LEBE-Tag 2011: Bänz Friedli in Aktion - Lehrerinnen und Lehrer ...
LEBE-Tag 2011: Bänz Friedli in Aktion - Lehrerinnen und Lehrer ... LEBE-Tag 2011: Bänz Friedli in Aktion - Lehrerinnen und Lehrer ...
6 +7 / 2011 AZB 3001 Bern LEBE-Tag 2011: Bänz Friedli in Aktion LEBE-DV: Schulleiter warnen vor Lehrkräftemangel Integrationsserie: So machen es die Basler www.lebe.ch
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6 +7 / <strong>2011</strong><br />
AZB 3001 Bern<br />
<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> <strong>2011</strong>: <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> <strong>in</strong> <strong>Aktion</strong><br />
<strong>LEBE</strong>-DV: Schulleiter warnen vor Lehrkräftemangel<br />
Integrationsserie: So machen es die Basler<br />
www.lebe.ch
2 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
INHALT / CONTENU<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 3<br />
EDITORIAL<br />
Impressum<br />
berner schule<br />
(vormals «Berner Schulblatt»)<br />
144. Jahrgang/144 e année<br />
ISSN 1661-2582<br />
Ersche<strong>in</strong>t monatlich<br />
Auflage / Tirage: 10 295 (WEMF/SW-beglaubigt 10-11)<br />
Herausgeber/Editeur<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern <strong>LEBE</strong><br />
Enseignantes et enseignants Berne <strong>LEBE</strong><br />
Adresse<br />
berner schule<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern <strong>LEBE</strong><br />
Monbijoustrasse 36<br />
Postfach 7163<br />
3001 Bern<br />
Fax 031 326 47 48<br />
E-Mail: bernerschule@lebe.ch<br />
www.lebe.ch<br />
Redaktion<br />
Michael Gerber (MG)<br />
Tel. 031 326 47 57<br />
Layout<br />
Fabian Kramer<br />
Tel. 031 326 47 58<br />
Rédaction francophone<br />
Henri Baumgartner<br />
achebe@romandie.com<br />
Traduction<br />
Elisabeth Kle<strong>in</strong>er<br />
Hofenstrasse 5<br />
3032 H<strong>in</strong>terkappelen<br />
Anzeigenmarket<strong>in</strong>g<br />
Publicitas Publimag AG<br />
Seilerstrasse 8<br />
Postfach<br />
3001 Bern<br />
Tel. 031 387 22 11<br />
Fax 031 387 21 00<br />
E-Mail: bern@publimag.ch<br />
Druck<br />
Büchler Graf<strong>in</strong>o AG<br />
Korrektorat<br />
Renate K<strong>in</strong>zl<br />
Abonnemente/Abonnements<br />
Nichtmitglieder/Non-membres:<br />
Fr. 65.– / Jahr plus Mwst.<br />
Aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Leistungsvere<strong>in</strong>barung<br />
mit der Vere<strong>in</strong>igung der Studierenden<br />
der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch<br />
r<strong>und</strong> 1400 Studierenden zugeschickt.<br />
Bestellungen <strong>und</strong> Adressänderungen<br />
<strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle<br />
Tel. 031 326 47 51<br />
Nächste Ausgabe: 1. September<br />
Procha<strong>in</strong>e édition: 1 septembre<br />
Redaktionsschluss: 19. August, 7.00 Uhr<br />
Délai rédactionnel: 19 août, 7.00 h<br />
TITELBILD (CLAUDIA BAUMBERGER)<br />
1 <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> <strong>2011</strong><br />
CARTE BLANCHE<br />
5 Dank PASSEPARTOUT Spass an der französischen Sprache?<br />
DELEGIERTENVERSAMMLUNG <strong>LEBE</strong><br />
7 Lehrkräftemangel wird e<strong>in</strong> echtes Problem –<br />
das sieht auch Erziehungsdirektor Bernhard Pulver so<br />
<strong>LEBE</strong>-TAG<br />
8 Zwischen Bildungsökonomie <strong>und</strong> Hausmännerlogik:<br />
Wie viel Wert hat e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>? Wie viel e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong>?<br />
9 O-Ton zum <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong><br />
10 <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> <strong>in</strong> Bildern<br />
INTERVIEW ZUM <strong>LEBE</strong>-TAG<br />
12 Frau Sommer, geht es den <strong>Lehrer</strong>n zu gut?<br />
<strong>LEBE</strong>-TAG-RÜCKBLICK<br />
14 Dankeschön, <strong>und</strong> wie weiter?<br />
SCHULLEITUNGSSERIE<br />
15 Junge <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen wollen auf Vertrauen bauen<br />
LOHNINITIATIVE<br />
16 Es droht die lange Bank<br />
<strong>LEBE</strong>-FINANZRATGEBER<br />
18 Kapital oder Rente?<br />
<strong>LEBE</strong>-RATGEBER<br />
19 Wie oft muss ich an Schulterm<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong> der unterrichtsfreien Zeit teilnehmen?<br />
INTEGRATIONSSERIE<br />
20 «Ich wünschte mir e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche Diskussion<br />
zum Thema Integration»<br />
ADHS-SERIE TEIL 1<br />
24 ADHS – Dichtung <strong>und</strong> Wahrheit<br />
SCHULPROJEKT<br />
26 Paris, je t’aime – e<strong>in</strong>e Idee erhält Flügel<br />
BÄRNERJUGENDTAG<br />
28 Kl<strong>in</strong>geln <strong>und</strong> Anklopfen für e<strong>in</strong>e gute Sache<br />
DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES DLV<br />
29 134 Logopäd<strong>in</strong>nen trafen sich <strong>in</strong> Bern<br />
SANTÉ BERNOISE<br />
30 Exemple d’accompagnement à St-Imier<br />
34 MEINUNG<br />
37 AGENDA<br />
Wer sich aufregt,<br />
kann auch gleich die<br />
Welt verändern!<br />
J<br />
a, auch ich habe mich geärgert, als ich am <strong>Tag</strong> nach dem <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong><br />
die BZ aufschlug <strong>und</strong> las: «Sie jammerten wie e<strong>in</strong>st die Bauern». Hätte<br />
ich die Schlagzeile nach der K<strong>und</strong>gebung vom November 2010 oder nach<br />
der Lancierung der Lohn<strong>in</strong>itiative gelesen, hätte ich es noch verstanden.<br />
Aber warum setzt die grösste Berner Zeitung gerade nach dem <strong>LEBE</strong>-<br />
<strong>Tag</strong> e<strong>in</strong>en solchen Titel? Der 25. Mai war nun wirklich ke<strong>in</strong> Jammer-<strong>Tag</strong>.<br />
Er war e<strong>in</strong> <strong>Tag</strong> zum Auftanken, zum Diskutieren, zum Lachen, zum alte<br />
Bekannte Wiedertreffen <strong>und</strong> neue Lehrmittel Sichten sowie zum Kraftholen<br />
für den Rest des Semesters. Am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> rief <strong>LEBE</strong>-Präsident<br />
Mart<strong>in</strong> Gatti dazu auf, kämpferischer zu werden. Alles andere hätte aber<br />
wohl sehr erstaunt.<br />
Die «berner schule» bat die Autor<strong>in</strong> des BZ-Artikels um e<strong>in</strong> Interview.<br />
Das Gespräch fand statt <strong>und</strong> zeigt, dass es der Journalist<strong>in</strong> darum g<strong>in</strong>g,<br />
e<strong>in</strong>e Diskussion <strong>in</strong> Gang zu br<strong>in</strong>gen. Oder wie sich ihr Vorgesetzter <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Mail an e<strong>in</strong>en Leser ausdrückte, e<strong>in</strong>e Polemik <strong>in</strong> die Welt zu setzen<br />
<strong>und</strong> zu schauen, ob die <strong>Lehrer</strong> darüber lachen können …<br />
Besonders ärgerlich ist, dass mehrere Zehntausend K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />
ausnahmsweise am Mittwoch frei hatten <strong>und</strong> ihre Eltern, nach der<br />
Lektüre der Zeitung am Donnerstag, den E<strong>in</strong>druck erhielten, die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> hätten sich nur zum Jammern getroffen. Wer am<br />
<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> dabei war, weiss, dass dies nicht stimmt.<br />
Dieser «berner schule» liegt nochmals e<strong>in</strong> Unterschriftenbogen für die<br />
Initiative für faire Löhne bei. Wer den Bogen unterschreibt <strong>und</strong> rasch<br />
zurückschickt, jammert nicht, sondern macht etwas für die Lehrkräfte<br />
unter 45, die auch e<strong>in</strong>en gesicherten Lohnaufstieg verdient hätten!<br />
E<strong>in</strong> <strong>Tag</strong> im Leben von Doris Rikli <strong>und</strong> David Joss – so heisst das neue<br />
Leporello von <strong>LEBE</strong>, das dieser «berner schule» beiliegt. Die Thuner<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> <strong>und</strong> der Langnauer <strong>Lehrer</strong> liessen sich e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> lang vom<br />
«B<strong>und</strong>»-Fotografen Adrian Moser begleiten. Der Flyer ist entwickelt<br />
worden, um Eltern <strong>und</strong> andere Interessierte über den Lehrberuf zu <strong>in</strong>formieren.<br />
Weitere Exemplare können Sie jederzeit gratis bei <strong>LEBE</strong> bestellen.<br />
Im Herbst werden wir e<strong>in</strong> zweites Leporello drucken, das aufzeigen<br />
wird, was Lehrpersonen alles neben dem Unterrichten tun müssen, um<br />
überhaupt unterrichten zu können.<br />
Ich wünsche Ihnen e<strong>in</strong>en guten Sommer <strong>und</strong> freue mich, wenn Sie dem<br />
Titel dieses Editorials nachleben – ich versuche es auch immer wieder!<br />
ÄNDERUNG DER EINKOMMENSKATEGORIE – BITTE MELDEN!<br />
Bitte melden Sie uns bis spätestens Ende August <strong>2011</strong> folgende Mutationen:<br />
• E<strong>in</strong>kommenskategoriewechsel<br />
• Austritt schriftlich<br />
• Unbezahlter Urlaub ab e<strong>in</strong>em vollen Schulsemester<br />
• Pensionierung<br />
• Schulhauswechsel<br />
• Schulortwechsel<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen Bern, Mitgliederverwaltung,<br />
Postfach 7163, 3001 Bern oder susann.gehrig@lebe.ch<br />
oder Fax 031 326 47 48 oder Tel. 031 326 47 51 / 53<br />
Michael Gerber<br />
S’<strong>in</strong>surger…<br />
et changer le monde !<br />
Oui, je me suis aussi énervé quand j’ai ouvert le Berner Zeitung le lendema<strong>in</strong><br />
de la Journée <strong>LEBE</strong> et y ai appris qu’ils « se lamentaient comme<br />
les paysans autrefois ». Si j’avais lu cela après la manifestation de novembre<br />
2010 ou après le lancement de l’<strong>in</strong>itiative salariale, j’aurais encore pu comprendre.<br />
Mais pourquoi donc un tel gros titre paraît-il dans le plus grand<br />
quotidien bernois après la Journée <strong>LEBE</strong> ? Le 25 mai n’a vraiment pas été<br />
le jour des lamentations, mais un jour où on s’est ressourcé, a discuté, ri,<br />
retrouvé de vieilles connaissances, étudié de nouveaux manuels scolaires<br />
et où on a fait le ple<strong>in</strong> d’énergie pour bien f<strong>in</strong>ir le semestre. La Journée<br />
<strong>LEBE</strong> sert aussi à se montrer combatif, a déclaré Mart<strong>in</strong> Gatti, président<br />
de <strong>LEBE</strong>. Mais un autre po<strong>in</strong>t de vue de sa part n’aurait pu que créer la<br />
surprise.<br />
école bernoise a demandé à l’auteure de l’article de lui accorder une <strong>in</strong>terview.<br />
L’entretien a eu lieu et a montré que la journaliste n’avait d’autre<br />
but que d’engager la discussion... ou comme son chef l’a exprimé dans un<br />
courriel à un lecteur de provoquer la polémique et voir si les enseignants<br />
sauraient en rire…<br />
Ce qui est particulièrement énervant, c’est que plusieurs milliers d’enfants<br />
et d’adolescents n’avaient pas cours ce mercredi et que leurs parents après<br />
avoir lu le journal le jeudi mat<strong>in</strong> ont eu l’impression que les enseignants<br />
ne se retrouvaient que pour se lamenter. Mais ceux qui sont venus à cette<br />
Journée <strong>LEBE</strong> savent que ce n’est pas vrai.<br />
Une nouvelle feuille de signatures pour l’<strong>in</strong>itiative salariale est jo<strong>in</strong>te à ce<br />
numéro d’école bernoise. Celui qui appose sa signature sur cette feuille et la<br />
renvoie rapidement à <strong>LEBE</strong> ne se pla<strong>in</strong>t, mais fait quelque chose pour les<br />
enseignants de mo<strong>in</strong>s de 45 ans qui méritent eux aussi une augmentation<br />
de salaire assurée.<br />
Une journée dans la vie de Doris Rikli et David Joss – c’est le titre du<br />
nouveau dépliant de <strong>LEBE</strong> qui est jo<strong>in</strong>t à ce numéro d’école bernoise. Doris<br />
Rikli enseigne à Thoune et David Joss à Langnau. Adrian Moser, photographe<br />
au B<strong>und</strong> les a accompagnés et photographiés pendant toute une<br />
journée. Le flyer a été conçu pour <strong>in</strong>former les parents et tout <strong>in</strong>téressé sur<br />
la profession d’enseignant. Sur demande, <strong>LEBE</strong> vous enverra volontiers<br />
d’autres exemplaires. En automne, <strong>LEBE</strong> sortira un second dépliant qui<br />
montrera tout ce que l’enseignant fait à côté de son activité d’enseignant<br />
pour pouvoir enseigner.<br />
Je vous souhaite un bel été et me réjouis si vous faites vôtre le titre de cet<br />
éditorial – moi, je n’arrête pas d’essayer.<br />
MERCI DE NOUS TRANSMETTRE VOS MUTATIONS !<br />
Veuillez nous annoncer d’ici f<strong>in</strong> août <strong>2011</strong> vos mutations:<br />
• Catégorie de revenu<br />
• Démission par écrit<br />
• Congé non payé à partir d’un semestre scolaire<br />
• Mise à la retraite<br />
• Etablissement scolaire<br />
• Lieu de l’établissement scolaire<br />
Enseignantes et enseignants bernois, Adm<strong>in</strong>istration des membres,<br />
Case postale 7163, 3001 Berne, ou susann.gehrig@lebe.ch<br />
ou fax 031 326 47 48 ou tél. 031 326 47 51 / 53
4 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
SANDROS CARTOON<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 5<br />
CARTE BLANCHE<br />
«Wenn Gott Lehrkräfte rekrutiert», hiess es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitungsartikel über e<strong>in</strong>e Studie der PHBern.<br />
Dank PASSEPARTOUT Spass an<br />
der französischen Sprache?<br />
Nennen wir ihn Meyer. <strong>Lehrer</strong> Meyer. <strong>Lehrer</strong> Meyer aus dem Kanton Bern<br />
erzählte mir an der <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>ung vom 25. Mai <strong>2011</strong> ungefähr Folgendes:<br />
«<br />
Schön. Frühfranzösisch. Très bien. Ich<br />
habe mich ja auch richtig <strong>in</strong>formiert.<br />
Habe den methodisch-didaktischen<br />
Simone Ganguillet<br />
Weiterbildungskurs an der PH besucht, zwar<br />
widerwillig, aber immerh<strong>in</strong>. Aber also das C1,<br />
ne<strong>in</strong>, da helfe ich nicht mit. Das ist jetzt wirklich<br />
zu viel des Guten. Too much, he. Oder eher:<br />
Vraiment trop. Weil schliesslich gebe ich jetzt<br />
doch schon quelques années Französisch, mit<br />
Bonne Chance zwar <strong>und</strong> nicht mit Mille feuilles,<br />
aber so anders kann das ja jetzt auch wieder nicht<br />
se<strong>in</strong>. Sowieso – wieso muss ich plötzlich e<strong>in</strong> C1<br />
haben, wenn die K<strong>in</strong>der ohneh<strong>in</strong> jünger s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />
sicher nicht viel mehr lernen werden als ‹Bonschuur›?<br />
Nur weil es jetzt plötzlich für alles so<br />
e<strong>in</strong>en Europäischen Referenzrahmen braucht?<br />
Und was soll ich eigentlich am Elternabend nach<br />
den Ferien erzählen?»<br />
E<strong>in</strong>ige dieser Ängste <strong>und</strong> Fragen von <strong>Lehrer</strong><br />
Meyer s<strong>in</strong>d durchaus nachvollziehbar, aber nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt berechtigt, selbst wenn die Bildungslandschaft<br />
ab August vor Änderungen nur so<br />
wimmeln wird.<br />
Ab August tritt nicht nur das Dokument: «Lehrplan<br />
für die Volksschule des Kantons Bern.<br />
Änderungen ab 1. August <strong>2011</strong>» <strong>in</strong> Kraft (Achtungachtung:<br />
Anpassungen an das Fach Natur-<br />
Mensch-Mitwelt; geänderte Lektionentafel;<br />
Änderungen im Lehrplan Fremdsprachen), auch<br />
die Projektversion des Fremdsprachenlehrplans<br />
will jetzt berücksichtigt werden. Und bald (also<br />
ungefähr <strong>in</strong> vier Jahren) kommt der Lehrplan<br />
21. Dann wird die Projektversion des Fremdsprachenlehrplans<br />
wieder an den Lehrplan 21<br />
angepasst <strong>und</strong> wir haben eigentlich zwei neue<br />
Lehrpläne (e<strong>in</strong>en jetzt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> bisschen<br />
später). Selbstverständlich gehört zu all diesen<br />
Erneuerungen auch Mille feuilles, das (notabene<br />
neue <strong>und</strong> oben bereits erwähnte) Französischlehrmittel,<br />
<strong>in</strong> das man sich e<strong>in</strong>arbeiten sollte.<br />
Ja. Das sollte man. Aber das hat man ja auch<br />
schon e<strong>in</strong> bisschen gemacht, wenn man, wie<br />
<strong>Lehrer</strong> Meyer, den «Passepartout»-Kurs an der<br />
PH besucht hat. Und ja, der Dschungel an Dokumenten<br />
ist enorm. (Besagte Dokumente tragen<br />
wohlkl<strong>in</strong>gende Namen wie «Aspekte e<strong>in</strong>er<br />
Didaktik der Mehrsprachigkeit» oder «Didaktische<br />
Gr<strong>und</strong>sätze des Fremdsprachenunterrichts<br />
<strong>in</strong> der Volksschule» <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d allesamt e<strong>in</strong>sehbar<br />
auf der Seite der Erziehungsdirektion.)<br />
Aber (<strong>und</strong> hier kommt das grosse ABER) –<br />
niemand erwartet, dass die Jahresplanung<br />
«Französisch 3. Klasse» morgen schon fertig ist.<br />
Und niemand verlangt, dass man «Didaktische<br />
Gr<strong>und</strong>sätze des Fremdsprachenunterrichts»<br />
auswendig lernen muss. Vielleicht tut es aber<br />
gut, e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Blick auf diese Gr<strong>und</strong>sätze<br />
zu werfen <strong>und</strong> festzustellen, dass es <strong>in</strong> der Primarschule<br />
primär e<strong>in</strong>mal darum geht, gute<br />
Gr<strong>und</strong>fähigkeiten zu erlangen. Gr<strong>und</strong>fähigkeiten,<br />
durch die e<strong>in</strong>e kommunikative Kompetenz<br />
ausgebildet werden kann, die je nach späterem<br />
Sprachgebrauch <strong>und</strong> Interesse weiter ausgebaut<br />
wird – oder eben nicht. Ausserdem muss ke<strong>in</strong>e<br />
Fremdsprachenlehrperson bereits am 1. August<br />
im Besitz e<strong>in</strong>es C1-Diploms se<strong>in</strong>; man darf se<strong>in</strong>e<br />
Sprachkompetenzen auch zu e<strong>in</strong>em späteren<br />
Zeitpunkt noch ausbauen. Gilt auch für Kollege<br />
Meyer!<br />
Neu ist die Situation für alle – am Allerneuesten<br />
wohl für die K<strong>in</strong>der selber. Und die freuen sich!<br />
Dies zeigt jedenfalls e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Muri durchgeführte<br />
Umfrage, bei der die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler<br />
ihre Gedanken zum Fach Französisch frei notierten.<br />
So schreibt der Zweitklässler Jean zum Beispiel:<br />
«Frau Ganguillet (okay, korrekt von der Wandtafel<br />
abgeschrieben, aber immerh<strong>in</strong>!) ich freue<br />
mich das wir Euch haben im Französisch. Ich<br />
hofe das ich <strong>in</strong> der 4. e<strong>in</strong>bischen Françaisch<br />
(joli!) kann.»<br />
Und Jules me<strong>in</strong>t:<br />
«Ich freu mich auf Französisch. Ich hofe das<br />
ich <strong>in</strong>der driten schon e<strong>in</strong> bischen französisch<br />
kann. Ich freu mich schon wen ich e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges<br />
Wort kan!»<br />
Jacquel<strong>in</strong>e kann schon jetzt Französisch:<br />
«Ich f<strong>in</strong>des toll weil ich auf Französisch manger<br />
sprechen kann es heist nemlich essen.»<br />
Und auch Jacques ist motiviert:<br />
«Ich freue mich auf das frühfranzösisch weil ich<br />
sicher will lernen. Me<strong>in</strong> ziel ist ke<strong>in</strong>e strafaufgaben<br />
bekomen.»<br />
Julie ist nicht nur motiviert, sondern gar extrem<br />
ambitioniert: «Ich freue mich das wier schon<br />
français lernen. Ich will das wir Ende 4 français<br />
können!»<br />
Unter den zukünftigen Drittklässler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Drittklässlern kl<strong>in</strong>gt es nur so.<br />
Ganz anders lautet der Tenor bei den zukünftigen<br />
Fünftklässler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Fünftklässlern.<br />
Jakob<strong>in</strong>e kann nicht sagen, ob sie sich freut,<br />
denn:<br />
«Französisch ist me<strong>in</strong>e Hassprache!!!» (Man beachte<br />
die Ausrufezeichen.)<br />
Ähnlich formuliert Jack se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung:<br />
«Ne<strong>in</strong>!!! Ich habe ke<strong>in</strong>e Lust auf Franz!»<br />
Immerh<strong>in</strong> schafft es Jonas, sich diplomatischer<br />
zu äussern:<br />
«Mir st<strong>in</strong>kt das Franz. Fileicht.»<br />
Jael formuliert nur vorsichtig:<br />
«Französisch ist nicht me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gssprache.»<br />
Und Jasper hat e<strong>in</strong>fach Angst:<br />
«Man mus viiiel zuviiiel auswendig lernen.»<br />
Viele der zukünftigen Fünftklässler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Fünftklässler s<strong>in</strong>d alles andere als motiviert. Sie<br />
trauen sich Französisch vielleicht weniger zu<br />
oder haben das e<strong>in</strong>e oder andere Drama zwischen<br />
älteren Geschwistern <strong>und</strong> Französischwörtli<br />
miterlebt.<br />
Tendenziell s<strong>in</strong>d die jüngeren K<strong>in</strong>der der neuen<br />
Fremdsprache gegenüber viel offener e<strong>in</strong>gestellt<br />
als ihre älteren Schulkamerad<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
-kameraden. Auch hier lohnt sich e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong><br />
die «Didaktischen Gr<strong>und</strong>sätze», die genau diesen<br />
Punkt betonen: Jüngere K<strong>in</strong>der teilen sich<br />
gern mit, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf fremde Sprachen<br />
<strong>und</strong> Kulturen unvore<strong>in</strong>genommen <strong>und</strong> haben<br />
Freude am Sprachhandeln.<br />
Die K<strong>in</strong>der aus me<strong>in</strong>er Umfrage jedenfalls bestätigen<br />
dies. Sie freuen sich. C’est si simple que<br />
ça. Freuen wir uns doch auch e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal<br />
darauf, ihnen e<strong>in</strong>e neue Sprache <strong>und</strong> E<strong>in</strong>blicke<br />
<strong>in</strong> fremde Kulturen zu vermitteln!<br />
Simone Ganguillet<br />
Zur Person<br />
Bild zvg<br />
Simone Ganguillet ist 1986 geboren<br />
<strong>und</strong> hat sich lange dagegen gewehrt,<br />
Primarlehrer<strong>in</strong> zu werden. Sie arbeitet<br />
seit drei Jahren <strong>in</strong> Muri bei Bern, ist froh<br />
darum <strong>und</strong> schätzt die Vielseitigkeit des<br />
Lehrberufes. Sie studiert Mehrsprachigkeitsforschung<br />
<strong>und</strong> -didaktik an der Uni<br />
Fribourg. In ihrer Freizeit beschäftigt sie<br />
sich nicht nur mit Sprachen, sondern<br />
vor allem auch mit Reisen <strong>und</strong> Musik.
