"Als der Krieg kam, hatte ich mit Hitler nichts mehr zu tun" - goedoc

selbst nicht unmittelbar miterlebt hat, in die er sich nicht verstrickt fühlt und
von denen er eventuell tatsächlich nichts gewußt hat.
Zurück zu seinen Erlebnissen in der Eifel. Detailliert erzählt Herr Acka
über die letzte Schlacht, die er miterlebte. Deutsche Offiziere hätten die Soldaten
in einen Kessel hineingezwungen, obwohl es hoffnungslos gewesen sei.
Innerhalb von zwei Stunden sei ein volles Bataillon (34 Kompanien) bis auf 33
Soldaten „vollkommen verheizt worden 44 . Zu diesen 33 Soldaten gehörten
Herr Acka und die ihm als Feldwebel unterstellten Soldaten des Granatwerferzugs.
Es war ihm gelungen, den Kessel noch rechtzeitig zu verlassen:
„ich hatte Glück daß ich sagen konnte, daß ICH SAGEN konnte, Granatwerfer raus weil ichs
VERANTWORTEN konnte 4 (58/1)
Für ihn repräsentiert dieses Erlebnis den Wiedergewinn seines Lebens.
Seine Ehefrau meint im Interview: „da sagt mein Mann immer, hier hab ichs
neue Leben gekriegt 44 . Noch heute ist er sehr erbost über den sinnlosen Tod
der deutschen Soldaten, d.h. erbost über das Verhalten der deutschen Offiziere:
„zum niegen hätten sie mich irgendwo hinschicken können da hätt ich mit ihnen gekämpft
Mann gegen Mann das war was anders, ja, aber dort wenn wir wi- wenn wenn so weit schon aussah
da konnten ma sagen was solin was wollen wir noch, was wollen wir noch, aber Sie konnten
nicht aussteigen oder Sie mußten sich erschießen" (60 / 7)
An einen deutschen Sieg konnte er zwar kaum noch glauben, doch er wollte
weiterkämpfen, wollte wieder als Flieger eingesetzt werden — den Befehl
hierfür hatte er bereits. Als Flieger, Mann gegen Mann, so sagt er wiederholt,
wollte er noch weiterkämpfen und nicht in Gefangenschan gehen. Zu dem erhofften
Einsatz als Jagdflieger kam es jedoch nicht mehr; dieses von ihm angestrebte
Ziel konnte er nicht erreichen. In diesem Zusammenhang ist interessant,
daß er sich uns bei der telefonischen Kontaktaufnahme als Jagdflieger
vorgestellt hatte. Ebenso wie er seine Zeit in der Sowjetunion in Nebel hüllt,
versucht er also, das Scheitern seiner Fliegerlaufbahn zu kaschieren. Dies erklärt
im nachhinein auch die unverständliche Erzählung über die Flugzeugfiihrerprüfung.
An dem Abend, als er aus dem Kessel entkommen war, telefonierte er mit
dem zuständigen General, um seine Stellung zu übergeben. Er bekam zu hören:
„Acka Sie sind feig, Sie bleiben noch hier bis morgen 44 . Da er diesen, seinen
soldatischen Stolz kränkenden Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen wollte,
blieb er in seiner Stellung. Am nächsten Morgen war sein Zug umzingelt, und
er kam mit den anderen in amerikanische Gefangenschaft nach Belgien:
„und der General... war nich da ich hätte gerne gewünscht ich hätt ihn nochmal getroffen (2)
der war WEG, ohne mir was zu sagen ich hatte Verbindung mit ihm ohne mit der will so sagen
der war verschwunden und ich bin denn in Gefangenschaft gegangen" (62 /11)
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