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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Mein Leben <strong>war</strong> eine unendl<strong>ich</strong>e, unverän<strong>der</strong>l<strong>ich</strong>e Nacht. Es musste, notwendigerweise,<br />

immer Nacht für m<strong>ich</strong> sein. Also wie <strong>war</strong> es mögl<strong>ich</strong>, dass jetzt mitten in meiner schwärzesten Nacht<br />

<strong>die</strong> Sonne aufging?<br />

In dem Moment als <strong>ich</strong> ein Vampir wurde, als <strong>ich</strong> meine Seele und meine Sterbl<strong>ich</strong>keit unter<br />

den sengenden Schmerzen <strong>der</strong> Verwandlung gegen Unsterbl<strong>ich</strong>keit eingetauscht hatte, <strong>war</strong> <strong>ich</strong><br />

wahrhaftig gefroren. Mein Körper <strong>war</strong> mehr Stein als Fleisch, beständig und unverän<strong>der</strong>l<strong>ich</strong>. Ich<br />

selbst bin auch gefroren – meine Persönl<strong>ich</strong>keit, meine Vorlieben und Abneigungen, meine<br />

Stimmungen und meine Bedürfnisse; alles <strong>war</strong> so geblieben.<br />

Mit den an<strong>der</strong>en <strong>war</strong> es ganz genauso. Wir <strong>war</strong>en alle gefroren. Lebende Steine.<br />

Wenn s<strong>ich</strong> doch einmal etwas für einen von uns verän<strong>der</strong>te, <strong>war</strong> das etwas Seltenes und<br />

andauerndes. Ich hatte gesehen wie es mit Carlisle passiert und ein Jahrzehnt später mit Rosalie.<br />

Liebe hatte sie für <strong>die</strong> Ewigkeit verän<strong>der</strong>t. Mehr als achtzig Jahre <strong>war</strong>en vergangen seit Carlisle Esme<br />

gefunden hatte und dennoch blickte er sie jedesmal mit den Augen eines frisch verliebten an. So<br />

würde es immer für sie sein.<br />

So würde es auch immer für m<strong>ich</strong> sein. Ich würde <strong>die</strong>ses zerbrechl<strong>ich</strong>e menschl<strong>ich</strong>e Mädchen<br />

immer lieben, für den Rest meiner unendl<strong>ich</strong>en Existenz.<br />

Ich blickte auf ihr bewusstloses Ges<strong>ich</strong>t und fühlte wie m<strong>ich</strong> <strong>die</strong>se Liebe bis in den kleinsten<br />

Winkel meines steinernen Körpers ausfüllte.<br />

Sie schlief jetzt friedl<strong>ich</strong>er, ein kleines Lächeln auf den Lippen.<br />

Während <strong>ich</strong> sie beobachtete, schmiedete <strong>ich</strong> einen Plan.<br />

Ich liebte sie, also würde <strong>ich</strong> versuchen stark genug <strong>zu</strong> sein um sie <strong>zu</strong> verlassen. Ich wusste,<br />

dass <strong>ich</strong> jetzt n<strong>ich</strong>t stark genug dafür <strong>war</strong>. Daran würde <strong>ich</strong> arbeiten. Aber vielle<strong>ich</strong>t <strong>war</strong> <strong>ich</strong> stark<br />

genug <strong>die</strong> Zukunft auf einem an<strong>der</strong>en Weg <strong>zu</strong> überlisten.<br />

Alice hatte nur zwei Zukunftsvisionen für Bella gesehen, und jetzt verstand <strong>ich</strong> sie beide.<br />

Sie <strong>zu</strong> lieben würde m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t davon abhalten sie <strong>zu</strong> töten, wenn <strong>ich</strong> es <strong>zu</strong>ließ, dass <strong>ich</strong><br />

Fehler machte.<br />

Dennoch konnte <strong>ich</strong> das Monster in <strong>mir</strong> jetzt n<strong>ich</strong>t spüren, konnte es nirgendwo in <strong>mir</strong><br />

finden. Vielle<strong>ich</strong>t hatte <strong>die</strong> Liebe es für immer <strong>zu</strong>m Schweigen gebracht. Wenn <strong>ich</strong> sie jetzt tötete,<br />

wäre es n<strong>ich</strong>t abs<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>, es wäre ein schreckl<strong>ich</strong>er Unfall.<br />

Ich würde unglaubl<strong>ich</strong> vors<strong>ich</strong>tig sein müssen. Ich würde niemals meine Zurückhaltung fallen<br />

lassen können. Ich würde jeden meiner Atemzüge kontrollieren müssen. Ich würde immer einen<br />

S<strong>ich</strong>erheitsabstand einhalten müssen.<br />

Ich würde keine Fehler machen.<br />

Endl<strong>ich</strong> verstand <strong>ich</strong> <strong>die</strong> zweite Zukunftsvision. Sie hatte m<strong>ich</strong> verwirrt – was könnte<br />

passieren, weshalb Bella in <strong>die</strong>sem Unsterbl<strong>ich</strong>en halben Leben gefangen sein sollte? Jetzt – am<br />

Boden zerstört vor Verlangen nach dem Mädchen – konnte <strong>ich</strong> v<strong>erste</strong>hen, wie <strong>ich</strong> in unverzeihl<strong>ich</strong>em<br />

Egoismus meinen Vater um <strong>die</strong>sen Gefallen bitten konnte. Ihn darum bitten, ihr Leben <strong>zu</strong> beenden,<br />

ihr ihre Seele <strong>zu</strong> rauben nur damit <strong>ich</strong> sie für immer behalten könnte.<br />

Sie ver<strong>die</strong>nte etwas Besseres.<br />

Aber <strong>ich</strong> sah noch eine an<strong>der</strong>e Zukunft, ein dünnes Seil auf dem <strong>ich</strong> vielle<strong>ich</strong>t laufen konnte,<br />

wenn <strong>ich</strong> <strong>die</strong> Balance halten könnte.<br />

Könnte <strong>ich</strong> das schaffen? Mit ihr <strong>zu</strong>sammen sein und sie ein Mensch bleiben lassen?<br />

Mit voller Abs<strong>ich</strong>t nahm <strong>ich</strong> einen tiefen Atem<strong>zu</strong>g, und dann noch einen, ließ m<strong>ich</strong> von ihrem<br />

Duft durchströmen wie ein Lauffeuer. Der Raum <strong>war</strong> angere<strong>ich</strong>ert mit ihrem Duft; ihr Parfum lag auf<br />

jedem Gegenstand. Mein Kopf begann <strong>zu</strong> schwimmen, aber <strong>ich</strong> kämpfte dagegen an. Ich würde m<strong>ich</strong>

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