6 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
PRESSESPIEGEL<br />
<strong>LEBE</strong><br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 7<br />
DELEGIERTENVERSAMMLUNG <strong>LEBE</strong><br />
AKTUELL<br />
Noch 109 <strong>Lehrer</strong>stellen frei<br />
Die «berner schule» präsentiert ausgewählte Artikel zu Schule <strong>und</strong> Bildung,<br />
die zwischen dem 12. Mai <strong>und</strong> dem 11. Juni <strong>2011</strong> im Kanton Bern erschie nen<br />
s<strong>in</strong>d. Schulen, die via Swisscom mit dem Internet verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d,<br />
beziehen die vollständigen Artikel kostenlos via Schweizerisches Pressearchiv<br />
www.smd.ch. Zusammenstellung: Saskia Habich Lorenz.<br />
Willkommen!<br />
Die <strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle heisst wiederum<br />
zahlreiche <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
<strong>Lehrer</strong> beim Berufsverband willkommen.<br />
In Klammern f<strong>in</strong>den Sie den<br />
Schulort der Neumitglieder.<br />
Lehrkräftemangel wird e<strong>in</strong> echtes<br />
Problem – das sieht auch Erziehungsdirektor<br />
Bernhard Pulver so<br />
Leporello zeigt e<strong>in</strong>e<br />
Seite des Schulalltags<br />
HarmoS im Gesetz verankert<br />
Berner Zeitung vom 11. Juni <strong>2011</strong><br />
Die Berner Volksschulgesetzesrevision 2012<br />
wird im November im Grossen Rat diskutiert.<br />
Mit dem Gesetz will der Regierungsrat die wenigen<br />
noch fehlenden Elemente des HarmoS-<br />
Konkordats <strong>und</strong> Vorhaben aus der Bildungsstrategie<br />
2009 umsetzen. Ab August 2013 sollen<br />
alle K<strong>in</strong>der im Kanton Bern den zweijährigen<br />
K<strong>in</strong>dergarten besuchen können.<br />
Noch 109 <strong>Lehrer</strong>stellen frei<br />
Langenthaler <strong>Tag</strong>blatt vom 11. Juni <strong>2011</strong><br />
Von den 16 000 <strong>Lehrer</strong>stellen an den bernischen<br />
Schulen s<strong>in</strong>d derzeit nur noch 109 offen,<br />
die meisten davon Teilzeitstellen. R<strong>und</strong> 30<br />
Prozent betreffen die Primarstufe <strong>und</strong> knapp<br />
25 Prozent die Heilpädagogik. Verhältnismässig<br />
wenig offene Stellen melden die Regionen<br />
Oberaargau, Emmental, Oberland <strong>und</strong> Berner<br />
Jura.<br />
Ke<strong>in</strong> Kopftuchverbot<br />
Berner Zeitung vom 9. Juni <strong>2011</strong><br />
Der Kanton erlässt ke<strong>in</strong>e Kleiderordnung für<br />
Berner Schulen: Der Grosse Rat lehnte gestern<br />
die Forderung von Erich Hess (SVP) nach e<strong>in</strong>em<br />
Kopftuchverbot ab. Der Erlass e<strong>in</strong>er Kleiderordnung<br />
solle weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Kompetenz<br />
von Schulleitungen <strong>und</strong> Lehrpersonen bleiben.<br />
Neuer Vorstoss für M<strong>und</strong>art<br />
im K<strong>in</strong>dergarten<br />
Berner Zeitung vom 9. Juni <strong>2011</strong><br />
Die Unterrichtssprache <strong>in</strong> Berner K<strong>in</strong>dergärten<br />
ist nicht vorgeschrieben. Auf dieser Stufe werde<br />
aber <strong>in</strong> der Regel M<strong>und</strong>art gesprochen, so Erziehungsdirektor<br />
Bernhard Pulver (Grüne) <strong>in</strong><br />
der Antwort auf die Motion von SVP Grossrat<br />
Erich Hess.<br />
Pulver will zurück<br />
zum automatischen Lohnanstieg<br />
Der B<strong>und</strong> vom 9. Juni <strong>2011</strong><br />
Erziehungsdirektor Bernhard Pulver hat sich<br />
an der Delegiertenversammlung des Berufsverbands<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern zum<br />
drohenden <strong>Lehrer</strong>mangel geäussert. «Wir wollen<br />
die <strong>Lehrer</strong>anstellungsgesetzgebung ändern,<br />
um Lehrpersonen wieder e<strong>in</strong>en automatischen<br />
Lohnanstieg zu ermöglichen», sagte er gemäss<br />
Redetext.<br />
Wenn Gott junge <strong>Lehrer</strong> rekrutiert<br />
Berner Zeitung vom 7. Juni <strong>2011</strong><br />
15 Prozent der angehenden <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> Bern verfügen<br />
über «absolute Glaubensgewissheit». Aber<br />
längst nicht alle tun sich schwer damit, Werte zu<br />
vermitteln, die ihren E<strong>in</strong>stellungen zuwiderlaufen.<br />
Das zeigt e<strong>in</strong>e Nationalfondsstudie, welche<br />
die Gläubigen <strong>in</strong> zwei Gruppen e<strong>in</strong>teilt: Typus<br />
I stammt aus Familien, die seit Generationen<br />
e<strong>in</strong>er religiösen Geme<strong>in</strong>schaft verhaftet s<strong>in</strong>d, jedoch<br />
die Neutralität der Schule respektieren. In<br />
der Gruppe II habe die religiöse Praxis «jugendkulturellen<br />
Lifestyle-Charakter», welcher sich<br />
<strong>in</strong> selbstbewusstem <strong>und</strong> modernem Auftreten<br />
manifestiert – auch hier wird die Verpflichtung<br />
der Lehrperson zur Neutralität respektiert.<br />
B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantone: Bildungsziele<br />
Der B<strong>und</strong> vom 31. Mai <strong>2011</strong><br />
B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantone wollen die Zahl der Jugendlichen<br />
erhöhen, die nach der obligatorischen<br />
Schulzeit e<strong>in</strong>e weiterführende Schule oder e<strong>in</strong>e<br />
Berufslehre absolvieren. Dies steht <strong>in</strong> den bildungspolitischen<br />
Zielen, die sie geme<strong>in</strong>sam festgelegt<br />
haben.<br />
Die Tabelle der Ungerechtigkeit<br />
Der Sonntag vom 15. Mai <strong>2011</strong><br />
E<strong>in</strong> Genfer Primarlehrer verdient 50 Prozent<br />
mehr als e<strong>in</strong> Tess<strong>in</strong>er, e<strong>in</strong> Zürcher 23 Prozent<br />
mehr als e<strong>in</strong> Berner. Und das für die gleiche<br />
Arbeit. <strong>Lehrer</strong>präsident Beat W. Zemp fordert<br />
nun spürbare Salärerhöhungen.<br />
«Nicht l<strong>in</strong>ks, aber kritisch»<br />
Langenthaler <strong>Tag</strong>blatt vom 13. Mai <strong>2011</strong><br />
Die vier Schulleiter <strong>und</strong> ihre politischen Überzeugungen<br />
– wie wirkt sich das aus? Die vier<br />
Schulzentren <strong>in</strong> Langenthal werden von vier<br />
Männern unterschiedlicher politischer Ausrichtung<br />
geleitet: 2 FDP, 1 SVP, 1 BDP; sie haben<br />
unterschiedliche Haltungen <strong>und</strong> führen <strong>in</strong>tensive<br />
Diskussionen.<br />
«Berufsschüler diskrim<strong>in</strong>iert»<br />
Langenthaler <strong>Tag</strong>blatt vom 12. Mai <strong>2011</strong><br />
Möglichst viele Berufsschüler sollen <strong>in</strong> den Genuss<br />
von zweisprachigem Unterricht kommen.<br />
Zusätzlich zu Deutsch <strong>und</strong> Französisch steht<br />
dabei Englisch im Vordergr<strong>und</strong>. Entsprechende<br />
Pilotversuche seien den bernischen Berufsfachschulen<br />
zu ermöglichen. Lehrpersonen, die bil<strong>in</strong>gual<br />
unterrichten, seien <strong>in</strong> ihrer Weiterbildung<br />
zu unterstützen.<br />
Bern Nord<br />
Nik Frei (Fraubrunnen), Daniel Glauser (Münchenbuchsee),<br />
Rahel Guggisberg (Zollikofen), Nadia<br />
Jaggi (Boll), Kar<strong>in</strong> Junod (Zollikofen), Regula<br />
Kauer Gräser (Boll), Carol<strong>in</strong>e Lüthi, Sera<strong>in</strong>a Stricker<br />
(Mattstetten), Christ<strong>in</strong>e Wacker (Münchenbuchsee)<br />
Bern Stadt<br />
Nick Eser (Bern), Reto Färber, Damaris Gerber<br />
(Bern), Sarah Glaus (Bern), Sarah Alessandra Graf<br />
(Bern), Nicole Richterich Kaita (Bern), Cordula<br />
Schmidt (Bern), Mirjam Wäckerl<strong>in</strong> (Bern)<br />
Bern Süd<br />
Irene Aufschläger (Gümligen), Ueli B<strong>in</strong>ggeli<br />
(Schwarzenburg), Rebekka Eugster (Wabern),<br />
Nora Gautschy (Liebefeld), Anna Gruber (Kaufdorf),<br />
Franziska Joost-Riesen (Kehrsatz), Ivan<br />
Marmet (Rüfenacht), Brigitta Meyer Weibel (Köniz),<br />
Simona Rottermann (Schliern b. Köniz),<br />
Barbara Scheidegger (Rüfenacht), Yvonne Stienen<br />
(Mittelhäusern)<br />
Emmental<br />
Regula Blatter (Bärau), Reto Catani, Ursula Herrmann-Jost<br />
(Sumiswald), Al<strong>in</strong>e Kocher (Burgdorf),<br />
Katr<strong>in</strong> Tanner, Monika Thommen, Nicole Urfer<br />
(Alchenflüh), Lia Walther (Konolf<strong>in</strong>gen)<br />
Oberaargau<br />
Cordula Ackermann (Bützberg), Barbara Brunner<br />
(Langenthal), Therese Mart<strong>in</strong>-Meyer (Herzogenbuchsee),<br />
Katr<strong>in</strong> Obrecht (Aarwangen), Therese<br />
Röthlisberger-Mathys (Gondiswil), Regula Wyssenbach-Müller<br />
(Koppigen)<br />
Oberland Nord<br />
Tonia Brousset-Bürki (Gwatt-Thun), Barbara<br />
Rickli (Thun), Daniela Schwarz (Thun), Katr<strong>in</strong><br />
Schweizer (Thun), Sab<strong>in</strong>e van Meel (Thun)<br />
Oberland Süd<br />
Nicole Grossen (Aeschi b. Spiez), Frédérique Vanetti<br />
Abegglen (Hofstetten), Christ<strong>in</strong>e Wey-Müller<br />
(Spiezwiler)<br />
Seeland<br />
Claudia Aebersold (Brügg), Mal<strong>in</strong> Brühlmann<br />
(Kappelen), Rahel Choquard, Nicole Collioud<br />
(Lyss), Silvia Dünner (Biel/Bienne), Barbara<br />
Gerber (Lyss), Alexandre Roul<strong>in</strong> (Ins), Melanie<br />
Sambuc (Orp<strong>und</strong>), Christoph Schorno (Aarberg),<br />
Christ<strong>in</strong>e Trummer-Buttliger<br />
Die Delegiertenversammlung von <strong>LEBE</strong> stand ganz im Zeichen des Mangels<br />
an qualifizierten Lehrpersonen. Der Schulleiter Roland Santschi aus Langnau<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong> Kollege Ueli Herren aus Aarwangen zeigten auf, mit welchen Problemen<br />
sie beim Besetzen vakanter Stellen zu kämpfen haben. Erziehungsdirektor<br />
Bernhard Pulver bestätigte, dass es Probleme gibt <strong>und</strong> diese sich<br />
wegen der anstehenden Pensionierungswelle noch verschärfen dürften.<br />
Die beiden Schulleiter Roland Santschi <strong>und</strong> Ueli Herren lauschen den Ausführungen von Erziehungsdirektor<br />
Bernhard Pulver. Kurzfristig wird er ihr Problem nicht lösen. <br />
Bild MG<br />
Michael Gerber<br />
Vor allem an der Oberstufe <strong>und</strong> bei den<br />
Speziallehrkräften ist die Situation dramatisch.<br />
«Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige brauchbare Bewerbung<br />
habe ich für e<strong>in</strong>e 7.–9. Klasse <strong>in</strong> Langnau<br />
erhalten», <strong>in</strong>formierte Schulleiter Roland<br />
Santschi. «Wenn sich jemand bewirbt mit dem<br />
H<strong>in</strong>weis, se<strong>in</strong>e Frau sei <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>, dann ist das<br />
für mich ke<strong>in</strong>e genügende Qualifikation», sagte<br />
der Langnauer Schulleiter <strong>und</strong> erntete dabei e<strong>in</strong><br />
Lachen bei den Delegierten. Auch der H<strong>in</strong>weis<br />
e<strong>in</strong>es Metzgers, er sei selber gerne <strong>in</strong> die Schule<br />
gegangen, dürfte diesen nicht ausreichend qualifizieren.<br />
Santschi ist es sehr wichtig, gegenüber<br />
den Eltern ehrlich <strong>und</strong> aufrichtig zu se<strong>in</strong>. «Lieber<br />
ke<strong>in</strong>e Anstellung als e<strong>in</strong>e Person im Schulzimmer,<br />
die auch mit grosser Unterstützung nicht<br />
reüssieren kann», sagte Roland Santschi, der mit<br />
vierzig bis fünfzig Pensionierungen <strong>in</strong> den nächsten<br />
zehn Jahren an se<strong>in</strong>er Schule rechnet.<br />
Für Schulleiter Ueli Herren aus Aarwangen ist<br />
die Situation besonders schwierig, weil die angrenzenden<br />
Kantone deutlich bessere Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
offerieren. «Wenn ich die<br />
offenen Stellen nicht mit ausreichend qualifizierten<br />
Personen besetzen kann, wird die Schulentwicklung<br />
zur Farce», sagte Herren.<br />
Erziehungsdirektor Bernhard Pulver, eben zum<br />
Regierungspräsidenten gewählt, gab unumw<strong>und</strong>en<br />
zu, dass der Kanton Bern e<strong>in</strong> Problem hat.<br />
600 bis 800 Lehrpersonen müssten <strong>in</strong> nächster<br />
Zeit pro Jahr ersetzt werden. Die demografische<br />
Entwicklung führe zu vermehrten Pensionierungen.<br />
Pulver will dem drohenden Lehrkräftemangel<br />
mit drei Massnahmen begegnen: 1.<br />
Wertschätzung <strong>und</strong> Anerkennung, 2. Genügend<br />
attraktive Ausbildungsplätze bereitstellen<br />
<strong>und</strong> auch Quere<strong>in</strong>stiege ermöglichen, 3. Die<br />
Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen attraktiver gestalten.<br />
Der Erziehungsdirektor sprach sich ganz klar<br />
für die Wiedere<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es automatischen<br />
Lohnaufstieges aus.<br />
Wie viele Klassen im August tatsächlich ohne<br />
qualifizierte Lehrperson se<strong>in</strong> werden, weiss<br />
heute noch niemand. Klar ist aber, dass sich<br />
landauf <strong>und</strong> landab die Schulleitungen die F<strong>in</strong>ger<br />
w<strong>und</strong> telefonieren werden, um irgendwie zu<br />
e<strong>in</strong>er geeigneten Lehrkraft zu kommen.<br />
Revidierte Statuten <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternen<br />
Vernehmlassung<br />
An der Delegiertenversammlung von <strong>LEBE</strong><br />
wurden die Jahresrechnung <strong>und</strong> die Jahresberichte<br />
genehmigt. Zudem kündete Vizepräsident<br />
Bruno Rupp den Start der Vernehmlassung<br />
der revidierten Statuten an.<br />
Nach wie vor gibt es viele Vorurteile über<br />
die Arbeit der <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>.<br />
Wer den Schulalltag nur aus zweiter<br />
Hand, also aus der Perspektive der K<strong>in</strong>der,<br />
kennt, oder noch immer der längst vergangenen<br />
eigenen Schulzeit nachhängt, kann ke<strong>in</strong> objektives<br />
Bild haben. <strong>LEBE</strong> hat darum e<strong>in</strong> erstes Leporello<br />
entwickelt: Der «B<strong>und</strong>»-Fotograf Adrian<br />
Moser begleitete e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> lang die Thuner<br />
Primarlehrer<strong>in</strong> Doris Rikli <strong>und</strong> den Langnauer<br />
Reallehrer David Joss. Entstanden s<strong>in</strong>d zwei <strong>Tag</strong>esabläufe<br />
von engagierten <strong>und</strong> begeisternden<br />
Lehrpersonen. Sie erhalten e<strong>in</strong> Exemplar des<br />
Leporellos mit dieser «berner schule». Weitere<br />
Exemplare können Sie gratis bei <strong>LEBE</strong> beziehen<br />
(<strong>in</strong>fo@lebe.ch).<br />
Der Flyer kann am Elternabend abgegeben oder<br />
auf anderem Weg Müttern, Vätern <strong>und</strong> weiteren<br />
Partnern der Schule zugestellt werden.<br />
Nur e<strong>in</strong> Teil der Arbeit von Lehrpersonen f<strong>in</strong>det<br />
während der Unterrichtszeit statt. Um die übrige<br />
Tätigkeit aufzuzeigen, wird <strong>LEBE</strong> bis zum<br />
Herbst e<strong>in</strong> zweites Leporello entwickeln, produzieren<br />
<strong>und</strong> drucken. Hier wird es dann um die<br />
Zeit gehen, die für Schulkonferenzen, Elterngespräche,<br />
für die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung, die<br />
Schuljahresplanung, das Korrigieren, das E<strong>in</strong>geben<br />
der Beurteilung, die Weiterbildung etc.<br />
aufgewendet wird. Lassen Sie sich überraschen!<br />
Obwohl sich <strong>in</strong> den letzten Jahren das Bild der<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />
stark verändert hat, bestehen immer noch viele<br />
Vorurteile. Der Berufsverband ist dankbar,<br />
wenn Sie bei der realitätsnahen Darstellung des<br />
Schulalltages mithelfen. <br />
pd
8 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
<strong>LEBE</strong>-TAG<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 9<br />
O-TON ZUM <strong>LEBE</strong>-TAG<br />
Raffael Br<strong>in</strong>a,<br />
Musiklehrer<br />
Ich erlebe Wertschätzung<br />
fast täglich, <strong>und</strong> zwar im<br />
Umgang mit den Schüler<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Schülern. Sie kommen<br />
fast immer pünktlich<br />
<strong>in</strong> die St<strong>und</strong>e, <strong>und</strong> dies zeigt<br />
mir, dass sie gerne kommen.<br />
Zurzeit führen wir e<strong>in</strong> Musical<br />
auf. 200 Schüler arbeiten<br />
zusammen mit den Lehrpersonen – das macht<br />
Spass. Wir arbeiten oft von 7.00 bis 23.00 Uhr,<br />
<strong>und</strong> dies stört niemanden – auch das wirkt wertschätzend.<br />
Ich b<strong>in</strong> zum ersten Mal am <strong>LEBE</strong>-<br />
<strong>Tag</strong>. Die ersten beiden Referate fand ich sehr<br />
spannend. Auch die Zwischenspiele von Faberhaft<br />
<strong>und</strong> Guth haben mich bee<strong>in</strong>druckt.<br />
Michael Rüegger,<br />
Musik <strong>und</strong> Sprachen an der Oberstufe<br />
<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> fand ich sehr<br />
lebendig. Auch die Zwischenspiele<br />
gefallen mir.<br />
Den Aufruf von Herrn<br />
Gatti fand ich gut. Wichtig<br />
ist se<strong>in</strong>e Bereitschaft,<br />
gewerkschaftlich mehr<br />
Druck zu machen. Von<br />
Herrn Pulver erwarte<br />
ich, dass er die Forderungen von <strong>LEBE</strong> aufnimmt<br />
<strong>und</strong> uns Lehrpersonen ernst nimmt.<br />
Unser Kerngeschäft, das Unterrichten, muss<br />
wieder im Mittelpunkt stehen. An me<strong>in</strong>er Arbeit<br />
schätze ich immer wieder die spannende<br />
Zusammenarbeit mit den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schülern.<br />
Susanne Flück,<br />
Musiklehrer<strong>in</strong> an der Primarstufe<br />
Ich b<strong>in</strong> sehr zufrieden <strong>und</strong><br />
f<strong>in</strong>de, es ist e<strong>in</strong> guter Mix<br />
an Referent<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Referenten.<br />
Mir haben die Statements<br />
von <strong>LEBE</strong>-Präsident<br />
Mart<strong>in</strong> Gatti gut gefallen,<br />
der auf die schwierige Situation<br />
von uns Lehrpersonen<br />
aufmerksam gemacht hat.<br />
Weil ich auch selber Musik mache, b<strong>in</strong> ich vom<br />
Referat von Graziella Contratto sehr begeistert.<br />
<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> fand ich lustig. Mich <strong>in</strong>teressiert,<br />
welche Perspektiven Bernhard Pulver im Interview<br />
aufzeigt, welche Visionen <strong>und</strong> Ideen er<br />
hat. Zudem möchte ich wissen, wie er sich im<br />
Grossen Rat durchsetzen will.<br />
Immer wieder e<strong>in</strong>drücklich: Kurz vor neun Uhr strömen Tausende von Lehrpersonen zur Berner Festhalle. <br />
Zwischen Bildungsökonomie <strong>und</strong> Hausmännerlogik:<br />
Wie viel Wert hat e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>? Wie viel e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong>?<br />
5000 bis 6000 Personen nahmen am 7. <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>tag von <strong>LEBE</strong> teil. Während viele Schulhäuser im Kanton<br />
Bern für e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> geschlossen waren, erlebten die Lehrpersonen <strong>in</strong> Bern e<strong>in</strong>en abwechslungsreichen Weiterbildungstag,<br />
bei dem der gewerkschaftliche Input nicht fehlen durfte. Erziehungsdirektor Bernhard Pulver nutzte e<strong>in</strong>mal mehr die<br />
Gelegenheit, um se<strong>in</strong>er Wertschätzung gegenüber den bernischen Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Pädagogen Ausdruck zu verleihen.<br />
«<br />
Herr Pulver, wie viel Wert hat der<br />
Erziehungsdirektor für die e<strong>in</strong>zelne<br />
Schüler<strong>in</strong>, den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Michael Gerber<br />
Schüler?» Das war nur e<strong>in</strong>e von vielen Fragen,<br />
die Bernhard Pulver gegen Ende des <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen-<br />
<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>tages beantworten musste.<br />
Vorgängig hatten sich der Bildungsökonom<br />
Stefan Wolter, der PHBern-Rektor Mart<strong>in</strong><br />
Schäfer, die Dirigent<strong>in</strong> Graziella Contratto<br />
<strong>und</strong> der Hausmann der Nation, <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong>,<br />
auf ganz unterschiedlichen Ebenen zum Thema<br />
geäussert. <strong>LEBE</strong>-Präsident Mart<strong>in</strong> Gatti hielt<br />
e<strong>in</strong> Plädoyer für e<strong>in</strong> starkes gewerkschaftliches<br />
Engagement <strong>und</strong> rief <strong>in</strong> den Saal: «Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Kollegen – wir jammern nicht – aber<br />
wir kämpfen selbstbewusst für die Erhaltung<br />
