Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven
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Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt" Teil C: Wirkungskontrolle Bodenfauna Abbildung: Übersicht über die beprobten Baggerstellen und Referenzprofile In den nächsten beiden Beiträgen gehen Herr Scholle (BIOCONSULT) und Herr Witt (KÜFOG) diesen Fragestellungen nach. Anschließend stellt Herr Dr. Leuchs von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz Langzeituntersuchungen der BfG vor, die dazu dienen, längerfristige Trends der Besiedlung zu erfassen, und damit Hilfestellung leisten, kürzere Untersuchungsreihen vor dem langjährigen Hintergrundgeschehen besser einzuordnen. 15
Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven Fachseminar "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt" Teil C: Wirkungskontrolle Bodenfauna Auswirkungen von Baggerei und Verklappung auf das Makrozoobenthos in der Außenweser - Klappstelle „Roter Grund“ und Baggerstrecke bei Weser-km 111 Dipl.-Biol. Jörg Scholle (BIOCONSULT) Anlass und Ziel Die faunistischen Untersuchungen durch das Büro BIOCONSULT konzentrierten sich auf die Eingriffsbereiche Klappstelle "Roter Grund" und einen Fahrrinnenabschnitt bei Weser-km 110/111, der von den Neubaubaggerungen betroffen war. Des weiteren wurden zwei von den Neubauarbeiten unbeeinflusste Referenzbereiche bei Weser-km 114 beprobt. Aufgrund der natürlicherweise hohen räumlichen und zeitlichen Variabilität insbesondere ästuariner Benthosgemeinschaften besteht bei einer solchen Aufgabe die Schwierigkeit, eingriffsbedingte Wirkungen von der natürlichen Variabilität zu trennen. Die Auswertung der faunistischen Daten erfolgte anhand eines von der "Arbeitsgruppe Wirkungskontrolle" entwickelten Konzeptes, das ein ganzes Bündel von Methoden (deskriptive Ansätze, multivariate Verfahren) umfasst. Die Anwendung unterschiedlicher Auswertemethoden wurde als notwendig erachtet, um belastbare Aussagen im Sinne der Fragestellung zu ermöglichen und um auch andere als massive Störungen identifizieren zu können. Die Betrachtungsebenen waren zum einen die räumliche Ebene, in dem die Besiedlung der Eingriffsbereiche mit derjenigen des von den Maßnahmen unbeeinflussten Referenzbereichs verglichen wurde. Zum anderen erfolgte eine gebietsinterne Betrachtung auf der zeitlichen Ebene (vorhernachher), d.h. die Besiedlungssituation der o.g. Bereiche vor den Eingriffen (Datensatz: 1998) wurde mit derjenigen verglichen, die nach der Maßnahme dokumentiert wurde (Datensätze: 1999, 2000, 2001). Des weiteren sind Bagger- und Verklappungsdaten, die vom WSA Bremerhaven zur Verfügung gestellt wurden, für die Auswertung bzw. für die Interpretation der Befunde berücksichtigt worden. Ergebnisse Auch nach 1999, also nach Abschluss der eigentlichen Neubauarbeiten, wurden in den Untersuchungsgebieten Baggerungen oder Verklappungen durchgeführt. Insbesondere in 2000 sind umfangreiche Mengen auf die Klappstelle "Roter Grund" verbracht worden, während die Baggermengen nach 1999 im Bereich der untersuchten Neubaustrecke bei Weser-km 110/111 mehr oder weniger rückläufig waren. In 2001 (bis Mai) lag die Baggermenge niedrig, ebenso nahm die Verklappungsmenge gegenüber den Vorjahren deutlich ab. Insgesamt wurden im Rahmen der Untersuchung 76 Makrozoobenthos-Taxa erfasst. Vielborstige Würmer (Polychaeta) und Krebstiere (Crustacea) waren die artenreichsten Gruppen. Nur etwa 14 Arten traten über den Untersuchungszeitraum regelmäßig und in z.T. höheren Besiedlungsdichten in den Untersuchungsgebieten auf. Die Polychaeten Goniadella bobretzki und Ophelia limacina sowie der Sandflohkrebs Bathyporeia pelagica prägten u.a. die Wirbellosengemeinschaft in besonderem Maße. Arten der Roten Liste traten nur sporadisch auf. 16
