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Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven

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Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />

<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />

Teil E: Kompensationsmaßnahmen<br />

Kompensationsmaßnahme "Rönnebecker Sand"<br />

-<br />

Pflanzensoziologische und floristische Untersuchung<br />

Dr. Hans-Gerhard Kulp<br />

(BIOS)<br />

Im Rahmen des SKN –14m Ausbaus der Außenweser wurde auf den „Weserdeicher Sänden“ bei<br />

Unterweser-km 26 bis 28,5 auf einem ehemaligen Spülfeld - dem Rönnebecker Sand (37 ha) -<br />

2001/2002 eine Kompensationsmaßnahme umgesetzt. Ziel der Maßnahme ist der Ausgleich für erhebliche<br />

Beeinträchtigungen der Vegetation, Avifauna und Gewässerfauna im limnischen Bereich<br />

• durch Anlage einer Flachwasserzone mit Anschluss an tiderhythmische Wasserstandsänderungen<br />

mit einer Überlaufschwelle zur Westergate,<br />

• durch die Entwicklung von Röhrichtgesellschaften<br />

• und einer Pufferzone mit extensiver Grünlandnutzung sowie Sukzessionsflächen.<br />

Die Flachwasserzone wurde mit einer Fläche von 7,5 ha Dauerwasserfläche angelegt. Der Aushub<br />

wurde zum Teil auf den Elsflether Sand gespült und zum anderen am Weserstrand eingebaut. Ein<br />

nicht deichfähiges Bodengemisch aus Sand und Klei wurde am östlichen Ende der Flachwasserzone<br />

als Hügel mit der Funktion eines Trockenstandortes („Rönnebecker Düne“) aufgefahren.<br />

Ein Jahr nach Umsetzung der Maßnahme wurde im Rahmen von zwei Begehungen im Juni und Juli<br />

die Vegetation aufgenommen und der Bestand pflanzensoziologisch klassifiziert. Die Vorkommen von<br />

gefährdeten Arten und Zielarten wurden erfasst.<br />

Ergebnisse<br />

Die Bestandsaufnahme dokumentiert ein junges Sukzessionsstadium nach Herrichtung der Kompensationsfläche.<br />

Die meisten Biotoptypen sind erwartungsgemäß noch nicht „ausgereift“ und noch<br />

durchsetzt mit Störzeigern oder gesellschaftsfremden Elementen, die im Zuge der weiteren Entwicklung<br />

verdrängt werden.<br />

In der Wasserwechselzone des neu angelegten Tidegewässers hat sich als Pionierstadium eine<br />

Schlammufergesellschaft angesiedelt, die vornehmlich aus konkurrenzschwachen Arten besteht. Besonders<br />

hervorzuheben ist das Schlammkraut, das im Bremer Raum außerordentlich selten ist. Die<br />

Schlammufergesellschaft ist damit auch als Pionierstadium wertvoll. Sie weist aber schon alle potentiell<br />

dominanzfähigen Röhrichtgräser und auentypische Weidenarten auf, die in der weiteren Sukzession<br />

zur Vorherrschaft gelangen und sie vollständig verdrängen können.<br />

Der tidebeeinflusste Röhrichtkomplex aus Schilf, Rohrkolben, Meer-Strandsimse, Salz-Teichsimse,<br />

Dreikant-Simse, und vegetationsfreiem Watt an der Westergate ist insgesamt als sehr wertvoll anzusehen.<br />

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