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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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eine Person mit <strong>mir</strong> auf <strong>der</strong> L<strong>ich</strong>tung, aber wie<strong>der</strong> <strong>war</strong> es ungenau, n<strong>ich</strong>t wirkl<strong>ich</strong> da um sie besser <strong>zu</strong><br />

erkennen. <strong>Das</strong> Bild wackelte und verschwand als s<strong>ich</strong> millionen kleiner Stückte <strong>zu</strong> einer an<strong>der</strong>en<br />

Zukunft <strong>zu</strong>sammensetzten.<br />

„Ich hab n<strong>ich</strong>t viel davon verstanden,“ sagte <strong>ich</strong> ihr, als <strong>die</strong> Vision sch<strong>war</strong>z wurde.<br />

Ich auch n<strong>ich</strong>t. Deine Zukunft verän<strong>der</strong>t s<strong>ich</strong> sehr stark so dass <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t viel davon greifen<br />

kann. Aber <strong>ich</strong> denke…<br />

Sie hielt inne und überflog ein paar an<strong>der</strong>e Visionen für m<strong>ich</strong>. Sie <strong>war</strong>en alle gle<strong>ich</strong> –<br />

verschwommen und vage.<br />

„Ich glaube, irgendetwas wird s<strong>ich</strong> än<strong>der</strong>n,“ sagte sie laut. „Dein Leben scheint s<strong>ich</strong> an einer<br />

Kreu<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> befinden.“<br />

Ich lachte grimmig. „Dir ist schon klar, dass du d<strong>ich</strong> anhörst wie eine Wahrsagerin vom<br />

Jahrmarkt?“<br />

Sie streckte <strong>mir</strong> ihre kleine Zunge raus.<br />

„Heute ist alles in Ordnung, o<strong>der</strong>?“ fragte <strong>ich</strong> sie und meine Stimme klang plötzl<strong>ich</strong> besorgt.<br />

„Ich sehe n<strong>ich</strong>t, dass du heute irgendjemanden töten wirst,“ vers<strong>ich</strong>erte sie <strong>mir</strong>.<br />

„Danke, Alice.“<br />

„Geh d<strong>ich</strong> umziehen. Ich werde den an<strong>der</strong>en n<strong>ich</strong>ts sagen – du kannst ihnen selber Bescheid<br />

geben, wenn du fertig bist.“<br />

Sie stand auf und schoss mit hängenden Schultern <strong>die</strong> Treppe hinunter. Vermiss d<strong>ich</strong> wirkl<strong>ich</strong>.<br />

Ja, <strong>ich</strong> würde sie auch sehr vermissen.<br />

Es <strong>war</strong> eine ruhige Fahrt bis <strong>zu</strong>r Schule. Jasper merkte, dass Alice wegen irgendetwas<br />

unglückl<strong>ich</strong> <strong>war</strong>, aber er wusste, wenn sie darüber hätte sprechen wollen, dann hätte sie das bereits<br />

getan. Emmett und Rosalie hatten einen ihrer Momente, in denen sie n<strong>ich</strong>ts um s<strong>ich</strong> herum<br />

wahrnahmen und s<strong>ich</strong> nur verliebt in <strong>die</strong> Augen blickten – es <strong>war</strong> ekelhaft ihnen dabei <strong>zu</strong><strong>zu</strong>sehen.<br />

Wir <strong>war</strong>en uns alle vollkommen im Klaren darüber wie überglückl<strong>ich</strong> verliebt <strong>die</strong> beiden <strong>war</strong>en.<br />

Vielle<strong>ich</strong>t <strong>war</strong> <strong>ich</strong> aber auch nur verbittert, weil <strong>ich</strong> <strong>der</strong> einzige <strong>war</strong>, <strong>der</strong> alleine <strong>war</strong>. An manchen<br />

Tagen <strong>war</strong> es schwerer als an an<strong>der</strong>en mit drei perfekt <strong>zu</strong>sammenpassenden Pärchen<br />

<strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>leben. Heute <strong>war</strong> einer <strong>die</strong>ser Tage.<br />

Vielle<strong>ich</strong>t wären sie alle glückl<strong>ich</strong>er, wenn <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr da wäre, grimmig und verbittert wie<br />

<strong>der</strong> alte Mann, <strong>der</strong> <strong>ich</strong> eigentl<strong>ich</strong> mittlerweile sein sollte.<br />

Natürl<strong>ich</strong> <strong>war</strong> das <strong>erste</strong> was <strong>ich</strong> tat, als wir <strong>die</strong> Schule erre<strong>ich</strong>ten, nach dem Mädchen<br />

Ausschau <strong>zu</strong> halten. Nur um m<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> vor<strong>zu</strong>bereiten.<br />

R<strong>ich</strong>tig.<br />

Es <strong>war</strong> peinl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> sehen, dass <strong>die</strong> Welt um m<strong>ich</strong> herum vollkommen leer schien und s<strong>ich</strong> alles<br />

nur noch um sie drehte – meine ganze Existenz kreiste nur noch um sie, statt um m<strong>ich</strong> selbst.<br />

Dennoch <strong>war</strong> es auch irgendwie le<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> v<strong>erste</strong>hen; nach achtzig Jahren, jeden Tag und jede<br />

Nacht dasselbe wurde jede Verän<strong>der</strong>ung <strong>zu</strong> etwas ganz beson<strong>der</strong>em.<br />

Sie <strong>war</strong> noch n<strong>ich</strong>t da, aber <strong>ich</strong> konnte den dröhnenden Motor ihres Trucks in <strong>der</strong> Ferne<br />

hören. Ich lehnte m<strong>ich</strong> an meinen Wagen um <strong>zu</strong> <strong>war</strong>ten. Alice blieb bei <strong>mir</strong>, während <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en<br />

direkt <strong>zu</strong>m Unterr<strong>ich</strong>t gingen. Sie <strong>war</strong>en gelangweilt von meiner Fixierung – es <strong>war</strong> unverständl<strong>ich</strong> für<br />

sie wie ein Mensch mein Interesse so lange aufrecht erhalten konnte, egal wie köstl<strong>ich</strong> sie roch.<br />

Langsam fuhr das Mädchen in S<strong>ich</strong>tweite, ihre Augen auf <strong>die</strong> Straße geheftet und mit den<br />

Händen das Lenkrad umklammert. Sie schien wegen irgendetwas verängstigt <strong>zu</strong> sein. Ich brauchte<br />

eine Sekunde um <strong>zu</strong> begreifen was <strong>die</strong>ses Etwas <strong>war</strong>, <strong>zu</strong> bemerkten, dass je<strong>der</strong> Mensch heute mit<br />

<strong>die</strong>sem Ges<strong>ich</strong>tsausdruck fuhr. Die Straße <strong>war</strong> vereist und alle fuhren noch vors<strong>ich</strong>tiger als sonst. Ich<br />

konnte sehen, dass sie das erhöhte Risiko sehr ernst nahm.

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