der bernischen Bildungsqualität.» Gatti gab<br />
bekannt, dass <strong>LEBE</strong> bereits r<strong>und</strong> 7000 Unterschriften<br />
für die Volks<strong>in</strong>itiative für faire Löhne<br />
gesammelt hat <strong>und</strong> mit vollem Engagement<br />
weitersammelt.<br />
<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> <strong>und</strong> die Schulleitbilder<br />
Bild Claudia Baumberger<br />
«<strong>Lehrer</strong> s<strong>in</strong>d dann wertvoll, wenn es ihnen<br />
gel<strong>in</strong>gt, ihre Begeisterung fürs Lernen <strong>und</strong><br />
für die Themen dieser Welt auf die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Schüler überspr<strong>in</strong>gen zu lassen.» So<br />
könnte man die Werte-Def<strong>in</strong>ition von <strong>Bänz</strong><br />
<strong>Friedli</strong> kurz zusammenfassen. <strong>Friedli</strong> hatte den<br />
5000 bis 6000 Personen <strong>in</strong> der BEA-Festhalle<br />
schonungslos aufgezeigt, wie manche Elaborate<br />
der Schule bei ihm als Vater ankommen.<br />
Besonders allergisch sei er – so betonte <strong>Bänz</strong><br />
<strong>Friedli</strong> –, wenn er als «Elternteil» an e<strong>in</strong>en<br />
Anlass e<strong>in</strong>geladen werde. Auch manche Schulleitbilder<br />
seien unverdaulich <strong>und</strong> strotzten vor<br />
Allgeme<strong>in</strong>plätzen.<br />
Graziella Contratto zeigte am Beispiel des Dirigenten<br />
Carlos Kleiber auf, wie der begnadete<br />
Künstler <strong>in</strong> jungen Jahren Mühe hatte,<br />
mit dem Orchester zu kommunizieren, ihm<br />
dies später viel besser gelang <strong>und</strong> so zusammen<br />
mit den Musizierenden grossartige Aufführungen<br />
entstanden. So ähnlich sei es auch <strong>in</strong> der<br />
Schule, wo der Funken zwischen Lehrperson<br />
<strong>und</strong> Schulk<strong>in</strong>d spr<strong>in</strong>gen könne, wenn Tradition,<br />
Wissen <strong>und</strong> das unterbewusst wirkende<br />
Charisma kunstvoll zusammenkämen.<br />
Mart<strong>in</strong> Schäfer zeigte anhand der vier Buchstaben<br />
W E R T auf, was es braucht, damit e<strong>in</strong>e<br />
Lehrperson wertvoll wird. Zuerst müsse der<br />
Wunsch vorhanden se<strong>in</strong>, überhaupt den Lehrberuf<br />
zu ergreifen. Dann folge das Erlernen des<br />
Berufes, das F<strong>in</strong>den der Rolle <strong>und</strong> schliesslich<br />
die Tätigkeit selbst. Schäfer zeigte sich überzeugt,<br />
dass der Wert e<strong>in</strong>er Lehrperson <strong>in</strong> ihrer<br />
Wirksamkeit liege <strong>und</strong> diese im Verlaufe der<br />
Zeit gesteigert werden könne.<br />
Der Bildungsökonom Stefan Wolter zeigte auf,<br />
wie Löhne (z. B. jene der Lehrpersonen), die<br />
nicht durch den Marktwert bestimmt werden,<br />
festgelegt werden. «Gute Lehrpersonen werden<br />
nicht wegen des Lohns <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> oder <strong>Lehrer</strong><br />
– aber bei e<strong>in</strong>em schlechten Lohn werden<br />
(zu) viele nicht <strong>Lehrer</strong>», sagte Wolter.<br />
Auf www.lebe.ch f<strong>in</strong>den Sie die Referate <strong>und</strong> Präsentationen<br />
vom <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>. Den Vortrag von <strong>Bänz</strong><br />
<strong>Friedli</strong> können Sie ebenso nachhören wie das Interview<br />
mit Erziehungsdirektor Bernhard Pulver.<br />
Tobias Blatter,<br />
Klassenlehrer 9. Klasse Real<br />
<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> hat mir gut gefallen.<br />
Genial, wie er wechseln<br />
kann zwischen Humor<br />
<strong>und</strong> sachlicher Ause<strong>in</strong>andersetzung.<br />
Wertschätzung<br />
bekomme ich im<br />
Alltag als <strong>Lehrer</strong> e<strong>in</strong>erseits<br />
von den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schülern, aber auch von<br />
den Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen. Ich freue mich<br />
jeweils, wenn mir jemand e<strong>in</strong>en Merci-Zettel<br />
aufs Pult legt, nachdem ich geholfen habe. Von<br />
Erziehungsdirektor Bernhard Pulver erwarte<br />
ich, dass er auf die Lohnsituation <strong>und</strong> den <strong>Lehrer</strong>mangel<br />
e<strong>in</strong>geht.<br />
Mart<strong>in</strong> Egli,<br />
Mittelstufe<br />
<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> hat mich überrascht<br />
<strong>und</strong> richtig fasz<strong>in</strong>iert.<br />
Er konnte die Leute<br />
packen. Mit dem Vortrag<br />
von Graziella Contratto<br />
hatte ich eher Mühe. Die<br />
Ansprüche an die Lehrpersonen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren stark gestiegen.<br />
Wertschätzung, etwa von den Eltern, gibt es<br />
schon manchmal, aber eher selten. Natürlich<br />
freue ich mich, wenn jemand me<strong>in</strong>e Arbeit gut<br />
f<strong>in</strong>det. Erziehungsdirektor Pulver ist <strong>in</strong> der<br />
Rolle des Arbeitgebers, der zum Teil ausbaden<br />
muss, was se<strong>in</strong> Vorgänger angerichtet hat. Ich<br />
erwarte von ihm, dass er die Situation <strong>in</strong> der<br />
Schule beruhigt. Mir ist aber auch klar, dass man<br />
das Rad nicht zurückdrehen kann.<br />
Stefan Zurflüh,<br />
<strong>Lehrer</strong> an e<strong>in</strong>er 5. Klasse<br />
Ich erlebe Wertschätzung<br />
durch die K<strong>in</strong>der, ihre<br />
leuchtenden Augen oder<br />
ihr Lachen spornt mich an.<br />
Auch die Eltern der K<strong>in</strong>der<br />
danken immer wieder für<br />
die Arbeit, <strong>und</strong> auch von<br />
den Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen<br />
spüre ich viel Wertschätzung.<br />
Was erwarte ich von Herrn Pulver?<br />
Früher war ich Klassenlehrer, jetzt nur noch<br />
Teilpensenlehrer, was mich extrem entlastet. Ich<br />
f<strong>in</strong>de es krass, dass man als Klassenlehrer nur<br />
e<strong>in</strong>e Lektion entlastet wird. Hier sollte Pulver<br />
handeln.<br />
Tania Esp<strong>in</strong>oza-Haller,<br />
Schul<strong>in</strong>pektor<strong>in</strong><br />
Mir hat die Leichtigkeit<br />
von <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> gefallen<br />
<strong>und</strong> dass er betont hat, wie<br />
wichtig es sei, dass Lehrpersonen<br />
mit Freude unterrichten,<br />
die K<strong>in</strong>der gernhaben<br />
<strong>und</strong> die Beziehungen<br />
stimmen. Ich denke, es gibt<br />
verschiedene Formen, wie<br />
man dirigieren <strong>und</strong> unterrichten kann. Graziella<br />
Contratto hat diese gut aufgezeigt. Entscheiden,<br />
präsent se<strong>in</strong>, den Überblick für das Ganze behalten<br />
– das f<strong>in</strong>de ich sehr wichtig, gerade auch<br />
im Lehrberuf. Als Schul<strong>in</strong>spektor<strong>in</strong> erlebe ich<br />
Wertschätzung <strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit den<br />
Behörden, den Schulleiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schulleitern<br />
sowie auch mit den Lehrpersonen <strong>und</strong> den<br />
Eltern.<br />
Felix Br<strong>in</strong>er,<br />
Musiklehrer an der Oberstufe<br />
Ich b<strong>in</strong> am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>,<br />
um Network<strong>in</strong>g für e<strong>in</strong><br />
neues Lehrmittel zu machen.<br />
Ich erlebe sehr viel<br />
Wertschätzung von K<strong>in</strong>dern<br />
<strong>und</strong> Eltern – da ist<br />
es sicher e<strong>in</strong> Vorteil, dass<br />
ich Musik lehrer <strong>und</strong> nicht<br />
Klassenlehrer b<strong>in</strong>. So habe<br />
ich weniger mit Problemen zu kämpfen. Ich b<strong>in</strong><br />
überzeugt, dass die meisten K<strong>in</strong>der gerne <strong>in</strong> den<br />
Musikunterricht kommen, <strong>und</strong> ich schätze dies<br />
auch. Sehr viel Wertschätzung bekomme ich,<br />
wenn ich Konzerte organisiere. Herr Pulver<br />
wird ja fast <strong>in</strong> jeder zweiten «berner schule»<br />
<strong>in</strong>terviewt. Ich nehme nicht an, dass ich da etwas<br />
völlig Neues hören werde.<br />
Sel<strong>in</strong>a Fiechter,<br />
Mittelstufe<br />
Bis zur Pause war der<br />
<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> sehr kurzweilig.<br />
<strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong> <strong>und</strong> auch die<br />
humoristischen Auftritte<br />
von FaberhaftGuth wie<br />
auch den Vortrag der Dirigent<strong>in</strong><br />
Graziella Contratto<br />
fand ich sehr spannend. Ich<br />
erwarte von Erziehungsdirektor<br />
Pulver, dass er auf die Forderungen des<br />
<strong>LEBE</strong>-Präsidenten e<strong>in</strong>geht. Der Szenenapplaus<br />
für Mart<strong>in</strong> Gatti zeigte, dass se<strong>in</strong> Referat die<br />
Leute berührt hat.<br />
Die Umfrage fand am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> am Mittag<br />
statt.<br />
Interviews <strong>und</strong> Fotos Claudia Baumberger
10 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 11<br />
<strong>LEBE</strong>-TAG IN BILDERN<br />
1<br />
3<br />
5 6<br />
4<br />
2<br />
«Welchen Wert hat Ihre Wertschätzung?» Dies war e<strong>in</strong>e der Fragen an die Adresse von Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Interviewt wurde er von Gérald<strong>in</strong>e Eicher (Radio DRS) <strong>und</strong> Michael Gerber (<strong>LEBE</strong>). Am Vormittag hatte der PHBern-Rektor Mart<strong>in</strong> Schäfer (1) über den Wert von Lehrpersonen referiert. Der Uni-Professor Stefan Wolter<br />
stellte den ökonomischen Wert der Lehrpersonen dar (2). Die Dirigent<strong>in</strong> Graziella Contratto zeigte, dass es zwischen dem Führen e<strong>in</strong>es Orchesters <strong>und</strong> der Situation <strong>in</strong> der Schulstube Parallelen gibt (3). Das Duo FaberhaftGuth führte durch den <strong>Tag</strong> <strong>und</strong> war fabelhaft komisch (4). <strong>LEBE</strong>-Präsident Mart<strong>in</strong> Gatti feuerte gewerkschaftlich e<strong>in</strong> (5),<br />
<strong>und</strong> <strong>Bänz</strong> <strong>Friedli</strong>, der Hausmann der Nation, zeigte gleich zu Beg<strong>in</strong>n des Anlasses auf, wie schwierig es heute ist, e<strong>in</strong> «Elternteil» zu se<strong>in</strong>. Bilder Claudia Baumberger
12 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 13<br />
INTERVIEW ZUM <strong>LEBE</strong>-TAG<br />
Frau Sommer, geht es den <strong>Lehrer</strong>n zu gut?<br />
Am <strong>Tag</strong> nach dem <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Donnergrollen durch die bernischen <strong>Lehrer</strong> zimmer.<br />
Anstatt über die Referate <strong>und</strong> das Interview mit dem Erziehungsdirektor zu berichten,<br />
stellte die BZ-Journalist<strong>in</strong> Andrea Sommer die Lehrpersonen <strong>in</strong> corpore <strong>in</strong> die Jammerecke.<br />
Gr<strong>und</strong> genug, die Redaktor<strong>in</strong> zum Interview mit der «berner schule» zu bitten.<br />
Frau Sommer, wie würden Sie auf die<br />
Schlagzeile «Journalisten jammern<br />
wie die Bauern» reagieren?<br />
Andrea Sommer: Ich würde den Artikel lesen,<br />
mich allenfalls darüber aufregen, <strong>und</strong> ich würde<br />
sicher über den Inhalt des Artikels nachdenken.<br />
Wollten Sie mit Ihrem Artikel «<strong>Lehrer</strong><br />
jammern wie e<strong>in</strong>st die Bauern» Emotionen<br />
auslösen?<br />
Ne<strong>in</strong>, eher Diskussionen. Es ist me<strong>in</strong>e Aufgabe<br />
als Journalist<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>erseits Realitäten abzubilden<br />
<strong>und</strong> auf der anderen Seite auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur<br />
Diskussion zu leisten.<br />
Waren Sie überrascht von den empörten<br />
Reaktionen auf Ihren Artikel?<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Warum s<strong>in</strong>d Sie nicht <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> geworden?<br />
Diese Frage hat sich mir nie gestellt. Ich g<strong>in</strong>g nie<br />
gerne zu Schule. Erst später habe ich gemerkt,<br />
wie wertvoll die Schule eigentlich ist.<br />
Ihr Artikel hat sehr viele Lehrpersonen getroffen.<br />
In den letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren<br />
hat sich <strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung der<br />
Lehrpersonen e<strong>in</strong>iges geändert. Ihre Arbeit<br />
wird wieder vermehrt als wichtig anerkannt<br />
<strong>und</strong> gilt als anspruchsvoll. Ihr Artikel war<br />
nun für viele e<strong>in</strong>e Art Rückfall, wie e<strong>in</strong> Fieberschub<br />
nach e<strong>in</strong>er Grippe, die man glaubte,<br />
auskuriert zu haben. Wollten Sie die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> kränken?<br />
Natürlich nicht. Wie gesagt, es g<strong>in</strong>g mir darum,<br />
e<strong>in</strong>en Diskussionsbeitrag zu leisten. Me<strong>in</strong>e Redaktionskollegen<br />
<strong>und</strong> ich, wir haben auch privat<br />
Kontakt zu <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>n. Dabei<br />
fällt uns auf, dass sich viele am Jammern ihrer<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen stören. E<strong>in</strong>er sagte:<br />
«Das Gejammer im Kollegium geht mir auf die<br />
Nerven <strong>und</strong> zieht mich runter. Dabei habe ich<br />
so e<strong>in</strong>en tollen Job, b<strong>in</strong> der Fachmann fürs Lernen.<br />
Den Kanton brauche ich nur, wenn ich nicht<br />
mehr weiterweiss. Sonst b<strong>in</strong> ich sehr frei <strong>und</strong><br />
führe quasi selbständig e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Unternehmen.<br />
Ich mag mir die Freude am Beruf nicht dauernd<br />
durch die anderen vermiesen lassen.» Andere<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> fürchten um ihren Ruf,<br />
weil dauernd nur gejammert wird. Natürlich gibt<br />
es D<strong>in</strong>ge, die verbessert werden müssen. Offenbar<br />
möchten aber viele <strong>Lehrer</strong> nicht mehr nur<br />
als Jammerer wahrgenommen werden. Deshalb<br />
<strong>in</strong>teressierte uns, was <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><br />
zu ihrem Jammer-Image sagen. Und mit dieser<br />
Frage g<strong>in</strong>g ich an den <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>. Übrigens habe<br />
ich vorgängig im Medienarchiv recherchiert <strong>und</strong><br />
festgestellt: Wenn <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> den Medien auftauchen,<br />
dann fast immer, weil sie unzufrieden s<strong>in</strong>d<br />
<strong>und</strong> für etwas kämpfen. Ich will allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
behaupten, dass es im Lehrberuf ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten<br />
gibt.<br />
Andrea Sommers Artikel über den <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> war am<br />
26. Mai Gesprächsthema <strong>in</strong> vielen <strong>Lehrer</strong>zimmern.<br />
<br />
Bilder Fabian Kramer<br />
Die Medien funktionieren doch gerade so,<br />
dass sie vor allem an den negativen News <strong>in</strong>teressiert<br />
s<strong>in</strong>d. Warum haben Sie nicht e<strong>in</strong>fach<br />
e<strong>in</strong>e Reportage über e<strong>in</strong>e glückliche <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong><br />
gemacht, um die andere Seite zu<br />
zeigen?<br />
Ich befragte am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> spontan e<strong>in</strong>ige <strong>Lehrer</strong><br />
zu ihrem Image <strong>und</strong> dazu, was am Lehrberuf gut<br />
sei. Dabei habe ich festgestellt, dass viele gar nicht<br />
auf diese Fragen e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>gen, sondern nur das Negative<br />
hervorkehrten. Wenn ich mich streng an<br />
e<strong>in</strong> Konzept gehalten hätte, dann wäre der Artikel<br />
aus Ihrer Sicht wohl noch negativer ausgefallen.<br />
Ich habe aber etliche Male nachgehakt, sodass ich<br />
e<strong>in</strong>ige <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> mit den Aussagen<br />
zitieren konnte, dass ihnen ihr Beruf Spass mache.<br />
Wann können Ihre Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser e<strong>in</strong>e<br />
Reportage über e<strong>in</strong>e zufriedene <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
der BZ lesen?<br />
Ich kann mir das durchaus vorstellen. Wir berichten<br />
im Übrigen ständig <strong>und</strong> <strong>in</strong>tensiv über<br />
die Volksschule. Beispielsweise haben wir die<br />
Abstimmung <strong>in</strong> der Stadt Bern über die Vielfalt<br />
der Schulmodelle eng begleitet <strong>und</strong> uns als<br />
Zeitung für deren Erhalt ausgesprochen. Me<strong>in</strong>e<br />
Kollegen <strong>und</strong> ich waren schon oft <strong>in</strong> Schulen,<br />
haben vor Ort recherchiert.<br />
Ich habe den E<strong>in</strong>druck, dass Sie an den<br />
<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> g<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> den Jammer-Artikel<br />
schon fixfertig im Kopf hatten.<br />
Das stimmt nicht. Ich hatte e<strong>in</strong>e Idee, stellte<br />
Fragen <strong>und</strong> bekam Antworten.<br />
Was hätte es am <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> gebraucht, damit<br />
Sie positiv über den Anlass berichtet hätten?<br />
Andere Gesprächspartner. Zudem habe ich ja<br />
auch über <strong>Lehrer</strong> geschrieben, die Freude am<br />
Beruf haben.<br />
Aber der Titel ist klar negativ: «Jammern wie<br />
e<strong>in</strong>st die Bauern». Das ist e<strong>in</strong> Hammer, <strong>und</strong><br />
als Hammerschlag ist der Artikel auch bei den<br />
Lehrpersonen angekommen. Nochmals, was<br />
hätte es gebraucht, damit Sie Ihre These von<br />
den andauernd jammernden <strong>Lehrer</strong>n revidiert<br />
hätten?<br />
Nochmals: Ich hatte Fragen <strong>und</strong> habe geschrieben,<br />
wie es war.<br />
Jammern die <strong>Lehrer</strong>, weil sie e<strong>in</strong>en Berufsverband<br />
haben, der jammert, oder jammert<br />
der Berufsverband, weil die <strong>Lehrer</strong> von Natur<br />
aus «Jammeri» s<strong>in</strong>d?<br />
In me<strong>in</strong>em Artikel g<strong>in</strong>g es nicht um den Verband.<br />
Die Frage nach dem Ursprung kann ich<br />
so nicht beantworten. Möglich, dass es mit dem<br />
Verband zu tun hat, dass man die <strong>Lehrer</strong> als<br />
Jammerer wahrnimmt. Wenn Sie so fragen,<br />
dann muss ich sagen: E<strong>in</strong> Berufsverband soll<br />
sich für se<strong>in</strong>e Leute e<strong>in</strong>setzen. Wie er das tut,<br />
ist se<strong>in</strong>e Sache.<br />
Sie könnten ja e<strong>in</strong> Streitgespräch unter verschiedenen<br />
Lehrpersonen durchführen <strong>und</strong> so<br />
die verschiedenen Facetten des Berufes aufzeigen.<br />
Nehmen Sie das auf?<br />
Ich nehme alles auf. Nur ist unser Platz beschränkt<br />
<strong>und</strong> es gibt auch noch andere Themen.<br />
Angenommen, Sie würden für <strong>LEBE</strong><br />
arbeiten. Wie würden Sie den Berufsverband<br />
öffentlich positionieren, um vom Jammer-<br />
Image wegzukommen?<br />
Ich würde es vielleicht nicht anders machen.<br />
Me<strong>in</strong>e Rolle ist jedoch jetzt e<strong>in</strong>e andere.<br />
Geht es den <strong>Lehrer</strong>n zu gut?<br />
Ne<strong>in</strong>, es geht ihnen nicht zu gut, aber es geht ihnen<br />
auch nicht so schlecht, wie man manchmal<br />
me<strong>in</strong>en könnte. So gibt es andere Branchen, die<br />
seit zehn Jahren ke<strong>in</strong>e Reallohnerhöhung hatten.<br />
Und wer sonst wo arbeitet, muss beispielsweise<br />
über Auffahrt e<strong>in</strong>en Ferientag nehmen,<br />
wenn er die Brücke machen will.<br />
In den letzten Jahren wurden die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
ganz klar verschlechtert. G<strong>in</strong>g es<br />
den Lehrpersonen vorher zu gut? Ist man im<br />
Volk neidisch <strong>und</strong> Sie nehmen als Journalist<strong>in</strong><br />
dieses Empf<strong>in</strong>den auf, so nach dem Motto,<br />
den <strong>Lehrer</strong>n g<strong>in</strong>g es lange zu gut <strong>und</strong> jetzt<br />
geht es ihnen endlich angemessen schlecht?<br />
E<strong>in</strong>e Diskussion wollte Sommer auslösen. Dies ist<br />
ihr gelungen.<br />
Ob es diesen Neid so gibt, weiss ich nicht. Das<br />
<strong>in</strong>teressiert mich auch nicht. Aber die Frage, ob<br />
es den <strong>Lehrer</strong>n früher zu gut g<strong>in</strong>g, könnte e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>teressanter Diskussionsansatz se<strong>in</strong>. Vielleicht<br />
