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Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven

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Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />

<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />

Teil D: Vegetation im Deichvorland<br />

Röhricht u. Brackwasser-Röhricht) und Sommerdeich. Priele mit einer Breite von mindestens 5 m<br />

wurden ebenfalls abgegrenzt. Bebaute Bereiche, Campingplätze, Buhnen etc. wurden ohne weitere<br />

Differenzierung als „Sonstige Biotoptypen“ dargestellt.<br />

Insgesamt hat an der Wurster Küste zwischen Weddewarden und Spieka-Neufeld von 1952/53 bis<br />

1991 ein Landzuwachs 1 von 24,5 ha stattgefunden. Damit hat sich die Außendeichsfläche in diesem<br />

Zeitraum von 766,2 ha auf 790,7 ha um 3,2% vergrößert. Dieser Zuwachs resultiert allerdings nahezu<br />

ausschließlich aus der Anlage der Lahnungsfelder bei Spieka-Neufeld im Norden des Untersuchungsgebietes,<br />

in der die Landflächen um 51,9 ha angewachsen sind. Südlich anschließend hat<br />

die Landfläche von 1952/53 bis 1991 insgesamt abgenommen. Dort ist zwar eine unterschiedliche<br />

Entwicklung der Vegetationslinie am Ufer mit Zuwachs und Abtrag festzustellen, besonders nach<br />

1975 überwiegt aber deutlich der Abtrag. Zuwachs ist fast nur dort festzustellen, wo aktive Vorlanderhaltung<br />

betrieben wurde.<br />

Zur Ufersicherung wurden Buhnen und Deckwerke eingebaut. Mit den Buhnen sollte die Sedimentation<br />

gefördert werden und so zu einer Landzunahme führen. Die Deckwerke befinden sich direkt an<br />

der Uferkante und sollen diese vor einem Landabtrag schützen ohne unmittelbaren Einfluss auf das<br />

Strömungsgeschehen zu nehmen. Die Deckwerkslänge betrug bereits 1952/53 9,5 km und hat sich in<br />

den Folgejahren auf 10,9 km in 1975, 11,7 km in 1983 und 12,1 km in 1991 um insgesamt 2,6 km in<br />

dem untersuchten Zeitraum erhöht.<br />

Entwicklung der Biotoptypen und Uferbereiche bei der Tettenser Plate von 1952 bis 1991<br />

Für die GIS-unterstützte Luftbildinterpretation standen Luftbilder der Jahre 1952, 1961/62, 1968 und<br />

1991 sowie Stromkarten von 1961/62 für das Untersuchungsgebiet zur Verfügung. Schilf-Röhricht,<br />

Strandsimsen-Röhricht und Grünland wurden differenziert, alle weiteren Biotoptypen wurden als „Sonstige<br />

Biotoptypen“ zusammengefasst.<br />

Im Zeitraum von 1952 bis 1991 ist mit einer Ausbreitung der Röhrichte im Uferbereich um 34,7 ha<br />

eine Flächenzunahme um 13,8 % zu konstatieren. Von 1952 bis 1961/62 hatte sich die Außendeichsfläche<br />

der Tettenser Plate bedingt durch die weserseitige Ausbreitung des Röhrichts um 25,6 ha vergrößert.<br />

Bei weiterer Ausbreitung des Röhrichts hatte die Landfläche im Außendeich bis 1968 um<br />

weitere 3,1 ha, damit insgesamt um 28,7 ha seit 1952, zugenommen. Der Trend des Vorrückens der<br />

Uferlinie hat sich von 1968 bis 1991 nicht in gleicher Weise fortgesetzt wie in den Jahren zuvor. In<br />

diesem Zeitraum betrug der Zuwachs der Landflächen nur noch ca. 6 ha. Während sich von 1952 bis<br />

1968 der Schwerpunkt der Landzunahme östlich des Damms zu Langlütjen I befand, dominierten von<br />

1968 bis 1991 die Zuwachsbereiche im Westen des Untersuchungsgebietes. Von 1968 bis 1991<br />

überwogen östlich des Damms Erosionsbereiche. Von 1991 bis 2002 (noch in Bearbeitung) ist eine<br />

Trendumkehr festzustellen, die bereits 1997 zu erkennen ist, die Vegetationslinie am Ufer ist in diesem<br />

Zeitraum zurückgewichen.<br />

Vermutlich infolge von Geländeerhöhung hat das Schilf in den Uferbereichen das Strandsimsen-<br />

1 Als "Landfläche" wird hier die gesamte Vorlandfläche bis zur Vegetationsgrenze zum Watt definiert.<br />

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