Reduzierung der unerwünschten Nebeneffekte bei der ...

Bewertung der intraligamentären Anästhesie
6.1.2 Medulläre Verteilung
Weiterhin wird angenommen, dass durch den für intraligamentale Injektionen
notwendigen hohen Injektionsdruck das Anästhetikum in die benachbarten
Knochenmarksräume gelangt. Gepresst durch den hohen Druck, folgt es dem Weg
des geringsten Widerstands. Über präformierte Hohlräume, wie Volkmannsche und
Havers´sche Kanäle, gelangt das Anästhetikum in tiefere Regionen des Knochens.
Die Wirkung der ILA beruht nach dieser Theorie also nicht auf einer intrapulpären
Anästhesie, sondern eher auf einer Blockierung des Nervs bzw. der den Zahn
umgebenden Nervenendigungen, sozusagen extrapulpär an der Zahnwurzel bis hin
zur Wurzelspitze (Smith und Pashley, 1983; Smith und Walton, 1983; Pashley, 1986;
Müller und Henne, 1989; Tagger et al., 1994).
6.1.3 Kombination aus vaskulärer und medullärer Verteilung
Heute geht man davon aus, dass es sich bei der ILA um eine Kombination der
beschriebenen Ausbreitungsformen handelt. Das Anästhetikum breitet sich sowohl
über die Knochenkanäle als auch die Blutgefäße aus und erreicht so seinen Wirkort
(Abb. 9).
Der Anästhesieeffekt bei der ILA beruht hauptsächlich auf der intraossären
Ausbreitung der Anästhetika (Walton und Garnick, 1982; Garfunkel et al., 1983;
Smith und Walton, 1983; Plagmann und Jagenow, 1984; Müller und Henne, 1991).
- 26 -