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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Ich wünschte er wäre da geblieben wo auch immer er gewesen ist, dachte Mike und<br />

beobachtet m<strong>ich</strong> wütend. Hmm, interessant. Ich wusste n<strong>ich</strong>t, dass <strong>die</strong>ser Junge irgendeine<br />

Abneigung gegen m<strong>ich</strong> hegte. <strong>Das</strong> <strong>war</strong> eine ganz neue Entwicklung, genau so neu wie <strong>die</strong> Ankunft des<br />

Mädchens. Aber was <strong>ich</strong> noch interessanter fand – <strong>zu</strong> meiner Überraschung – <strong>die</strong>se Abneigung<br />

beruhte auf Gegenseitigkeit.<br />

Ich sah wie<strong>der</strong> <strong>zu</strong> dem Mädchen, verwirrt von <strong>der</strong> großen Spanne von Chaos und Umbruch<br />

<strong>die</strong> sie trotz ihres gewöhnl<strong>ich</strong>en unbedrohl<strong>ich</strong>en Auftretens in meinem Leben verursacht hatte.<br />

Es <strong>war</strong> n<strong>ich</strong>t so, dass <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t nachvollziehen konnte, was in Mike vorging. Sie <strong>war</strong><br />

ehrl<strong>ich</strong>gesagt zieml<strong>ich</strong> hübsch… auf eine ungewöhnl<strong>ich</strong>e Art und Weise. Ihr Ges<strong>ich</strong>t <strong>war</strong> mehr<br />

interessant als schön. N<strong>ich</strong>t gerade symmetrisch – ihr schmales Kinn passte n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> ihren breiten<br />

Wangenknochen; Extreme Farben – <strong>der</strong> hell/dunkel Kontrast zwischen ihrer Haut und ihren Haaren;<br />

und dann <strong>war</strong>en da noch <strong>die</strong> Augen <strong>die</strong> übersprudelten vor lauter stillen Geheimnissen…<br />

Augen <strong>die</strong> s<strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> in m<strong>ich</strong> bohrten.<br />

Ich starrte <strong>zu</strong>rück und versuchte wenigstens eins <strong>die</strong>ser Geheimnisse <strong>zu</strong> ergründen.<br />

„Hast du Kontaktlinsen bekommen?“ fragte sie auf einmal.<br />

Was für eine seltsame Frage. „Nein.“ Ich musste fast lachen bei <strong>der</strong> Vorstellung, <strong>ich</strong> müsste<br />

mein Sehstärke verbessern.<br />

„Oh,“ nuschelte sie. „Ich hatte das Gefühl dass deine Augen irgendwie an<strong>der</strong>s sind.“<br />

Ich fühlte m<strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> kälter als <strong>ich</strong> verstand, dass <strong>ich</strong> offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t <strong>der</strong><br />

einzige <strong>war</strong> <strong>der</strong> heute Geheimnisse aufdeckte.<br />

Ich <strong>zu</strong>ckte mit den Schultern und wandte m<strong>ich</strong> in <strong>die</strong> R<strong>ich</strong>tung wo <strong>der</strong> Lehrer seine Runden<br />

zog.<br />

Natürl<strong>ich</strong> sahen meine Augen an<strong>der</strong>s aus seit sie sie das letzte Mal gesehen hatte. Um m<strong>ich</strong><br />

auf <strong>die</strong> Tortur, auf das Verlangen heute vor<strong>zu</strong>bereiten, hatte <strong>ich</strong> das ganze Wochenende damit<br />

verbracht <strong>zu</strong> jagen, meinen Durst so gut es ging <strong>zu</strong> stillen, <strong>zu</strong> übersättigen. Ich überfüllte m<strong>ich</strong> mit<br />

dem Blut von Tieren, n<strong>ich</strong>t dass es viel geän<strong>der</strong>t hatte wenn <strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> dem Duft gegenüberstand,<br />

<strong>der</strong> <strong>die</strong> Luft um sie herum füllte. Als <strong>ich</strong> sie das letzte Mal angesehen hatte, <strong>war</strong>en meine Augen<br />

sch<strong>war</strong>z vor Durst. Jetzt wo mein Körper mit Blut gefüllt <strong>war</strong>, hatten meine Augen einen <strong>war</strong>men<br />

Goldton. Bernsteinfarben von meinem exzessiven Versuch meinen Durst <strong>zu</strong> stillen.<br />

Noch ein Ausrutscher. Wenn <strong>ich</strong> gesehen hätte, was sie mit ihrer Frage meinte, hätte <strong>ich</strong><br />

einfach ja gesagt.<br />

Seit zwei Jahren saß <strong>ich</strong> nun zwischen den Menschen in <strong>die</strong>ser Schule, und sie <strong>war</strong> <strong>die</strong> <strong>erste</strong><br />

<strong>die</strong> m<strong>ich</strong> intensiv genug beobachtet hatte um den Unterschied meiner Augenfarbe <strong>zu</strong> bemerken. Die<br />

an<strong>der</strong>en schauten sofort weg, wenn wir <strong>die</strong> <strong>Blick</strong>e erwi<strong>der</strong>ten <strong>die</strong> sie uns <strong>zu</strong><strong>war</strong>fen weil sie Schönheit<br />

meiner Familie bewun<strong>der</strong>ten. Sie scheuen <strong>zu</strong>rück, blockieren <strong>die</strong> Details unsere Erscheinung in dem<br />

instinktiven Bestreben besser n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> v<strong>erste</strong>hen. Ignoranz <strong>war</strong> <strong>der</strong> Segen des menschl<strong>ich</strong>en Geistes.<br />

Warum musste es ausgerechnet <strong>die</strong>ses Mädchen sein, das <strong>zu</strong> viel sah?<br />

Mr. Banner erre<strong>ich</strong>te unseren Tisch. Dankbar inhalierte <strong>ich</strong> den frischen Wind<strong>zu</strong>g den er<br />

mitbrachte und <strong>der</strong> noch n<strong>ich</strong>t von ihrem Duft getränkt <strong>war</strong>.<br />

„Ed<strong>war</strong>d,“ sagte er mit dem <strong>Blick</strong> auf unseren Antworten. „Meinst du n<strong>ich</strong>t Isabella hätte<br />

auch ein wenig am Mikroskop üben sollen?“<br />

„Bella“ korrigierte <strong>ich</strong> reflexartig. „Um ehrl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> sein, drei <strong>der</strong> fünf hat sie identifiziert.“<br />

Mr. Banners Gedanken <strong>war</strong>en skeptisch, als er s<strong>ich</strong> dem Mädchen <strong>zu</strong>wandte. „Hast du <strong>die</strong><br />

Übung schon mal gemacht?“<br />

Ich beobachtete sie, vertieft in ihr lächeln, dass ein wenig peinl<strong>ich</strong> berührt aussah.<br />

„N<strong>ich</strong>t mit Zwiebelwurzeln.“

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