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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Bella zögerte.<br />

In <strong>die</strong>sem kurzen Moment ihres Zögerns, sah <strong>ich</strong> <strong>die</strong> Zukunft viel klarer als Alice sie jemals<br />

gesehen hatte.<br />

Es <strong>war</strong> egal, ob sie Mikes unausgesprochene Frage mit Ja beantwortete o<strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t, denn<br />

irgendwann würde sie <strong>zu</strong> irgendjemandem ja sagen. Sie <strong>war</strong> liebenswert und faszinierend und<br />

menschl<strong>ich</strong>e Männer würden das auch sehen. Egal ob sie s<strong>ich</strong> für jemanden aus <strong>die</strong>ser glanzlosen<br />

Masse entschied o<strong>der</strong> <strong>war</strong>tete bis sie aus Forks weg <strong>war</strong>, <strong>der</strong> Tag würde kommen, an dem sie ja<br />

sagen würde.<br />

Ich sah ihr Leben vor <strong>mir</strong>, wie <strong>ich</strong> es schon einmal gesehen hatte – College, Karriere… Liebe,<br />

Hochzeit. Ich sah sie am Arm ihres Vaters, ganz in weiß, ihr Ges<strong>ich</strong>t gerötet vor Glück, als sie s<strong>ich</strong> <strong>zu</strong><br />

Wagners Hochzeitsmarsch vorwärtsbewegte.<br />

Dieser Schmerz <strong>war</strong> schlimmer als alles was <strong>ich</strong> jemals empfunden hatte. Ein Mensch wäre an<br />

<strong>die</strong>sen Schmerzen gestorben – ein Mensch hätte das n<strong>ich</strong>t überlebt.<br />

Und n<strong>ich</strong>t nur Schmerz, son<strong>der</strong>n unverblümte Wut.<br />

Die Wut sehnte s<strong>ich</strong> nach einem Ventil. Obwohl <strong>die</strong>ser bedeutungslose, unwürdige Junge<br />

vielle<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t <strong>der</strong>jenige <strong>war</strong> <strong>zu</strong> dem Balle ja sagen würde, wollte <strong>ich</strong> seinen Schädel mit meiner<br />

Hand zerquetschen, stellvertretend für wer auch immer es sein würde.<br />

Ich verstand <strong>die</strong>ses Gefühl n<strong>ich</strong>t – es <strong>war</strong> ein Durcheinan<strong>der</strong> aus Schmerz und Wut und<br />

Verlangen und Verzweiflung. So etwas hatte <strong>ich</strong> noch nie gefühlt; <strong>ich</strong> konnte es n<strong>ich</strong>t benennen.<br />

„Mike, <strong>ich</strong> denke, du solltest ihre Einladung annehmen,“ sagte Bella sanft.<br />

Mikes Hoffnungen verschwanden. Unter an<strong>der</strong>en Umständen hätte <strong>ich</strong> das genossen, aber<br />

<strong>ich</strong> stand immer noch unter Schock wegen des Schmerzes – und <strong>der</strong> Gewissensbisse wegen dem was<br />

<strong>die</strong>ser Schmerz und <strong>die</strong> Wut in <strong>mir</strong> ausgelöst hatten.<br />

Alice hatte recht. Ich <strong>war</strong> n<strong>ich</strong>t stark genug.<br />

In <strong>die</strong>sem Moment würde Alice sehen wie s<strong>ich</strong> <strong>die</strong> Zukunft wie<strong>der</strong> än<strong>der</strong>te, wie<strong>der</strong> klarer<br />

wurde. Würde sie das beruhigen?<br />

„Hast du schon jemand an<strong>der</strong>en gefragt?“ fragte Mike mürrisch. Er <strong>war</strong>f <strong>mir</strong> einen finsteren<br />

<strong>Blick</strong> <strong>zu</strong>, wie<strong>der</strong> argwöhnisch, das <strong>erste</strong> Mal seit Wochen. Ich bemerkte, dass <strong>ich</strong> mein Interesse<br />

verraten hatte; mein Kopf hatte s<strong>ich</strong> Bella <strong>zu</strong>gewandt.<br />

Der wütende Neid in seinen Gedanken – Neid auf denjenigen den das Mädchen ausgesucht<br />

hatte – gab meinem unbekannten Gefühl plötzl<strong>ich</strong> einen Namen.<br />

Ich <strong>war</strong> eifersüchtig.<br />

„Nein,“ sagte das Mädchen le<strong>ich</strong>t amüsiert. „Ich werde n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> dem Ball gehen.“<br />

Durch all den Ärger hindurch, spürte <strong>ich</strong> trotzdem Erle<strong>ich</strong>terung in ihren Worten. Plötzl<strong>ich</strong><br />

wurde <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> meiner Rivalen bewusst.<br />

„Warum n<strong>ich</strong>t?“ fragte Mike beinahe unhöfl<strong>ich</strong>. Es gefiel <strong>mir</strong> n<strong>ich</strong>t, wenn er in <strong>die</strong>sem Ton<br />

mit ihr sprach. Ich unterdrückte ein knurren.<br />

„Ich fahre nach Seattle <strong>die</strong>sen Samstag,“ antwortet sie.<br />

Die Neugier <strong>war</strong> n<strong>ich</strong>t so unverhohlen wie sonst – jetzt da <strong>ich</strong> beabs<strong>ich</strong>tigte alle Antworten<br />

heraus<strong>zu</strong>finden. Ich würde das Wieso und Warum <strong>die</strong>ser neuen Erkenntnis bald herausfinden.<br />

Mikes Tonfall wurde jetzt unangenehm bettelnd. „Kannst du n<strong>ich</strong>t an einem an<strong>der</strong>en<br />

Wochenende nach Seattle fahren?“<br />

„Nein, tut <strong>mir</strong> leid.“ Bella <strong>war</strong> nun etwas brüsker. „Du solltest Jess n<strong>ich</strong>t länger <strong>war</strong>ten lassen<br />

– das ist unhöfl<strong>ich</strong>.“<br />

Ihre Sorge um Jessicas Gefühle fächerte meine Eifersucht nur noch mehr an. Dieser Seattle-<br />

Trip <strong>war</strong> eindeutig eine Ausrede um ihm ab<strong>zu</strong>sagen – hatte sie nur aus Loyalität ihrer Freundin

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