Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven

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Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt" Teil E: Kompensationsmaßnahmen Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen der Dreikant-Simse, die stark gefährdet ist. Aufgrund ihrer relativ geringen Wuchshöhe ist sie am empfindlichsten gegenüber Erhöhung des Tidehubs. Hinweise für die weitere Pflege und Entwicklung Die lang gestreckte Uferlinie des Tidebiotops lässt eine Differenzierung in der Nutzung zu. In der Uferzone des Tidebiotops sollte sich auf der Südseite ungestört Röhricht und Weidenauengebüsch entwickeln. Am Nordufer kann ein ca. 300 m langer Uferabschnitt weiterhin beweidet werden, um die Uferzone als Wuchsraum für die Schlammufergesellschaft und als Nahrungshabitat für Brut- und Rastvögel offen zuhalten. Die Uferzone zur Westergate im Süden des UG sollte mit mindestens 5 m Abstand zur Böschungskante abgezäunt werden, um hier eine Uferbeweidung zu verhindern und die Entwicklung von Schilfröhricht zu fördern. 47

Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt" Teil E: Kompensationsmaßnahmen Kompensationsmaßnahme "Hunteufer" - Pflanzensoziologische und floristische Untersuchung Dr. Hans-Gerhard Kulp (BIOS) Im Rahmen des SKN –14m Ausbaus der Außenweser wurde am linken Hunteufer bei km 18,5 bis 19 südlich von Wehrder bei Elsfleth eine Kompensationsmaßnahme (1,7 ha) umgesetzt. Ziel der Maßnahme ist der Ausgleich für folgende Beeinträchtigungen der Vegetation im Tidegebiet der Hunte: • Verdrängung von Schilfröhricht durch Teichsimsen-, Strandsimsen-, Rohrglanzgras-, Wasserschwaden-, Kalmus-Röhricht • Verlust eines breiten Streifens halbruderaler Wildstaudenfluren durch Ansiedlung von Rohrglanzgras-, Wasserschwaden-, Kalmus-Röhricht • Verlust von Wasserflächen bei Tideniedrigwasser. In den Jahren 1998/99 wurden im bisher beweideten Weidelgras-Weißklee-Grünland Blänken und Flutmulden von bis zu 60 cm Tiefe ausgehoben. Die landwirtschaftliche Nutzung wurde eingestellt, um die Voraussetzungen für die Etablierung von auentypischen Röhrichtbeständen, Flutrasen und feuchten Hochstaudenfluren zu schaffen. Darüber hinaus wurden in die Hohlräume des Deckwerks Schilfund Wasserschwadensoden aus dem Pflanzgarten des WSA Bremen eingesetzt. Die gesamte Fläche wird der natürlichen Sukzession überlassen, so dass sich langfristig ein Schilfröhricht entwickeln kann. In Teilen des Plangebietes waren bereits wertvolle, naturraumtypische und geschützte Vegetationsbestände vorhanden, die durch die Maßnahme in einen größeren Biotopkomplex eingebunden werden sollen. Drei Jahre nach Umsetzung der Maßnahme wurde im Rahmen von zwei Begehungen im Mai und August die Vegetation aufgenommen und der Bestand pflanzensoziologisch klassifiziert. Die Vorkommen gefährdeter Arten wurden erfasst und der Anwuchserfolg der Röhrichtarten im Deckwerk bewertet. Ergebnisse Das nördliche Kleingewässer hat sich mit einer Kleinlaichkraut-Gesellschaft und Flutrasen an den Gewässerrändern naturnah entwickelt und ist inzwischen als besonders geschütztes Biotop einzustufen. Die südlichen Teiche wurden mit einer Schicht Oberboden ausgekleidet. Aus dieser Auftragsschicht gelangen Nährstoffe in den Wasserkörper. Die Teiche sind z. Zt. hypertroph und vollständig mit Wasserlinsen und Fadenalgen bedeckt. Es besteht die Gefahr des ‚Umkippens’. Um die neu angelegten Teiche hat sich eine Hochstauden- und Röhrichtvegetation ausgebreitet. 48

Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />

<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />

Teil E: Kompensationsmaßnahmen<br />

Kompensationsmaßnahme "Hunteufer"<br />

-<br />

Pflanzensoziologische und floristische Untersuchung<br />

Dr. Hans-Gerhard Kulp<br />

(BIOS)<br />

Im Rahmen des SKN –14m Ausbaus der Außenweser wurde am linken Hunteufer bei km 18,5 bis 19<br />

südlich von Wehrder bei Elsfleth eine Kompensationsmaßnahme (1,7 ha) umgesetzt. Ziel der Maßnahme<br />

ist der Ausgleich für folgende Beeinträchtigungen der Vegetation im Tidegebiet der Hunte:<br />

• Verdrängung von Schilfröhricht durch Teichsimsen-, Strandsimsen-, Rohrglanzgras-, Wasserschwaden-,<br />

Kalmus-Röhricht<br />

• Verlust eines breiten Streifens halbruderaler Wildstaudenfluren durch Ansiedlung von Rohrglanzgras-,<br />

Wasserschwaden-, Kalmus-Röhricht<br />

• Verlust von Wasserflächen bei Tideniedrigwasser.<br />

In den Jahren 1998/99 wurden im bisher beweideten Weidelgras-Weißklee-Grünland Blänken und<br />

Flutmulden von bis zu 60 cm Tiefe ausgehoben. Die landwirtschaftliche Nutzung wurde eingestellt, um<br />

die Voraussetzungen für die Etablierung von auentypischen Röhrichtbeständen, Flutrasen und feuchten<br />

Hochstaudenfluren zu schaffen. Darüber hinaus wurden in die Hohlräume des Deckwerks Schilfund<br />

Wasserschwadensoden aus dem Pflanzgarten des <strong>WSA</strong> Bremen eingesetzt. Die gesamte Fläche<br />

wird der natürlichen Sukzession überlassen, so dass sich langfristig ein Schilfröhricht entwickeln kann.<br />

In Teilen des Plangebietes waren bereits wertvolle, naturraumtypische und geschützte Vegetationsbestände<br />

vorhanden, die durch die Maßnahme in einen größeren Biotopkomplex eingebunden werden<br />

sollen.<br />

Drei Jahre nach Umsetzung der Maßnahme wurde im Rahmen von zwei Begehungen im Mai und<br />

August die Vegetation aufgenommen und der Bestand pflanzensoziologisch klassifiziert. Die<br />

Vorkommen gefährdeter Arten wurden erfasst und der Anwuchserfolg der Röhrichtarten im Deckwerk<br />

bewertet.<br />

Ergebnisse<br />

Das nördliche Kleingewässer hat sich mit einer Kleinlaichkraut-Gesellschaft und Flutrasen an den<br />

Gewässerrändern naturnah entwickelt und ist inzwischen als besonders geschütztes Biotop einzustufen.<br />

Die südlichen Teiche wurden mit einer Schicht Oberboden ausgekleidet. Aus dieser Auftragsschicht<br />

gelangen Nährstoffe in den Wasserkörper. Die Teiche sind z. Zt. hypertroph und vollständig mit<br />

Wasserlinsen und Fadenalgen bedeckt. Es besteht die Gefahr des ‚Umkippens’.<br />

Um die neu angelegten Teiche hat sich eine Hochstauden- und Röhrichtvegetation ausgebreitet.<br />

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