespielter Konsens“: Fluchtburg des Menschen in<br />

Luhmanns Sozialtheorie. S. 265-284. In: Runkel, Gunter / Burkart, Günter (Hrsg.),<br />

Funktionssysteme <strong>der</strong> Gesellschaft. Beiträge zur Systemtheorie von Niklas<br />

Luhmann. Wiesbaden: VS Verlag.<br />

Luhmann, Niklas (2005): Soziologische Aufklärung 6: Die Soziologie und <strong>der</strong><br />

Mensch. Wiesbaden: VS Verlag.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

29.05.2007: Entscheidungen in Organisationen<br />

Schnelldurchlauf<br />

Entscheidung als kommunikatives Ereignis<br />

Verarbeitung von Unsicherheit als zentrales Problem in<br />

Organisationen<br />

Pflichtlektüre:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag. darin: Kapitel 4: die Paradoxie des Entscheidens. S. 123-<br />

151.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag. darin: Kapitel 5: Zeitverhältnisse. S. 152-182.<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag. darin: Kapitel 6: Unsicherheitsabsorption. S. 183-221.<br />

Baraldi, Claudio / Corsi, Giancarlo / Esposito, Elena (1999): GLU. Glossar zu<br />

Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Frankfurt: Suhrkamp.<br />

Drepper, Thomas (2003): Organisationen <strong>der</strong> Gesellschaft. Gesellschaft und<br />

Organisation in <strong>der</strong> Systemtheorie Niklas Luhmanns. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

05.06.2007: Entscheidungsprämissen<br />

Schnelldurchlauf<br />

wie legen Programme, Personal und Kommunikationswege<br />

Entscheidungsmöglichkeiten fest?<br />

Pflichtlektüre:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 7: Entscheidungsprämissen. S. 222-255<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 8: Entscheidungsprogramme. S. 256-278.<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 9: Personal. S. 279-301.<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 10: Die Organisation <strong>der</strong> Organisation. S. 302-329.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

12.06.2007: Rationalität in Organisationen<br />

Schnelldurchlauf<br />

Gibt es Rationalität in Organisationen?<br />

Diskussion verschiedener Rationalitätsvorstellungen<br />

Pflichtlektüre:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 15: Rationalität. S. 444-472.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Schimank, Uwe (2006): Rationalitätsfiktionen in <strong>der</strong> Entscheidungsgesellschaft. S. 57-<br />

81. In: Tänzler, Dirk / Knoblauch, Hubert / Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.): Zur Kritik <strong>der</strong><br />

Wissensgesellschaft. Erfahrung – Wissen – Imagination. Schriften zur Wissenssoziologie.<br />

Konstanz: UVK. www.fernuni-hagen.de/SOZ/weiteres/preprints/ratfikt.pdf


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

19.06.2007: Organisation und Gesellschaft<br />

Schnelldurchlauf<br />

Welche Rolle spielen organisierte Sozialsysteme in <strong>der</strong><br />

ausdifferenzierten Gesellschaft?<br />

Pflichtlektüre:<br />

Luhmann, Niklas (2000): Organisation und Entscheidung. Opladen: Westdeutscher<br />

Verlag. darin: Kapitel 13: Organisation und Gesellschaft. S. 380-416.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Schimank, Uwe (2001): Funktionale Differenzierung, Durchorganisierung und<br />

Integration <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft. S. 19-38. In: Tacke, Veronika (Hrsg.):<br />

Organisation und gesellschaftliche Differenzierung. Opladen: Westdeutscher Verlag.<br />

Schimank, Uwe (2005): Organisationsgesellschaft. S. 19-50. In: Jäger, Wieland /<br />

Schimank, Uwe (Hrsg.): Organisationsgesellschaft. Facetten und Perspektiven.<br />

Wiesbaden: VS Verlag.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

26.06.2007: Inklusion und Exklusion<br />

Schnelldurchlauf<br />

welche Rolle spielen Organisationen bei <strong>der</strong> Sozialintegration<br />

o<strong>der</strong> beim sozialen Ausschluß aus <strong>der</strong> Gesellschaft?<br />

Pflichtlektüre:<br />

Nassehi, Armin / Nollmann, Gerd (1997): Inklusionen. Organisationssoziologische<br />

Ergänzungen <strong>der</strong> Inklusions-/Exklusionstheorie. Soziale Systeme (3) 2: 393-411.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Göbel, Markus / Schmidt, Johannes F.K. (1998): Inklusion/Exklusion: Karriere, Probleme<br />

und Differenzierungen eines systemtheoretischen Begriffspaars. Soziale Systeme (4) 1:<br />

87-117.<br />

Bommes, Michael / Tacke, Veronika (2001): Arbeit als Inklusionsmedium mo<strong>der</strong>ner<br />

Organisationen. Eine differenzierungstheoretische Betrachtung. S. 61-83. In: Tacke,<br />

Veronika (Hrsg.): Organisation und gesellschaftliche Differenzierung. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

03.07.2007: Grenzstellen in Organisationen<br />

Schnelldurchlauf<br />

welche Mechanismen richten ausdifferenzierte Organisationen<br />

ein, um Umwelterwartungen in die Organisation hineinzutragen?<br />

Pflichtlektüre:<br />

Tacke, Veronika (1997): Systemrationalisierung an ihren Grenzen – Organisationsgrenzen<br />

und Funktionen von Grenzstellen in Wirtschaftsorganisationen. S. 1-44. In: Schreyögg,<br />

Georg / Sydow, Jörg (Hrsg.): Mangementforschung 7. Berlin: de Gruyter.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Holtgrewe, Ursula / Kerst Christian (2002): Zwischen Kundenorientierung und<br />

organisatorischer Effizienz - Callcenter als Grenzstellen. Soziale Welt (53): 141-160.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

10.07.2007: strukturelle Kopplung durch Organisationen<br />

Schnelldurchlauf<br />

wie kann trotz operativer Schließung <strong>der</strong> Systeme ein Kontakt zur<br />

Umwelt aufrechterhalten werden?<br />

Pflichtlektüre:<br />

Lieckweg, Tania (2001): Strukturelle Kopplung von Funktionssystemen „über“<br />

Organisationen. Soziale Systeme (7) 2: 267–289.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Giancarlo Corsi (2001): "Geräuschlos und unbemerkt": Zur Paradoxie struktureller<br />

Kopplung. Soziale Systeme (7) 2: 253-266.<br />

Brodocz, Andé (1996): Verbände als strukturelle Kopplung. Soziale Systeme (2) 2: 361-388.


Die einzelnen Themen<br />

------------------------------------<br />

17.07.2007: Kritik an Luhmanns autopoietischer Sozialtheorie<br />

Schnelldurchlauf<br />

Welche Kritik wird speziell aus <strong>der</strong> Perspektive des<br />

methodologischen Individualismus an Luhmanns Theorie<br />

gerichtet?<br />

Pflichtlektüre:<br />

Esser, Hartmut (2005): Was die erklärende Soziologie von Niklas Luhmann hat lernen<br />

können. S. 239-263. In: Runkel, Gunter / Burkart, Günter (Hrsg. Funktionssysteme <strong>der</strong><br />

Gesellschaft. Beiträge zur Systemtheorie von Niklas Luhmann. Wiesbaden: VS Verlag.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Esser, Hartmut (1993): Soziologie. Allgemeine Grundlagen. Frankfurt: Campus.

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