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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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„Ich hab natürl<strong>ich</strong> ein paar Fragen.“<br />

„Natürl<strong>ich</strong>,“ stimmte <strong>ich</strong> mit fester Stimme <strong>zu</strong>.<br />

Ihr Fragen würden vielle<strong>ich</strong>t ausre<strong>ich</strong>en um <strong>mir</strong> <strong>zu</strong> zeigen in welche R<strong>ich</strong>tung ihre Theorie<br />

ging. Aber wie sollte <strong>ich</strong> sie beantworten? Mit vertretbaren Lügen? O<strong>der</strong> würde <strong>ich</strong> sie mit <strong>der</strong><br />

Wahrheit davon kommen lassen? O<strong>der</strong> würde <strong>ich</strong> gar n<strong>ich</strong>ts sagen, da <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t entscheiden<br />

konnte?<br />

Wir saßen uns stumm gegenüber während <strong>die</strong> Kellnerin zwei weitere Colas brachte.<br />

„Na dann leg mal los,“ sagte <strong>ich</strong>, als sie wie<strong>der</strong> verschwunden <strong>war</strong> und biss <strong>die</strong> Zähne<br />

<strong>zu</strong>sammen.<br />

„Warum bist du in Port Angeles?“<br />

<strong>Das</strong> <strong>war</strong> eine <strong>zu</strong> einfache Frage – für sie. Die Frage verriet n<strong>ich</strong>ts, wohingegen meine Antwort<br />

viel <strong>zu</strong> viel verraten würde. Sie sollte <strong>zu</strong>erst etwas aufdecken.<br />

„Nächste,“ sagte <strong>ich</strong>.<br />

„Aber das ist doch <strong>die</strong> einfachste!“<br />

„Nächste,“ sagte <strong>ich</strong> wie<strong>der</strong>.<br />

Meine Ablehnung frustrierte sie. Sie wandte den <strong>Blick</strong> von <strong>mir</strong> ab und schaute auf ihr Essen.<br />

Während sie scharf nachdachte, nahm sie einen Bissen und kaute sorgfältig. Sie spülte den Bissen mit<br />

etwas Cola hinunter und sah wie<strong>der</strong> <strong>zu</strong> <strong>mir</strong> auf. Ihre Augen <strong>war</strong>en <strong>zu</strong> schmalen Schlitzen<br />

<strong>zu</strong>sammengekniffen während sie überlegte.<br />

„Na gut, dann,“ sagte sie, „sagen wir mal, rein hypothetisch natürl<strong>ich</strong>, jemand… weiß was<br />

an<strong>der</strong>e Menschen denken, kann ihre Gedanken lesen, sowas in <strong>der</strong> Art – mit ein paar Ausnahmen.“<br />

Es könnte schlimmer sein.<br />

<strong>Das</strong> erklärte das kleine Lächeln im Auto. Sie <strong>war</strong> schnell – bisher hatte das noch niemand von<br />

<strong>mir</strong> erraten. Abgesehen vor Carlisle, aber damals <strong>war</strong> es zieml<strong>ich</strong> offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> gewesen, als <strong>ich</strong> <strong>zu</strong><br />

Beginn alle seine Gedanken beantwortet hatte, als hätte er sie laut ausgesprochen. Er verstand es<br />

bevor <strong>ich</strong> es verstand…<br />

Die Frage <strong>war</strong> n<strong>ich</strong>t so schlimm. Da klar <strong>war</strong>, dass sie wusste, dass mit <strong>mir</strong> etwas n<strong>ich</strong>t<br />

stimmte, <strong>war</strong> <strong>die</strong>se Frage n<strong>ich</strong>t so ernst. Gedankenlesen <strong>war</strong> immerhin keine typische Eigenschaft für<br />

Vampire. Ich ging auf ihre Hypothese ein.<br />

„Nur eine Ausnahme,“ korrigierte <strong>ich</strong>. „Hypothetisch.“<br />

Sie unterdrückte ein Lächeln – meine vage Ehrl<strong>ich</strong>keit gefiel ihr. „Na gut, mit einer Ausnahme<br />

also. Wie funktioniert das? Wo sind <strong>die</strong> Grenzen? Wie könnte… <strong>die</strong>ser Jemand… jemand an<strong>der</strong>en <strong>zu</strong><br />

genau <strong>der</strong> r<strong>ich</strong>tigen Zeit finden? Wie könnte er wissen, dass sie in Gefahr <strong>war</strong>?“<br />

„Hypothetisch?“<br />

„Klar.“ Ihre Lippen <strong>zu</strong>ckten und ihre flüssigen braunen Augen schauten m<strong>ich</strong> begierig an.<br />

„Naja,“ <strong>ich</strong> zögerte. „Wenn… <strong>die</strong>ser Jemand…“<br />

„Sagen wir, er heißt Joe,“ schlug sie vor.<br />

Ich musste über ihren Enthusiasmus lächeln. Glaubte sie wirkl<strong>ich</strong> <strong>die</strong> Wahrheit wäre etwas<br />

Gutes? Wenn meine Geheimnisse angenehm wären, <strong>war</strong>um sollte <strong>ich</strong> sie dann vor ihr bewahren?<br />

„Also dann Joe,“ stimmte <strong>ich</strong> <strong>zu</strong>. „Wenn Joe gut aufpasste müsste das Timing gar n<strong>ich</strong>t mal so<br />

gut sein.“ Ich schüttelte meinen Kopf und unterdrückte einen Schauer bei dem Gedanken, dass <strong>ich</strong><br />

heute beinahe <strong>zu</strong> spät gekommen wäre. „Nur du kannst in einer so kleinen Stadt in Schwierigkeiten<br />

geraten. Du hättest ihre Verbrechensrate für <strong>die</strong> nächsten Jahrzehnte in <strong>die</strong> Höhe getrieben.“<br />

Ihre Mundwinkel senkten s<strong>ich</strong> und sie zog einen Schmollmund. „Wir haben von einem rein<br />

hypothetischen fall gesprochen.“<br />

Ich lachte über ihren Ärger.

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