1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia
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„Aber jetzt bist du n<strong>ich</strong>t hungrig,“ stellte sie fest und <strong>war</strong> s<strong>ich</strong> ihrer vollkommen s<strong>ich</strong>er.<br />
„Wieso glaubst du das?“<br />
„Deine Augen,“ sagte sie ohne weiteres. „Ich hab dir gesagt, <strong>ich</strong> hätte eine Theorie. Ich habe<br />
festgestellt, dass Menschen – Männer speziell – schlechter gelaunt sind, wenn sie Hunger haben.“<br />
Ich lachte innerl<strong>ich</strong> über ihren Ausdruck: schlecht gelaunt. <strong>Das</strong> <strong>war</strong> weit untertrieben. Aber<br />
sie lag vollkommen r<strong>ich</strong>tig, wie immer. „Du bist sehr aufmerksam, n<strong>ich</strong>t <strong>war</strong>?“ <strong>ich</strong> lachte wie<strong>der</strong>.<br />
Sie lächelten ein bisschen und <strong>die</strong> Falte zwischen ihren Augen tauchte wie<strong>der</strong> auf als ob sie<br />
s<strong>ich</strong> konzentrierte.<br />
„Warst du <strong>die</strong>ses Wochenende mit Emmett jagen?“ fragte sie nachdem <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> beruhigt<br />
hatte. Die lässige Art mit <strong>der</strong> sie darüber sprach <strong>war</strong> sowohl faszinierend als auch frustrierend.<br />
Konnte es wirkl<strong>ich</strong> sein, dass sie so viel so einfach verkraftete? Ich <strong>war</strong> näher an einem Schock als sie<br />
„Ja,“ antwortete <strong>ich</strong> ihr, und dann, als <strong>ich</strong> es eigentl<strong>ich</strong> schon dabei belassen wollte, hatte <strong>ich</strong><br />
wie<strong>der</strong> das gle<strong>ich</strong>e Bedürfnis wie im Restaurant: Ich wollte dass sie m<strong>ich</strong> kannte. „Ich wollte n<strong>ich</strong>t<br />
gehen,“ fuhr <strong>ich</strong> langsam fort, „aber es <strong>war</strong> nötig. Es ist einfacher in deiner Nähe <strong>zu</strong> sein, wenn <strong>ich</strong><br />
n<strong>ich</strong>t durstig bin.“<br />
„Warum wolltest du n<strong>ich</strong>t gehen?“<br />
Ich atmete tief ein und erwi<strong>der</strong>te dann ihren <strong>Blick</strong>. Diese Art <strong>der</strong> Ehrl<strong>ich</strong>keit <strong>war</strong> auf eine<br />
an<strong>der</strong>e Art und Weise schwierig.<br />
„Ich fühle m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t wohl…“ <strong>ich</strong> denke, <strong>die</strong>ser Ausdruck trifft es am besten, obwohl er n<strong>ich</strong>t<br />
stark genug <strong>war</strong>, „wenn <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t in deiner Nähe bin. Es <strong>war</strong> kein Scherz als <strong>ich</strong> letzten Donnerstag <strong>zu</strong><br />
dir sagte, dass du n<strong>ich</strong>t ins Meer fallen o<strong>der</strong> d<strong>ich</strong> von einem Truck überfahren lassen sollst. Ich <strong>war</strong><br />
das ganze Wochenende abgelenkt weil <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> Sorgen um d<strong>ich</strong> gemacht habe. Und nachdem was<br />
heute Abend passiert ist, bin <strong>ich</strong> überrascht, dass du das Wochenende unbeschadet überstanden<br />
hast.“ Dann erinnerte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an <strong>die</strong> Kratzer auf ihren Handflächen. „Naja, n<strong>ich</strong>t ganz unbeschadet,“<br />
ermahnte <strong>ich</strong>.<br />
„Was?“<br />
„Deine Hände,“ erinnerte <strong>ich</strong> sie.<br />
Sie seufzte und verzog das Ges<strong>ich</strong>t. „Ich bin hingefallen.“<br />
Ich hatte r<strong>ich</strong>tig geraten. „<strong>Das</strong> hab <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> gedacht,“ sagte <strong>ich</strong>, n<strong>ich</strong>t in <strong>der</strong> Lage mein Lächeln<br />
<strong>zu</strong> verbergen. „So wie <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> kenne, hätte es schlimmer kommen können – und <strong>die</strong>se Mögl<strong>ich</strong>keit<br />
hat m<strong>ich</strong> das ganze Wochenende gequält. Es <strong>war</strong>en sehr lange drei Tage. Ich bin Emmett ganz schön<br />
auf <strong>die</strong> Nerven gegangen.“ Ehrl<strong>ich</strong>gesagt, <strong>war</strong> das immer noch <strong>der</strong> Fall. Ich verwirrte Emmett s<strong>ich</strong>er<br />
immer noch und den Rest meiner Familie ebenso. Abgesehen von Alice…<br />
„Drei Tage?“ fragte sie mit plötzl<strong>ich</strong> scharfer Stimme. „Seid ihr n<strong>ich</strong>t erst heute <strong>zu</strong>rück<br />
gekommen?“<br />
Ich verstand ihren Tonfall n<strong>ich</strong>t. „Nein, wir sind am Sonntag <strong>zu</strong>rückgekommen.“<br />
„Warum <strong>war</strong> dann keiner von euch in <strong>der</strong> Schule?“ verlangte sie <strong>zu</strong> wissen. Ihre Aggression<br />
verwirrte m<strong>ich</strong>. Sie schien n<strong>ich</strong>t <strong>zu</strong> v<strong>erste</strong>hen, dass <strong>die</strong>se Frage wie<strong>der</strong> etwas mit Mythologie <strong>zu</strong> tun<br />
hatte.<br />
„Naja, du hattest gefragt, ob <strong>die</strong> Sonne m<strong>ich</strong> verletzt und das tut sie n<strong>ich</strong>t,“ sagte <strong>ich</strong>. „Aber<br />
<strong>ich</strong> kann trotzdem n<strong>ich</strong>t raus gehen wenn <strong>die</strong> Sonne scheint, <strong>zu</strong>mindest nirgendwohin wo man m<strong>ich</strong><br />
sehen kann.“<br />
<strong>Das</strong> lenkte sie von ihrer mysteriösen Verstimmung ab. „Warum?“ fragte sie und lehnte ihren<br />
Kopf <strong>zu</strong>r Seite.<br />
Ich bezweifelte, dass <strong>ich</strong> einen ausre<strong>ich</strong>enden Vergle<strong>ich</strong> finden würde um das <strong>zu</strong> erklären.<br />
Also sagte <strong>ich</strong> ihr nur, „Ich werd’s dir irgendwann zeigen.“ Und dann fragte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> ob das ein