lässt sich die Situation der <strong>Lehrer</strong> tatsächlich<br />
mit jener der Bauern vergleichen. Durch massive<br />
gesellschaftliche Veränderungen waren auch sie<br />
gezwungen, sich neu zu orientieren. Diejenigen,<br />
die es schafften umzudenken, können von der<br />
neuen Situation profitieren. Für mich s<strong>in</strong>d das<br />
spannende Fragen, über die es sich zu diskutieren<br />
lohnt.<br />
Man könnte auch die These aufstellen, dass<br />
<strong>LEBE</strong> politisch e<strong>in</strong> starker Akteur ist <strong>und</strong> es<br />
Ihnen darum g<strong>in</strong>g, diesen Berufsverband <strong>in</strong><br />
die Schranken zu weisen. Ist das auch e<strong>in</strong>e Intention<br />
der BZ?<br />
Das ist Blöds<strong>in</strong>n.<br />
Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wer<br />
eigentlich aus Ihrer Sicht durch das Jammern<br />
nervt, die <strong>Lehrer</strong> oder der Berufsverband?<br />
Mich nervt niemand.<br />
Geht es der BZ darum, den starken Berufsverband<br />
zurückzub<strong>in</strong>den?<br />
Wie kommen Sie darauf?<br />
Es könnte ja e<strong>in</strong> Zeichen von Stärke für<br />
<strong>LEBE</strong> se<strong>in</strong>, wenn die grösste Zeitung des<br />
Kantons den Verband mit fast 10 000 Mitgliedern<br />
zurückb<strong>in</strong>den will.<br />
Wir b<strong>in</strong>den niemanden zurück, sondern berichten<br />
über das Geschehen im Kanton Bern.<br />
Adrian Zurbriggen, der Nachrichtenchef der<br />
BZ, schrieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mail an e<strong>in</strong>en empörten<br />
Leser, die BZ habe mit dem Artikel e<strong>in</strong>fach<br />
e<strong>in</strong>e Polemik auslösen wollen, der man mit e<strong>in</strong>em<br />
Lachen hätte begegnen können. An welcher<br />
Stelle Ihres Artikels hätten die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> lachen sollen?<br />
Das müssen Sie Adrian Zurbriggen fragen.<br />
F<strong>in</strong>den Sie Ihren Artikel gut <strong>und</strong> würden Sie<br />
ihn wieder so schreiben?<br />
Ja, ich würde ihn wieder so schreiben.<br />
Besonders wütend hat gemacht, dass Sie den<br />
<strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>, für den <strong>LEBE</strong> viele sehr positive<br />
Rückmeldungen erhielt, nutzen, um die Lehrpersonen<br />
<strong>in</strong> den Dreck zu ziehen. Zudem<br />
bleibt Ihr Artikel mit den wenigen Statements<br />
völlig an der Oberfläche.<br />
Ich habe niemanden <strong>in</strong> den Dreck gezogen, sondern<br />
Fragen gestellt <strong>und</strong> geschrieben, was ich<br />
erlebt habe. Was die Tiefe angeht: Man kann bei<br />
jedem Thema immer noch tiefer gehen. Bildung<br />
ist bei der BZ e<strong>in</strong>es der Schwerpunktthemen,<br />
vor allem die Volksschule ist uns sehr wichtig.<br />
Wir s<strong>in</strong>d aber e<strong>in</strong>e <strong>Tag</strong>eszeitung, die sich auf<br />
die politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Aspekte<br />
konzentriert, <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Fachzeitschrift.<br />
Die BZ-Journalist<strong>in</strong> plant e<strong>in</strong>en Artikel zur Frage,<br />
wie die Zufriedenheit der Lehrpersonen verbessert<br />
werden könnte.<br />
Wie gehen Sie damit um, dass Sie nun für<br />
viele Lehrpersonen e<strong>in</strong> rotes Tuch s<strong>in</strong>d?<br />
Auf der beruflichen Ebene muss ich damit leben<br />
können, dass nicht alle Leute alle me<strong>in</strong>e Artikel<br />
toll f<strong>in</strong>den. Ich stelle mich der Diskussion, darum<br />
mache ich auch bei diesem Interview mit. Auf der<br />
persönlichen Ebene verletzt es mich manchmal<br />
schon, wenn man mir vorwirft, me<strong>in</strong> Artikel sei<br />
dümmlich, <strong>und</strong> ich dabei merke, dass man sich<br />
nicht wirklich mit dem Thema ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
will. Diesen Umgang mit Kritik f<strong>in</strong>de ich<br />
schwach. Vor allem, wenn er von Lehrpersonen<br />
kommt. Sie s<strong>in</strong>d es doch, die stets betonen, wie<br />
wichtig es ist, aus K<strong>in</strong>dern selbständig denkende,<br />
mündige <strong>und</strong> kritische Bürger zu formen.<br />
Was schreiben Sie als Nächstes über die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> im Kanton Bern?<br />
Ich plane e<strong>in</strong>en Artikel zur Frage, wie man bei<br />
den heutigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen die Zufriedenheit<br />
der <strong>Lehrer</strong> verbessern könnte.<br />
<br />
Interview Michael Gerber<br />
Auf www.lebe.ch unter dem Menüpunkt Aktuell<br />
f<strong>in</strong>den Sie den Artikel von Andrea Sommer <strong>und</strong><br />
weitere Medienberichte über die Arbeit von <strong>LEBE</strong>.
14 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
<strong>LEBE</strong> KONTAKT<br />
<strong>LEBE</strong>-TAG RÜCKBLICK<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 15<br />
SCHULLEITUNGSSERIE<br />
Geschäftsstelle<br />
Monbijoustrasse 36<br />
Postfach 7163<br />
3001 Bern<br />
Fax 031 326 47 48<br />
<strong>in</strong>fo@lebe.ch 031 326 47 47<br />
Kommunikation / berner schule<br />
Michael Gerber<br />
michael.gerber@lebe.ch 031 326 47 57<br />
Dankeschön, <strong>und</strong> wie weiter?<br />
E<strong>in</strong> grosses Dankeschön allen <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen, <strong>Lehrer</strong>n,<br />
Schulleitungen <strong>und</strong> Gästen, die am 25. Mai <strong>in</strong> der BEA-<br />
Halle waren. Danke auch für 1500 Rückmeldungen.<br />
Junge <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen wollen auf Vertrauen bauen<br />
Was erwarten junge Lehrpersonen von ihrer Schulleitung? Wie viel Freiheit brauchen sie? In welchen Fällen<br />
ist Unterstützung besonders wichtig? Die «berner schule» befragte vier <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen, die noch nicht<br />
25 s<strong>in</strong>d. Wichtig ist das gegenseitige Vertrauen <strong>und</strong> das Wissen, jederzeit fragen zu dürfen.<br />
Fabian Kramer (Layout <strong>und</strong> Grafik)<br />
fabian.kramer@lebe.ch 031 326 47 58<br />
Gewerkschaft<br />
Christoph Michel<br />
christoph.michel@lebe.ch 031 326 47 30<br />
Pädagogik<br />
Etienne Bütikofer<br />
etienne.buetikofer@lebe.ch 031 326 47 46<br />
Franziska Schwab («schulpraxis»)<br />
franziska.schwab@lebe.ch 031 326 47 45<br />
Weiterbildung<br />
Doris Hochheimer<br />
doris.hochheimer@lebe.ch 031 326 47 49<br />
Elisabeth Morasch<strong>in</strong>elli (Adm<strong>in</strong>istration)<br />
elisabeth.morasch<strong>in</strong>elli@lebe.ch 031 326 47 41<br />
Beratung<br />
Roland Amstutz<br />
roland.amstutz@lebe.ch 031 326 47 40<br />
Anne Studer<br />
anne.studer@lebe.ch 031 326 47 36<br />
Zentrale Dienste<br />
Franziska Zahnd (Leitung)<br />
franziska.zahnd@lebe.ch 031 326 47 50<br />
Saskia Habich-Lorenz (Sekretariat)<br />
saskia.habich@lebe.ch 031 326 47 42<br />
Iris K<strong>in</strong>fe (Sekretariat)<br />
iris.k<strong>in</strong>fe@lebe.ch 031 326 47 42<br />
Theres Schnegg (Sekretariat)<br />
theres.schnegg@lebe.ch 031 326 47 43<br />
Susann Gehrig (Mitgliederverwaltung)<br />
susann.gehrig@lebe.ch 031 326 47 51<br />
Verena Schlüchter (Buchhaltung)<br />
verena.schluechter@lebe.ch 031 326 47 52<br />
Blendi Bajraktari (Lernender)<br />
blendi.bajraktari@lebe.ch 031 326 47 59<br />
Präsident<br />
Mart<strong>in</strong> Gatti<br />
Hohlestrasse 28<br />
3123 Belp<br />
mart<strong>in</strong>.gatti@lebe.ch 031 819 22 52<br />
Vizepräsident<br />
Bruno Rupp<br />
Parkstrasse 7<br />
3014 Bern<br />
bruno.rupp@lebe.ch 079 340 90 65<br />
Danke auch für die 874 Bemerkungen,<br />
die Sie den Rückmeldungen beigefügt<br />
haben. Hier e<strong>in</strong>ige Orig<strong>in</strong>alzitate:<br />
Doris Hochheimer<br />
• «Danke für den gelungenen <strong>Tag</strong>, der mich<br />
e<strong>in</strong>mal mehr motiviert, <strong>in</strong> diesem Beruf zu<br />
bleiben.»<br />
• «Merci! Es war me<strong>in</strong> erster ‹Massenanlass› –<br />
<strong>und</strong> ich werde wiederkommen.»<br />
• «Es tut immer wieder gut, die Kraft<br />
von mehreren tausend <strong>Lehrer</strong>n<br />
zu spüren.»<br />
• «Die Schule war heute<br />
weit weg, ich habe den<br />
<strong>Tag</strong> sehr genossen!»<br />
• «Das Programm war<br />
sehr abwechslungsreich,<br />
e<strong>in</strong>e spannende<br />
Mischung:<br />
humorvoll, ernsthaft,<br />
aber nicht<br />
moralisierend <strong>und</strong><br />
jammernd, spritzig,<br />
bee<strong>in</strong>druckend, berührend<br />
…»<br />
Was wir beibehalten werden<br />
Wir werden auch <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> der Halle ke<strong>in</strong>e<br />
Verpflegungsmöglichkeiten anbieten <strong>und</strong> den<br />
Ausstellern ke<strong>in</strong>e Plätze zur Verfügung stellen.<br />
Wir werden auch 2013 die Kantonalbank Bern<br />
bitten, uns m<strong>in</strong>destens 3000 Äpfel zu sponsern.<br />
Gut geklappt hat auch die Zusammenarbeit mit<br />
Bernmobil.<br />
Woran wir arbeiten werden<br />
Am häufigsten wurden die fehlenden Sitzplätze<br />
beanstandet. Wir verstehen den Ärger<br />
<strong>und</strong> kennen das Problem der fehlenden Sitzgelegenheiten<br />
<strong>in</strong> der BEA-Halle, haben aber<br />
bis anh<strong>in</strong> noch ke<strong>in</strong>e befriedigende Lösung<br />
gef<strong>und</strong>en.<br />
Aus feuerpolizeilichen Gründen ist es uns nicht<br />
gestattet, mehr als knapp 4000 Sitzgelegenheiten<br />
zur Verfügung zu stellen. <strong>LEBE</strong> hat grössere<br />
Räumlichkeiten gesucht <strong>und</strong> geprüft (Zelt,<br />
grössere Halle, Wankdorf-Stadion etc.), musste<br />
aber leider feststellen, dass es ke<strong>in</strong>e alternativen<br />
Möglichkeiten gibt. Entweder s<strong>in</strong>d die Räumlichkeiten<br />
zu kle<strong>in</strong>, oder die Kosten übersteigen<br />
<strong>in</strong> hohem Masse unsere Möglichkeiten. Vielleicht<br />
könnten wir das Platzproblem lösen, wenn<br />
wir E<strong>in</strong>tritt für den <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong> verlangen oder<br />
wenn wir nur <strong>LEBE</strong>-Mitgliedern den Zutritt<br />
gewähren? Wir suchen weiterh<strong>in</strong> nach kreativen<br />
Lösungen.<br />
Die Bildübertragung hat bei e<strong>in</strong>igen <strong>LEBE</strong>-<br />
<strong>Tag</strong>-Teilnehmenden zu Kritik Anlass gegeben.<br />
Es wurde der Wunsch geäussert, auf beiden<br />
Bildschirmen dasselbe Bild zu projizieren.<br />
Hier ergibt sich für uns e<strong>in</strong><br />
Dilemma, wenn die Referierenden<br />
Folien zeigen<br />
wollen. Zeigen wir<br />
die Folien auf beiden<br />
Bildschirmen, können<br />
wir die referierende<br />
Person nicht zeigen.<br />
Wir werden uns für<br />
die Zukunft überlegen,<br />
ob wir den Referenten<br />
die Vorgabe<br />
machen ohne Folien<br />
zu referieren, oder ob<br />
die Firma, welche die<br />
Die Ergebnisse der Onl<strong>in</strong>e-Rückmeldungen (Gesamte<strong>in</strong>druck)<br />
40% Ausgezeichnet 56% Gut 3% Ausreichend, zufriedenstellend 1% Ungenügend<br />
Technik e<strong>in</strong>richtet, mehr Bildschirme aufhängen<br />
soll. Das wiederum würde jedoch für<br />
<strong>LEBE</strong> Mehrkosten verursachen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Kritikpunkt waren die langen<br />
Warteschlangen bei den Damentoiletten. E<strong>in</strong><br />
bei allen Grossanlässen (<strong>und</strong> nicht nur dort) bekanntes<br />
Thema. Auch dieses Problem ist jedoch<br />
nur mit Mehrkosten (Mobitoi oder ToiToi) zu<br />
lösen.<br />
Dass es leider zu wenig Kaffeestationen gab, war<br />
e<strong>in</strong>e Fehlplanung des Cater<strong>in</strong>gs, welches wir mit<br />
der Aufgabe betraut haben. Wir werden uns<br />
für 2013 darum bemühen, der Cater<strong>in</strong>gfirma<br />
verb<strong>in</strong>dlichere Vorgaben zu machen.<br />
Zusammenfassend schauen wir mit Freude <strong>und</strong><br />
Stolz auf e<strong>in</strong>en sehr erfolgreichen <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong><br />
zurück. Die nötigen Verbesserungen s<strong>in</strong>d zum<br />
Teil mit massiven Mehrkosten verb<strong>und</strong>en. Hier<br />
gilt es abzuwägen, was wir uns tatsächlich leisten<br />
können <strong>und</strong> wo wir Kompromisse machen<br />
müssen.<br />
Die Autor<strong>in</strong> war Projektleiter<strong>in</strong><br />
des <strong>LEBE</strong>-<strong>Tag</strong>es <strong>2011</strong><br />
«<br />
Für mich ist es ganz entscheidend, dass<br />
ich die Gewissheit <strong>und</strong> die Sicherheit<br />
habe, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heiklen Situation von<br />
Michael Gerber<br />
me<strong>in</strong>er Schulleiter<strong>in</strong> unterstützt zu werden.»<br />
Dies ist die wichtigste Erwartung, die Rahel<br />
Schläfli an die Adresse ihrer Schulleiter<strong>in</strong> hat.<br />
Schläfli unterrichtet <strong>in</strong> Aeschi bei Spiez <strong>und</strong><br />
kann auf drei Jahre Berufserfahrung zurückblicken,<br />
<strong>in</strong> denen sie drei verschiedene Schulleitungen<br />
hatte. Die junge <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> unterrichtet<br />
abwechselnd e<strong>in</strong>e 5. <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e 6. Klasse <strong>und</strong> ist<br />
im Zusammenhang mit den Übertritten <strong>und</strong><br />
heiklen E<strong>in</strong>igungsgesprächen dankbar, dass es<br />
e<strong>in</strong>e Instanz gibt, die ihr den Rücken stärkt <strong>und</strong><br />
viel Vertrauen hat. Zudem erwartet sie, dass die<br />
Schulleitung den Überblick über das Gesamtgeschehen<br />
an der Schule hat <strong>und</strong> die Lehrpersonen<br />
entlastet.<br />
Sehr ähnlich argumentiert auch die 22-jährige<br />
Lea Kaufmann, die <strong>in</strong> Mürren unterrichtet: «Ich<br />
erwarte von me<strong>in</strong>er Schulleitung, dass sie mich<br />
dort unterstützt, wo ich Hilfe brauche. Falls <strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong>er Klasse oder mit Eltern Schwierigkeiten<br />
auftauchen, erwarte ich, dass man mich stützt<br />
<strong>und</strong> zu 100 Prozent h<strong>in</strong>ter mir steht. E<strong>in</strong>e Schulleitung<br />
soll von me<strong>in</strong>er Arbeit überzeugt se<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> mir vertrauen.<br />
Rahel Schläfli ergänzt, dass sie natürlich auch<br />
bereit sei, Kritik von der Schulleitung entgegenzunehmen.<br />
Wenn ihr e<strong>in</strong> grober Fehler unterliefe,<br />
hätte sie auch Verständnis, wenn die<br />
Schulleitung für die Eltern Partei ergreifen<br />
würde.<br />
Damaris Zurbriggen, die im oberaargauischen<br />
Grasswil unterrichtet, erwartet von der Schulleitung<br />
Unterstützung <strong>und</strong> Ermutigung im<br />
Schulalltag, konstruktive Kritik <strong>und</strong> Lob.<br />
Welche Unterstützung braucht es?<br />
Was erwarten junge Lehrpersonen von ihrer Schulleitung?<br />
Vor allem Vertrauen <strong>und</strong> Unterstützung <strong>in</strong><br />
heiklen Situationen.<br />
Natürlich stellt sich auch die Frage, welche Hilfe<br />
die jungen <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen von ihren Schulleitungen<br />
konkret bereits erfahren haben. Neben der<br />
Unterstützung <strong>in</strong> heiklen Situationen geht es<br />
auch darum, e<strong>in</strong>e Ansprechperson zur Seite zu<br />
haben, die jederzeit <strong>und</strong> ohne schlechtes Gewissen<br />
angefragt werden kann. Für Lea Kaufmann<br />
s<strong>in</strong>d dabei das Telefon <strong>und</strong> die E-Mail-Verb<strong>in</strong>dung<br />
von Mürren nach Stechelberg wichtig. Der<br />
Schulleiter arbeitet unten im Tal <strong>und</strong> ist darum<br />
nur selten vor Ort.<br />
Zu viel Kontrolle <strong>und</strong> mangelnder Handlungsspielraum<br />
dürften nicht das Problem von Kaufmann<br />
se<strong>in</strong>: «Bis jetzt durfte ich unglaublich frei<br />
agieren. Der Schulleiter hat bisher nie e<strong>in</strong>gegriffen<br />
oder mich mit se<strong>in</strong>en Ideen <strong>und</strong> Handlungen<br />
e<strong>in</strong>geschränkt.» Auch Rahel Schläfli fühlt<br />
sich nicht beh<strong>in</strong>dert: «Wir haben e<strong>in</strong>e sehr gute<br />
Schulleiter<strong>in</strong> <strong>und</strong> ich fühle mich <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Art<br />
<strong>und</strong> Weise e<strong>in</strong>geschränkt.»<br />
Anders sieht es e<strong>in</strong>e gleichaltrige Kolleg<strong>in</strong>,<br />
die nicht namentlich genannt werden möchte:<br />
«Manchmal wage ich kaum, die Schulleitung zu<br />
fragen, da sie oft im Stress ist. Zeitweise fühle<br />
ich mich auch zu stark kontrolliert. Zudem sollten<br />
Lob <strong>und</strong> Kritik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Verhältnis<br />
zue<strong>in</strong>ander stehen.»<br />
Berufse<strong>in</strong>führung ist sehr wichtig<br />
Bei den befragten jungen <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
<strong>Lehrer</strong>n ist die Berufse<strong>in</strong>führungsphase noch<br />
nicht abgeschlossen oder liegt nicht lange zurück.<br />
Rahel Schläfli hat ihre Berufslaufbahn<br />
vor drei Jahren <strong>in</strong> Aeschi begonnen. Um <strong>in</strong><br />
den ersten Monaten über die R<strong>und</strong>en zu kommen,<br />
baute sie sich e<strong>in</strong> privates Unterstützungsnetz<br />
auf. Idealerweise würde die Schule<br />
aber e<strong>in</strong> Mentorat zur Verfügung stellen, also<br />
e<strong>in</strong>e Person aus dem Kollegium, die unterstützend<br />
hilft, <strong>und</strong> dies mit grosser Motivation<br />
<strong>und</strong> Herzblut. «Es ist besser, wenn diese Aufgabe<br />
nicht von der Schulleitung übernommen<br />
wird», ist Rahel Schläfli überzeugt. So bleibe<br />
diese als unabhängige, übergeordnete Instanz<br />
erhalten.<br />
Wurden Sie <strong>in</strong> der Berufse<strong>in</strong>führungsphase genügend<br />
unterstützt? Diese Frage wird von drei<br />
der vier Befragten bejaht. E<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> me<strong>in</strong>t<br />
aber kritisch: «Ne<strong>in</strong>! Ich hätte mir gerne etwas<br />
mehr Unterstützung gewünscht, was aber nicht<br />
heisst, dass diese nur von der Schulleitung kommen<br />
müsste. Was das Unterrichten, den Umgang<br />
mit Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern angeht,<br />
<strong>und</strong> die fächerspezifischen D<strong>in</strong>ge, davon haben<br />
wir an der PH viel gehört <strong>und</strong> gelernt. Damit<br />
hatte ich ke<strong>in</strong>e Probleme. Die Probleme lagen<br />
<strong>und</strong> liegen bei mir im Bereich des Organisatorischen.»<br />
Die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> liefert auch Beispiele:<br />
• E<strong>in</strong>e Unfallmeldung ausfüllen. Ich wusste<br />
nicht, dass <strong>und</strong> wie ich das machen musste,<br />
suchte also zuerst selbst im Internet.<br />
• Wie füllt man e<strong>in</strong> Stellvertretungsformular<br />
aus, wenn man im Spital liegt?<br />
• Die Informationen zum Lohn habe ich mir bei<br />
<strong>LEBE</strong> geholt. Ich hatte vorher ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
• Unterrichtsdokumentationen. Ich wusste<br />
nicht, was ich schreiben musste.<br />
• E<strong>in</strong>e Mutter möchte ihr K<strong>in</strong>d abklären lassen.<br />
Was muss ich tun?<br />
• Welche Term<strong>in</strong>e muss ich e<strong>in</strong>halten? (Notenschluss<br />
/ Elternabende / Elterngespräche /<br />
Kündigungen / St<strong>und</strong>enpläne für das neue<br />
Schuljahr / Übertrittsentscheide)<br />
• Materialbestellungen / Wer bezahlt, wenn ich<br />
etwas für den Unterricht kaufe? Wie bekomme<br />
ich das Geld?<br />
«Als Neu-Lehrperson hat man genügend zu<br />
tun. Ich wünschte mir, dass ich <strong>in</strong> den organisatorischen<br />
D<strong>in</strong>gen von der Schulleitung unterstützt<br />
würde, ohne dass ich alles erfragen muss.<br />
Ich b<strong>in</strong> genügend ausgelastet mit dem Unterrichten<br />
an sich», <strong>in</strong>formiert die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> über<br />
ihre nicht e<strong>in</strong>fache Situation am Anfang ihres<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nenlebens. Dabei wird klar, dass die<br />
Schulleitung e<strong>in</strong>e sehr wichtige Aufgabe hat,<br />
aber auch die «Chemie» zwischen den beiden<br />
Seiten stimmen muss.
