Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven

Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven
Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"
Teil E: Kompensationsmaßnahmen
Zusammenfassung Kompensationsmaßnahmen, Ausblick
Dipl.-Biol. Volker Steege
(Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven)
Die Kompensationsmaßnahmen haben sehr schnell begonnen, wirksam zu werden. Brut- und Gastvögel
stellten sich bereits noch während der Bauzeit ein, die freigelegten Böden hatten große Anziehungskraft
für manche Brutvogelarten, wie z.B. die Säbelschnäbler. Die Entwicklung der Vegetation
im Grünlandbereich wird dagegen noch längere Zeit benötigen, bis sich die angestrebten Verschiebungen
der Artenzusammensetzung eingestellt haben. Die Ufer der neuangelegten Gewässer wurden
allerdings recht schnell von Pionierarten und Röhrichten bewachsen. Die mit dem landschaftspflegerischen
Begleitplan angestrebten bzw. bis zum heutigen Zeitpunkt erreichbaren Entwicklungsziele
wurden erreicht.
Die einzige Unsicherheit besteht derzeit im weiterem Fortgang mit der verschlickenden Flachwasserzone
auf der Kleinensieler Plate. Der Planfeststellungsbeschluss, der die Tendenz zur Verschlickung
vorhergesehen hat, ermöglicht sowohl eine Unterhaltung des Gewässers als auch ein Verlandenlassen.
Es ist naturschutzfachlich abzuwägen, welchem Vorgehen der Vorzug zu geben ist. Die Ergebnisse
der Untersuchungen zur Gewässerfauna und die durch die Flachwasserzone neu entstandene
Wertigkeit für Rast- und Gastvögel sind starke Argumente für den Erhalt der Wasserfläche. Die
beteiligten Naturschutzbehörden haben sich für eine Unterhaltung ausgesprochen - sofern der Schlick
nicht mit bedenklichen Schadstoffgehalten belastet ist und er er in die Unterweser verspült werden
kann. Gleichzeitig sollen die sanierungsbedürftigen Überlaufschwellen erhöht werden, um den Trübstoffeintrag
zu verringern. Die erforderlichen Planungsunterlagen dazu werden derzeit im WSA
Bremerhaven erarbeitet.
Insgesamt geht das Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven als Vorhabenträger für den 14m-
Ausbau davon aus, dass die mit dem Ausbau verbundenen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes
mit den ausgeführten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ausreichend kompensiert wurden.
Wie andere Vorhabensträger auch stehen die Wasser- und Schifffahrtsämter vor der Frage, was mit
den Kompensationsflächen auf lange Sicht geschehen soll. Es ist Philosophie der Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung, die Kompensationsflächen langfristig an andere Träger abzugeben. Interessenten,
die die Flächen kostengünstig übernehmen und entsprechend den planfestgestellten Auflagen
bewirtschaften, sind gesucht.
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