Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven
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Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt" Teil C: Wirkungskontrolle Bodenfauna Die Datenanalysen erbrachten u.a. folgende Ergebnisse: Hinsichtlich der Kennwerte Artenzahl, Abundanz und Biomasse zeigten sich einerseits z.T. signifikante räumliche Unterschiede zur Referenz und andererseits auch gebietsinterne interannuelle Unterschiede (vorher-nachher). So wurde sowohl im Bereich der Klappstelle als auch auf der Baggerstrecke 1999 und 2000 eine mehr oder weniger ausgeprägte Abnahme der Besiedlungskennwerte gegenüber 1998 festgestellt, diese war auf der Klappstelle deutlich oder sogar signifikant, im Bereich der Baggerstrecke allerdings weniger deutlich ausgeprägt. Bedeutsam war, dass die Wirbellosenbesiedlung der Referenz keiner analogen interannuellen Entwicklung unterlag, es wurden teilweise sogar gegenläufige Entwicklungen beobachtet. In 2001 erfolgte dann auf der Klappstelle eine Zunahme der Kennwerte, während die Besiedlungswerte auf der Baggerstrecke und die der Referenz in etwa auf dem jeweiligen Niveau des Vorjahres blieben. Unterschiede, insbesondere zwischen Klappstelle und Referenz waren in 2001 zwar noch ersichtlich, aber nicht mehr signifikant. Die weiteren Analysen zeigten, dass die Benthosgemeinschaften der Eingriffsbereiche Klappstelle und Baggerstrecke interannuelle Unterschiede aufwiesen, die z.T. ausgeprägter waren als die jeweilig bereichsinterne räumliche Besiedlungsvariabilität. Beiden Teilbereichen (Baggerstrecke und Klappstelle) war gemeinsam, dass sich der Jahrgang 1998 (Status-quo) von den übrigen Jahren unterschied. Ein anderes Ergebnis ergab sich auch hier für den Referenzbereich. Interannuelle Unterschiede, insbesondere eine ‚Sonderstellung’ des Jahres 1998 wurden hier nicht augenscheinlich . Schlussfolgerung Die im vorliegenden Bericht ermittelten Unterschiede der Makrozoobenthosbesiedlungen zwischen Klappstelle/Baggerstrecke und der Referenz sowie die festgestellten internen interannuellen Unterschiede im Bereich der Baggerstrecke und der Klappstelle können durch die eingriffsbedingte Sedimentumlagerung verursacht worden sein; sie könnten aber auch andere unbekannte Ursachen haben oder einfach zufällig sein. Um aus den beobachteten Unterschieden diejenigen zu extrahieren, die plausibel eine Folge der Sedimentumlagerung sein können, wurden die folgenden Aspekte betrachtet: • Wie unterschiedlich war die Situation der MZB-Besiedlungsstruktur 2000 und 2001 zwischen Referenz und Baggerstelle bzw. Referenz und Klappstelle? • Wie hat sich die MZB-Situation von 1998 auf 2001 gebietsintern und ‚großräumig‘ (alle Untersuchungsbereiche) verändert? • Wird ein Zusammenhang der faunistischen Befunde mit der Baggerintensität oder Verklappungsintensität erkennbar, soweit solche Rahmendaten räumlich differenziert zur Verfügung stehen? Für die jeweiligen Auswerteverfahren wurden bestimmte Kriterien zur Entscheidung ‚Hinweis auf maßnahmenbedingte Wirkungen‘ festgelegt. Die Ergebnisse der Analysen ergaben auf der Grundlage dieser Kriterien für die Klappstelle "Roter Grund" sowohl auf der Raumskala (Vergleich mit der Referenz) als auch auf der Zeitskala (Vergleich mit dem Status quo) insbesondere bis 2000 Hinweise auf Wirkungen, die mit den nach 1999 erfolgten Verklappungen in Zusammenhang zu sehen sind. In 2001 wurden bei geringerer Beaufschlagung Indizien auf eine beginnende Regeneration der Benthoszönose festgestellt. Die Besiedlungskennwerte (Artenzahl, Besiedlungsdichte, Biomasse) die in 2001 dokumentiert wurden, erreichten dabei zwar noch nicht wieder das Niveau von 1998, unter 17
Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt" Teil C: Wirkungskontrolle Bodenfauna schieden sich aber nicht mehr so deutlich von denen der Referenz in 2001. Die nach 1999 festgestellten Befunde auf der Baggerstrecke zeigten auch in 2001 noch erkennbare Unterschiede zur Referenz. In 2001 waren die Unterschiede, anders als 1999, allerdings wieder weitgehend auf dem Niveau von 1998, also der Status quo-Situation. Auch der baggerstreckeninterne interannuelle Vergleich verdeutlichte, dass die quantitativen Besiedlungskennwerte wieder weitgehend denjenigen des Status-quo-ante in 1998 entsprachen. Einige qualitative Unterschiede (Veränderung der Dominanzstruktur) zwischen 1998 und 2000/2001 waren zwar erkennbar, deren Ursache blieb jedoch unklar. Unter Berücksichtigung aller faunistischen Befunde konnten in 2001 deutliche Hinweise auf bestehende Wirkungen der Neubaumaßnahmen im Bereich der Baggerstrecke nicht mehr identifiziert werden. 18
