1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia
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Carlisle lächelte als sie ihre Papiere unterze<strong>ich</strong>nete. „Hört s<strong>ich</strong> an, als hättest du großes Glück<br />
gehabt.“<br />
Sie drehte ihr Ges<strong>ich</strong>t le<strong>ich</strong>t, um m<strong>ich</strong> mit eisigen Augen an<strong>zu</strong>starren. „Ich hatte Glück, dass<br />
Ed<strong>war</strong>d <strong>zu</strong>fällig neben <strong>mir</strong> stand.“<br />
„Oh, ja natürl<strong>ich</strong>,“ stimmte Carlisle sofort <strong>zu</strong>. Er hatte dasselbe in ihrem Tonfall gehört wie<br />
<strong>ich</strong>. Sie hatte ihren Verdacht n<strong>ich</strong>t als Einbildung abgeschrieben. Noch n<strong>ich</strong>t.<br />
Sie gehört dir, dachte Carlisle. Regel das wie du meinst.<br />
„Vielen Dank auch,“ flüsterte <strong>ich</strong> schnell und leise. Kein Mensch konnte das hören. Carlisles<br />
Mundwinkel hoben s<strong>ich</strong> le<strong>ich</strong>t, als er den Sarkasmus bemerkte und wandte s<strong>ich</strong> an Tyler. „Du musst<br />
aber wohl noch etwas länger bei uns bleiben,“ sagte er als er <strong>die</strong> Schnittwunden untersuchte, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
zersplitterte Windschutzscheibe hinterlassen hatte.<br />
Naja, <strong>ich</strong> hatte <strong>mir</strong> <strong>die</strong> Suppe eingebrockt, da <strong>war</strong> es nur fair, dass <strong>ich</strong> sie selbst auslöffelte.<br />
Bella kam direkt auf m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> und hielt n<strong>ich</strong>t an, bis sie unangenehm nah <strong>war</strong>. Ich erinnerte<br />
m<strong>ich</strong> wie <strong>ich</strong> gehofft hatte, bevor das ganze Chaos ausgebrochen <strong>war</strong>, dass sie auf m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong>kommen<br />
würde… <strong>Das</strong> hier <strong>war</strong> wie eine Verspottung <strong>die</strong>ses Wunsches.<br />
„Kann <strong>ich</strong> kurz mal mit dir reden?“ zischte sie.<br />
Ihr <strong>war</strong>mer Atem str<strong>ich</strong> <strong>mir</strong> übers Ges<strong>ich</strong>t und <strong>ich</strong> musste einen Schritt <strong>zu</strong>rückwe<strong>ich</strong>en. Ihre<br />
Anziehungskraft hatte kein bisschen nachgelassen. Jedesmal wenn sie <strong>mir</strong> <strong>zu</strong> nahe kam, brachte es<br />
das schlechteste in <strong>mir</strong> <strong>zu</strong>m Vorschein, drängende Instinkte. Gift flutete meinen Mund und mein<br />
Körper verlangte danach <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schlagen – sie <strong>zu</strong> packen und meine Zähne in ihren Hals <strong>zu</strong> schlagen.<br />
Mein Geist <strong>war</strong> stärker als mein Körper, jetzt noch.<br />
„Dein Vater <strong>war</strong>tet auf d<strong>ich</strong>,“ erinnerte <strong>ich</strong> sie durch meine <strong>zu</strong>sammengepressten Zähne.<br />
Sie blinzelte kurz <strong>zu</strong> Carlisle und Tyler. Tyler achtete n<strong>ich</strong>t auf uns, aber Carlisle beobachtete<br />
jeden meiner Atemzüge.<br />
Vors<strong>ich</strong>tig, Ed<strong>war</strong>d.<br />
„Ich würde gern mit dir unter vier Augen sprechen, wenn es dir n<strong>ich</strong>ts ausmacht,“ beharrte<br />
sie leise.<br />
Ich wollte ihr sagen, dass es <strong>mir</strong> sehr wohl etwas ausmachte, aber <strong>ich</strong> wusste, dass <strong>ich</strong> das<br />
letzten Endes hinter m<strong>ich</strong> bringen musste. <strong>Das</strong> konnte <strong>ich</strong> genauso gut jetzt tun.<br />
Ich <strong>war</strong> so voller wi<strong>der</strong>sprüchl<strong>ich</strong>er Gefühle, als <strong>ich</strong> aus dem Raum stolzierte und auf ihre<br />
Schritte lauschte <strong>die</strong> <strong>mir</strong> hinterher stolperten und versuchten Schritt <strong>zu</strong> halten.<br />
Ich musste meine Show weiterspielen. Ich kannte <strong>die</strong> Rolle, <strong>die</strong> <strong>ich</strong> spielen musste – <strong>ich</strong> hatte<br />
den Charakter vor <strong>mir</strong>: Ich <strong>war</strong> <strong>der</strong> Schurke. Ich würde lügen, spotten und grausam sein.<br />
Es ging gegen alle meine besseren Manieren – <strong>die</strong> menschl<strong>ich</strong>en Manieren an <strong>die</strong> <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> in<br />
all den Jahren gehalten hatte. Ich hatte <strong>mir</strong> noch nie so sehr das Vertrauen von jemandem<br />
gewünscht wie in <strong>die</strong>sem Augenblick in dem <strong>ich</strong> alle Gründe dafür zerstören musste.<br />
Es machte es noch schlimmer, weil <strong>die</strong>s <strong>der</strong> letzte Eindruck <strong>war</strong>, den sie von <strong>mir</strong> bekommen<br />
würde. Dies <strong>war</strong> meine Abschiedsszene.<br />
Ich drehte m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> ihr um.<br />
„Was willst du?“ fragte <strong>ich</strong> kühl.<br />
Sie schrak <strong>zu</strong>rück vor meiner Feindseligkeit. Ihre Augen <strong>war</strong>en verwirrt, <strong>der</strong> Ausdruck, <strong>der</strong><br />
m<strong>ich</strong> verfolgt hatte…<br />
„Du schuldest <strong>mir</strong> eine Erklärung,“ sagte sie kleinlaut; ihr elfenbeinfarbenes Ges<strong>ich</strong>t wurde<br />
blass.<br />
Es <strong>war</strong> sehr anstrengend meine Stimme rau <strong>zu</strong> halten. „Ich hab dir das Leben gerettet – <strong>ich</strong><br />
schulde dir gar n<strong>ich</strong>ts.“