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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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11. Komplikationen<br />

Bella und <strong>ich</strong> gingen schweigend <strong>zu</strong> Biologie. Ich versuchte m<strong>ich</strong> auf den Moment <strong>zu</strong> konzentrieren,<br />

auf das Mädchen neben <strong>mir</strong>, auf alles was real und solide <strong>war</strong>, auf alles, was Alices hinterlistige,<br />

unbedeutende Visionen aus meinen Kopf vertreiben konnte.<br />

Wir gingen an Angela Weber vorbei <strong>die</strong> auf dem Gehweg mit einem Jungen aus ihrem<br />

Mathekurs sprach. Ich überflog flüchtig ihre Gedanken und er<strong>war</strong>tete eine weitere Enttäuschung nur<br />

um von ihrem sehnsüchtigen Ton überrascht <strong>zu</strong> werden.<br />

Ah, also gab es doch etwas, das Angela wollte. Unglückl<strong>ich</strong>erweise <strong>war</strong> es n<strong>ich</strong>ts dass einfach<br />

so in Geschenkpapier eingepackt werden konnte.<br />

Ich fühlte m<strong>ich</strong> auf einmal seltsam wohl, als <strong>ich</strong> Angelas hoffnungsloses Verlangen hörte. Ein<br />

Anflug von Seelenverwandtschaft, von dem Angela nie etwas erfahren würde, durchfuhr m<strong>ich</strong> und<br />

<strong>ich</strong> <strong>war</strong> für <strong>die</strong>se Sekunde eins mit dem freundl<strong>ich</strong>en Menschenmädchen.<br />

Es <strong>war</strong> seltsam tröstend <strong>zu</strong> wissen, dass <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t <strong>der</strong> einzige <strong>war</strong>, <strong>der</strong> eine tragische<br />

Liebesgesch<strong>ich</strong>te durchlebte. Herzschmerz <strong>war</strong> überall.<br />

In <strong>der</strong> nächsten Sekunde <strong>war</strong> <strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> verärgert. Denn Angelas Gesch<strong>ich</strong>te musste n<strong>ich</strong>t<br />

tragisch sein. Sie <strong>war</strong> ein Mensch und er <strong>war</strong> ein Mensch und <strong>der</strong> Unterschied, <strong>der</strong> in ihrem Kopf so<br />

unüberbrückbar schien, <strong>war</strong> lächerl<strong>ich</strong> im Vergle<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> meiner Situation. Es gab keinen Grund für ihr<br />

gebrochenes Herz. Was für eine verschwendete Trauer, wenn es keinen einleuchtenden Grund dafür<br />

gab, dass sie n<strong>ich</strong>t mit dem <strong>zu</strong>sammen <strong>war</strong>, den sie wollte. Warum sollte sie n<strong>ich</strong>t haben können was<br />

sie wollte? Warum sollte <strong>die</strong>se eine Gesch<strong>ich</strong>te kein Happy End haben?<br />

Ich wollte ihr ein Geschenk machen… Also würde <strong>ich</strong> ihr geben, was sie wollte. Da <strong>ich</strong> wusste,<br />

wie <strong>ich</strong> auf Menschen wirkte, sollte das n<strong>ich</strong>t all<strong>zu</strong> schwer werden. Ich streifte das Bewusstsein des<br />

Jungen neben ihr, dem Objekt ihrer Begierde, und er schien n<strong>ich</strong>t uninteressiert <strong>zu</strong> sein, er stand nur<br />

vor dem gle<strong>ich</strong>en Hin<strong>der</strong>nis wie sie. Hoffnungslos ergeben, so wie sie <strong>war</strong>.<br />

Alles was <strong>ich</strong> tun musste, <strong>war</strong> eine Andeutung machen…<br />

Der Plan schmiedete s<strong>ich</strong> le<strong>ich</strong>t, das Drehbuch schrieb s<strong>ich</strong> von selbst ohne dass <strong>ich</strong> groß<br />

etwas da<strong>zu</strong> beitragen musste. Ich würde Emmetts Hilfe benötigen – ihn da<strong>zu</strong> <strong>zu</strong> bringen <strong>war</strong> <strong>die</strong><br />

einzige Schwierigkeit. Die Menschl<strong>ich</strong>e Natur <strong>war</strong> so einfach <strong>zu</strong> manipulieren im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>der</strong><br />

eines Vampirs.<br />

Ich <strong>war</strong> <strong>zu</strong>frieden mit meiner Lösung, mit meinem Geschenk für Angela. Es <strong>war</strong> eine nette<br />

Ablenkung von meinen eigenen Problemen. Würden meine doch auch so le<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> regeln sein.<br />

Meine Laune hatte s<strong>ich</strong> le<strong>ich</strong>t verbessert als Bella und <strong>ich</strong> uns auf unsere Plätze setzten.<br />

Vielle<strong>ich</strong>t sollte <strong>ich</strong> etwas positiver denken. Vielle<strong>ich</strong>t gab es irgendwo da draußen auch eine Lösung<br />

für uns <strong>die</strong> s<strong>ich</strong> meinem <strong>Blick</strong> entzog so wie Angelas offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>e Lösung für sie n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> sehen <strong>war</strong>.<br />

Wahrscheinl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t... Aber <strong>war</strong>um Zeit mit Hoffnungslosigkeit verschwenden? Ich hatte keine Zeit<br />

<strong>zu</strong>m Verschwenden wenn es um Bella ging. Jede Sekunde zählte.<br />

Mr. Banner betrat den Raum und schob einen alten Fernseher und einen Videorekor<strong>der</strong> vor<br />

s<strong>ich</strong> her. Er behandelte ein Thema, dass ihn n<strong>ich</strong>t beson<strong>der</strong>s interessierte – genetische<br />

Fehlfunktionen – indem er <strong>die</strong> nächsten drei Unterr<strong>ich</strong>tsstunden eine Film zeigte. Lorenzos Öl <strong>war</strong><br />

kein beson<strong>der</strong>s heiterer Film, aber das störte <strong>die</strong> Freude im Klassenzimmer n<strong>ich</strong>t im Geringsten.<br />

Keine Notizen, kein Klausurrelevantes Thema. Drei freie Tage. Die Menschen jubelten.<br />

So o<strong>der</strong> so <strong>war</strong> es <strong>mir</strong> egal. Ich hatte sowieso n<strong>ich</strong>t vorgehabt meine Aufmerksamkeit auf<br />

irgendetwas an<strong>der</strong>es als Bella <strong>zu</strong> r<strong>ich</strong>ten.

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