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<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />
Teil C: Wirkungskontrolle Bodenfauna<br />
Die Datenanalysen erbrachten u.a. folgende Ergebnisse: Hinsichtlich der Kennwerte Artenzahl, Abundanz<br />
und Biomasse zeigten sich einerseits z.T. signifikante räumliche Unterschiede zur Referenz und<br />
andererseits auch gebietsinterne interannuelle Unterschiede (vorher-nachher). So wurde sowohl im<br />
Bereich der Klappstelle als auch auf der Baggerstrecke 1999 und 2000 eine mehr oder weniger ausgeprägte<br />
Abnahme der Besiedlungskennwerte gegenüber 1998 festgestellt, diese war auf der<br />
Klappstelle deutlich oder sogar signifikant, im Bereich der Baggerstrecke allerdings weniger deutlich<br />
ausgeprägt. Bedeutsam war, dass die Wirbellosenbesiedlung der Referenz keiner analogen interannuellen<br />
Entwicklung unterlag, es wurden teilweise sogar gegenläufige Entwicklungen beobachtet. In<br />
2001 erfolgte dann auf der Klappstelle eine Zunahme der Kennwerte, während die Besiedlungswerte<br />
auf der Baggerstrecke und die der Referenz in etwa auf dem jeweiligen Niveau des Vorjahres blieben.<br />
Unterschiede, insbesondere zwischen Klappstelle und Referenz waren in 2001 zwar noch ersichtlich,<br />
aber nicht mehr signifikant.<br />
Die weiteren Analysen zeigten, dass die Benthosgemeinschaften der Eingriffsbereiche Klappstelle und<br />
Baggerstrecke interannuelle Unterschiede aufwiesen, die z.T. ausgeprägter waren als die jeweilig<br />
bereichsinterne räumliche Besiedlungsvariabilität. Beiden Teilbereichen (Baggerstrecke und Klappstelle)<br />
war gemeinsam, dass sich der Jahrgang 1998 (Status-quo) von den übrigen Jahren unterschied.<br />
Ein anderes Ergebnis ergab sich auch hier für den Referenzbereich. Interannuelle Unterschiede,<br />
insbesondere eine ‚Sonderstellung’ des Jahres 1998 wurden hier nicht augenscheinlich .<br />
Schlussfolgerung<br />
Die im vorliegenden Bericht ermittelten Unterschiede der Makrozoobenthosbesiedlungen zwischen<br />
Klappstelle/Baggerstrecke und der Referenz sowie die festgestellten internen interannuellen Unterschiede<br />
im Bereich der Baggerstrecke und der Klappstelle können durch die eingriffsbedingte Sedimentumlagerung<br />
verursacht worden sein; sie könnten aber auch andere unbekannte Ursachen haben<br />
oder einfach zufällig sein. Um aus den beobachteten Unterschieden diejenigen zu extrahieren, die<br />
plausibel eine Folge der Sedimentumlagerung sein können, wurden die folgenden Aspekte betrachtet:<br />
• Wie unterschiedlich war die Situation der MZB-Besiedlungsstruktur 2000 und 2001 zwischen Referenz<br />
und Baggerstelle bzw. Referenz und Klappstelle?<br />
• Wie hat sich die MZB-Situation von 1998 auf 2001 gebietsintern und ‚großräumig‘ (alle Untersuchungsbereiche)<br />
verändert?<br />
• Wird ein Zusammenhang der faunistischen Befunde mit der Baggerintensität oder Verklappungsintensität<br />
erkennbar, soweit solche Rahmendaten räumlich differenziert zur Verfügung stehen?<br />
Für die jeweiligen Auswerteverfahren wurden bestimmte Kriterien zur Entscheidung ‚Hinweis auf<br />
maßnahmenbedingte Wirkungen‘ festgelegt. Die Ergebnisse der Analysen ergaben auf der Grundlage<br />
dieser Kriterien für die Klappstelle "Roter Grund" sowohl auf der Raumskala (Vergleich mit der Referenz)<br />
als auch auf der Zeitskala (Vergleich mit dem Status quo) insbesondere bis 2000 Hinweise auf<br />
Wirkungen, die mit den nach 1999 erfolgten Verklappungen in Zusammenhang zu sehen sind. In 2001<br />
wurden bei geringerer Beaufschlagung Indizien auf eine beginnende Regeneration der Benthoszönose<br />
festgestellt. Die Besiedlungskennwerte (Artenzahl, Besiedlungsdichte, Biomasse) die in<br />
2001 dokumentiert wurden, erreichten dabei zwar noch nicht wieder das Niveau von 1998, unter<br />
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