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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Da, am oberen Ende <strong>der</strong> Treppe <strong>war</strong> ein viel versprechend aussehen<strong>der</strong> Schrank. Ich öffnete<br />

ihn hoffnungsvoll und fand wonach <strong>ich</strong> gesucht hatte. Ich nahm <strong>die</strong> am dicksten aussehende Decke<br />

von dem Stoffberg und brachte sie in ihr Zimmer. Ich würde sie <strong>zu</strong>rückbringen bevor Bella aufwachte<br />

und niemand würde etwas merken.<br />

Während <strong>ich</strong> meinen Atem anhielt breitete <strong>ich</strong> <strong>die</strong> Decke vors<strong>ich</strong>tig über ihr aus; sie reagierte<br />

n<strong>ich</strong>t auf das <strong>zu</strong>sätzl<strong>ich</strong>e Gew<strong>ich</strong>t. Ich setzte m<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> in den Schaukelstuhl.<br />

Während <strong>ich</strong> gebannt darauf <strong>war</strong>tete, dass es ihr wärmer wurde, dachte <strong>ich</strong> an Carlisle und<br />

fragte m<strong>ich</strong>, wo er wohl gerade <strong>war</strong>. Ich wusste, dass sein Plan aufgehen würde – Alice hatte es<br />

gesehen.<br />

An meinen Vater <strong>zu</strong> denken brachte m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong>m seufzen – Carlisle hatte <strong>zu</strong> viel Vertrauen in<br />

m<strong>ich</strong>. Ich wünschte <strong>ich</strong> wäre <strong>die</strong> Person <strong>die</strong> er in <strong>mir</strong> sah. Die Person <strong>die</strong> Glück ver<strong>die</strong>nte, <strong>die</strong> hoffen<br />

konnte, <strong>die</strong>ses schlafenden Mädchen wert <strong>zu</strong> sein. Wie viel an<strong>der</strong>s <strong>die</strong> Dinge wären, wenn <strong>ich</strong> <strong>die</strong>ser<br />

Ed<strong>war</strong>d sein könnte.<br />

Als <strong>ich</strong> darüber nachdachte, erfüllte ein seltsames Bild meine Gedanken.<br />

Für einen Augenblick verwandelte s<strong>ich</strong> das hexenhafte, verhängnisvolle Ges<strong>ich</strong>t, dass s<strong>ich</strong><br />

nach Bellas Zerstörung sehnte, in das eines tör<strong>ich</strong>ten und sorglosen Engels. Ein Schutzengel –<br />

irgendetwas das Carlisles Version von <strong>mir</strong> teilte. Mit einem achtlosen Lächeln auf den Lippen, seine<br />

himmelblauen Augen voller Übermut, gestaltete <strong>der</strong> Engel Bella auf eine Art und Weise in <strong>der</strong> <strong>ich</strong> sie<br />

n<strong>ich</strong>t übersehen konnte. Ein lächerl<strong>ich</strong> starker Duft, <strong>der</strong> meine Aufmerksamkeit for<strong>der</strong>te, ein<br />

stummer Geist <strong>der</strong> meine Neugierde entfachte, ein stille Schönheit <strong>die</strong> meine Augen auf s<strong>ich</strong> zog,<br />

eine selbstlose Seele <strong>die</strong> meine Ehrfurcht ver<strong>die</strong>nte. Ohne den natürl<strong>ich</strong>en Selbsterhaltungstrieb –<br />

damit Bella es aushielt in meiner Nähe <strong>zu</strong> sein – und, letztl<strong>ich</strong>, noch eine Priese erschreckend großes<br />

Pech.<br />

Mit einem unerschrockenen Lachen, trieb <strong>der</strong> verantwortungslose Engel Bella in meine Arme<br />

und vertraute munter darauf, dass <strong>ich</strong> Bella trotz meiner fehlerhaften Moral am Leben ließ.<br />

In <strong>die</strong>ser Vision <strong>war</strong> <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t Bellas R<strong>ich</strong>terspruch; sie <strong>war</strong> meine Belohnung.<br />

Ich schüttelte meinen Kopf über <strong>die</strong>sen verantwortungslosen Engel. Er <strong>war</strong> n<strong>ich</strong>t besser als<br />

<strong>die</strong> Harpyie. Ich konnte eine höhere Macht <strong>die</strong> so gefährl<strong>ich</strong> und dumm handelte n<strong>ich</strong>t gut heißen.<br />

Dann lieber das hässl<strong>ich</strong>e Schicksal das <strong>ich</strong> bekämpfen konnte.<br />

Und <strong>ich</strong> hatte keinen Engel. Sie <strong>war</strong>en für <strong>die</strong> Guten reserviert – für Menschen wie Bella. Also<br />

wo <strong>war</strong> ihr Engel <strong>die</strong> ganze Zeit? Wer wachte über sie?<br />

Ich lachte leise, aufgeschreckt von <strong>der</strong> Erkenntnis, dass in <strong>die</strong>sem Moment <strong>ich</strong> <strong>die</strong>se Rolle<br />

einnahm.<br />

Ein Vampir-Engel.<br />

Nach ungefähr einer halben Stunde rollte Bella s<strong>ich</strong> entspannt auseinan<strong>der</strong>. Sie atmete tiefer<br />

und begann <strong>zu</strong> murmeln. Ich lächelte <strong>zu</strong>frieden. Es <strong>war</strong> nur eine kleine Sache, aber immerhin schlief<br />

sie in <strong>die</strong>ser Nacht besser, weil <strong>ich</strong> hier <strong>war</strong>.<br />

„Ed<strong>war</strong>d,“ seufzte sie und lächelte auch.<br />

Für <strong>die</strong>sen Moment schob <strong>ich</strong> alles Unheil beiseite und <strong>war</strong> einfach nur glückl<strong>ich</strong>.

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