"Als der Krieg kam, hatte ich mit Hitler nichts mehr zu tun" - goedoc
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Routine wirft er alle Werkzeuge in einen Te<strong>ich</strong>, da<strong>mit</strong> sie n<strong>ich</strong>t in die Hände<br />
<strong>der</strong> Feinde fallen.<br />
Kurz vor Pilsen treffen die Flüchtenden auf amerikanische Truppen, die sie<br />
gefangen nehmen und in ein Sammellager auf einer großen Wiese einweisen.<br />
In <strong>der</strong> darauffolgenden Nacht, vom 10. auf den 11. Mai 1945, werden die Gefangenen<br />
von <strong>der</strong> amerikanischen an die sowjetische Besat<strong>zu</strong>ngsmacht übergeben.<br />
Für Herrn Sallmann ist dies ein großer Schock:<br />
„morjens früh so gegen vier Uhr großes Geschrei... da war die Überraschung komplett, da war<br />
Iwan da und kein Ami <strong>mehr</strong> <strong>zu</strong> sehen (3) großes Geschrei und alles weinte und ein Durcheinan<strong>der</strong>,<br />
na <strong>der</strong> Iwan hat uns dann da wie<strong>der</strong> da <strong>zu</strong>sammengetrieben" (125/7)<br />
Herr Sallmann <strong>hatte</strong> auf ein von den Amerikanern verbreitetes Gerücht gebaut,<br />
die „Motorisierten* 4<br />
kämen <strong>mit</strong> ihren Fahrzeugen nach Süddeutschland.<br />
Noch heute quält ihn die Frage, weshalb das amerikanische Militär sie diesem<br />
Schicksal überlassen konnte. Zuerst denkt er noch an Flucht, doch das Risiko<br />
erscheint ihm <strong>zu</strong> groß. So ergibt er s<strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> dem Schicksal und versucht,<br />
in ihm den Willen Gottes <strong>zu</strong> sehen:<br />
„schweren Herzens nech mußte man s<strong>ich</strong> da nun fügen und dann, dann hab <strong>ich</strong> mir auch innerl<strong>ich</strong><br />
gesacht, irjendwie ob das ne Strafe Gottes sein soll <strong>ich</strong> weiß es n<strong>ich</strong>, man mußt es eben über<br />
s<strong>ich</strong> ergehen lassen" (126/11)<br />
3.1.9 In <strong>der</strong> Gefangenschaft<br />
In <strong>der</strong> ersten Nacht unter sowjetischer Besat<strong>zu</strong>ng erlebt Herr Sallmann Vergewaltigungen<br />
deutscher Frauen und Mädchen, die s<strong>ich</strong> unter den Gefangenen<br />
befinden. Er fühlt s<strong>ich</strong> ohnmächtig, weil er n<strong>ich</strong>t helfen und seine Ohren gegen<br />
das Schreien n<strong>ich</strong>t verschließen kann.<br />
Dann beginnt ein <strong>mehr</strong>ere Tage dauern<strong>der</strong> Fußmarsch nach Tabor in das<br />
zentrale Sammellager <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>sgefangenen für die Sowjetunion. Unterwegs<br />
wird Herr Sallmann von tschechischen Soldaten gezwungen, seine Stiefel in<br />
ein Paar alte Turnschuhe ein<strong>zu</strong>tauschen. Daraufhin bekommt er starke<br />
Fußschmerzen, eine für ihn lebensgefahrl<strong>ich</strong>e Situation, da Zurückbleibende<br />
und Erschöpfte auf diesen Märschen oft einfach erschossen werden. Doch er<br />
hat Glück und hält die letzte Strecke des Weges durch.<br />
Das Lager ist <strong>mit</strong> Zehntausenden von Gefangenen überfüllt, die teilweise<br />
ohne festes Dach <strong>der</strong> Witterung ausgesetzt sind. Es dauert einige Wochen, bis<br />
die Gefangenen von offizieller Seite über ihr weiteres Schicksal informiert<br />
werden. Ein sowjetischer General hält ihnen eine Rede:<br />
„dann sachte <strong>der</strong> uns auch <strong>mit</strong> Recht, da sacht er ihr habt unser Land zerstört und dort bringen<br />
wir euch jetzt hin, und wenn ihr das wie<strong>der</strong> aufgebaut habt dann dürft ihr wie<strong>der</strong> <strong>zu</strong>rück in euer<br />
/ Vaterland ((bewegte Stimme))" (82/1)<br />
Herr Sallmann akzeptiert die Anklage durch den sowjetischen General und<br />
gesteht ihm die Einfor<strong>der</strong>ung einer Wie<strong>der</strong>gutmachung <strong>der</strong> durch die Deut-<br />
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