24.11.2013 Aufrufe

1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sie drehte s<strong>ich</strong> um und erstarrte vor Überraschung als sie sah wie nahe unsere Ges<strong>ich</strong>ter s<strong>ich</strong><br />

<strong>war</strong>en.<br />

Auch <strong>ich</strong> <strong>war</strong> überwältigt von <strong>die</strong>ser Nähe. Die Hitze strömte in Wellen aus ihrem Körper und<br />

stre<strong>ich</strong>elte mein Ges<strong>ich</strong>t. Ich konnte fast ihre seidige Haut spüren…<br />

Ihr Herzschlag stotterte und ihr Mund klappte auf.<br />

„Schlaf gut,“ flüsterte <strong>ich</strong> und lehnte m<strong>ich</strong> <strong>zu</strong>rück bevor das Verlangen meines Körpers –<br />

we<strong>der</strong> <strong>der</strong> bekannte Durst noch <strong>der</strong> neue und seltsame Hunger den <strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> fühlte – m<strong>ich</strong> da<strong>zu</strong><br />

verleitete irgendetwas <strong>zu</strong> tun, dass sie verletzen könnte.<br />

Sie saß noch einen Moment lang da, bewegungslos und mit geweiteten Augen. Geblendet<br />

vermutete <strong>ich</strong>.<br />

Genau wie <strong>ich</strong>.<br />

Sie fasste s<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> – obwohl ihr Ges<strong>ich</strong>t immer noch etwas verwirrt aussah – und fiel fast<br />

aus dem Auto während sie über ihre Füße stolperte und musste s<strong>ich</strong> am Auto festhalten.<br />

Ich k<strong>ich</strong>erte – hoffentl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong> leise für sie um es <strong>zu</strong> hören.<br />

Ich beobachtete wie sie den Weg entlang stolperte bis sie den L<strong>ich</strong>tkegel erre<strong>ich</strong>te <strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

Eingangstür umgab. S<strong>ich</strong>er für <strong>die</strong>sen Moment. Und <strong>ich</strong> würde bald <strong>zu</strong>rück sein um m<strong>ich</strong> davon <strong>zu</strong><br />

überzeugen.<br />

Ich konnte spüren wie ihre Augen <strong>mir</strong> folgten, als <strong>ich</strong> <strong>die</strong> dunkle Straße hinunterfuhr. <strong>Das</strong> <strong>war</strong><br />

eine ganz neue Erfahrung für m<strong>ich</strong>. Normalerweise konnte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> selbst durch <strong>die</strong> folgenden Augen<br />

beobachten. Aber das hier <strong>war</strong> seltsam aufregend – <strong>die</strong>ses unfassbare Gefühle von Augen in meinem<br />

Rücken. Ich wusste dass es nur daran lag, dass es ihre Augen <strong>war</strong>en.<br />

Eine Millionen Gedanken rasten durch meinen Kopf während <strong>ich</strong> ziellos durch <strong>die</strong> Nacht fuhr.<br />

Ich kurvte lange durch <strong>die</strong> Straßen und dachte an Bella und <strong>die</strong> unglaubl<strong>ich</strong>e Erle<strong>ich</strong>terung <strong>die</strong><br />

<strong>ich</strong> verspürte, jetzt da <strong>die</strong> Wahrheit heraus <strong>war</strong>. Ich musste <strong>mir</strong> n<strong>ich</strong>t länger Sorgen machen, dass sie<br />

herausfinden könnte, was <strong>ich</strong> <strong>war</strong>. Sie wusste es. Es <strong>war</strong> ihr egal. Obwohl es für sie offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong><br />

etwas Schlechtes <strong>war</strong>, <strong>war</strong> es für m<strong>ich</strong> unglaubl<strong>ich</strong> befreiend.<br />

Aber noch viel mehr dachte <strong>ich</strong> über Bellas erwi<strong>der</strong>te Liebe nach. Sie konnte m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

genauso lieben, wie <strong>ich</strong> sie liebte – eine solche übermächtige, alles verzehrende, erdrückende Liebe<br />

würde vermutl<strong>ich</strong> ihren zerbrechl<strong>ich</strong>en Körper zerstören. Aber ihre Gefühle <strong>war</strong>en stark genug.<br />

Genug um <strong>die</strong> instinktive Angst <strong>zu</strong> besiegen. Genug um mit <strong>mir</strong> <strong>zu</strong>sammen sein <strong>zu</strong> wollen. Und mit ihr<br />

<strong>zu</strong>sammen <strong>zu</strong> sein, <strong>war</strong> <strong>die</strong> größte Freude, <strong>die</strong> <strong>ich</strong> je verspürt hatte.<br />

Für eine Weile – während <strong>ich</strong> allein <strong>war</strong> und ausnahmsweise niemand an<strong>der</strong>en verletzte –<br />

erlaubte <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> <strong>die</strong>se Freude <strong>zu</strong> empfinden ohne an <strong>die</strong> damit verbundene Tragö<strong>die</strong> <strong>zu</strong> denken. Ich<br />

<strong>war</strong> einfach nur glückl<strong>ich</strong>, dass sie m<strong>ich</strong> mochte. Ich jubelte über den Triumph, ihre Liebe gewonnen<br />

<strong>zu</strong> haben. Ich stellte <strong>mir</strong> vor wie wir Tag für Tag nebeneinan<strong>der</strong> sitzen würden, wie <strong>ich</strong> ihre Stimme<br />

hören und sie <strong>zu</strong>m lächeln bringen würde.<br />

Ich wie<strong>der</strong>holte das Lächeln in meinen Gedanken, sah wie s<strong>ich</strong> ihre vollen Lippen an den<br />

Mundwinkeln nach oben bogen, das angedeutete Grübchen, auf ihrem spitzen Kinn, wie ihre Augen<br />

<strong>war</strong>m wurden und schmolzen… Ihre Finger hatten s<strong>ich</strong> heute so <strong>war</strong>m und sanft auf meiner Haut<br />

angefühlt. Ich stellte <strong>mir</strong> vor, wie s<strong>ich</strong> <strong>die</strong> zarte Haut über ihren Wangenknochen anfühlen musste –<br />

seidig, <strong>war</strong>m… so zerbrechl<strong>ich</strong>. Seid über Glas… beängstigend zerbrechl<strong>ich</strong>.<br />

Ich sah n<strong>ich</strong>t wo meine Gedanken hinführten bis es <strong>zu</strong> spät <strong>war</strong>. Während <strong>ich</strong> auf <strong>die</strong>ser<br />

verheerenden Verwundbarkeit verweilte, störten an<strong>der</strong>e Bil<strong>der</strong> ihres Ges<strong>ich</strong>tes meine Fantasien.<br />

Verloren in den Schatten, ble<strong>ich</strong> vor Angst – und dennoch <strong>war</strong>en ihre Lippen<br />

<strong>zu</strong>sammengepresst, ihre Augen fest entschlossen, voller Konzentration, ihr schmaler Körper gestrafft<br />

um <strong>die</strong> massigen Figuren <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>schlagen <strong>die</strong> um sie herum standen, Albträume in <strong>der</strong> Dunkelheit…

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!