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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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„N<strong>ich</strong>t gut,“ sagte sie. „Meine Mutter hört gern klassische Musik <strong>zu</strong> Hause – <strong>ich</strong> kenne nur<br />

meine Lieblingsstücke.“<br />

„<strong>Das</strong> ist auch eins meiner Lieblingsstücke.“ Ich starrte nachdenkl<strong>ich</strong> in den Regen. Ich hatte<br />

tatsächl<strong>ich</strong> etwas mit ihr gemeinsam. Dabei hatte <strong>ich</strong> gerade angefangen <strong>zu</strong> denken, wir wären das<br />

genaue Gegenteil in je<strong>der</strong> Hins<strong>ich</strong>t.<br />

Sie wirkte jetzt entspannter und starrte, wie <strong>ich</strong>, in den Regen ohne etwas <strong>zu</strong> sehen. Ich<br />

nutze ihre Ablenkung um mit meiner Atmung <strong>zu</strong> experimentieren.<br />

Ich atmete vors<strong>ich</strong>tig durch <strong>die</strong> Nase ein.<br />

Gewaltig.<br />

Ich klammerte m<strong>ich</strong> an das Lenkrad. Der Regen hatte ihren Duft noch verbessert. Ich hätte<br />

n<strong>ich</strong>t gedacht, dass das mögl<strong>ich</strong> wäre. Dummerweise stellte <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> jetzt vor, wie sie wohl schmecken<br />

würde<br />

Ich versuchte gegen das Feuer in meiner Kehle an <strong>zu</strong> schlucken und an etwas an<strong>der</strong>es <strong>zu</strong><br />

denken.<br />

„Wie ist deine Mutter so?“ fragte <strong>ich</strong> um m<strong>ich</strong> ab<strong>zu</strong>lenken.<br />

Bella lächelte. „Sie sieht genauso aus wie <strong>ich</strong>, nur hübscher.“<br />

<strong>Das</strong> bezweifelte <strong>ich</strong>.<br />

„Ich hab <strong>zu</strong> viel von Charlie in <strong>mir</strong>,“ sprach sie weiter. „Sie ist aufgeschlossener als <strong>ich</strong> und<br />

mutiger.“<br />

<strong>Das</strong> bezweifelte <strong>ich</strong> auch.<br />

„Sie ist unverantwortl<strong>ich</strong> und ein bisschen exzentrisch und sie ist eine sehr unvorhersehbare<br />

Köchin. Sie ist meine beste Freundin.“ Ihre Stimme wurde melancholisch; sie runzelte <strong>die</strong> Stirn.<br />

Wie<strong>der</strong> klang sie mehr wie ein Elternteil als ein Kind.<br />

Ich hielt vor ihrem Haus und fragte m<strong>ich</strong> viel <strong>zu</strong> spät ob <strong>ich</strong> überhaupt wissen durfte wo sie<br />

wohnt. Nein, das wäre n<strong>ich</strong>ts Ungewöhnl<strong>ich</strong>es in so einer kleinen Stadt, mit ihrem Vater als Person<br />

<strong>der</strong> Öffentl<strong>ich</strong>keit…<br />

„Wie alt bist du, Bella?“ Sie musste älter sein, als sie aussah. Vielle<strong>ich</strong>t kam sie erst spät in <strong>die</strong><br />

Schule, o<strong>der</strong> ist sitzengeblieben… das schien eher unwahrscheinl<strong>ich</strong>.<br />

„Ich bin siebzehn,“ antwortete sie.<br />

„Du wirkst n<strong>ich</strong>t wie siebzehn.“<br />

Sie lachte.<br />

„Was?“<br />

„Meine Mutter sagt immer, <strong>ich</strong> bin mit fünfunddreißig geboren worden und dass <strong>ich</strong> immer<br />

älter werde.“ Sie lachte wie<strong>der</strong> und dann seufzte sie. „Naja, irgendeine muss ja <strong>die</strong> erwachsene sein.“<br />

<strong>Das</strong> machte einiges klarer. Ich verstand jetzt… wie <strong>die</strong> unverantwortl<strong>ich</strong>e Mutter Bellas Reife<br />

erklärte. Sie musste früh erwachsen werden um <strong>die</strong> Verantwortung <strong>zu</strong> übernehmen. Deshalb mochte<br />

sie es n<strong>ich</strong>t, wenn man s<strong>ich</strong> um sie kümmerte – sie dachte, das wäre ihr Job.<br />

„Du wirkst aber auch n<strong>ich</strong>t wie ein normaler High School Schüler,“ sagte sie und riss m<strong>ich</strong> aus<br />

meiner Träumerei.<br />

Ich verzog das Ges<strong>ich</strong>t. Jedesmal wenn <strong>ich</strong> etwas an ihre bemerkte, bemerkte sie <strong>zu</strong> viel an<br />

<strong>mir</strong>. Ich wechselte das Thema.<br />

„Also, <strong>war</strong>um hat deine Mutter Phil geheiratet?“<br />

Sie zögerte eine Minute bevor sie antwortete. „Meine Mutter… sie ist sehr jung für ihr Alter.<br />

Ich glaube bei Phil fühlt sie s<strong>ich</strong> noch jünger. Sie ist verrückt nach ihm.“ Sie schüttelte nachs<strong>ich</strong>tig den<br />

Kopf.<br />

„Akzeptierst du ihn?“ wun<strong>der</strong>te <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong>.

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