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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Wurden ihr <strong>die</strong> Geschehnisse des heutigen Abends endl<strong>ich</strong> bewusst? Ihr Ges<strong>ich</strong>tsfarbe <strong>war</strong><br />

immer noch normal; ihre Haut <strong>war</strong> cremig und rosig neben dem dunklen Blau ihrer Bluse.<br />

„Die Farbe Blau hebt deinen Hautton sehr schön hervor,“ bemerkte <strong>ich</strong>. Ich <strong>war</strong> nur ehrl<strong>ich</strong>.<br />

Sie errötete und verstärkte dadurch den Effekt.<br />

Sie sah gesund aus, aber das <strong>war</strong> kein Grund so <strong>zu</strong> tun, als wäre n<strong>ich</strong>ts gewesen. Ich schob ihr<br />

den Korb mit Brot <strong>zu</strong>.<br />

„Ehrl<strong>ich</strong>,“ wiedesprach sie, als sie erriet was <strong>ich</strong> vorhatte. „Ich bekomme keinen Schock.“<br />

„<strong>Das</strong> solltest du aber – ein normaler Mensch würde einen Schock bekommen. Du siehst n<strong>ich</strong>t<br />

einmal verängstigt aus.“ Ich beobachtete sie, abschätzend und fragte m<strong>ich</strong>, <strong>war</strong>um sie n<strong>ich</strong>t normal<br />

sein konnte und dann, ob <strong>ich</strong> das wirkl<strong>ich</strong> wollte.<br />

„Ich fühle m<strong>ich</strong> s<strong>ich</strong>er bei dir,“ sagte sie und ihre Augen <strong>war</strong>en wie<strong>der</strong> voller Vertrauen.<br />

Vertrauen das <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t ver<strong>die</strong>nte.<br />

Ihre Instinkte <strong>war</strong>en vollkommen falsch – entgegengesetzt. <strong>Das</strong> musste das Problem sein. Sie<br />

sah <strong>die</strong> Gefahr n<strong>ich</strong>t so wie ein menschl<strong>ich</strong>es Wesen sie sehen sollte. Sie hatte <strong>die</strong> gegenteilige<br />

Reaktion. Anstatt <strong>zu</strong> rennen, verweilte sie, angezogen von dem was sie ängstigen sollte…<br />

Wie sollte <strong>ich</strong> sie vor <strong>mir</strong> selbst schützen wenn keiner von uns beiden das wollte?<br />

„<strong>Das</strong> ist komplizierter als <strong>ich</strong> gedacht hätte,“ murmelte <strong>ich</strong>.<br />

Ich konnte sehen wie sie meine Worte in ihrem Kopf drehte und wendete und <strong>ich</strong> fragte<br />

m<strong>ich</strong>, was sie daraus machte. Sie nahm eine Brotstangen und begann <strong>zu</strong> essen, ohne es wirkl<strong>ich</strong> <strong>zu</strong><br />

bemerken. Sie kaute einen Moment und legte ihren Kopf dann gedankenverloren <strong>zu</strong>r Seite.<br />

„Normalerweise bist du besser gelaunt, wenn deine Augen so hell sind,“ sagte sie ihn einem<br />

lässigen Tonfall.<br />

Ihre Beobachtung, so selbstverständl<strong>ich</strong> ausgesprochen, lies m<strong>ich</strong> taumeln. „Was?“<br />

„Du bist immer sehr schlecht gelaunt, wenn deine Augen sch<strong>war</strong>z sind – dann rechne <strong>ich</strong><br />

damit. Ich hab eine Theorie da<strong>zu</strong>,“ fügte sie le<strong>ich</strong>thin hin<strong>zu</strong>.<br />

Also hatte sie s<strong>ich</strong> ihre eigenen Theorien <strong>zu</strong>sammengebastelt. Natürl<strong>ich</strong> hatte sie das. Ich<br />

bekam ein wenig Angst als <strong>ich</strong> versuchte <strong>mir</strong> vor<strong>zu</strong>stellen wie nahe sie <strong>der</strong> Wahrheit gekommen sein<br />

könnte.<br />

„Mehr Theorien?“<br />

„Mm-hm.“ Sie kaute einen weiteren Bissen, absolut unbekümmert. Als ob sie n<strong>ich</strong>t gerade<br />

<strong>die</strong> Eigenschaften eines Monster mit dem Monster selbst besprechen würde.<br />

„Ich hoffe, du <strong>war</strong>st <strong>die</strong>smal etwas kreativer…“ log <strong>ich</strong>, als sie n<strong>ich</strong>t weitersprach. Was <strong>ich</strong><br />

wirkl<strong>ich</strong> hoffte <strong>war</strong>, dass sie falsch lag – Meilenweit von <strong>der</strong> Wahrheit entfernt. „O<strong>der</strong> klaust du<br />

immer noch aus Comics?“<br />

„Naja, nein, <strong>ich</strong> hab es n<strong>ich</strong>t aus einem Comic,“ sagte sie etwas verschämt. „Aber <strong>ich</strong> bin auch<br />

n<strong>ich</strong>t ganz allein darauf gekommen.“<br />

„Und?“ fragte <strong>ich</strong> durch meine Zähne.<br />

Sie würde bestimmt n<strong>ich</strong>t so locker reden, wenn sie kurz davor <strong>war</strong> <strong>zu</strong> schreien.<br />

Als sie s<strong>ich</strong> zögernd auf <strong>die</strong> Lippe biss, kam <strong>die</strong> Kellnerin mit ihrem Essen um <strong>die</strong> Ecke. Ich<br />

beachtete sie kaum als sie den Teller vor Bella abstellte und fragte, ob <strong>ich</strong> noch etwas bräuchte.<br />

Ich verneinte, bestellte aber noch etwas Cola. Die Kellnerin hatte <strong>die</strong> leeren Gläser n<strong>ich</strong>t<br />

bemerkt. Sie nahm sie an s<strong>ich</strong> und verschwand.<br />

„Du wolltest etwas sagen?“ brachte <strong>ich</strong> ungeduldig hervor sobald wir wie<strong>der</strong> allein <strong>war</strong>en.<br />

„Ich erzähl es dir im Auto,“ sagte sie leise. Ah, das würde böse werden. Sie wollte ihre<br />

Vermutung n<strong>ich</strong>t vor an<strong>der</strong>en aussprechen. „Wenn…“ fuhr sie plötzl<strong>ich</strong> fort.<br />

„Es gibt Bedingungen?“ <strong>ich</strong> <strong>war</strong> so gespannt, dass <strong>ich</strong> <strong>die</strong> Worte fast knurrte.

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