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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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„Gut erkannt,“ hauchte <strong>ich</strong> und dann sah <strong>ich</strong> mit Entsetzen ihren schmerzerfüllten<br />

Ges<strong>ich</strong>tsausdruck. Ich beeilte m<strong>ich</strong> ihre Annahme <strong>zu</strong> wie<strong>der</strong>legen. „Aber genau deshalb liegst du<br />

falsch. Allerdings…“ Fing <strong>ich</strong> an und hielt dann inne, während <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an <strong>die</strong> <strong>erste</strong>n Worte ihrer<br />

Erklärung erinnerte. Sie störten m<strong>ich</strong>, obwohl <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> n<strong>ich</strong>t s<strong>ich</strong>er <strong>war</strong>, dass <strong>ich</strong> sie r<strong>ich</strong>tig verstanden<br />

hatte. „Was meinst du mit den ‚offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>en Dingen‘?“<br />

„Naja, sie m<strong>ich</strong> doch mal an,“ sagte sie.<br />

Ich sah sie an. Alles was <strong>ich</strong> <strong>die</strong> ganze Zeit tat, <strong>war</strong> sie an<strong>zu</strong>sehen. Was meinte sie?<br />

„Ich bin vollkommen durchschnittl<strong>ich</strong>,“ erklärte sie. „Naja, abgesehen von den schlechten<br />

Dingen wie <strong>die</strong> ganzen Nahto<strong>der</strong>fahrungen und <strong>die</strong> Ungeschickl<strong>ich</strong>keit. Und dann sieh d<strong>ich</strong> an.“ Sie<br />

fächerte durch <strong>die</strong> Luft in meine R<strong>ich</strong>tung, als ob sie über etwas redete, dass so offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> <strong>war</strong>,<br />

dass man es n<strong>ich</strong>t aussprechen müsste.<br />

Sie dachte sie wäre durchschnittl<strong>ich</strong>? Sie dachte dass <strong>ich</strong> irgendwie besser wäre als sie? In<br />

wessen Vorstellung? Dumme, kleingeistige, blinde menschl<strong>ich</strong>e wie <strong>die</strong> von Jessica o<strong>der</strong> Ms. Cope?<br />

Wie konnte sie n<strong>ich</strong>t merken, dass sie <strong>die</strong> schönste… <strong>die</strong> herrl<strong>ich</strong>ste… Diese Worte <strong>war</strong>en n<strong>ich</strong>t<br />

annähernd gut genug.<br />

Sie hatte keine Ahnung.<br />

„Du siehst d<strong>ich</strong> selbst n<strong>ich</strong>t gerade klar, weißt du,“ erkläre <strong>ich</strong> ihr. „Ich gebe <strong>zu</strong>, dass du recht<br />

hast, was <strong>die</strong> schlechten Eigenschaften angeht…“ <strong>ich</strong> lachte humorlos. Ich fand das böse Schicksal das<br />

sie verfolgte n<strong>ich</strong>t amüsant. Die Ungeschickl<strong>ich</strong>keit jedoch <strong>war</strong> irgendwie witzig. Liebenswert. Würde<br />

sie <strong>mir</strong> glauben, wenn <strong>ich</strong> ihr sagte, dass sie sowohl äußerl<strong>ich</strong> als auch innerl<strong>ich</strong> schön <strong>war</strong>? Vielle<strong>ich</strong>t<br />

fand sie Untermauerungen überzeugen<strong>der</strong>. „Aber du hast n<strong>ich</strong>t gehört was jedes männl<strong>ich</strong>e Wesen<br />

hier an deinem <strong>erste</strong>n Tag gedacht hat.“<br />

Ah, <strong>die</strong> Hoffnung, <strong>die</strong> Aufregung, <strong>die</strong> Begierde <strong>die</strong>ser Gedanken. Wie schnell sie <strong>zu</strong><br />

unmögl<strong>ich</strong>en Fantasien geworden <strong>war</strong>en. Unmögl<strong>ich</strong> weil sie keinen von ihnen wollte.<br />

Ich <strong>war</strong> <strong>der</strong>jenige <strong>zu</strong> dem sie Ja gesagt hatte.<br />

Mein Lächeln muss selbstgefällig gewesen sein.<br />

Ihr Ges<strong>ich</strong>t <strong>war</strong> Ausdruckslos vor Überraschung. „<strong>Das</strong> glaube <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t,“ murmelte sie.<br />

„Vertrau <strong>mir</strong> nur <strong>die</strong>ses eine Mal – du bist das Gegenteil von durchschnittl<strong>ich</strong>.“<br />

Ihre Existenz <strong>war</strong> Grund genug <strong>die</strong> Schöpfung <strong>der</strong> Welt <strong>zu</strong> rechtfertigen.<br />

Sie <strong>war</strong> Komplimente n<strong>ich</strong>t gewöhnt, das konnte <strong>ich</strong> sehen. Wie<strong>der</strong> etwas an das sie s<strong>ich</strong><br />

würde gewöhnen müssen. Sie errötete und wechselte das Thema. „Aber <strong>ich</strong> verabschiede m<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t.“<br />

„V<strong>erste</strong>hst du denn n<strong>ich</strong>t? <strong>Das</strong> beweist doch dass <strong>ich</strong> recht habe. Ich empfinde viel mehr für<br />

d<strong>ich</strong>, denn wenn <strong>ich</strong> das tun kann…“ Würde <strong>ich</strong> je selbstlos genug sein um das R<strong>ich</strong>tige <strong>zu</strong> tun? Ich<br />

schüttelte verzweifelt meinen Kopf. Ich würde <strong>die</strong> Kraft aufbringen müssen. Sie ver<strong>die</strong>nte ein Leben.<br />

N<strong>ich</strong>t das was Alice für sie kommen sah. „Wenn es das r<strong>ich</strong>tige ist, <strong>zu</strong> gehen…“ Und es musste das<br />

R<strong>ich</strong>tige sein, o<strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t? Es gab keinen unbekümmerten Engel. Bella gehörte n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> <strong>mir</strong>. „Dann<br />

würde <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> selbst Schmerzen <strong>zu</strong>fügen um dir keine <strong>zu</strong> bereiten, damit du s<strong>ich</strong>er bist.“<br />

Als <strong>ich</strong> <strong>die</strong> Worte aussprach wünschte <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> dass sie wahr wären.<br />

Sie <strong>war</strong>f <strong>mir</strong> einen wütenden <strong>Blick</strong> <strong>zu</strong>. Irgendwie hatten meine Worte sie verärgert. „Und du<br />

glaubst n<strong>ich</strong>t, dass <strong>ich</strong> das selbe tun würde?“ fragte sie zornig.<br />

So wütend – so zart und so zerbrechl<strong>ich</strong>. Wie könnte sie jemanden verletzen? „Du würdest<br />

<strong>die</strong>se Wahl nie treffen müssen,“ erklärte <strong>ich</strong> ihr, erneut deprimiert von dem großen Unterschied<br />

zwischen uns.<br />

Sie starrte m<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> an und Überzeugung ersetzte den Ärger in ihren Augen und betonte<br />

<strong>die</strong> Falte zwischen ihnen.

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