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Reduzierung der unerwünschten Nebeneffekte bei der ...

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Literaturübersicht<br />

4.2 Die zentrale Schmerzausschaltung<br />

Bei dieser Art <strong>der</strong> Anästhesie handelt es sich um eine reversible Lähmung des<br />

Zentralnervensystems. Durch die Narkose kommt es jedoch nicht nur zur<br />

Schmerzfreiheit, son<strong>der</strong>n auch zum Bewusstseinsverlust; die Muskeln entspannen<br />

sich und Reflexe werden gedämpft. Dieser Eingriff in die Lebensfunktion des<br />

Patienten kann nur in Kombination mit einem erfahrenen Anästhesisten durchgeführt<br />

werden, so dass es kein Standard für die zahnärztliche Praxis sein kann (Gabka und<br />

Harnisch, 1982).<br />

Die Indikation für diese Art <strong>der</strong> Schmerzausschaltung ist eng zu stellen. Sie ist<br />

Patienten mit entzündlichen Prozessen vorbehalten, da sich aufgrund des sauren<br />

pH-Wertes meistens durch die lokale Anästhesie keine Schmerzfreiheit erzielen<br />

lässt. Weiterhin besteht die Gefahr <strong>der</strong> Keimverschleppung durch Infiltrations- o<strong>der</strong><br />

Leitungsanästhesie. Weitere Indikationen sind behandlungsunwillige Kin<strong>der</strong> bzw.<br />

Erwachsene und behin<strong>der</strong>te Patienten (z.B. Spastiker) zur Schmerzausschaltung und<br />

Angstkontrolle (Cichon und Ba<strong>der</strong>, 1997).<br />

Bei konservierenden Maßnahmen und Extraktionen in <strong>bei</strong>den Unterkieferhälften o<strong>der</strong><br />

in allen vier Quadranten (z.B. Entfernung aller retinierten Weisheitszähne) ist eine<br />

zentrale Schmerzausschaltung sicherlich nicht kontraindiziert, da Patienten nach<br />

<strong>bei</strong>dseitiger Leitungsanästhesie über Angstzustände klagen. Für diese spezielle<br />

Indikation steht auch die Analgosedierung zur Auswahl, eine Kombination aus einem<br />

Analgetikum, einem Sedativum und einem Lokalanästhetikum. Es kommt zur<br />

Dämpfung, ohne Verlust <strong>der</strong> Ansprechbarkeit und Spontanatmung. Jedoch bedarf es<br />

<strong>bei</strong> dieser Anästhesie einer postoperativen Betreuung des Patienten durch<br />

geschultes Personal, so dass auch diese Art <strong>der</strong> Schmerzausschaltung für den<br />

routinemäßigen Einsatz in den meisten Praxen nicht zur Verfügung steht (Schwenzer<br />

und Grimm, 1988).<br />

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