"Als der Krieg kam, hatte ich mit Hitler nichts mehr zu tun" - goedoc

Zwölf Jahre Hitler, fünf Jahre Krieg und bald ein halbes Jahrhundert
Schuldbekenntnisse — jetzt müßten wir dieses Kapitel deutscher Geschichte
doch endlich abschließen können, meinen heutzutage manche
Deutsche und bemühen sich mit viel Energie, diese Vergangenheit
endgültig ruhen zu lassen.
Lebensgeschichtliche Interviews mit Zeitzeugen, die im „Dritten
Reich" nicht verfolgt wurden, zeigen, daß dieses Bemühen, die Vergangenheit
zu begraben, gerade Ausdruck für deren Gegenwärtigkeit
ist. Das Leiden der Zeitzeugen an Krieg, Gefangenschaft und Vertreibung
ist noch nicht abgeschlossen; Schuldgefühle wegen nationalsozialistischer
Verbrechen sind noch lange nicht versiegt.
Im Mittelpunkt dieser empirischen Studie steht die Frage, mit welchen
unterschiedlichen Strategien die Zeugen heute versuchen, mit ihrer
Vergangenheit zu leben, und inwieweit diese Unterschiedlichkeit
von der Generationszugehörigkeit und dem Erleben des Krieges in der
Heimat, an der Front und der Etappe abhängig sind. Sieben Fallgeschichten
von Männern und Frauen der Geburtsjahrgänge 1899-1927
repräsentieren unterschiedliche Möglichkeiten des Umgangs mit der
NS-Vergangenheit.
ISBN: 3-8100-0812-5