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<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />
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Auswirkungen von Baggerei und Verklappung auf das Makrozoobenthos in der Außenweser -<br />
Klappstelle „Roter Grund“ und Baggerstrecke bei Weser-km 111<br />
Dipl.-Biol. Jörg Scholle<br />
(BIOCONSULT)<br />
Anlass und Ziel<br />
Die faunistischen Untersuchungen durch das Büro BIOCONSULT konzentrierten sich auf die<br />
Eingriffsbereiche Klappstelle "Roter Grund" und einen Fahrrinnenabschnitt bei Weser-km 110/111, der<br />
von den Neubaubaggerungen betroffen war. Des weiteren wurden zwei von den Neubauarbeiten unbeeinflusste<br />
Referenzbereiche bei Weser-km 114 beprobt.<br />
Aufgrund der natürlicherweise hohen räumlichen und zeitlichen Variabilität insbesondere ästuariner<br />
Benthosgemeinschaften besteht bei einer solchen Aufgabe die Schwierigkeit, eingriffsbedingte<br />
Wirkungen von der natürlichen Variabilität zu trennen. Die Auswertung der faunistischen Daten erfolgte<br />
anhand eines von der "Arbeitsgruppe Wirkungskontrolle" entwickelten Konzeptes, das ein ganzes<br />
Bündel von Methoden (deskriptive Ansätze, multivariate Verfahren) umfasst. Die Anwendung unterschiedlicher<br />
Auswertemethoden wurde als notwendig erachtet, um belastbare Aussagen im Sinne der<br />
Fragestellung zu ermöglichen und um auch andere als massive Störungen identifizieren zu können.<br />
Die Betrachtungsebenen waren zum einen die räumliche Ebene, in dem die Besiedlung der<br />
Eingriffsbereiche mit derjenigen des von den Maßnahmen unbeeinflussten Referenzbereichs verglichen<br />
wurde. Zum anderen erfolgte eine gebietsinterne Betrachtung auf der zeitlichen Ebene (vorhernachher),<br />
d.h. die Besiedlungssituation der o.g. Bereiche vor den Eingriffen (Datensatz: 1998) wurde<br />
mit derjenigen verglichen, die nach der Maßnahme dokumentiert wurde (Datensätze: 1999, 2000,<br />
2001). Des weiteren sind Bagger- und Verklappungsdaten, die vom <strong>WSA</strong> <strong>Bremerhaven</strong> zur Verfügung<br />
gestellt wurden, für die Auswertung bzw. für die Interpretation der Befunde berücksichtigt worden.<br />
Ergebnisse<br />
Auch nach 1999, also nach Abschluss der eigentlichen Neubauarbeiten, wurden in den Untersuchungsgebieten<br />
Baggerungen oder Verklappungen durchgeführt. Insbesondere in 2000 sind umfangreiche<br />
Mengen auf die Klappstelle "Roter Grund" verbracht worden, während die Baggermengen<br />
nach 1999 im Bereich der untersuchten Neubaustrecke bei Weser-km 110/111 mehr oder weniger<br />
rückläufig waren. In 2001 (bis Mai) lag die Baggermenge niedrig, ebenso nahm die Verklappungsmenge<br />
gegenüber den Vorjahren deutlich ab.<br />
Insgesamt wurden im Rahmen der Untersuchung 76 Makrozoobenthos-Taxa erfasst. Vielborstige<br />
Würmer (Polychaeta) und Krebstiere (Crustacea) waren die artenreichsten Gruppen. Nur etwa 14<br />
Arten traten über den Untersuchungszeitraum regelmäßig und in z.T. höheren Besiedlungsdichten in<br />
den Untersuchungsgebieten auf. Die Polychaeten Goniadella bobretzki und Ophelia limacina sowie<br />
der Sandflohkrebs Bathyporeia pelagica prägten u.a. die Wirbellosengemeinschaft in besonderem<br />
Maße. Arten der Roten Liste traten nur sporadisch auf.<br />
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