16 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
LOHNINITIATIVE<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 17<br />
NEUE SCHULPRAXIS<br />
AKTUELL<br />
Es droht die lange Bank<br />
Anstehende Sparprogramme verzögern unsere Anliegen<br />
<strong>LEBE</strong> hat sich zusammen mit den anderen Berufsverbänden zum Ziel gesetzt,<br />
die nötigen Unterschriften für die Lohn<strong>in</strong>itiative möglichst schnell beisammenzuhaben.<br />
Bereits s<strong>in</strong>d über 8000 Unterschriften auf der <strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle<br />
e<strong>in</strong>getroffen. Weitere Anstrengungen s<strong>in</strong>d aber nötig. Bitte schicken<br />
Sie die ausgefüllten Unterschriftenkarten bis Ende Juni zurück an <strong>LEBE</strong>.<br />
Der <strong>Aktion</strong>stag <strong>in</strong> den Kollegien zum<br />
Sammelauftakt zeigte Wirkung. Noch<br />
s<strong>in</strong>d wir aber nicht am Ziel. <strong>LEBE</strong> ist<br />
Christoph Michel<br />
der grösste bernische Berufsverband. Auch<br />
wenn wir das vorgesehene Kont<strong>in</strong>gent der Anzahl<br />
Unterschriften erreicht haben, gilt es nochmals<br />
zuzulegen. So kann gegenüber der Politik<br />
e<strong>in</strong>drücklich dargestellt werden, <strong>in</strong> welchem<br />
Personalbereich schnellstens Verbesserungen<br />
bei den Gehältern vorzunehmen s<strong>in</strong>d.<br />
Steuergeschenke s<strong>in</strong>d verheerend<br />
Wegen voreiliger <strong>und</strong> unnötiger Steuersenkungsaktionen<br />
der Grossratsmehrheit, E<strong>in</strong>nahmenausfall<br />
bei der Nationalbank, der Senkung<br />
der Motorfahrzeugsteuer <strong>und</strong> der Kostenentwicklung<br />
im Krankenkassenbereich wird der<br />
Kanton zum Sparen gezwungen. Auch wenn<br />
der Grosse Rat <strong>in</strong> der Novembersession <strong>2011</strong><br />
Vernunft beweist <strong>und</strong> bereit ist, die Schuldenbremse<br />
für e<strong>in</strong> Jahr auszuhebeln, ist klar, dass<br />
e<strong>in</strong> Sparpaket geschnürt wird, von dem auch<br />
Christoph Michel ist Leiter Gewerkschaft von <strong>LEBE</strong>.<br />
<br />
Bild zvg<br />
die Bildung betroffen ist. Statt endlich <strong>in</strong> die<br />
Bildung zu <strong>in</strong>vestieren, drohen weitere fatale<br />
Verteilungskämpfe zwischen verschiedenen bildungspolitisch<br />
berechtigten Anliegen. <strong>LEBE</strong><br />
warnt seit Jahren vor e<strong>in</strong>er solchen Entwicklung.<br />
Doch selbst wenn der Grosse Rat e<strong>in</strong>sichtig ist<br />
<strong>und</strong> die Lohnentwicklung nicht weiter kürzt,<br />
gerät die bernische Bildungsqualität weiter <strong>in</strong>s<br />
Wanken. Zunehmend steuert die Grossratsmehrheit<br />
auf den Bildungsbankrott zu.<br />
Neues Gesetz kommt frühestens 2014<br />
Bereits heute ist entschieden, dass die von Regierungspräsident<br />
Pulver <strong>in</strong> Aussicht gestellten<br />
erfreulichen Änderungen der Lohngesetzgebung<br />
statt 2013 frühestens 2014 umgesetzt werden. So,<br />
wie sich die F<strong>in</strong>anzsituation zur Zeit darstellt <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> welche f<strong>in</strong>anzpolitische Richtung gesteuert<br />
wird, ist zu befürchten, dass die letzth<strong>in</strong> wohlwollenden<br />
Äusserungen der grossrätlichen Mehrheit<br />
zu Lippenbekenntnissen verkommen. Unsere<br />
Lohnanliegen werden e<strong>in</strong>mal mehr auf die lange<br />
Bank geschoben. <strong>LEBE</strong> hat an der erfolgreichen<br />
K<strong>und</strong>gebung letzten November klargemacht,<br />
dass Verzögerungen nicht akzeptiert werden. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> wurde die Lohn<strong>in</strong>itiative lanciert.<br />
Sie soll jenen Politiker<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Politikern den<br />
Rücken stärken, die sich für unsere berechtigten<br />
Anliegen <strong>in</strong> der Regierung <strong>und</strong> im Parlament<br />
engagieren <strong>und</strong> gleichzeitig gewährleisten, dass<br />
dieses Thema auf dem politischen Parkett bleibt.<br />
Taten statt schöne Worte. Die Lohn<strong>in</strong>itiative soll<br />
dies absichern <strong>und</strong> den Weg für andere, genauso<br />
zentrale Forderungen bei den Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
ebnen.<br />
Die erfolgreiche Lancierung der Lohn<strong>in</strong>itiative<br />
ist wichtiger denn je. Die Sammlung geht weiter.<br />
Suchen Sie <strong>in</strong> Ihrem persönlichen Umfeld<br />
Personen, die diese Initiative ebenfalls noch<br />
unterzeichnen. Bisherige Rückmeldungen zeigen,<br />
dass unser Anliegen auf breites Verständnis<br />
stösst. Setzen wir e<strong>in</strong> machtvolles Zeichen<br />
für Bildungs<strong>in</strong>vestitionen <strong>und</strong> gegen e<strong>in</strong>en Bildungsbankrott.<br />
Beiliegende Unterschriftenkarte bitte vor den<br />
Sommerferien zurücksenden!<br />
<br />
Vielen Dank!<br />
Weniger Stress, mehr Kühe!<br />
Stellen Sie sich<br />
vor, Sie werden<br />
von e<strong>in</strong>em Fliegenschwarm<br />
belästigt.<br />
Wie reagieren Sie?<br />
Schliessen Sie die Augen<br />
<strong>und</strong> warten, bis<br />
Sie nicht mehr umschwärmt<br />
werden?<br />
Falls ja, dann s<strong>in</strong>d<br />
Haben Sie ke<strong>in</strong>e<br />
Ahnung von<br />
Schach, aber<br />
trotzdem Lust, das<br />
Spiel im Unterricht<br />
zu <strong>in</strong>tegrieren? Oder<br />
s<strong>in</strong>d Sie Schach-Liebhaber<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> möchten<br />
das Spiel auch den<br />
Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schülern bei- <strong>und</strong><br />
näherbr<strong>in</strong>gen? Planen<br />
Sie Schach <strong>in</strong><br />
Sie gelassen wie die Kuh auf dem Titelbild der<br />
neuen Ausgabe der «schulpraxis». Falls ne<strong>in</strong>,<br />
können Sie Gelassenheit allenfalls noch lernen.<br />
Tipps <strong>und</strong> Strategien f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> der beiliegenden<br />
«schulpraxis». Aber auch ganz kuhle Bilder.<br />
Wenn Sie nicht lesen mögen, mischen Sie sich<br />
unter die Kühe, legen Sie sich auf die Weide,<br />
käuen Sie wieder <strong>und</strong> lernen Sie Gelassenheit am<br />
Vorbild. Gut: Versichern Sie sich zuerst, ob der<br />
Muni schon im Stall ist.<br />
Sonderausgabe «schulpraxis» –<br />
Schach im Schulunterricht<br />
den Unterricht mit e<strong>in</strong>. Die Sonderausgabe der<br />
«schulpraxis» liefert Fachwissen, konkrete Umsetzungstipps<br />
<strong>und</strong> Kopiervorlagen für verschiedene<br />
Fächer, den fächerübergreifenden <strong>und</strong><br />
den <strong>in</strong>dividualisierenden Unterricht. Sie ist für<br />
Hochbegabte <strong>und</strong> alle anderen auch gedacht.<br />
Das Heft wird dem Schulhausversand vom August<br />
beiliegen <strong>und</strong> kann bei <strong>LEBE</strong> ab Mitte Juli<br />
für 6.45 Franken pro Exemplar bezogen werden<br />
(<strong>in</strong>kl. MwSt., plus Porto), 1–2 Exemplare nur gegen<br />
Vorauszahlung (PC 30-107-7). Zudem wird<br />
die Sonderausgabe Mitte August allen <strong>LEBE</strong>-<br />
Vertretungen zugeschickt.<br />
Er darf! Sie auch! Und ich?<br />
Der Weg zum<br />
Stimm- <strong>und</strong> Wahlrecht<br />
Die E<strong>in</strong>führung des Stimm- <strong>und</strong> Wahlrechts<br />
für Frauen feiert dieses Jahr das<br />
40-jährige Jubiläum. Aus diesem Anlass<br />
bietet die Pädagogische Hochschule Bern, <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsfachstellen<br />
von Kanton <strong>und</strong> Stadt Bern, der Frauenzentrale<br />
Bern <strong>und</strong> dem Vere<strong>in</strong> Frau <strong>und</strong> Politik,<br />
e<strong>in</strong>en Stadtr<strong>und</strong>gang für Schulklassen der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
I <strong>und</strong> II zum Thema Gleichstellung<br />
an.<br />
Der R<strong>und</strong>gang, welcher <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
beg<strong>in</strong>nt <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Gegenwart endet, wurde<br />
von Studierenden der PHBern gestaltet. Von der<br />
Reitschule zum Rathaus bis h<strong>in</strong> zum Bärenplatz<br />
haben sie Aspekte des Themas geschickt verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> so e<strong>in</strong>en stufengerechten Rück- <strong>und</strong><br />
Ausblick entstehen lassen. Die Jugendlichen sollen<br />
zum Denken <strong>und</strong> konkreten Handeln, wie<br />
etwa durch e<strong>in</strong>e Umfrage <strong>in</strong> der Bevölkerung,<br />
animiert werden. So erhalten sie e<strong>in</strong>en spannenden<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Geschichte des Kampfes um<br />
politische Gleichstellung.<br />
Dieser Exkurs <strong>in</strong> die nahe <strong>und</strong> doch aktuelle<br />
Vergangenheit steht allen <strong>in</strong>teressierten Klassen<br />
offen. Der R<strong>und</strong>gang wird von August bis Oktober<br />
<strong>2011</strong> angeboten, dauert r<strong>und</strong> 90 M<strong>in</strong>uten<br />
<strong>und</strong> wird von Studierenden der PHBern geleitet.<br />
Anmeldungen für den R<strong>und</strong>gang unter www.<br />
r<strong>und</strong>gangfrauenstimmrecht.ch<br />
pd<br />
INITIATIVE SALARIALE<br />
Progression des salaires remise<br />
aux calendes grecques ?<br />
Nos sollicitations prennent du retard à cause du programme<br />
de rigueur économique<br />
<strong>LEBE</strong> s’est fixé pour objectif avec les autres associations professionnelles<br />
de récolter le plus vite possible les signatures nécessaires pour<br />
l’<strong>in</strong>itiative salariale. Plus de 8000 signatures sont déjà arrivées au<br />
Bureau de <strong>LEBE</strong>. Mais il faut encore donner un coup de collier. Renvoyez<br />
les cartes de signatures remplies à <strong>LEBE</strong> jusqu’à f<strong>in</strong> ju<strong>in</strong>.<br />
La Journée d’action dans les collèges<br />
d’enseignants a été efficace. Mais nous<br />
n’avons pas encore atte<strong>in</strong>t notre but.<br />
Christoph Michel<br />
<strong>LEBE</strong> est la plus grande association professionnelle<br />
bernoise. Même si nous avons rempli<br />
notre cont<strong>in</strong>gent de signatures, il faut faire un<br />
effort supplémentaire. Nous devons expliquer<br />
clairement aux politiques dans quelle catégorie<br />
de gestion du personnel les améliorations salariales<br />
sont urgentes.<br />
Les cadeaux fiscaux sont dévastateurs<br />
Le canton est obligé d’économiser à cause des<br />
actions irréfléchies et <strong>in</strong>utiles de la majorité<br />
du Grand Conseil en matière de baisse des<br />
impôts, des pertes de recettes de la Banque<br />
nationale, de la baisse des impôts sur les véhicules<br />
et du développement des coûts dans le<br />
doma<strong>in</strong>e des caisses-maladie. Même si le Grand<br />
Conseil se montre raisonnable à la session de<br />
novembre <strong>2011</strong> et qu’il soit prêt à neutraliser<br />
le fre<strong>in</strong> aux dépenses pendant une année, il<br />
est clair que tout nouveau plan d’économies<br />
touchera aussi la formation. Au lieu d’<strong>in</strong>vestir<br />
enf<strong>in</strong> dans la formation, de graves conflits de<br />
répartition entre divers centres d’<strong>in</strong>térêt – tous<br />
justifiés – se profilent à l’horizon. Même si le<br />
Grand Conseil se montre compréhensif et que<br />
la trajectoire du développement salarial n’est<br />
pas <strong>in</strong>terrompue, la qualité de la formation dans<br />
le canton de Berne est très fragilisée. La majorité<br />
du Grand Conseil va droit à la banqueroute<br />
de la formation.<br />
Nouvelle loi au plus tôt en 2014<br />
La décision a déjà été prise de remettre à 2014<br />
au plus tôt (<strong>in</strong>itialement 2013) l’application des<br />
modifications salariales que le Président du gouvernement<br />
Pulver avait laissé entrevoir. La façon<br />
dont la situation f<strong>in</strong>ancière se présente actuellement<br />
et le cap suivi en matière de f<strong>in</strong>ances ; il est<br />
à cra<strong>in</strong>dre que les déclarations bienveillantes de<br />
la majorité des députés resteront sans suite. Nos<br />
requêtes en matière de salaire seront remises<br />
une fois de plus aux calendes grecques. <strong>LEBE</strong><br />
a signalé clairement à sa manifestation réussie<br />
de novembre dernier qu’elle n’accepterait pas<br />
de retards. C’est pourquoi elle a lancé l’<strong>in</strong>itiative<br />
salariale. <strong>LEBE</strong> doit renforcer la position<br />
des politiciennes et des politiciens siégeant au<br />
gouvernement et au parlement qui soutiennent<br />
ses revendications justifiées pour que ce thème<br />
ne soit pas balayé de la scène politique. Des<br />
actes plutôt que de belles paroles. L’<strong>in</strong>itiative<br />
populaire doit soutenir nos arguments et aplanir<br />
le chem<strong>in</strong> pour d’autres revendications importantes<br />
dans le doma<strong>in</strong>e des conditions d’emploi.<br />
La réussite du lancement de l’<strong>in</strong>itiative salariale<br />
est plus importante que jamais. La collecte de<br />
signatures cont<strong>in</strong>ue. Trouvez des personnes<br />
qui pourraient aussi signer. Les échos que nous<br />
avons reçus jusqu’à ma<strong>in</strong>tenant montrent que<br />
nous sommes sur la bonne voie. Réaffirmons<br />
notre soutien à la formation et non à sa banqueroute.<br />
En annexe la carte de signatures à renvoyer à<br />
<strong>LEBE</strong> avant les vacances d’été !<br />
Merci !
