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Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven

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Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />

<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />

Teil E: Kompensationsmaßnahmen<br />

Avifaunistische Begleituntersuchung<br />

Rast- und Gastvögel 2003/<strong>2004</strong><br />

Kompensationsmaßnahme „Rönnebecker Sand“<br />

Tasso Schikore & Karsten Schröder<br />

(BIOS)<br />

unter Mitarbeit von: Ekkehard Jähme, Stefanie Hirch, Uwe Ziegeler<br />

Schwerpunktmäßig wurde das Rastgeschehen von Wasser- und Watvögeln auf der Kompensationsfläche<br />

„Rönnebecker Sand“ und im unmittelbaren Nahbereich untersucht. Das Untersuchungsgebiet<br />

umfasst mit einer Fläche von ca. 93 ha folgende Teilbereiche:<br />

• 12 ha neu geschaffene (2002 fertig gestellte) Wasserfläche inkl. tidebeeinflusste Uferzone;<br />

• 30 ha angrenzendes beweidetes Grünland (Weidelgras-Weißkleeweide);<br />

• ca. 51 ha im Bereich der Nebenarme Westergate/Rekumer Loch bzw. der Weser (überwiegend<br />

Flusswatt, Sandbänke, Flussbereiche, Röhricht) sowie Strandbereiche und Aufschüttungen.<br />

Bei den bisher 14 (von 15) Erfassungsterminen von Juli 2003 bis April <strong>2004</strong> wurden 45 Arten von<br />

Wasser- und Watvögeln festgestellt. Im Verlauf der Saison wurde die höchste Tagesrastsumme von<br />

4.180 Vögeln Mitte Dezember (hoher Blässgansanteil) festgestellt, während über die gesamte Saison<br />

betrachtet die höchsten Arten- und Individuenzahlen durchaus noch in den Durchzugzeiten (September<br />

/ Februar u. März) und ein Minimum im Herbst/Winter (Oktober, November, Januar) zu verzeichnen<br />

war.<br />

Dieser Verlauf charakterisiert das Untersuchungsgebiet für die meisten Arten als typisches Durchzugsgebiet.<br />

Allerdings entwickelt sich der südliche Unterweserraum vor allem in schnee- und eisarmen<br />

Wintern in den letzten Jahren zumindest für einige Gänsearten (Grau-, Bläss- und Weißwangengans)<br />

mehr und mehr zu einem Überwinterungsareal mit hohen Rastzahlen und langer Verweildauer.<br />

Derartige Phänomene lassen sich jedoch nur anhand von Langzeitdaten aus einer wesentlich<br />

größeren Gebietskulisse belegen (vgl. Biologische Station Osterholz 1986-<strong>2004</strong>).<br />

Die Gesamtrastsumme aller Wasser- und Watvögel im Untersuchungsgebiet betrug in der Saison<br />

2003/<strong>2004</strong> insgesamt 24.380 Individuen. Anhand der für alle Arten über die 14 Zähltermine gebildeten<br />

Rastsummen dominierten Pfeifente (23,8 %), Kiebitz (23,3 %), Krickente (18,5 %), Graugans (8,7%)<br />

und Blässgans (7,6 %). Die Rastsummen dieser 5 Arten machten zusammen über 75 % der Gesamtrastsumme<br />

aus; bei Hinzuziehung der Rastsummen von Lachmöwe (6,5 %) und Stockente (3,2 %)<br />

wurden 90 % der Gesamtrastsumme erreicht. Bis auf die Blässgans erreichen diese Arten auch eine<br />

hohe Stetigkeit der Anwesenheit während der Rastperiode.<br />

Dieses Artenspektrum stellt für das Untersuchungsgebiet das charakteristische Spektrum dar, dessen<br />

besondere Ansprüche an den Rastlebensraum durch die vorhandenen Habitatqualitäten erfüllt werden<br />

(s.u.).<br />

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