1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia
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Immer noch gefangen in Alices Gedanken, sah <strong>ich</strong> wie <strong>die</strong> Vision s<strong>ich</strong> verän<strong>der</strong>te, aber <strong>ich</strong><br />
hatte keine Zeit <strong>mir</strong> den Ausgang an<strong>zu</strong>sehen.<br />
Ich schoss über den Platz und <strong>war</strong>f m<strong>ich</strong> zwischen den heran rutschenden Van und das vor<br />
Schock gefrorene Mädchen. Ich bewegte m<strong>ich</strong> so schnell, dass alles um m<strong>ich</strong> herum verschwamm<br />
außer dem Objekt in meinem <strong>Blick</strong>feld. Sie sah m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t – kein menschl<strong>ich</strong>es Auge hätte meinem<br />
Flug folgen können – und starrte immer noch auf das massige Gefährt dass ihren Körper gle<strong>ich</strong> in den<br />
Metall Rahmen ihres Trucks quetschen würde.<br />
Ich packte sie um <strong>die</strong> Taille und <strong>war</strong>f sie mit einer solchen Eile um, dass <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mal<br />
annähernd so behutsam mit ihr umging, wie <strong>ich</strong> es hätte tun müssen. In <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>tstel Sekunde<br />
nachdem <strong>ich</strong> sie aus <strong>der</strong> Schusslinie <strong>war</strong>f und bevor <strong>ich</strong> mit ihr in meinen Armen auf den Boden<br />
aufschlug, wurde <strong>mir</strong> bewusst, wie schwach und zerbrechl<strong>ich</strong> ihr Körper <strong>war</strong>.<br />
Als <strong>ich</strong> ihren Kopf auf das Eis aufschlagen hörte, erstarrte <strong>ich</strong> selbst auch <strong>zu</strong> Eis.<br />
Aber <strong>ich</strong> hatte n<strong>ich</strong>t mal eine Sekunde zeit um ihren Zustand <strong>zu</strong> überprüfen. Ich hörte wie <strong>der</strong><br />
Van hinter uns s<strong>ich</strong> quietschend um den eisernen Körper des Trucks wickelte. Er än<strong>der</strong>te<br />
funkensprühend seine R<strong>ich</strong>tung und schlid<strong>der</strong>te erneut auf sie <strong>zu</strong> – als wäre sie ein Magnet <strong>der</strong> den<br />
Van anzog.<br />
Ein Wort, das <strong>ich</strong> niemals in <strong>der</strong> Gegen<strong>war</strong>t einer Lady benutzt hätte, entw<strong>ich</strong> <strong>mir</strong> durch<br />
meine <strong>zu</strong>sammengebissenen Zähne.<br />
Ich hatte schon <strong>zu</strong> viel getan. Als <strong>ich</strong> fast durch <strong>die</strong> Luft geflogen bin um sie aus dem Weg <strong>zu</strong><br />
stoßen, <strong>war</strong> <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> vollkommen bewusst, dass <strong>ich</strong> einen Fehler machte. Zu wissen, dass es ein Fehler<br />
<strong>war</strong>, konnte m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t aufhalten, aber das Risiko dass <strong>ich</strong> einging, <strong>war</strong> <strong>mir</strong> n<strong>ich</strong>t bewusst – n<strong>ich</strong>t nur<br />
für m<strong>ich</strong>, son<strong>der</strong>n für meine ganze Familie.<br />
Entlarvung.<br />
Aber es half n<strong>ich</strong>ts, <strong>ich</strong> konnte dem Van n<strong>ich</strong>t erlauben bei seinem zweiten Versuch ihr das<br />
Leben <strong>zu</strong> nehmen <strong>zu</strong> gewinnen.<br />
Ich ließ sie los und streckte dem Van meine Hände entgegen bevor er sie berühren konnte.<br />
Die Wucht des Aufpralls presste meine Schulter in den Wagen <strong>der</strong> neben dem Truck stand und <strong>ich</strong><br />
konnte spüren wie s<strong>ich</strong> das Metall unter dem Druck verbog. Der Van erschauerte unter <strong>der</strong><br />
unnachgiebigen Sperre meiner Arme und balancierte unstabil auf zwei Rä<strong>der</strong>n.<br />
Wenn <strong>ich</strong> meine Hände wegnahm, würde <strong>der</strong> Hinterreifen auf ihre Beine fallen.<br />
Oh, verdammt noch mal, es <strong>war</strong> verflucht, würde <strong>die</strong>se Katastrophe denn nie enden? Konnte<br />
noch mehr schiefgehen? Ich konnte schlecht hier sitzen bleiben, den Van in <strong>die</strong> Luft halten und auf<br />
Rettung <strong>war</strong>ten. Wegwerfen konnte <strong>ich</strong> ihn auch n<strong>ich</strong>t – da <strong>war</strong> auch immer noch <strong>der</strong> Fahrer, dessen<br />
Gedanken <strong>zu</strong>sammenhanglos <strong>war</strong>en vor lauter Panik.<br />
Ich stöhnte innerl<strong>ich</strong> auf und stieß den Van kurz von uns weg. Als er wie<strong>der</strong> runterfiel, fing <strong>ich</strong><br />
ihn mit einer Hand unter <strong>der</strong> Karosserie auf und packte mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> Taille des<br />
Mädchens um sie näher <strong>zu</strong> <strong>mir</strong> hin und unter dem Wagen weg <strong>zu</strong> ziehen. Ihr Körper <strong>war</strong> schlaff als<br />
<strong>ich</strong> sie herum schwang um ihre Beine in S<strong>ich</strong>erheit <strong>zu</strong> bringen – <strong>war</strong> sie bewusstlos? Wie schwer<br />
hatte <strong>ich</strong> sie verletzt bei meinem improvisierten Rettungsversuch?<br />
Jetzt wo <strong>ich</strong> sie n<strong>ich</strong>t mehr verletzen konnte, ließ <strong>ich</strong> den Van fallen. Die Fenster vibrierten als<br />
er auf den Asphalt krachte.<br />
Ich wusste, dass <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> mitten in einer Kriese befand. Wie viel hatte sie mitbekommen?<br />
Hatte irgendein an<strong>der</strong>er Zeuge gesehen, wie <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> aus dem N<strong>ich</strong>ts neben ihr materialisiert hatte<br />
und dann mit dem Van jonglierte um sie darunter hervor<strong>zu</strong>holen? Diese Fragen sollten meine größte<br />
Sorge sein.