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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Kalt und regungslos wie <strong>der</strong> Stein auf dem <strong>ich</strong> saß, starrte <strong>ich</strong> auf das dunkle Wasser wie es<br />

zwischen dem Eis hindurchfloss, starrte direkt hindurch.<br />

Carlisle hatte recht. Ich sollte Forks verlassen. Sie konnten irgendeine Gesch<strong>ich</strong>te verbreiten,<br />

<strong>die</strong> meine Abwesenheit erklären würde. Ein Internat in Europa. Besuch bei entfernten Verwandten.<br />

Ein jugendl<strong>ich</strong>er Ausbruch von <strong>zu</strong> Hause. Die Gesch<strong>ich</strong>te <strong>war</strong> egal. Niemand würde nachfragen.<br />

Es <strong>war</strong>en nur ein o<strong>der</strong> zwei Jahre, und dann würde das Mädchen verschwinden. Sie würde ihr<br />

Leben weiterleben – sie würde ein Leben haben, dass sie weiterleben konnte. Sie würde irgendwo<br />

aufs College gehen, älter werden, eine Karriere beginnen, vielle<strong>ich</strong>t jemanden heiraten. <strong>Das</strong> konnte<br />

<strong>ich</strong> <strong>mir</strong> vorstellen – <strong>ich</strong> konnte das Mädchen ganz in weiß vor <strong>mir</strong> sehen, wie sie den Gang entlang<br />

schritt, den Arm unter dem ihres Vaters.<br />

Es <strong>war</strong> seltsam, dass <strong>die</strong>se Bild schmerzen in <strong>mir</strong> auslöste. Ich verstand es n<strong>ich</strong>t. War <strong>ich</strong><br />

eifersüchtig, weil sie eine Zukunft hatte <strong>die</strong> <strong>ich</strong> nie haben konnte? <strong>Das</strong> ergab keinen Sinn. Je<strong>der</strong><br />

Mensch um m<strong>ich</strong> herum hatte <strong>die</strong>se Mögl<strong>ich</strong>keiten – ein Leben – und <strong>ich</strong> beneidete sie n<strong>ich</strong>t.<br />

Ich sollte sie ihrer Zukunft überlassen. Sollte aufhören ihr Leben <strong>zu</strong> riskieren. <strong>Das</strong> <strong>war</strong> das<br />

einzig r<strong>ich</strong>tige. Carlisle fand immer den r<strong>ich</strong>tigen Weg. Ich sollte auch jetzt auf ihn hören.<br />

Die Sonne erhob s<strong>ich</strong> hinter den Wolken und das se<strong>ich</strong>te L<strong>ich</strong>t glänzte auf dem gefrorenen<br />

Glas.<br />

Nur noch ein Tag, entschied <strong>ich</strong>. Ich würde sie nur noch einmal sehen. Ich schaffte das.<br />

Vielle<strong>ich</strong>t würde <strong>ich</strong> erwähnen, dass <strong>ich</strong> wegging, um <strong>die</strong> Gesch<strong>ich</strong>te ein<strong>zu</strong>leiten.<br />

<strong>Das</strong> würde schwieriger werden als <strong>ich</strong> gedacht hatte; weil <strong>mir</strong> <strong>die</strong> Vorstellung <strong>zu</strong> gehen<br />

wie<strong>der</strong>strebte, fing <strong>ich</strong> jetzt schon an Entschuldigungen <strong>zu</strong> suchen um <strong>zu</strong> bleiben – um <strong>die</strong> Frist noch<br />

zwei Tage <strong>zu</strong> verlängern, drei, vier… Aber <strong>ich</strong> würde das r<strong>ich</strong>tige tun. Ich wusste, <strong>ich</strong> konnte Carlisles<br />

Rat vertrauen. Und <strong>ich</strong> wusste auch, dass <strong>ich</strong> <strong>zu</strong> durcheinan<strong>der</strong> <strong>war</strong> um <strong>die</strong> r<strong>ich</strong>tige Entscheidung<br />

allein <strong>zu</strong> treffen.<br />

Viel <strong>zu</strong> durcheinan<strong>der</strong>. Wie viel von <strong>die</strong>sem Wi<strong>der</strong>willen kam von meiner zwanghaften<br />

Neugierde und wie viel von meinem ungesättigten Appetit?<br />

Ich ging hinein um <strong>mir</strong> etwas Frisches für <strong>die</strong> Schule an<strong>zu</strong>ziehen.<br />

Alice <strong>war</strong>tete auf m<strong>ich</strong>, sie saß auf <strong>der</strong> ob<strong>erste</strong>n Treppenstufe <strong>zu</strong>r zweiten Etage.<br />

Du gehst schon wie<strong>der</strong> weg, klagte sie.<br />

Ich seufzte und nickte.<br />

Ich kann n<strong>ich</strong>t sehen wo du <strong>die</strong>smal hingehst.<br />

„Ich weiß noch n<strong>ich</strong>t wo <strong>ich</strong> hingehen werde,“ flüsterte <strong>ich</strong>.<br />

Ich möchte, dass du bleibst.<br />

Ich schüttelte meinen Kopf.<br />

Vielle<strong>ich</strong>t können Jazz und <strong>ich</strong> mit dir kommen?<br />

„Sie brauchen euch alle noch mehr, wenn <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr da bin um m<strong>ich</strong> für sie um<strong>zu</strong>hören.<br />

Und denk an Esme. Würdest du ihr ihre halbe Familie mit einem Schlag entreißen wollen?“<br />

Du wirst sie so unglückl<strong>ich</strong> machen.<br />

„Ich weiß. Und deshalb musst du bleiben.“<br />

Es ist n<strong>ich</strong>t dasselbe, als wenn du hier wärst und das weißt du.<br />

„Ja. Aber <strong>ich</strong> muss das r<strong>ich</strong>tige tun.“<br />

Es gibt viele r<strong>ich</strong>tige Wege, und viele falsche Wege, n<strong>ich</strong>t <strong>war</strong>?<br />

Für einen kurzen Moment verschwamm sie in eine ihrer seltsamen Visionen; <strong>ich</strong> beobachtet<br />

gemeinsam mit ihr wie <strong>die</strong> unbeständigen Bil<strong>der</strong> flackerten. Ich sah m<strong>ich</strong> selbst zwischen seltsamen<br />

Schatten, <strong>die</strong> <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong>ordnen konnte – verschleierte ungenaue Formen. Und dann, plötzl<strong>ich</strong>,<br />

meine Haut wie sie in <strong>der</strong> Sonne glitzerte auf einer kleinen L<strong>ich</strong>tung. Diesen Ort kannte <strong>ich</strong>. Da <strong>war</strong>

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