18 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 19<br />
<strong>LEBE</strong>-FINANZRATGEBER<br />
<strong>LEBE</strong>-RATGEBER<br />
Kapital oder Rente?<br />
E<strong>in</strong> Dauerbrenner <strong>in</strong> der Beratungspraxis des <strong>LEBE</strong>-F<strong>in</strong>anzplaners: Soll die Altersleistung der BLVK<br />
vollständig als Rente oder teilweise <strong>in</strong> Kapitalform bezogen werden? Die Antwort auf diese Frage<br />
ist so unterschiedlich wie die Ausgangslage <strong>und</strong> die Bedürfnisse der angehenden Pensionierten.<br />
Oliver Grob<br />
Nebst den objektiven, rechnerischen Kriterien<br />
ist bei dieser wichtigen Weichenstellung<br />
auch das «Bauchgefühl» sehr<br />
Oliver Grob<br />
wichtig. Menschen, die <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellen Belangen<br />
möglichst e<strong>in</strong>fache Lösungen suchen <strong>und</strong> sich<br />
nicht gerne mit Geldfragen beschäftigen, s<strong>in</strong>d<br />
tendenziell mit der Pensionskassenrente gut bedient.<br />
Wer die höchstmögliche lebenslängliche<br />
E<strong>in</strong>kommenssicherheit sucht ebenfalls. Bei der<br />
BLVK ist e<strong>in</strong> Teilkapitalbezug von maximal 50<br />
Prozent des Altersguthabens möglich, sofern die<br />
versicherte Person e<strong>in</strong> entsprechendes schriftliches<br />
Gesuch bis spätestens 1 Jahr vor dem festgelegten<br />
Rentenbeg<strong>in</strong>n stellt. Zudem können<br />
Mitglieder, welche über e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Sparkonto<br />
verfügen, entscheiden, ob sie dieses <strong>in</strong> Kapital-<br />
oder Rentenform beziehen möchten. Für<br />
den Kapitalbezug des <strong>in</strong>dividuellen Sparkontos<br />
muss ke<strong>in</strong>e Meldefrist e<strong>in</strong>gehalten werden. Wer<br />
den oben genannten Teil des BLVK-Altersguthabens<br />
gerne <strong>in</strong>nerhalb der Familie sichern möchte<br />
<strong>und</strong> sich daran stört, dass bei se<strong>in</strong>em Tod e<strong>in</strong><br />
Teil oder das ganze Kapital zugunsten der Pensionskasse<br />
verloren geht, ist tendenziell mit dem<br />
Kapitalbezug besser bedient. Und für all jene,<br />
die Unabhängigkeit <strong>und</strong> Planungsfreiraum oder<br />
Steuervorteile suchen, gilt dasselbe.<br />
Auch e<strong>in</strong>e Frage der Lebenserwartung<br />
Bild zvg<br />
Im E<strong>in</strong>zelfall gibt es auch etliche andere Aspekte,<br />
die den Ausschlag geben können. Versicherte mit<br />
Kapitalbezug: Gut zu wissen!<br />
BLVK-Anmeldefrist 1 Jahr vor Rentenbeg<strong>in</strong>n<br />
• Der Ehepartner muss beim Kapitalbezug e<strong>in</strong>verstanden se<strong>in</strong> <strong>und</strong> mitunterzeichnen<br />
• Teilpensionierung: Gestaffelter Bezug br<strong>in</strong>gt Steuervorteile<br />
• Für den Satz der Kapitalsteuer s<strong>in</strong>d die Höhe der Auszahlung <strong>und</strong><br />
der Wohnort im Zeitpunkt der Auszahlung massgebend<br />
• Frühere Vorbezüge bei Scheidung oder Wohneigentum bee<strong>in</strong>flussen<br />
die Höhe des Kapitalbezuges<br />
• Achtung! Steuerliche Folgen, sofern e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kauf <strong>in</strong> den letzten<br />
3 Jahren vor dem Teilkapitalbezug erfolgt ist<br />
• Vor- <strong>und</strong> Nachteile: Blättern Sie <strong>in</strong> unserer Sem<strong>in</strong>arbroschüre zu den Folien<br />
unter Ziffer 6 www.glauserpartner.ch/project/fbr/<br />
• Ehe- <strong>und</strong> erbrechtliche Regelung überprüfen – e<strong>in</strong> Teil des Kapitalbezugs<br />
geht bei Tod <strong>in</strong> den Nachlass <strong>und</strong> allenfalls an übrige Erben,<br />
<strong>und</strong> nicht <strong>in</strong> Rentenform zum überlebenden Ehepartner!<br />
• Bezogenes Kapital flexibel <strong>und</strong> steuergünstig anlegen: Alternativen wie<br />
Leibrenten, Zeitrenten, Wertschriftenlösungen vergleichen<br />
e<strong>in</strong>em wesentlich jüngeren Ehepartner, welcher <strong>in</strong><br />
ihrem Todesfall möglicherweise noch sehr lange<br />
von e<strong>in</strong>er Ehegattenrente profitieren könnte, sollten<br />
e<strong>in</strong>en Kapitalbezug auch unter diesem Aspekt<br />
beleuchten. Dasselbe gilt für Personen, die im Ruhestand<br />
noch Anspruch auf K<strong>in</strong>derrenten hätten.<br />
K<strong>in</strong>derrenten gibt es bis zum vollendeten 18. Altersjahr<br />
<strong>und</strong>, sofern das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ausbildung ist,<br />
maximal bis zum 25. Altersjahr. Bei e<strong>in</strong>em Teilkapitalbezug<br />
fallen diese Renten entsprechend<br />
tiefer aus. Bei e<strong>in</strong>em Ehepaar mit zwei Pensionskassen<br />
stellt sich zudem die Frage, bei welchem der<br />
beiden der Bezug erfolgen soll.<br />
Gibt es Anzeichen dafür, dass die Lebenserwartung<br />
stark e<strong>in</strong>geschränkt ist? Da die Berechnung<br />
der Altersrente von der durchschnittlichen Lebenserwartung<br />
der Versicherten ausgeht, wäre dies<br />
e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>, der für den Kapitalbezug spricht. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
ist dieses Kriterium nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen<br />
e<strong>in</strong>e Entscheidungshilfe. Wer kann (oder will)<br />
schon abschätzen, wann die letzte St<strong>und</strong>e schlagen<br />
könnte.<br />
Wie risikofähig s<strong>in</strong>d Sie?<br />
Natürlich spielt auch die f<strong>in</strong>anzielle Gesamtsituation<br />
e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Versicherte <strong>in</strong><br />
sehr knappen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
tendieren <strong>in</strong> der Regel zur sichersten Variante.<br />
Das wäre zweifelsohne die Rente. Wer im Ruhestand<br />
noch auf andere f<strong>in</strong>anzielle Mittel zurückgreifen<br />
kann <strong>und</strong> damit sogenannt «risikofähiger»<br />
ist, kommt für e<strong>in</strong>en Kapitalbezug<br />
eher <strong>in</strong> Frage. Dies gilt auch für diejenigen, die<br />
mit e<strong>in</strong>er hohen Steuerprogression zu kämpfen<br />
haben. Der steuerliche Vorteil des Kapitalbezuges<br />
liegt dar<strong>in</strong>, dass dieser zu e<strong>in</strong>em reduzierten<br />
Satz (Vorsorgetarif) <strong>und</strong> getrennt vom restlichen<br />
E<strong>in</strong>kommen besteuert wird. Die Rente<br />
h<strong>in</strong>gegen muss e<strong>in</strong> Leben lang zu 100 Prozent<br />
versteuert werden. Seitdem der Kanton Bern<br />
per 1. Januar <strong>2011</strong> die Kapitalsteuer zusätzlich<br />
gesenkt hat, schenkt die Steuerdifferenz noch<br />
stärker e<strong>in</strong> als früher.<br />
Auch wenn e<strong>in</strong> Teilkapitalbezug aus steuerlicher<br />
Sicht Vorteile br<strong>in</strong>gt, ist dies nicht das alle<strong>in</strong>ige<br />
Kriterium. Wichtig ist es, die E<strong>in</strong>nahmen den<br />
Ausgaben gegenüberzustellen <strong>und</strong> anhand dieses<br />
Verhältnisses zu entscheiden, wie viel das<br />
«sichere» E<strong>in</strong>kommen betragen soll <strong>und</strong> auf wie<br />
viel Rente zugunsten e<strong>in</strong>es Kapitalbezuges verzichtet<br />
werden kann. Unsere Erfahrung zeigt,<br />
dass e<strong>in</strong> sicheres Sockele<strong>in</strong>kommen aus der Pensionskasse<br />
im Alter zunehmend geschätzt wird.<br />
Für alle, die sich mit dem Entscheid schwertun,<br />
könnte der pragmatische Mittelweg e<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>nvolle Lösung se<strong>in</strong>: e<strong>in</strong> Teilkapitalbezug von<br />
beispielsweise 25 Prozent. Damit lassen sich die<br />
Vorteile e<strong>in</strong>es garantierten lebenslänglichen<br />
Rentene<strong>in</strong>kommens mit dem Reiz e<strong>in</strong>es frei<br />
verfügbaren Kapitals komb<strong>in</strong>ieren. Sicherheit,<br />
Planbarkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Steuervorteile: Mit<br />
e<strong>in</strong>er f<strong>und</strong>ierten <strong>und</strong> cleveren Planung ist dies<br />
alles möglich.<br />
Der Autor ist eidg. dipl. F<strong>in</strong>anzplanungsexperte <strong>und</strong><br />
Kaufmann HKG von Glauser+Partner, dem offiziellen<br />
<strong>LEBE</strong>-F<strong>in</strong>anzberater. Weitere Infos: www.<br />
glauserpartner.ch<br />
Wie oft muss ich an<br />
Schulterm<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der unterrichtsfreien<br />
Zeit teilnehmen?<br />
Fragen r<strong>und</strong> um die Thematik «Wie oft kann ich verpflichtet<br />
werden» werden uns oft gestellt. Die Antwort ist nicht e<strong>in</strong>fach,<br />
gilt es doch auch bei dieser Fragestellung, e<strong>in</strong>en Kompromiss<br />
zu f<strong>in</strong>den, der möglichst allen Bedürfnissen gerecht wird.<br />
Zum besseren Verständnis hier zuerst e<strong>in</strong>ige Gr<strong>und</strong>lagen aus<br />
der Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte (LAV).<br />
A<br />
rt.<br />
40 LAV: Die Jahresarbeitszeit der<br />
Lehrkräfte entspricht r<strong>und</strong> 1930 St<strong>und</strong>en<br />
(bei e<strong>in</strong>er 100-Prozent-Anstellung)<br />
Anne Studer<br />
<strong>und</strong> setzt sich zusammen aus der Unterrichtszeit<br />
sowie aus der für die übrigen Bereiche des Berufsauftrags<br />
aufzuwendenden Arbeitszeit.<br />
Art. 60 LAV sagt s<strong>in</strong>ngemäss aus, dass 85 Prozent<br />
der Jahresarbeitszeit für das Unterrichten,<br />
Beraten <strong>und</strong> Begleiten e<strong>in</strong>gesetzt werden sollen,<br />
12 Prozent für die Mitarbeit <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />
im Kollegium <strong>und</strong> 3 Prozent für die Weiterbildung.<br />
Art. 61 LAV sagt s<strong>in</strong>ngemäss aus, dass Schulleitungen<br />
die Lehrkräfte während der unterrichtsfreien<br />
Zeit zu maximal 5 Arbeitstagen<br />
pro Schuljahr aufbieten können (Unterrichtsplanung,<br />
Schulentwicklung, Weiterbildung …).<br />
Die Daten müssen m<strong>in</strong>destens 9 Monate vor<br />
dem Term<strong>in</strong> bekanntgegeben werden.<br />
Wenn die Lehrkräfte Kenntnis über diese gesetzlichen<br />
Vorgaben haben <strong>und</strong> ausrechnen, wie<br />
Anne Studer ist Berater<strong>in</strong> von <strong>LEBE</strong>.<br />
viele Arbeitsst<strong>und</strong>en bei ihrem<br />
Pensum anfallen, dann haben<br />
sich ihre Fragen oft schon geklärt.<br />
Um beim Beispiel der Fragesteller<strong>in</strong><br />
zu bleiben: Pro Arbeitsjahr s<strong>in</strong>d das ca. 492<br />
St<strong>und</strong>en Unterrichten, 69 St<strong>und</strong>en Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> 17 St<strong>und</strong>en Weiterbildung.<br />
Häufig ist es tatsächlich so, dass die im Gesetz<br />
geforderten St<strong>und</strong>en nicht überschritten werden,<br />
vor allem beim Thema der bei uns oft<br />
genannten Team- oder Kollegiumssitzungen<br />
(Zusammenarbeit).<br />
Arbeitszeiterfassung schafft Klarheit<br />
Wir von <strong>LEBE</strong> empfehlen Ihnen als Lehrkraft,<br />
über e<strong>in</strong>e längere Zeit e<strong>in</strong>e Arbeitszeiterfassung<br />
durchzuführen. Dies gibt Ihnen e<strong>in</strong>erseits Auskunft<br />
über den tatsächlichen Aufwand, den Sie<br />
haben, <strong>und</strong> andererseits wichtige Fakten für die<br />
Diskussion im MAG oder <strong>in</strong> der Teamsitzung mit<br />
Ihrer Schulleitung. Nutzen Sie unser Arbeitszeiterfassungsprogramm<br />
(siehe www.lebe.ch).<br />
Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Schulleitungen<br />
alle Lehrpersonen gleich behandeln<br />
«Ich arbeite als <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />
Teilpensum von 30 Prozent. Ich habe das<br />
bewusst so gewählt, weil ich noch andere<br />
Aufgaben habe, privat <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Freiwilligenarbeit.<br />
Nun fordert die Schulleitung, dass<br />
ich an allen schulischen Term<strong>in</strong>en teilnehme, im<br />
gleichen Ausmass wie die Lehrkräfte mit grossen<br />
Beschäftigungsgraden. Zu me<strong>in</strong>em Erstaunen<br />
muss das me<strong>in</strong> Kollege, der <strong>in</strong> der unterrichtsfreien<br />
Zeit privat Fremdsprachenunterricht gibt,<br />
nicht im gleichen Ausmass. Ist das <strong>in</strong> Ordnung?»<br />
Bild MG<br />
<strong>und</strong> dass<br />
e<strong>in</strong>e Lösung gef<strong>und</strong>en wird, die transparent<br />
<strong>und</strong> nachvollziehbar ist <strong>und</strong> auch klar kommuniziert<br />
wird.<br />
Die Vorgaben, an welchen Anlässen <strong>und</strong> wie<br />
die Lehrkräfte mit kle<strong>in</strong>en Pensen entsprechend<br />
entlastet werden können <strong>und</strong> an welchen Term<strong>in</strong>en<br />
es zw<strong>in</strong>gend ist, dass alle da s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d<br />
zu regeln. E<strong>in</strong>e nicht e<strong>in</strong>fache Aufgabe für die<br />
Schulleitungen.<br />
Dass Lehrkräfte mit e<strong>in</strong>er bezahlten Nebenbeschäftigung<br />
anders behandelt werden als<br />
solche, die Familien- oder Freiwilligenarbeit<br />
leisten, ist nicht <strong>in</strong> Ordnung. Dies geschieht<br />
aber aus unserer Erfahrung leider noch (zu) oft.<br />
Es darf ke<strong>in</strong>e Rolle spielen, wie der Mitarbeiter<br />
oder die Mitarbeiter<strong>in</strong> die Zeit verbr<strong>in</strong>gt,<br />
<strong>in</strong> der er oder sie nicht angestellt <strong>und</strong> bezahlt<br />
ist. Hier s<strong>in</strong>d die Schulleitungen, ja die Gesellschaft<br />
gefordert umzudenken <strong>und</strong> beiden<br />
«Lebensplänen» <strong>und</strong> Aufgaben das gleiche Gewicht<br />
zu geben.<br />
Suchen Sie, wie <strong>in</strong> allen Fällen von sich anbahnenden<br />
Konflikten, früh genug <strong>und</strong> sachlich<br />
das Gespräch mit der Schulleitung. Nachvollziehbare<br />
<strong>und</strong> gut kommunizierte Regeln helfen<br />
viele Diskussionen vermeiden – zum Wohle<br />
aller Beteiligten.<br />
Haben Sie e<strong>in</strong>e Frage?<br />
Unser Beratungsteam ist für Sie da.<br />
Schriftliche Auskunft erhalten Sie <strong>in</strong><br />
der Regel <strong>in</strong>nerhalb von fünf <strong>Tag</strong>en.<br />
Anne Studer:<br />
anne.studer@lebe.ch<br />
Tel. 031 326 47 36<br />
Roland Amstutz:<br />
roland.amstutz@lebe.ch<br />
Tel. 031 326 47 40
20 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
INTEGRATIONSSERIE<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 21<br />
«Ich wünschte mir e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche Diskussion zu m Thema Integration»<br />
Peter Keimer leitet das Projekt «Förderung <strong>und</strong> Integration an der Volksschule Basel- Stadt». Wie die Reform umgesetzt werden soll <strong>und</strong> welche Stolperste<strong>in</strong>e<br />
man <strong>in</strong> Basel-Stadt umgehen will, sagt er im Gespräch mit der «berner schule».<br />
Stolperste<strong>in</strong>e!<br />
Herr Keimer, Sie s<strong>in</strong>d wohl sehr stressresistent,<br />
dass Sie die Projektleitung von «Förderung<br />
<strong>und</strong> Integration an der Volksschule» des<br />
Kantons Basel-Stadt übernommen haben.<br />
Peter Keimer: Ja, ich b<strong>in</strong> ziemlich stressresistent.<br />
Bisher hatte ich <strong>in</strong> diesem Projekt aber<br />
noch gar nicht so viel Stress.<br />
Wieso nicht?<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich, weil wir bisher noch nicht<br />
wirklich zur Basis gelangt s<strong>in</strong>d. Zu den Lehrpersonen<br />
kommt das Projekt erst 2012. Momentan<br />
schaffen wir Bed<strong>in</strong>gungen, die nötig s<strong>in</strong>d, damit<br />
es nicht zuviel Stress gibt bei der Umsetzung.<br />
Warum denken Sie, ist die Integration für<br />
unsere Gesellschaft e<strong>in</strong> wichtiges Projekt?<br />
Das, was die Gesellschaft ideell zusammengehalten<br />
hat, hat an Bedeutung verloren. Zum Beispiel<br />
die Orientierung an religiösen Werten oder<br />
das politische Aufbauprojekt nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Damals ist e<strong>in</strong> genereller Konsens<br />
zwischen Bürgerlichen <strong>und</strong> Sozialdemokraten<br />
errungen worden, die geme<strong>in</strong>same Wohlfahrt<br />
zu fördern, die Sozialwerke e<strong>in</strong>zurichten. Heute<br />
s<strong>in</strong>d die gesellschaftlichen Strebungen sehr viel<br />
heterogener. Parallel dazu s<strong>in</strong>d die Anforderungen<br />
der Wirtschaft an die Arbeitnehmenden<br />
gewachsen <strong>und</strong> differenzierter geworden. Das<br />
heisst auch, dass gezielter auf eng def<strong>in</strong>ierte Anforderungsprofile<br />
h<strong>in</strong> ausgebildet wird. Schüler<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Schüler, die Mühe haben, diese<br />
Anforderungsprofile zu erfüllen, können sich<br />
<strong>in</strong> diesem Rahmen nicht entwickeln. Für sie hat<br />
man – der Verdacht liegt m<strong>in</strong>destens nahe –<br />
Sonderlösungen getroffen, nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
wegen ihnen, sondern um das System zu entlasten.<br />
Damit man stroml<strong>in</strong>ienförmiger auf die<br />
Anforderungen der Wirtschaft h<strong>in</strong> ausbilden<br />
kann. Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist<br />
aber bereits überschritten. In der Berufsbildung<br />
beg<strong>in</strong>nt man, wieder breiter auszubilden. Da<br />
gibt es e<strong>in</strong>en Bezug zum Thema Integration:<br />
die Vielfalt wieder zusammennehmen, die unterschiedlichen<br />
Talente wieder e<strong>in</strong>bauen <strong>in</strong> die<br />
Berufsprofile, sie zulassen, aber sie nicht reglementieren.<br />
Bei der <strong>Lehrer</strong>ausbildung gilt aber Spezialisierung.<br />
Ja, das macht uns Probleme bei der Konzeption<br />
der pädagogischen Teams. Je zahlreicher die<br />
Spezialist<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Spezialisten im Team s<strong>in</strong>d,<br />
desto schwieriger ist es für sie, e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dende<br />
Sprache <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>same Term<strong>in</strong>e zu f<strong>in</strong>den.<br />
Me<strong>in</strong> Wunsch wäre, Spezialitäten vermehrt zu<br />
<strong>in</strong>tegrieren.<br />
Möchten Sie e<strong>in</strong> eigenes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierende<br />
Schule schicken?<br />
E<strong>in</strong>e unserer Töchter g<strong>in</strong>g im Schulversuch<br />
Bern West zur Schule. Es war e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Bildungskarriere, vor allem auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />
Persönlichkeitsbildung. Wir Eltern haben den<br />
Schulversuch als sehr gut erlebt. Die Tochter hat<br />
gemischte Er<strong>in</strong>nerungen daran. Das erste Jahr<br />
im Gymnasium war eher schwierig für sie, weil<br />
der Frontalunterricht <strong>und</strong> das relativ anonyme<br />
Schulklima neu für sie waren.<br />
Was haben Sie bisher <strong>in</strong> Bezug auf Integration<br />
vor allem gelernt?<br />
Dass Integration auch <strong>in</strong> Basel von vielen nicht<br />
nur als Ideal gesehen wird; <strong>in</strong> der <strong>Lehrer</strong>schaft<br />
gibt es dazu noch ke<strong>in</strong>en breiten Konsens. Dass<br />
die Reform Befürchtungen auslöst <strong>in</strong> der Basis.<br />
Die Synode (Gewerkschaft) hat zwar zugestimmt,<br />
trotzdem s<strong>in</strong>d Ängste da.<br />
Und Sie nehmen diese Ängste ernst.<br />
Ja. Ob wir sie ernst genug nehmen, wird sich bei<br />
der Umsetzung weisen. Was wir sicher im S<strong>in</strong>n<br />
haben, ist, auf die unterschiedlichen Bef<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
Rücksicht zu nehmen. Es gibt e<strong>in</strong> paar<br />
Inseln, wo Begeisterung zu spüren ist. Aber das<br />
Feuer spr<strong>in</strong>gt noch nicht auf das ganze Schulsystem<br />
über. Wir müssen darauf achten, dass wir<br />
uns nicht nur an den Begeisterten orientieren.<br />
Sie sollen nicht gebremst werden, aber vor allem<br />
geht es uns darum, für die Abwartenden <strong>und</strong><br />
die Skeptiker Möglichkeiten zu schaffen, damit<br />
sie e<strong>in</strong>en nächsten Schritt machen können, der<br />
für sie befriedigend ist. Das heisst zum Beispiel,<br />
dass die Integrationsplanung auf jedes Kollegium<br />
zugeschnitten werden muss. Auf dessen<br />
Bedürfnisse, auf se<strong>in</strong>en Entwicklungsstand.<br />
Auf jedes Schulhaus zugeschnitten?<br />
Ja.<br />
Wie viele Schulhäuser haben Sie <strong>in</strong> Basel-<br />
Stadt?<br />
Es s<strong>in</strong>d 21 teilautonome Schulen der Primarstufe<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bis drei Schulhäusern <strong>und</strong> zwei<br />
bis elf K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> zehn Schulen der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
I.<br />
Und die Schulleitungen tragen das Ganze.<br />
Die Schulleitungen zusammen mit dem Kollegium.<br />
Zwischen <strong>2011</strong> <strong>und</strong> 2013 werden die<br />
Schulleitungen mit ihren Kollegien e<strong>in</strong>e mittelfristige<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsplanung<br />
machen. Diese wird anschliessen an das,<br />
was sie bisher zum Thema <strong>in</strong>tegrative Förderung<br />
bereits aufgebaut haben.<br />
Also zuerst Weiterbildung <strong>und</strong> dann die<br />
Umsetzung?<br />
Wir möchten beides verschränken. Wir gehen<br />
davon aus, dass kursorische Weiterbildung von<br />
E<strong>in</strong>zelpersonen ausserhalb der Schule nicht<br />
sehr wirksam ist, sondern dass es effizienter<br />
ist, kollegiums<strong>in</strong>terne Weiterbildung anzubieten.<br />
