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"Als der Krieg kam, hatte ich mit Hitler nichts mehr zu tun" - goedoc

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und <strong>zu</strong> verleugnen, produziert diese Art <strong>der</strong> Darstellung eher jenseits seiner<br />

bewußten Handlungsplanung.<br />

Erst ein aufwendiges Quellenstudium ermögl<strong>ich</strong>te, etwas L<strong>ich</strong>t auf seine<br />

Vergangenheit in den Jahren 1941-1943 <strong>zu</strong> werfen. Dabei verstärkte s<strong>ich</strong> <strong>der</strong><br />

Verdacht, daß Herr Acka n<strong>ich</strong>t unbedingt <strong>der</strong> Wehrmacht unterstellt gewesen<br />

sein muß, son<strong>der</strong>n eventuell Angehöriger einer Einsatzgruppe bzw. des von<br />

dieser benötigten Hilfspersonals war. Zumindestens befand er s<strong>ich</strong> jeweils in<br />

<strong>der</strong>en Operationsgebiet und hat un<strong>mit</strong>telbar <strong>der</strong>en Verbrechen <strong>mit</strong>erlebt.<br />

Kurz einige Bemerkungen <strong>zu</strong> den Einsatzgruppen. Die Einsatzgruppen waren<br />

motorisierte, n<strong>ich</strong>t dauernd an den gle<strong>ich</strong>en Standort gebundene Polizeieinheiten,<br />

die für „Son<strong>der</strong>aufgaben im Auftrag des Führers" einger<strong>ich</strong>tet<br />

wurden. Die Mannschaften bestanden aus Angehörigen <strong>der</strong> Ordnungspolizei<br />

und <strong>der</strong> Waffen-SS. Erstmals wurden sie bei <strong>der</strong> Beset<strong>zu</strong>ng Österre<strong>ich</strong>s im<br />

März 1938, des Sudetenlandes im Oktober 1938 und <strong>der</strong> Rest-<br />

Tschechoslowakei im März 1939 eingesetzt. Nach einem Aktenvermerk von<br />

Reinhard Heydr<strong>ich</strong> vom 2. Juli 1940 (vgl. Buchheim 1979:72) war ihre Aufgabe,<br />

„systematisch durch Verhaftung, Beschlagnahme und S<strong>ich</strong>erstellung<br />

w<strong>ich</strong>tigsten politischen Materials heftige Schläge gegen die re<strong>ich</strong>sfeindl<strong>ich</strong>en<br />

Elemente' 4<br />

<strong>zu</strong> fuhren. Mit Beginn des 2. Weltkrieges, dem Überfall auf Polen,<br />

folgten die Einsatzgruppen den Truppen <strong>der</strong> Wehrmacht und ermordeten<br />

„nach vorbereiteten Fahndungslisten in Polen Tausende von einflußre<strong>ich</strong>en<br />

polnischen Bürgern.** (Kammer/Bartsch 1982: 56).<br />

Bei Beginn des <strong>Krieg</strong>es <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Sowjetunion wurde je<strong>der</strong> <strong>der</strong> vier Heeresgruppen<br />

<strong>der</strong> Wehrmacht eine neu einger<strong>ich</strong>tete Einsatzgruppe <strong>zu</strong>geordnet.<br />

Neben Anwärtern des leitenden Dienstes <strong>der</strong> S<strong>ich</strong>erheitspolizei wurden auch<br />

Teilnehmer eines Lehrgangs für die Fachprüfung I des Kriminaldienstes geschlossen<br />

abgeordnet. Es gab auch freiwillige Meldungen <strong>zu</strong> den Einsatzgruppen.<br />

Unter dem Hilfspersonal <strong>der</strong> Einsatzgruppen (Dolmetscher, Kraftfahrer,<br />

Funker, Fernschreiber etc.) „befanden s<strong>ich</strong> auch N<strong>ich</strong>t<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

SS, die auf Grund <strong>der</strong> ,Notdienstverordnung* vom 15.10.1938 <strong>zu</strong> »langfristigem<br />

Notdienst* herangezogen waren** (Kmusnick 1985: 125).<br />

Außer <strong>der</strong> Ermordung unzähliger Menschen <strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t-jüdischen sowjetischen<br />

Zivilbevölkerung „wurde nahe<strong>zu</strong> die gesamte jüdische Bevölkerung <strong>der</strong><br />

eroberten Gebiete durch Massenerschießungen ermordet und in Massengräbern<br />

verscharrt*' (Kammer/Bartsch 1982: 56).<br />

Seinen eigenen geographischen Angaben <strong>zu</strong>folge hielt s<strong>ich</strong> Herrn Acka im<br />

Einsatzgebiet <strong>der</strong> Einsatzgruppe D auf. Diese Einsatzgruppe, die vor dem<br />

Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 einger<strong>ich</strong>tet worden war, war <strong>der</strong><br />

<strong>mit</strong> den beiden rumänischen Armeen vorrückenden 11. Armee <strong>der</strong> Heeresgruppe<br />

Süd — <strong>mit</strong> dem Ziel Kaukasus — <strong>zu</strong>geteilt worden. Sie war nach ihrem<br />

ersten Tätigkeitsbere<strong>ich</strong> in Bessarabien/Bukowina im Südteil <strong>der</strong> Ukrainischen<br />

SSR und auf <strong>der</strong> Krim stationiert. Die 11. Armee griff am 2. Juli 1941<br />

von Rumänien aus die Sowjetunion an; die Einsatzgruppen folgten ihr.<br />

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