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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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6. Melo<strong>die</strong><br />

Ich musste <strong>war</strong>ten als <strong>ich</strong> <strong>zu</strong>r Schule <strong>zu</strong>rückkam. Die letzte Stunde <strong>war</strong> noch n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> Ende. <strong>Das</strong> <strong>war</strong><br />

gut, denn <strong>ich</strong> musste über einiges nachdenken und brauchte etwas Zeit für m<strong>ich</strong>.<br />

Ihr Duft lag noch immer im Auto. Ich hielt <strong>die</strong> Fenster geschlossen um ihn auf m<strong>ich</strong><br />

einstürmen <strong>zu</strong> lassen, versuchte m<strong>ich</strong> an das Gefühl <strong>zu</strong> gewöhnen meine Kehle abs<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong><br />

ab<strong>zu</strong>fackeln.<br />

Anziehung.<br />

Es <strong>war</strong> kompliziert darüber nach<strong>zu</strong>denken. So viele Seiten, so viele Bedeutungen und Ebenen.<br />

N<strong>ich</strong>t das gle<strong>ich</strong>e wie Liebe, aber unauswe<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong> damit verbunden.<br />

Ich hatte keine Ahnung, ob s<strong>ich</strong> Bella von <strong>mir</strong> angezogen fühlte. (Würde ihre mentale Stille<br />

m<strong>ich</strong> immer weiter frustrieren bis <strong>ich</strong> irgendwann verrückt werden würde? O<strong>der</strong> gab es da eine<br />

Grenze, <strong>die</strong> <strong>ich</strong> eventuell erre<strong>ich</strong>en konnte?)<br />

Ich versuchte ihre physischen Reaktionen mit denen von an<strong>der</strong>en <strong>zu</strong> vergle<strong>ich</strong>en, wie <strong>die</strong> <strong>der</strong><br />

Sekretärin o<strong>der</strong> Jessica Stanley, aber <strong>die</strong> Vergle<strong>ich</strong>e <strong>war</strong>en ergebnislos. Dieselben Anze<strong>ich</strong>en –<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Herzfrequenz und Atemrhythmus – konnten genauso gut Angst o<strong>der</strong> Schock o<strong>der</strong><br />

Wut bedeuten genau wie Interesse. Es schien undenkbar, dass Bella <strong>die</strong> gle<strong>ich</strong>en Gedanken hegte wie<br />

Jessica Stanley. Außerdem wusste Bella ganz genau, dass mit <strong>mir</strong> etwas n<strong>ich</strong>t stimmte, auch wenn sie<br />

n<strong>ich</strong>t wusste, was es <strong>war</strong>. Sie hatte meine eisige Haut berührt und ihre Hand <strong>zu</strong>rückgerissen wegen<br />

<strong>der</strong> Kälte.<br />

Und dennoch… als <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an <strong>die</strong>se Fantasien Erinnerte <strong>die</strong> m<strong>ich</strong> so <strong>zu</strong>rückschrecken ließen,<br />

aber mit Bella an Jessicas Stelle…<br />

Ich atmete schneller, das Feuer kletterte meine Kehle rauf und runter.<br />

Was wenn es Bella gewesen wäre, <strong>die</strong> s<strong>ich</strong> vorgestellt hatte, wie <strong>ich</strong> meine Arme um ihren<br />

zerbrechl<strong>ich</strong>en Körper legte? Fühlte wie <strong>ich</strong> sie enger an meine Brust zog und meine Hand unter ihr<br />

Kinn legte? Den schweren Vorhang ihrer Haare aus ihrem geröteten Ges<strong>ich</strong>t kämmte? Mit meinen<br />

Fingerspitzen <strong>die</strong> Konturen ihrer vollen Lippen nachfuhr? Mein Ges<strong>ich</strong>t näher <strong>zu</strong> ihrem lehnte, wo <strong>ich</strong><br />

<strong>die</strong> Hitze ihres Atems auf meinem Mund spüren konnte? Immer nähre kommend…<br />

Aber dann <strong>zu</strong>ckte <strong>ich</strong> <strong>zu</strong>rück aus <strong>die</strong>sem Tagtraum, wohlwissend, was <strong>ich</strong> schon wusste als<br />

Jessica s<strong>ich</strong> <strong>die</strong>se Dinge vorgestellt hatte, was passieren würde, wenn <strong>ich</strong> ihr so nah kam.<br />

Anziehung <strong>war</strong> ein unmögl<strong>ich</strong>es Dilemma, denn <strong>ich</strong> wurde bereits auf <strong>die</strong> schlimmste Art und<br />

Weise von Bella angezogen.<br />

Wollte <strong>ich</strong> dass s<strong>ich</strong> Bella von <strong>mir</strong> angezogen fühlte, eine Frau <strong>zu</strong> einem Mann?<br />

<strong>Das</strong> <strong>war</strong> <strong>die</strong> falsche Frage. Die r<strong>ich</strong>tige Frage <strong>war</strong>, sollte <strong>ich</strong> wollen, dass Bella s<strong>ich</strong> von <strong>mir</strong> auf<br />

<strong>die</strong>se Art und Weise angezogen fühlte, und <strong>die</strong> Antwort <strong>war</strong> nein. Denn <strong>ich</strong> <strong>war</strong> kein menschl<strong>ich</strong>er<br />

Mann und das <strong>war</strong> ihr gegenüber n<strong>ich</strong>t fair.<br />

Mit je<strong>der</strong> Faser meiner Existenz sehnte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> danach ein normaler Mann <strong>zu</strong> sein, damit <strong>ich</strong><br />

sie in meinen Armen halten konnte ohne ihr Leben <strong>zu</strong> gefährden. Damit <strong>ich</strong> meine eigenen Fantasien<br />

spinnen konnte, Fantasien <strong>die</strong> n<strong>ich</strong>t mit ihrem Blut an meinen Händen endeten, ihrem Blut glühend<br />

in meinen Augen.

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