Diese br<strong>in</strong>gt dann am meisten, wenn<br />
Inhalte vom Kollegium bestimmt werden können.<br />
Parallel dazu wird die Teamentwicklung<br />
<strong>in</strong> den pädagogischen Teams durch Coach<strong>in</strong>g<br />
unterstützt.<br />
Gemäss e<strong>in</strong>er kürzlich von <strong>LEBE</strong> durchgeführten<br />
Umfrage zum Stand der Integrations-D<strong>in</strong>ge<br />
belastet die Umsetzung der<br />
Integration 73 Prozent der Lehrpersonen.<br />
Wie wollen Sie <strong>in</strong> Basel diesen Anteil<br />
kle<strong>in</strong>er halten?<br />
Wir s<strong>in</strong>d jetzt mit den Ges<strong>und</strong>heitsbeauftragten<br />
der Schulen daran, Zusammenarbeitsmöglichkeiten<br />
zum Thema <strong>Lehrer</strong>ges<strong>und</strong>heit zu<br />
f<strong>in</strong>den. Es geht ums Thema Belastung <strong>und</strong><br />
Überlastung durch die Reformen. Ich kann<br />
nicht ausschliessen, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Phase<br />
der Umsetzung die Belastung der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Lehrperson grösser se<strong>in</strong> wird als der persönliche<br />
Nutzen. Wir hoffen aber, dass e<strong>in</strong>zelne<br />
Elemente des Projekts letztlich zu e<strong>in</strong>em entlastenden<br />
Faktor werden. Zum Beispiel das<br />
pädagogische Team. Anfangs wird die Arbeit<br />
im Team, gemäss Aussagen aus anderen Kantonen,<br />
zwar oft als mühsam erfahren. Aus äusseren<br />
Gründen, weil Arbeit im Team zeitlich<br />
e<strong>in</strong>schränkt. Und aus sozialen Gründen, weil<br />
e<strong>in</strong> Grossteil der Lehrpersonen sich nicht gewohnt<br />
ist, mit Kollegen so eng zusammenzuarbeiten.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass wir die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsbeauftragten im System haben, die<br />
unter anderem auch den Auftrag haben, auf<br />
das Wohlergehen der <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong><br />
zu achten. Sie können e<strong>in</strong>erseits präventiv<br />
wirken. Zugleich sollen ihre Beobachtungen<br />
an die Schulleitung <strong>und</strong> an die Projektleitung<br />
zurückfliessen, damit bei der Projektsteuerung<br />
die Belastungsfähigkeit des Kollegiums berücksichtigt<br />
wird.<br />
Gibt es Ansätze, die Sie von Bern<br />
übernehmen wollen?<br />
Wir beleuchten zum Beispiel auch die Stolperste<strong>in</strong>e.<br />
Die Gefahr besteht, dass die Promotoren<br />
e<strong>in</strong>es Projekts die potenziellen Schwierigkeiten<br />
zwar sehen, diese <strong>in</strong> der öffentlichen Kommunikation<br />
aber ausblenden, damit das Projekt attraktiv<br />
dasteht. Ich möchte es anders machen.<br />
Ich möchte m<strong>in</strong>destens <strong>in</strong>nerhalb des Schulsystems<br />
auch die Risiken diskutieren <strong>und</strong> mit<br />
den Lehrpersonen <strong>und</strong> der Synode geme<strong>in</strong>sam<br />
schauen, was wir unternehmen können, um sie<br />
zu m<strong>in</strong>imieren. Oder besprechen, wie wir uns<br />
auf den Fall vorbereiten, dass die Risiken e<strong>in</strong>treten.<br />
Konkret habe ich angeregt, dass man<br />
im Basler Schulblatt auch e<strong>in</strong>e Integrationsserie<br />
lanciert, wie Sie sie <strong>in</strong> der «berner schule» gestalten.<br />
Welche Berner Stolperste<strong>in</strong>e werden Sie<br />
umgehen?<br />
Bei der Projektierung war die Weiterbildung<br />
bereits e<strong>in</strong>geplant. Zusammen mit dem Projekt<br />
Schulharmonisierung wurden für Weiterbildung<br />
<strong>und</strong> Coach<strong>in</strong>g acht Millionen Franken<br />
reserviert. Mit der Planung der Weiterbildung<br />
s<strong>in</strong>d wir so früh dran, dass sie bereitstehen wird,<br />
wenn die Reform umgesetzt wird.<br />
Peter Keimer ist Supervisor <strong>und</strong> Organisationsberater der Gruppe TRaK sowie Projektleiter «Förderung <strong>und</strong><br />
Integration an der Volksschule Basel-Stadt».<br />
Bild Fabian Kramer<br />
Bauste<strong>in</strong>e!<br />
Wie sieht es aus mit e<strong>in</strong>em Leitfaden?<br />
Es stellt sich die Frage, welche Art von Leitfaden<br />
geme<strong>in</strong>t ist. Es wird Leitfäden <strong>und</strong> Verordnungen<br />
für Massnahmen zur Unterstützung<br />
der <strong>in</strong>tegrativen Schule geben, die schon relativ<br />
weit gediehen s<strong>in</strong>d. In Bezug auf die alltägliche<br />
Schulpraxis der Regellehrpersonen haben wir<br />
nicht im S<strong>in</strong>n, viele Leitfäden zu machen. Wir<br />
s<strong>in</strong>d jetzt daran, die Arbeit im pädagogischen<br />
Team zu beschreiben. Von der Schule her spüren<br />
wir e<strong>in</strong>e Erwartung, dies möglichst differenziert<br />
zu tun.<br />
Sie machen es eher wie im Verkehr.<br />
Lieber weniger Schilder, dafür klare?<br />
Das möchte ich gerne. Ob wir dem Druck widerstehen<br />
können, b<strong>in</strong> ich nicht sicher. Vielfach<br />
wird beklagt, dass die Bildungsverwaltung e<strong>in</strong>en<br />
Haufen Vorschriften mache. Jetzt s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong><br />
der Situation, wo wir eigentlich noch die Wahl<br />
hätten, entweder differenziert oder allgeme<strong>in</strong><br />
zu regulieren <strong>und</strong> den Rest der Praxis zu überlassen.<br />
Viele wollen, dass wir sehr detailliert<br />
beschreiben. Täten wir dies, kämen E<strong>in</strong>wände<br />
von der Seite, die zu Recht sagen würde, das<br />
passe nicht auf ihre Situation.<br />
Sie setzen auf Autonomie.<br />
Ich möchte gerne auf allgeme<strong>in</strong>er Ebene bleiben,<br />
nur so konkret <strong>und</strong> exemplarisch, dass erkennbar<br />
wird, was geme<strong>in</strong>t ist. Dann sollen die teilautonomen<br />
Schulen dies stufen- <strong>und</strong> standortgerecht<br />
mite<strong>in</strong>ander umsetzen <strong>und</strong> sich fragen:<br />
Was bedeutet das für uns? Das bed<strong>in</strong>gt Arbeit.<br />
Sie muss so oder so geleistet werden. Entweder<br />
braucht es Aufwand, um selber zu gestalten oder<br />
um sich gegen die Vorschriften aufzulehnen. Ich<br />
me<strong>in</strong>e, selber gestalten sei wirksamer.<br />
E<strong>in</strong>e grosse Mehrheit der Lehrpersonen im<br />
Kanton Bern kritisiert – gemäss erwähnter<br />
Umfrage – die fehlenden Ressourcen. Bezahlte
22 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
INTEGRATIONSSERIE (FORTSETZUNG)<br />
AKTUELL<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 23<br />
THEATERMACHER UELI REMUND<br />
Zeit für Absprachen, Teamteach<strong>in</strong>g-Lektionen,<br />
evtl. das Vieraugenpr<strong>in</strong>zip, mehr<br />
Räume, kle<strong>in</strong>ere Klassen. Wie sieht es im<br />
Kanton Basel-Stadt mit Ressourcen aus?<br />
Wenn Sie die Synode fragen, hat es nicht<br />
genügend. Ich b<strong>in</strong> zuversichtlicher. Der Primarschule<br />
werden etwa die Hälfte mehr Ressourcen<br />
zur Verfügung stehen, als sie für die<br />
e<strong>in</strong>fache Belegung der St<strong>und</strong>entafel braucht.<br />
Zusätzlich werden über das pädagogische Team<br />
für geme<strong>in</strong>same Lerngruppen aus Parallelklassen<br />
Synergieeffekte möglich. Das sche<strong>in</strong>en mir<br />
günstige Voraussetzungen. Es gibt Forderungen<br />
aus der Literatur, die besagen, es müssten<br />
200 Prozent se<strong>in</strong>. Das wäre schön, ist aber<br />
politisch nicht zu realisieren. Die Ressourcen<br />
für die Unterrichtsgestaltung s<strong>in</strong>d relativ gut<br />
dotiert. E<strong>in</strong> zusätzlicher Aufwand entsteht für<br />
die Unterrichtsvorbereitung <strong>und</strong> die Koord<strong>in</strong>ation.<br />
Dafür ist e<strong>in</strong>e Lektion pro Klasse für<br />
die Kooperation vorgesehen. Bei der Vorbereitung<br />
waren die Lehrpersonen bisher zeitlich<br />
flexibel. Das wird sich ändern, weil sie sich mit<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen absprechen müssen.<br />
Es könnte se<strong>in</strong>, dass diese Absprachen am<br />
Anfang des Projekts als zusätzlicher Aufwand<br />
gesehen werden. Die Perspektive müsste se<strong>in</strong>,<br />
dass die geme<strong>in</strong>same Unterrichtsvorbereitung<br />
e<strong>in</strong>en Teil des <strong>in</strong>dividuellen Aufwands ersetzt<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig e<strong>in</strong>e Bereicherung bedeutet.<br />
Diejenigen, die diese Erfahrung bereits gemacht<br />
haben, sehen das, die anderen können es<br />
sich noch nicht vorstellen.<br />
Sie haben drei Wünsche frei – im Zusammenhang<br />
mit Ihrer Aufgabe. Welche s<strong>in</strong>d es?<br />
Ich wünschte mir e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>itiative, die das<br />
Projekt <strong>in</strong>haltlich begleiten würde, damit nicht<br />
nur Vorbehalte <strong>und</strong> Bedenken im Raum stehen,<br />
sondern das Projekt auch ideellen Schub erhält.<br />
Im S<strong>in</strong>n von: Geht noch weiter, probiert mehr<br />
aus, wir müssen die Schule neu erf<strong>in</strong>den!<br />
E<strong>in</strong> realistischerer Wunsch wäre dieser: Wir<br />
schreiben bald Erfahrungsschulen, Schulversuche,<br />
aus. Ich wünsche mir, dass wir überflutet<br />
werden mit pfiffigen Projekten. Die Erfahrungsschulen<br />
sollen die Möglichkeit haben,<br />
Speziallehrpersonen: Bitte Arbeitszeit erfassen!<br />
<strong>LEBE</strong> bittet alle Speziallehrpersonen,<br />
das Arbeitszeiterfassungsformular, das<br />
die Erziehungsdirektion auf ihrer Homepage<br />
aufgeschaltet hat, auszufüllen. Die<br />
Erziehungsdirektion geht von folgender<br />
Arbeitsaufteilung (100%-Pensum) aus:<br />
Unterrichten, beraten, begleiten 85%;<br />
Zusammenarbeit 12%; Weiterbildung 3%.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Schulen handhaben diese<br />
Aufteilung aber sehr unterschiedlich,<br />
was zu Ungerechtigkeiten – <strong>und</strong> somit zu<br />
Nachfragen beim Berufsverband – führt.<br />
<strong>LEBE</strong> benötigt die Ergebnisse, um im<br />
S<strong>in</strong>ne der Mitglieder argumentieren<br />
ausserhalb der gewohnten Strukturen kreativ<br />
Schulmodelle auszuprobieren.<br />
Und schliesslich würde ich mir e<strong>in</strong>e stärkere öffentliche<br />
Diskussion zum Thema «Förderung<br />
<strong>und</strong> Integration» wünschen. In Basel läuft diese<br />
im Moment auf kle<strong>in</strong>em Feuer. Die SVP ist mit<br />
ihrem rückwärtsgewandten Schulprogramm<br />
schweizweit aktiv. Darauf reagieren die Bildungsverwaltungen<br />
<strong>und</strong> die Lehrpersonen <strong>und</strong><br />
ihre Verbände eher defensiv oder mit Nichtbeachtung.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>e zukunftsgerichtete Diskussion.<br />
Was wir jetzt umsetzen, s<strong>in</strong>d Ergebnisse<br />
der Bildungsdiskussion aus den Achtzigerjahren.<br />
Was wäre Ihr Zukunftsprojekt?<br />
Es gibt neben den grossen Projekten Schulharmonisierung<br />
<strong>und</strong> der Förderung <strong>und</strong> Integration<br />
noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres: Schule als Lebensraum.<br />
In diesem Projekt steckt die Chance, Bildung,<br />
Integration <strong>und</strong> das soziale Lernen <strong>in</strong> der Schule<br />
zu gestalten. In Basel gibt es Quartiere, wo sehr<br />
viele Eltern nicht mehr als Sozialisationsagenten<br />
fungieren können, weil sie die Gesellschaft auch<br />
nicht verstehen <strong>und</strong> selber Mühe haben, sich<br />
zurechtzuf<strong>in</strong>den. Da hat nach me<strong>in</strong>er Ansicht<br />
die Schule e<strong>in</strong>e Aufgabe. Im S<strong>in</strong>n der Schule<br />
als öffentlicher Erziehungs- <strong>und</strong> Lebensraum.<br />
Das wäre e<strong>in</strong>e Vision, die auch gesellschaftlich<br />
attraktiv ist, weil sie vieles auffangen könnte, das<br />
momentan ke<strong>in</strong>en Platz hat. In Basel gibt es e<strong>in</strong><br />
Projekt, das an diesem Thema arbeitet <strong>und</strong> sich<br />
mit verschiedenen Institutionen im Quartier<br />
vernetzt. Es geht um geme<strong>in</strong>same Verantwortung<br />
für e<strong>in</strong>en Lebensraum. Aber das bedeutet<br />
natürlich, die Schule anders zu verstehen als<br />
bisher <strong>und</strong> Berufsbilder neu zu erf<strong>in</strong>den. Wir<br />
müssen vom negativen Cliché der Schule als Reparaturwerkstatt<br />
für die Gesellschaft wegkommen<br />
<strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Vision entwickeln:<br />
Die Schule als Lernfeld für alle, <strong>in</strong> dem K<strong>in</strong>der<br />
mit unterschiedlichen geistigen, körperlichen,<br />
kulturellen <strong>und</strong> sozialen Voraussetzungen<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsständen lernen, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
ebenso heterogenen Gesellschaft selbstbewusst<br />
<strong>und</strong> verantwortungsvoll zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />
<br />
Interview Franziska Schwab<br />
<strong>und</strong> fordern zu können, wenn es um die<br />
gerechte(re), realistische(re) Aufteilung<br />
der Arbeitszeit von Speziallehrpersonen<br />
geht. Bitte schicken Sie die ausgefüllten,<br />
anonymisierten Formulare (M<strong>in</strong>imum:<br />
vier Wochen erfasste Arbeitszeit) an<br />
<strong>LEBE</strong> (<strong>in</strong>fo@lebe.ch). Besten Dank!<br />
L<strong>in</strong>k zum Arbeitszeiterfassungsformular:<br />
www.erz.be.ch/erz/de/<strong>in</strong>dex/k<strong>in</strong>dergarten<br />
_volksschule/k<strong>in</strong>dergarten_volks<br />
schule/<strong>in</strong>tegration_<strong>und</strong>_besondere<br />
massnahmen/spezialunterricht/<br />
arbeitszeiterfassung.html<br />
Verstärkte Kulturvermittlung<br />
kann beg<strong>in</strong>nen<br />
Die Kulturvermittlung an den bernischen<br />
Schulen wird gezielt gestärkt: Im Schuljahr<br />
<strong>2011</strong>/2012 startet das Programm Bildung <strong>und</strong><br />
Kultur. Kulturgutsche<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong>e Internetplattform<br />
<strong>und</strong> die Begleitung von Schulklassen durch<br />
Kulturschaffende sollen K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />
dabei unterstützen, ihr kreatives Potenzial<br />
zu entdecken <strong>und</strong> auszuschöpfen.<br />
pd<br />
Schulen beSonnen:<br />
Erfolgreiches Start-Event<br />
<strong>LEBE</strong> startet e<strong>in</strong> Schul-Solarprojekt <strong>und</strong> das<br />
Interesse ist gross (vgl. «berner schule» vom<br />
Mai <strong>2011</strong>). Am 9. Juni kamen 20 <strong>in</strong>teressierte<br />
Lehrkräfte <strong>in</strong> die <strong>LEBE</strong>-Geschäftsstelle, um<br />
mehr über das Pilotprojekt zu erfahren. Als<br />
Gast wurde Urs Muntwyler begrüsst, der als<br />
Solarpionier <strong>und</strong> Dozent an der Fachhochschule<br />
Burgdorf die vielen technischen Fragen beantworten<br />
konnte <strong>und</strong> grosse Erfahrung hat <strong>in</strong> der<br />
Durchführung solcher Projekte. Nun ist es an<br />
den Lehrkräften abzuklären <strong>und</strong> zu prüfen, ob<br />
ihr Schulgebäude geeignet <strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>de<br />
mit dem Solarprojekt e<strong>in</strong>verstanden ist.<br />
Weitere Infos: jonas.studer@lebe.ch<br />
Forscherkiste<br />
Überraschenderweise hat es noch verfügbare<br />
Wochen der Forscherkiste <strong>in</strong> diesem Jahr:<br />
DIN-Wochen 33, 34, 38, 39, 42, 43.<br />
Im Jahr 2012 s<strong>in</strong>d schon jetzt wieder sechzehn<br />
Schulwochen ausgebucht.<br />
Weiteres unter www.forscherkiste.ch<br />
«Die Fiktion war immer schon me<strong>in</strong>e Leidenschaft»<br />
Ueli Rem<strong>und</strong> war <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> Laupen, Kolumnist der «berner schule» <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Leben lang theaterbegeistert.<br />
Nun <strong>in</strong>szeniert er im Emmental den «Schulmeister», e<strong>in</strong> Stück, dessen Geschichte Rem<strong>und</strong><br />
vom zweiten Roman des Dichters <strong>und</strong> Pfarrers Jeremias Gotthelf entlehnt hat.<br />
Ueli Rem<strong>und</strong> auf der «Bühne» se<strong>in</strong>er neuesten Inszenierung <strong>in</strong> Lütiwil bei Arni. <br />
50<br />
Erwachsene <strong>und</strong> 24 K<strong>in</strong>der spielen <strong>in</strong><br />
diesem Sommer den «Schulmeister»<br />
vor dem alten Schulhaus von Lütiwil<br />
Michael Gerber<br />
bei Arni. Mit Leib <strong>und</strong> Seele dabei <strong>und</strong> treibende<br />
Kraft ist der Regisseur <strong>und</strong> Autor Ueli<br />
Rem<strong>und</strong> aus Laupen. «Als K<strong>in</strong>d lebte ich ebenso<br />
stark <strong>in</strong> der Vorstellungswelt wie <strong>in</strong> der Realität»,<br />
berichtet Rem<strong>und</strong>.<br />
Bis zur Pensionierung im Jahr 2002 war er <strong>in</strong><br />
Laupen als Oberstufenlehrer tätig <strong>und</strong> setzte<br />
dabei auch manches Stück mit den Jugendlichen<br />
<strong>in</strong> Szene.<br />
Die Theatertruppe Lützelflüh kennt Ueli Rem<strong>und</strong><br />
seit 1999, als diese se<strong>in</strong> Stück «Body and<br />
Soul» auf die Bühne brachte. Dieses Stück ist<br />
e<strong>in</strong>er Reportage von Niklaus Meienberg nachempf<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> zeigt das dekadente Leben von<br />
Führungskräften, die ihren Bezug zur Realität<br />
längst verloren haben. Später hat Rem<strong>und</strong> unter<br />
anderem zwei Romane von Gotthelf adaptiert<br />
<strong>und</strong> auf die Bühne gebracht. «Aus dieser Zeit<br />
stammt auch me<strong>in</strong> Gotthelf-Brand<strong>in</strong>g», me<strong>in</strong>t<br />
der pensionierte Pädagoge schalkhaft.<br />
Vielgespielter Theaterautor<br />
Im Jahr 1963 war Ueli Rem<strong>und</strong> als <strong>Lehrer</strong> nach<br />
Laupen gewählt worden. Hier engagierte er sich<br />
auch politisch, half beim Aufbau des Kellertheaters<br />
mit, schrieb Kabarettprogramme <strong>und</strong><br />
begann irgende<strong>in</strong>mal auch damit, Theaterstücke<br />
zu verfassen: «Fürs Schultheater gab es<br />
damals kaum brauchbare Stücke.» Was lag da<br />
für den Theaterbegeisterten näher, als eigene<br />
zu schreiben? Diese kamen bei der Schulwarte<br />
<strong>in</strong> den Verleih <strong>und</strong> wurden später gar vom Elgg-<br />
Verlag <strong>in</strong>s Programm aufgenommen. Fast etwas<br />
belustigt über den eigenen Erfolg erzählt Ueli<br />
Rem<strong>und</strong>, dass e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er Stücke über 120 Mal<br />
gespielt worden sei, <strong>und</strong> zwar vor allem im Berner<br />
Oberland. Reich geworden ist der Stückeschreiber<br />
dabei nicht, immerh<strong>in</strong> gab es hie <strong>und</strong><br />
da e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zur Premiere oder auch mal<br />
zwei Flaschen We<strong>in</strong> für den Autor.<br />
Soziale Kontakte s<strong>in</strong>d wieder erwünscht<br />
Kunst kommt von können – <strong>und</strong> ist meist mit<br />
viel Arbeit verb<strong>und</strong>en. Für die Inszenierung<br />
des «Schulmeister» leitet Ueli Rem<strong>und</strong> mehr<br />
als 70 Proben. Dabei freut er sich sehr über die<br />
Zusammenarbeit mit den kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> grossen<br />
Schauspielern. «In den letzten Jahren als <strong>Lehrer</strong><br />
hatte ich oft e<strong>in</strong>e ‹Überdosis› sozialer Kontakte<br />
– heute arbeite ich sehr gerne mit Menschen<br />
zusammen, besonders, wenn sie so motiviert<br />
s<strong>in</strong>d wie die Leute vom Theater Lützelflüh»,<br />
schwärmt Rem<strong>und</strong>.<br />
«Gotthelf hat die Menschen sehr gut gekannt,<br />
se<strong>in</strong>e Romane s<strong>in</strong>d dem echten Leben Mitte<br />
des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts nachempf<strong>und</strong>en. Diese<br />
Echtheit begeistert auch heute noch», ist der<br />
Regisseur überzeugt. Im Stück «Schulmeister»<br />
wird die Misere im Schulwesen schonungslos<br />
zum Thema gemacht. Gleichzeitig enthält das<br />
Stück auch e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte, die ans Herz<br />
geht. «Für mich als Theatermacher s<strong>in</strong>d die<br />
Gotthelf-Texte wie e<strong>in</strong> riesiger Ste<strong>in</strong>bruch»,<br />
sagt Ueli Rem<strong>und</strong>, dem es wichtig ist, e<strong>in</strong>e<br />
Gotthelf-Variante auf die Bühne zu br<strong>in</strong>gen, die<br />
dramaturgisch von hoher Qualität ist <strong>und</strong> ohne<br />
Klamauk auskommt. Wann ist das Stück e<strong>in</strong><br />
Erfolg? «Wenn die Zuschauer begeistert s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><br />
Scharen kommen <strong>und</strong> mit dem E<strong>in</strong>druck gehen,<br />
sie hätten nicht Theater, sondern Leben gesehen»,<br />
sagt Ueli Rem<strong>und</strong> <strong>und</strong> fährt zur nächsten<br />
Probe nach Lütiwil.<br />
Lösungswort heisst «Emmentaler»<br />
In der letzten «berner schule» wurde e<strong>in</strong><br />
Quiz mit Fragen zum «Schulmeister» abgedruckt.<br />
Wir gratulieren den Gew<strong>in</strong>ner<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>nern von je zwei Freikarten:<br />
• Andrea Casutt, Uetendorf<br />
• Dorothea Marti, Schwarzenburg<br />
• Christoph Scheurer, Bern<br />
• Margrit Stalder, Wynigen<br />
• Claudia Streit, Stettlen<br />
Das Stück «Schulmeister» wird<br />
beim alten Schulhaus Lütiwil <strong>in</strong><br />
der Nähe von Arni aufgeführt.<br />
Premiere: 13. Juli <strong>2011</strong><br />
Derniere: 19. August <strong>2011</strong><br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Reservation:<br />
