1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia
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„Woher kennst du meinen Namen?“ fragte sie und ihre Stimme zitterte nur ganz le<strong>ich</strong>t.<br />
Ich muss ihr wirkl<strong>ich</strong> Angst eingejagt haben. Ich fühlte m<strong>ich</strong> schuldig; Sie <strong>war</strong> so Schutzlos. Ich<br />
lachte freundl<strong>ich</strong> – ein Geräusch von dem <strong>ich</strong> wusste, dass es Menschen half s<strong>ich</strong> behagl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> fühlen.<br />
Wie<strong>der</strong> <strong>war</strong> <strong>ich</strong> vors<strong>ich</strong>tig mit meinen Zähnen.<br />
„Oh, <strong>ich</strong> würde sagen alle hier wissen wie du heißt.“ Sie muss doch bemerkt haben, dass sie<br />
<strong>zu</strong>m Mittelpunkt <strong>der</strong> Aufmerksamkeit an <strong>die</strong>sem monotonen Ort geworden <strong>war</strong>. „Die ganze Stadt hat<br />
auf deine Ankunft ge<strong>war</strong>tet.“<br />
Sie runzelte <strong>die</strong> Stirn, als ob ihr <strong>die</strong>se Information unangenehm <strong>war</strong>. Ich vermutet, so<br />
schüchtern wie sie wohl <strong>war</strong>, musste Aufmerksamkeit etwas Schlechtes für sie sein. Die meisten<br />
Menschen empfanden das Gegenteil. Obwohl sie n<strong>ich</strong>t aus <strong>der</strong> Herde austreten wollten, krochen sie<br />
gle<strong>ich</strong>zeitig <strong>zu</strong>m Scheinwerferl<strong>ich</strong>t um ihre individuelle Uniformität <strong>zu</strong> präsentieren.<br />
„Nein,“ sagte sie. „Ich meine, <strong>war</strong>um hast du m<strong>ich</strong> Bella genannt?“<br />
„Ist dir Isabella lieber?“ fragte <strong>ich</strong> verwirrt aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t sehen<br />
konnte wo <strong>die</strong> Frage hinführte. Ich verstand es n<strong>ich</strong>t. Sie hatte ihre Vorliebe am <strong>erste</strong>n Tag mehrmals<br />
klar gemacht. Waren alle Menschen so unergründl<strong>ich</strong> ohne den geistigen Zusammenhang als Hilfe?<br />
„Nein, <strong>ich</strong> mag Bella,“ antwortete sie und legte ihren Kopf le<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong>r Seite. Ihr<br />
Ges<strong>ich</strong>tsausdruck – wenn <strong>ich</strong> ihn r<strong>ich</strong>tig las – <strong>war</strong> hin und hergerissen zwischen Scham und Irritation.<br />
„Aber <strong>ich</strong> glaube dass Charlie – <strong>ich</strong> meine mein Dad –m<strong>ich</strong> anscheinend hinter meinem Rücken<br />
Isabelle nennt. Jedenfalls scheint m<strong>ich</strong> hier je<strong>der</strong> unter <strong>die</strong>sem Namen <strong>zu</strong> kennen.“ Ihr Ges<strong>ich</strong>t wurde<br />
einen Rotton dunkler.<br />
„Oh,“ sagte <strong>ich</strong> lahm und drehte m<strong>ich</strong> schnell weg.<br />
Plötzl<strong>ich</strong> hatte <strong>ich</strong> verstanden, worauf ihre Frage abzielte: Ich hatte einen Ausrutscher<br />
gemacht – einen Fehler. Wenn <strong>ich</strong> <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en Schüler am <strong>erste</strong>n Tag n<strong>ich</strong>t belauscht hätte, hätte <strong>ich</strong><br />
sie automatisch mit ihrem vollen Namen angesprochen, wie alle an<strong>der</strong>en auch. Ihr <strong>war</strong> <strong>der</strong><br />
Unterschied aufgefallen.<br />
Ich fühlte ein stechendes Unbehagen. Mein Ausrutscher <strong>war</strong> ihr sehr schnell aufgefallen. Sehr<br />
scharfsinnig, beson<strong>der</strong>s für jemanden, <strong>der</strong> in meiner Nähe Angst verspüren sollte.<br />
Aber <strong>ich</strong> hatte größere Probleme als <strong>die</strong> Frage was für Gedanken sie über m<strong>ich</strong> in ihrem Kopf<br />
verschloss.<br />
Ich hatte keine Luft mehr. Wenn <strong>ich</strong> weiter mit ihr reden wollte, musste <strong>ich</strong> einatmen.<br />
Es würde schwer sein n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> reden. Unglückl<strong>ich</strong>erweise, für sie, machte <strong>der</strong> gemeinsame<br />
Tisch sie <strong>zu</strong> meinem Versuchspartner und wie würden heute <strong>zu</strong>sammen arbeiten müssen. Es würde<br />
seltsam aussehen – und unglaubl<strong>ich</strong> unhöfl<strong>ich</strong> – wenn <strong>ich</strong> sie während des Versuchs ignorieren<br />
würde. Es würde sie noch misstrauischer, noch ängstl<strong>ich</strong>er machen…<br />
Ich lehnte m<strong>ich</strong> soweit von ihr weg wie es mögl<strong>ich</strong> <strong>war</strong> ohne meinen Stuhl weg<strong>zu</strong>schieben<br />
und drehte meinen Kopf <strong>zu</strong>m Gang. Ich stütze m<strong>ich</strong> ab, spannte meine Muskeln an und nahm einen<br />
schnellen Atem<strong>zu</strong>g indem <strong>ich</strong> nur durch meinen Mund atmete.<br />
Ah!<br />
Es <strong>war</strong> wirkl<strong>ich</strong> schmerzhaft. Selbst wenn <strong>ich</strong> sie n<strong>ich</strong>t roch, konnte <strong>ich</strong> sie auf meiner Zunge<br />
schmecken. Meine Kehle stand plötzl<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> in Flammen, das Verlangen <strong>war</strong> genauso stark wie<br />
letzte Woche in dem Moment als <strong>ich</strong> ihren Duft das <strong>erste</strong> Mal aufgeschnappt hatte.<br />
Ich presste <strong>die</strong> Zähne <strong>zu</strong>sammen und versuchte m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>reißen.<br />
„Die Zeit läuft,“ gab Mr. Banner den Startschuss.<br />
Es fühlte s<strong>ich</strong> an, als müsste <strong>ich</strong> jedes kleine bisschen Selbstkontrolle aufbringen, dass <strong>ich</strong> <strong>mir</strong><br />
in siebzig Jahren erarbeitet hatte um sie ansehen <strong>zu</strong> können. Sie starrte vor s<strong>ich</strong> auf den Tisch und<br />
lächelte.