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1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

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Sie sah zieml<strong>ich</strong> gesund aus. Mehr als gesund. Sie sah blendend aus.<br />

„Was?“ verlangte sie – sie fragte s<strong>ich</strong> wohl, <strong>war</strong>um <strong>ich</strong> sie anstarrte. Ich hatte kaum<br />

mitbekommen, dass <strong>die</strong> Kellnerin gegangen <strong>war</strong>.<br />

„Wie fühlst du d<strong>ich</strong>?“ fragte <strong>ich</strong>.<br />

Die Frage überraschte sie. „Mir geht es gut.“<br />

„Du fühlst d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t schwindelig, schlecht, kalt?“<br />

<strong>Das</strong> verwirrte sie noch mehr. „Sollte <strong>ich</strong>?“<br />

„Naja, ehrl<strong>ich</strong>gesagt <strong>war</strong>te <strong>ich</strong> darauf, dass du einen Schock bekommst.“ Ich lächelte le<strong>ich</strong>t<br />

und er<strong>war</strong>tete ihren Wie<strong>der</strong>spruch. Sie wollte n<strong>ich</strong>t, dass man s<strong>ich</strong> um sie kümmerte.<br />

Sie brauchte eine Minute um <strong>mir</strong> <strong>zu</strong> antworten. Ihr <strong>Blick</strong> <strong>war</strong> irritiert. So schaute sie<br />

manchmal wenn <strong>ich</strong> sie anlächelte. War sie… geblendet?<br />

<strong>Das</strong> würde <strong>ich</strong> nur <strong>zu</strong> gerne glauben.<br />

„Ich glaube n<strong>ich</strong>t, dass das passiert. Ich <strong>war</strong> schon immer gut darin unangenehme Dinge<br />

aus<strong>zu</strong>blenden,“ antwortete sie ein wenige atemlos.<br />

Hatte sie viel Erfahrung mit unangenehmen Dingen? War ihr Leben immer so gefährl<strong>ich</strong>?<br />

„Ich fühle m<strong>ich</strong> besser, wenn du etwas Zucker und Essen <strong>zu</strong> dir genommen hast.“<br />

Die Kellnerin brachte <strong>die</strong> Colas und einen Korb mit Brot. Sie stellte alles ab und versuchte<br />

Augenkontakt mit <strong>mir</strong> her<strong>zu</strong>stellen während sie nach meiner Bestellung fragte. Ich gab ihr <strong>zu</strong><br />

v<strong>erste</strong>hen, dass sie s<strong>ich</strong> auf Bella konzentrieren sollte und blendete sie dann wie<strong>der</strong> aus. Ihre<br />

Gedanken <strong>war</strong>en vulgär.<br />

„Ähm…“ Bella <strong>war</strong>f einen kurzen <strong>Blick</strong> auf <strong>die</strong> Speisekarte. „Ich nehme <strong>die</strong> Pilzravioli.“<br />

Die Kellnerin wandte s<strong>ich</strong> sofort wie<strong>der</strong> <strong>zu</strong> <strong>mir</strong> um. „Und für d<strong>ich</strong>?“<br />

„Ich nehme n<strong>ich</strong>ts, danke.“<br />

Bella machte ein beleidigtes Ges<strong>ich</strong>t. Hmm. Sie musste bemerkt haben dass <strong>ich</strong> nie aß. Sie<br />

bemerkte alles. Und <strong>ich</strong> vergaß in ihrer Gegen<strong>war</strong>t immer vors<strong>ich</strong>tig <strong>zu</strong> sein.<br />

Ich <strong>war</strong>tete, bis wir wie<strong>der</strong> allein <strong>war</strong>en.<br />

„Trink,“ ermahnte <strong>ich</strong> sie.<br />

Ich <strong>war</strong> überrascht, als sie sofort reagierte ohne Wie<strong>der</strong>worte <strong>zu</strong> geben. Sie trank das Glas in<br />

einem Zug leer, also schob <strong>ich</strong> ihr stirnrunzelnd <strong>die</strong> zweite Cola herüber. Durst o<strong>der</strong> Schock?<br />

Sie trank noch ein paar Schlucke und schüttelte s<strong>ich</strong> kurz.<br />

„Ist dir kalt?“<br />

„Nur <strong>die</strong> Cola,“ sagte sie, aber sie zitterte wie<strong>der</strong> und ihre Lippen bebten le<strong>ich</strong>t als würden<br />

ihre Zähne gle<strong>ich</strong> anfangen <strong>zu</strong> klappern.<br />

Die schöne Bluse <strong>die</strong> sie trug <strong>war</strong> <strong>zu</strong> dünn um sie <strong>zu</strong> schützen. Sie lag an ihr wie eine zweite<br />

Haut und <strong>war</strong> genauso zart wie <strong>die</strong> <strong>erste</strong>. Sie <strong>war</strong> so schwach, so sterbl<strong>ich</strong>. „Hast du keine Jacke<br />

dabei?“<br />

„Doch.“ Sie sah s<strong>ich</strong> etwas verwun<strong>der</strong>t um. „Oh – Ich hab sie in Jessicas Wagen liegen<br />

lassen.“<br />

Ich zog meine Jacke aus und hoffte, dass <strong>die</strong> Geste n<strong>ich</strong>t durch meine Körpertemperatur<br />

geschmälert wurde. Es wäre schön gewesen ihr einen <strong>war</strong>men Mantel anbieten <strong>zu</strong> können. Sie<br />

schaute m<strong>ich</strong> wie<strong>der</strong> mit le<strong>ich</strong>t erröteten Wangen an. Was dachte sie jetzt?<br />

Ich re<strong>ich</strong>te ihr <strong>die</strong> Jacke über den Tisch und sie zog sie sofort an, dann zitterte sie wie<strong>der</strong>.<br />

Ja, es wäre schön <strong>war</strong>m <strong>zu</strong> sein.<br />

„Danke,“ sagte sie. Sie atmete tief ein und schob dann <strong>die</strong> Ärmel <strong>der</strong> Jacke soweit hoch, dass<br />

sie ihre Hände frei bekam. Dann atmete sie wie<strong>der</strong> tief durch.

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