1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia
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„Ich hab gehört, dass du an dem Tag nach Seattle fährst, und <strong>ich</strong> hab m<strong>ich</strong> gefragt, ob du<br />
mitfahren möchtest?“ bot <strong>ich</strong> ihr an. Mir <strong>war</strong> aufgefallen, dass es vielle<strong>ich</strong>t besser <strong>war</strong> ihre Pläne <strong>zu</strong><br />
teilen, statt sie darüber aus<strong>zu</strong>fragen.<br />
Sie starrte m<strong>ich</strong> mit leerem Ges<strong>ich</strong>t an. „Was?“<br />
„Möchtest du mitfahren nach Seattle?“ Allein in einem Auto mit ihr – meine Kehle brannte<br />
bei dem Gedanken. Gewöhn d<strong>ich</strong> daran.<br />
„Mit wem?“ fragte sie, ihre Augen geweitet und wie<strong>der</strong> verwirrt.<br />
„Mit <strong>mir</strong>, offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>,“ sagte <strong>ich</strong> langsam.<br />
„Warum?“<br />
War es wirkl<strong>ich</strong> so schockierend, dass <strong>ich</strong> ihre Gesellschaft wollte? Sie muss meinem<br />
Benehme <strong>der</strong> letzten Wochen <strong>die</strong> schlimmstmögl<strong>ich</strong>e Bedeutung beigemessen haben.<br />
„Naja,“ sagte <strong>ich</strong> so lässig wie mögl<strong>ich</strong>, „<strong>ich</strong> hatte ohnehin geplant in den nächsten Wochen<br />
nach Seattle <strong>zu</strong> fahren, und um ehrl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> sein, <strong>ich</strong> bin <strong>mir</strong> n<strong>ich</strong>t s<strong>ich</strong>er, ob dein Truck <strong>die</strong> Strecke<br />
schafft.“ Es <strong>war</strong> le<strong>ich</strong>ter sie <strong>zu</strong> ärgern als ernst <strong>zu</strong> sein.<br />
„Mein Truck läuft wun<strong>der</strong>bar, danke <strong>der</strong> Nachfrage,“ sagte sie mit <strong>der</strong>selben überraschten<br />
Stimme. Sie begann weiter <strong>zu</strong> gehen. Ich hielt mit ihr Schritt.<br />
Sie hatte noch n<strong>ich</strong>t wirkl<strong>ich</strong> nein gesagt, also nutzte <strong>ich</strong> <strong>die</strong>sen Vorteil.<br />
Würde sie nein sagen? Was würde <strong>ich</strong> tun, wenn sie nein sagte?<br />
„Aber schafft dein Truck es auch mit nur einer Tankfüllung?“<br />
„Ich wüsste n<strong>ich</strong>t, was d<strong>ich</strong> das angeht,“ grollte sie.<br />
<strong>Das</strong> <strong>war</strong> immer noch kein nein. Und ihr Herz raste wie<strong>der</strong>, ihr Atem ging schneller.<br />
„Der Verbrauch begrenzter Ressourcen geht jeden etwas an.“<br />
„Ehrl<strong>ich</strong> Ed<strong>war</strong>d, <strong>ich</strong> v<strong>erste</strong>h d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t. Ich dachte du willst n<strong>ich</strong>t mit <strong>mir</strong> befreundet seit.“<br />
Aufregung durchfuhr m<strong>ich</strong>, als sie meinen Namen aussprach.<br />
Wie soll man es langsam angehen und <strong>zu</strong>r gle<strong>ich</strong>en Zeit ehrl<strong>ich</strong> sein? Naja, es <strong>war</strong> w<strong>ich</strong>tiger,<br />
ehrl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> sein. Beson<strong>der</strong>s in <strong>die</strong>sem Punkt.<br />
„Ich sagte, es wäre besser, wenn wir n<strong>ich</strong>t befreundet wären, n<strong>ich</strong>t dass <strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t will.“<br />
„Oh, danke, das erklärt natürl<strong>ich</strong> alles,“ sagte sie sarkastisch.<br />
Sie hielt unter dem Vordach <strong>der</strong> Cafeteria und erwi<strong>der</strong>te meinen <strong>Blick</strong>. Ihr Herzschlag geriet<br />
ins Stottern. Hatte sie angst?<br />
Ich wählte meine Worte mit Bedacht. Nein, <strong>ich</strong> konnte sie n<strong>ich</strong>t in Ruhe lassen, aber vielle<strong>ich</strong>t<br />
<strong>war</strong> sie schlau genug, m<strong>ich</strong> in Ruhe <strong>zu</strong> lassen, bevor es <strong>zu</strong> spät <strong>war</strong>.<br />
„Es wäre… klüger für d<strong>ich</strong>, n<strong>ich</strong>t mit <strong>mir</strong> befreundet <strong>zu</strong> sein.“ In <strong>die</strong> Tiefen ihrer aus<br />
geschmolzener Schokolade bestehenden Augen <strong>zu</strong> blicken machten langsam unmögl<strong>ich</strong>. „Aber <strong>ich</strong><br />
bin es leid, m<strong>ich</strong> von dir fern<strong>zu</strong>halten Bella.“ Die Worte brannten mit viel <strong>zu</strong> viel Inbrunst.<br />
Sie hielt den Atem an und <strong>die</strong> Sekunde <strong>die</strong> sie brauchte um weiter <strong>zu</strong> atmen beunruhigte<br />
m<strong>ich</strong>. Wie sehr hatte <strong>ich</strong> sie erschreckt? Naja, <strong>ich</strong> würde es herausfinden.<br />
„Möchtest du mit <strong>mir</strong> nach Seattle fahren?“ fragte <strong>ich</strong> sie geradeheraus.<br />
Sie nickte, ihr Herz pochte laut.<br />
Ja. Sie hatte ja gesagt, <strong>zu</strong> <strong>mir</strong>.<br />
Und dann wurde <strong>mir</strong> schlagartig etwas bewusst. Was würde sie das kosten?<br />
„Du solltest d<strong>ich</strong> wirkl<strong>ich</strong> von <strong>mir</strong> fernhalten,“ <strong>war</strong>nte <strong>ich</strong> sie. Hatte sie m<strong>ich</strong> gehört? Würde<br />
sie <strong>der</strong> Zukunft entkommen, in <strong>die</strong> <strong>ich</strong> sie hineindrängte? Konnte <strong>ich</strong> irgendetwas tun, um sie vor <strong>mir</strong><br />
<strong>zu</strong> beschützen?<br />
Geh es langsam an, brüllte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an. „Wir sehen uns dann im Unterr<strong>ich</strong>t.“<br />
Ich musste m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong>sammenreißen um n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> rennen, als <strong>ich</strong> floh.