www.theater-luetzelflueh.ch<br />
Bild zvg
24 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 25<br />
ADHS-SERIE TEIL I<br />
ADHS – Dichtung <strong>und</strong> Wahrheit<br />
Was ist ADHS? E<strong>in</strong>e Verhaltensorig<strong>in</strong>alität oder e<strong>in</strong>e neurobiologische Funktionsstörung?<br />
Um das Phänomen der Aufmerksamkeitsstörung ranken sich viele Vorurteile. Klar ist:<br />
Lehrpersonen müssen mehr darüber wissen, damit sie angemessen reagieren können,<br />
wenn betroffene K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Klassen sitzen oder eben «herumhypern».<br />
Sie s<strong>in</strong>d faul, frech, laut <strong>und</strong> klettern auf<br />
Büchergestelle: ADHS-K<strong>in</strong>der. Für Eltern<br />
<strong>und</strong> Lehrpersonen bedeuten sie e<strong>in</strong>e echte<br />
Herausforderung. In Wirklichkeit leiden viele<br />
der betroffenen K<strong>in</strong>der an e<strong>in</strong>er Selbstwertproblematik.<br />
Wegen nonkonformen, oft störenden<br />
Verhaltens stossen sie häufig auf Widerstand,<br />
s<strong>in</strong>d regelmässig mit Vorwürfen, Verboten <strong>und</strong><br />
aus ihrer Perspektive kaum erfüll baren Forderungen<br />
konfrontiert. Aber eigentlich können<br />
K<strong>in</strong>der mit ADHS dank ihrer Orig<strong>in</strong>alität<br />
<strong>und</strong> Kreativität e<strong>in</strong>e Gruppe durchaus bereichern.<br />
Sie haben die Fähigkeit, ihre Umgebung<br />
<strong>in</strong> Farbe zu tauchen <strong>und</strong> vor Begeisterung zu<br />
strahlen.<br />
Neue Symptomatik?<br />
Susanna Stuber<br />
1845 beschrieb der Frankfurter Psychiater<br />
He<strong>in</strong>rich Hoffmann zum ersten Mal<br />
die typischen Zeichen des Zappelphilipp-/<br />
Struwwelpeter- Syndroms. In den 1970er-Jahren<br />
erkannten Fachleute die obligat im K<strong>in</strong>desalter<br />
beg<strong>in</strong>nende Verhaltens- <strong>und</strong> Lernstörung,<br />
die seitdem unter dem amerikanischen<br />
Begriff Attention Deficit (Hyperactivity)<br />
Disorder ADHD oder ADD (siehe Kasten)<br />
bekannt ist <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en rasanten Anstieg von<br />
Neue Serie: AD(H)S<br />
Nicht e<strong>in</strong>mal Fachleute s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig<br />
über Ursachen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten<br />
des AD(H)S-Syndroms. Lehrpersonen<br />
müssen aber mehr über die<br />
Störung wissen, damit sie angemessen<br />
reagieren können, wenn betroffene K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> ihren Klassen sitzen oder eben<br />
«herumhypern». Deshalb beschreibt<br />
die «berner schule» AD(H)S <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Artikelserie. Thematisiert werden aktuelle<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse,<br />
Abklärungswege, die Medikation <strong>und</strong><br />
alternative Behandlungsmethoden. In<br />
verschiedenen Porträts werden K<strong>in</strong>der,<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Lehrpersonen vorgestellt,<br />
die mit dem Syndrom leben oder<br />
täglich zu tun haben. Schliesslich soll der<br />
Frage auf den Gr<strong>und</strong> gegangen werden,<br />
was die Schule braucht, um betroffenen<br />
K<strong>in</strong>dern gerecht werden zu können.<br />
Diagnosestellungen zur Folge hatte. «Modediagnose»<br />
hat sich heute als Begriff im<br />
Sprachgebrauch e<strong>in</strong>geschlichen. Oft hört<br />
man, diese Symptomatik sei früher doch gar<br />
nicht aufgetreten. Dazu ist zu sagen, dass<br />
früher e<strong>in</strong> ADHS <strong>in</strong> den meisten Fällen<br />
nicht als solches erkannt wurde. In den<br />
früher klaren Familienstrukturen mit<br />
ihren überschaubaren Arbeitsbereichen<br />
fiel ADHS weit weniger auf. Jedes<br />
Familienmitglied hatte bei der Arbeitsverrichtung<br />
se<strong>in</strong>e klar def<strong>in</strong>ierte<br />
Aufgabe, das Erziehungssystem war<br />
rigide <strong>und</strong> die soziale Kontrolle gross.<br />
Ablenkungsmöglichkeiten gab es wenig,<br />
Konzentrations- <strong>und</strong> Aufmerksamkeitsstörungen<br />
fielen nicht so<br />
stark <strong>in</strong>s Gewicht wie heute. Vermutlich<br />
gab es sogar mehr Raum <strong>und</strong> Zeit<br />
für die positiven Seiten von ADHS.<br />
«Tüftler» <strong>und</strong> Erf<strong>in</strong>der hatten die Möglichkeit,<br />
ihre kreativen Lösungen für<br />
Arbeitsprobleme <strong>in</strong> die Tat umzusetzen.<br />
Die Hektik, die Reizüberflutung, die ständig<br />
zu verarbeitende Informationsfülle, der<br />
Leistungsdruck <strong>und</strong> der psychosoziale Stress<br />
begünstigen heute die ADHS-Symptomatik.<br />
Auch stille Mädchen betroffen<br />
Gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
s<strong>in</strong>d 5 bis 10 Prozent aller K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
ihre persönliche <strong>und</strong> schulische Entwicklung<br />
gefährdenden Ausmass von AD(H)S<br />
betroffen. Die Störung früh zu erkennen, ist<br />
wichtig, damit unterstützende Massnahmen<br />
e<strong>in</strong>geleitet werden können. Bei e<strong>in</strong>er Behandlung<br />
steigen die Chancen, Stärken entfalten<br />
zu können. E<strong>in</strong>e unerkannte AD(H)S kann<br />
sich verheerend auswirken. Nicht selten s<strong>in</strong>d<br />
Depressionen, Sucht- <strong>und</strong> Angsterkrankungen<br />
die Folge.<br />
Noch bis <strong>in</strong> die 1990er-Jahre wurde AD(H)S<br />
als e<strong>in</strong>e auf das K<strong>in</strong>desalter beschränkte Entwicklungsstörung<br />
betrachtet. Heute weiss<br />
man, dass das Störungsbild oft bis <strong>in</strong>s Erwachsenenalter<br />
bestehen bleibt. Aktuelle Studien<br />
zeigen, dass Jungen öfter als Mädchen e<strong>in</strong>e<br />
ADHS-Diagnose erhalten. Mädchen zeigen<br />
e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere hyperaktiv-impulsive Problematik<br />
als Jungen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d somit häufiger<br />
dem unaufmerksamen Typ zuzuordnen. Aber:<br />
Nicht nur laute, hyperaktive <strong>und</strong> provozierende<br />
Jungen, sondern auch stille, verträumte,<br />
vergessliche <strong>und</strong> ängstliche Mädchen können<br />
an e<strong>in</strong>er AD(H)S leiden.<br />
Informationscrash<br />
auf der<br />
Gehirnfestplatte<br />
In Fachkreisen wird heute als AD(H)S-Ursache<br />
e<strong>in</strong>e vorwiegend genetisch bed<strong>in</strong>gte,<br />
neurobiologische Funktionsstörung angenommen.<br />
Betroffen s<strong>in</strong>d die für die Informationsverarbeitung<br />
zuständigen Regionen<br />
im Frontalhirn. Weil die Störung im Bereich<br />
der zerebralen Steuerungs- <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ationsaufgaben<br />
wirkt, fehlt dem Gehirn<br />
die Fähigkeit, unwichtige <strong>in</strong>nere <strong>und</strong> äussere<br />
Reize <strong>und</strong> Impulse zu filtern oder zu<br />
hemmen. All die Reize, die ununterbrochen<br />
auf uns e<strong>in</strong>strömen, werden im Normalfall<br />
nach Prioritäten selektioniert. Im AD(H)S-<br />
Hirn entgehen dieser Selektion zu viele Informationen<br />
<strong>und</strong> verursachen auf der Gehirnfestplatte<br />
e<strong>in</strong>en Informationscrash.<br />
Neuere Untersuchungen<br />
zeigen e<strong>in</strong>e Hypoaktivität<br />
<strong>und</strong> Dysregulation <strong>in</strong> gewissen<br />
Bereichen der Neurotransmittersysteme. Es<br />
kommt zu Störungen bei der Reizübertragung<br />
zwischen den Nervenzellen. Die Neurotransmitter<br />
(Botenstoffe) Dopam<strong>in</strong>, Noradrenal<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> Seroton<strong>in</strong> bestimmen wesentlich unser<br />
Fühlen <strong>und</strong> unsere Bef<strong>in</strong>dlichkeit. Noradrenal<strong>in</strong><br />
hat e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Aufmerksamkeit<br />
<strong>und</strong> Aktivität, während Seroton<strong>in</strong> für die<br />
Stimmung <strong>und</strong> die Impulskontrolle zuständig<br />
ist. Dopam<strong>in</strong> steuert den Antrieb <strong>und</strong> die<br />
Motivation. Wissenschaftler konnten Störungen<br />
sowohl am Dopam<strong>in</strong>rezeptor als auch am<br />
Dopam<strong>in</strong>-Transporter-Gen nachweisen. Damit<br />
lässt sich die Wirkung des mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Wirkstoffs Methylphenidat bei der Medikation<br />
bei AD(H)S erklären. Stimulanzien (Amphetam<strong>in</strong>e)<br />
erhöhen den Dopam<strong>in</strong>spiegel <strong>und</strong> sorgen<br />
somit für e<strong>in</strong>en Ausgleich.<br />
Motivation nur bei Lustgew<strong>in</strong>n<br />
Die Symptome wie Ablenkbarkeit, Impulsivität<br />
<strong>und</strong> Zappeligkeit s<strong>in</strong>d unmittelbare Folgen des<br />
genannten Ungleichgewichts. Bei AD(H)S-<br />
Betroffenen wirkt sich die mangelhafte<br />
Impulshemmung <strong>und</strong> Reizfilterung unter<br />
anderem beim Lösen von Aufgaben aus.<br />
Es gel<strong>in</strong>gt nur bei subjektiv <strong>in</strong>teressanten<br />
Aufgaben, die Konzentration aufrechtzuerhalten.<br />
Kle<strong>in</strong>ste Aussenreize führen<br />
zu e<strong>in</strong>er Ablenkung.<br />
Die Normabweichung im Dopam<strong>in</strong>stoffwechsel<br />
kann sich stark auf den<br />
Antrieb <strong>und</strong> die Motivation auswirken.<br />
Tätigkeiten, die nicht e<strong>in</strong>en sofortigen<br />
Lustgew<strong>in</strong>n versprechen, zum Beispiel<br />
Hausaufgaben erledigen, können für e<strong>in</strong><br />
unbehandeltes AD(H)S-K<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em<br />
schier unüberw<strong>in</strong>dbaren Problem werden.<br />
Es ist ihm nicht möglich, die Motivation<br />
willentlich zu bee<strong>in</strong>flussen. Hier helfen<br />
nebst <strong>in</strong>tensiver Begleitung <strong>und</strong> konsequenter<br />
Kontrolle viel Bestätigung sowie die Aussicht<br />
auf e<strong>in</strong>e Belohnung – abgesehen davon wohl<br />
auch gute Nerven, viel Wohlwollen <strong>und</strong> Verständnis<br />
dem K<strong>in</strong>d gegenüber.<br />
Gene, Umwelt oder beides?<br />
Die Fachwelt ist sich im Grossen <strong>und</strong> Ganzen<br />
e<strong>in</strong>ig, dass psychosoziale E<strong>in</strong>flüsse bei e<strong>in</strong>er<br />
AD(H)S als alle<strong>in</strong>ige Ursache ausgeschlossen<br />
werden können. Negative Erfahrungen <strong>in</strong> der<br />
K<strong>in</strong>dheit können allerd<strong>in</strong>gs den Schweregrad<br />
<strong>und</strong> den Verlauf bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Wie bei den meisten psychiatrischen Störungen<br />
werden bei AD(H)S multifaktorielle, das<br />
heisst genetische <strong>und</strong> umweltbed<strong>in</strong>gte Ursachen<br />
angenommen. Schwangerschafts- <strong>und</strong><br />
Geburtskomplikationen (Sauerstoffmangel unter<br />
der Geburt), Suchtmittelkonsum während<br />
der Schwangerschaft sowie ungünstige psychosoziale<br />
Bed<strong>in</strong>gungen werden <strong>in</strong> der Fachliteratur<br />
diskutiert. Ob Umweltfaktoren AD(H)S<br />
verursachen können <strong>und</strong> <strong>in</strong>wiefern ihre Wirkstärke<br />
die Entwicklung von AD(H)S bee<strong>in</strong>flusst,<br />
ist noch nicht abschliessend geklärt.<br />
Das AD(H)S-Gen gibt es nicht. Aktuelle wissenschaftliche<br />
Studien konnten bis jetzt ke<strong>in</strong>e<br />
AD(H)S verursachenden Genvarianten e<strong>in</strong>deutig<br />
bestätigen. Gründe dafür mögen e<strong>in</strong>erseits<br />
<strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en Fallzahl der bisher durchgeführten<br />
Studien liegen. Sehr wahrsche<strong>in</strong>lich jedoch<br />
können verschiedene Genvarianten unabhängig<br />
vone<strong>in</strong>ander oder verschiedene Konstellationen<br />
aus Gen- <strong>und</strong> Umweltfaktoren AD(H)S<br />
verursachen. In der Fachwelt hat die Idee der<br />
sogenannten Gen-Umwelt-Interaktion grosses<br />
Interesse hervorgerufen. Es wird angenommen,<br />
dass die genetische Anfälligkeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des nur<br />
dann zu AD(H)S führt, wenn es zusätzlich e<strong>in</strong>em<br />
ungünstigen Umweltfaktor ausgesetzt ist.<br />
Bis dah<strong>in</strong> kann AD(H)S nicht, wie etwa e<strong>in</strong>e Viruserkrankung,<br />
via e<strong>in</strong>en Test ermittelt werden.<br />
Es bleibt vorläufig bei e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Diagnose,<br />
die mittels detaillierter Befragungen ergänzt <strong>und</strong><br />
mittels neuropsychologischer Tests zustande<br />
kommt.<br />
Kurz <strong>und</strong> bündig<br />
AD(H)S ist e<strong>in</strong>e psychiatrische Diagnose<br />
<strong>und</strong> steht für Aufmerksamkeits-<br />
Defizit-(Hyperaktivitäts)-Störung. Die<br />
Hauptmerkmale e<strong>in</strong>er AD(H)S s<strong>in</strong>d:<br />
• ADS: Unaufmerksamkeit <strong>und</strong> Impulsivität:<br />
«Hans-guck-<strong>in</strong>-die-Luft»<br />
(Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit,<br />
Ablenkbarkeit)<br />
• ADHS: Zu e<strong>in</strong>er ADS kann die Hyperaktivität<br />
h<strong>in</strong>zukommen: «Zappel philipp»<br />
(motorische Unruhe, übermässiges<br />
Reden, störendes Verhalten)<br />
Die Störungen lassen sich <strong>in</strong> allen<br />
möglichen Komb<strong>in</strong>ationen beobachten<br />
(Mischtypen).<br />
POS steht für Psycho-Organisches<br />
Syndrom <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e schweizerische<br />
Bezeichnung. Sofern die Diagnose vor<br />
dem 9. Geburtstag erfolgt ist, wird POS<br />
von der Invalidenversicherung IV als<br />
Geburtsgebrechen anerkannt <strong>und</strong> ist<br />
folglich unterstützungsberechtigt.<br />
Weitere Informationen:<br />
• http://www.elpos.ch/pos_adhs.htm<br />
• http://www.sfg-adhs.ch/<br />
adhs-pos/<strong>in</strong>dex.html,<br />
• http://www.adhs.ch/previews/<br />
ADHS-AufE<strong>in</strong>enBlick.html<br />
Buchh<strong>in</strong>weis:<br />
Gawrilow, Cater<strong>in</strong>a: ADHS, UTB Profile,<br />
Ernst Re<strong>in</strong>hardt Verlag, 2009
26 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
SCHULPROJEKT<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 27<br />
AKTUELL<br />
Paris, je t’aime – e<strong>in</strong>e Idee erhält Flügel<br />
Mit e<strong>in</strong>er 7.–9. Realklasse für fünf <strong>Tag</strong>e nach Paris? E<strong>in</strong>e verrückte Idee? Mag se<strong>in</strong>, aber die<br />
beiden Reallehrer Matthias Hofmann <strong>und</strong> Matthias Stucki, die an der Dorfschule Landiswil<br />
unterrichten, machen es möglich – mit ihrem erfrischend ansteckenden Engagement.<br />
Die Paris-Reise wurde durch viele Eigenleistungen f<strong>in</strong>anziert. Das Bild zeigt<br />
Jasm<strong>in</strong> Küpfer <strong>und</strong> Angela Kobel beim heiklen Transport von 400 belegten<br />
Brötchen, die 800 Franken <strong>in</strong> die Reisekasse brachten.<br />
Zugegeben, die beiden <strong>Lehrer</strong> haben e<strong>in</strong>en<br />
Vorteil: Sie unterrichten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />
Dorfschule im Emmental. Bei der<br />
Isabelle Keller<br />
Anreise atmen die Besucher Landluft e<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
der Kopf wird frei. Hier gehen K<strong>in</strong>der von der<br />
4. bis 9. Klasse zur Schule. Wenn sie aus dem<br />
Fenster schauen, sehen sie Wiesen <strong>und</strong> Hügel.<br />
Man kennt sich. Landiswil ist überschaubar.<br />
Genau deshalb ist es möglich, e<strong>in</strong>e durchaus<br />
gewagte Idee umzusetzen. Ende Juni besuchen<br />
die 19 Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler der 7.–9. Klasse<br />
zusammen mit ihren beiden <strong>Lehrer</strong>n <strong>und</strong> drei<br />
weiteren Begleitpersonen Paris. Die Reise ist der<br />
Höhepunkt e<strong>in</strong>es Jahresthemas. «Die Idee entstand<br />
bei e<strong>in</strong>em Bier, am Ende des letzten Schuljahres»,<br />
erzählt Matthias Stucki, der gleichzeitig<br />
Co-Schulleiter ist. «Wir haben uns überlegt,<br />
wie wir die Neuntklässler für die Fremdsprache<br />
<strong>und</strong> für Frankreich motivieren könnten.» Doch<br />
bei e<strong>in</strong>er Bieridee ist es nicht geblieben. Die<br />
beiden <strong>Lehrer</strong>, die sich bestens verstehen <strong>und</strong><br />
sprudeln vor Energie, haben das Projekt vorangetrieben<br />
<strong>und</strong> ihm im Laufe der Konkretisierung<br />
viele Facetten verliehen.<br />
E<strong>in</strong>e Idee schlägt Wurzeln<br />
E<strong>in</strong> so grosses Projekt braucht Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />
Darum machten sie Paris zum Jahresthema ihrer<br />
Klasse <strong>und</strong> erstellten e<strong>in</strong> Budget. «Als wir<br />
konkreter wurden, stand bald e<strong>in</strong>mal fest, dass<br />
es nur funktionieren kann, wenn wir die Eltern<br />
damit f<strong>in</strong>anziell nicht übermässig belasten. Sie<br />
werden e<strong>in</strong>en Beitrag von 150 Franken leisten»,<br />
sagt Matthias Hofmann. Doch damit lässt sich<br />
gerade mal der TGV bezahlen. Paris ist aber<br />
teuer. Und wenn schon, dann sollen E<strong>in</strong>tritte <strong>in</strong><br />
Museen, U-Bahn-Fahrten, e<strong>in</strong>e Bootsfahrt auf<br />
der Se<strong>in</strong>e <strong>und</strong> die Besteigung des Eiffelturms<br />
möglich se<strong>in</strong>, ganz abgesehen von e<strong>in</strong>em Hotel,<br />
der Verpflegung <strong>und</strong> den Spesen für die Begleitpersonen.<br />
Rechnet man alle Ausgaben zusammen,<br />
so kommt man auf den stolzen Betrag von<br />
21 116 Franken. Für die beiden <strong>Lehrer</strong> stand von<br />
Anfang an fest, dass jedes E<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> der Klasse<br />
mithelfen muss <strong>und</strong> soll, um Geld zu beschaffen:<br />
mit e<strong>in</strong>em Sport-Sponsor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Zehnkampf, e<strong>in</strong>er<br />
Weihnachtsaktion, e<strong>in</strong>em Pausenkiosk, e<strong>in</strong>er<br />
Brötchenaktion anlässlich e<strong>in</strong>er Modeschau,<br />
Konzerten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Schultheater. Das Theater<br />
gehört ebenfalls zum Jahresthema Paris <strong>und</strong><br />
beschäftigt die Klasse derzeit fast mehr als die<br />
Reise <strong>in</strong> die Metropole von Frankreich.<br />
Bühne frei für Paris<br />
«Ziel war es, dass die Schüler ihr Theaterstück<br />
selber entwickeln <strong>und</strong> bis zum fixfertigen<br />
Drehbuch selber schreiben», erzählt Matthias<br />
Hofmann. «Das war e<strong>in</strong> grosses Stück Arbeit<br />
<strong>und</strong> wir mussten viel coachen. Aber es entstand<br />
e<strong>in</strong>e unglaubliche Dynamik, <strong>und</strong> nun stecken<br />
wir mitten <strong>in</strong> den Proben <strong>und</strong> dem Aufbau der<br />
Bühne, bei der übrigens viele Eltern tatkräftig<br />
mitmachen.» «Die Unterstützung der Eltern,<br />
der Schulkommission <strong>und</strong> der Inspektor<strong>in</strong>, die<br />
unser Projekt bewilligt hat, ist wirklich gross»,<br />
«Diebe <strong>in</strong> der Stadt der Liebe», hiess das Theaterstück, das die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Schüler der Realklasse Landiswil vor der Reise aufführten, bevor sie selber<br />
<strong>in</strong> die Stadt der Liebe reisen.<br />
sagt Matthias Stucki. Er sei sich bewusst, dass<br />
es von Vertrauen zeuge, dass Eltern die Idee<br />
geschlossen mittragen. Dies sei eben der Vorteil<br />
e<strong>in</strong>er Landschule. Das Theaterstück heisst<br />
übrigens «Diebe <strong>in</strong> der Stadt der Liebe» <strong>und</strong><br />
handelt vom Raub e<strong>in</strong>es Gemäldes aus dem<br />
Louvre. Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er hängen selber gemalte<br />
Mona Lisas an den Wänden im Klassenzimmer.<br />
Das Thema Paris zieht sich wie e<strong>in</strong> roter Faden<br />
durch alle Fächer: von Gestalten über NMM<br />
bis Informatik. Baustile wurden untersucht, Geschichtliches<br />
recherchiert, <strong>und</strong> sogar die Metropläne<br />
mussten die Schüler lesen lernen. In<br />
Paris werden sie ihr Wissen aktiv e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
können bei allerlei witzigen Aufträgen, die ihre<br />
<strong>Lehrer</strong> für sie vorbereitet haben. «Wir haben<br />
im Vorfeld Paris besucht <strong>und</strong> uns <strong>in</strong>spirieren<br />
lassen vom Zauber der Stadt.» Dass ihnen das<br />
Präpen Spass gemacht hat, sieht man ihren verschmitzten<br />
Gesichtern an. Strahlend zeigen sie<br />
den Souvenir-Eiffelturm <strong>und</strong> die Porträtzeichnungen<br />
vom Montmarte, <strong>und</strong> sie freuen sich<br />
jetzt schon, ihren Schützl<strong>in</strong>gen unvergessliche<br />
<strong>Tag</strong>e zu bereiten.<br />
Bald gehts los<br />
Das Geld haben sie <strong>in</strong>zwischen dank zahlreichen<br />
grossen <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>en Unterstützungsbeiträgen<br />
<strong>und</strong> den erfolgreichen <strong>Aktion</strong>en der<br />
Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler beisammen. «Ne<strong>in</strong>,<br />
wir haben nicht im S<strong>in</strong>n, nächstes Jahr wieder<br />
e<strong>in</strong> so grosses Projekt zu veranstalten», sagen sie<br />
unisono. Sie hätten es mit genau dieser Klasse<br />
wagen können, <strong>und</strong> es sei e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges, aber<br />
auch anstrengendes Erlebnis. Ende Juni also<br />
tauschen die Realschüler von Landiswil ihren<br />
gewohnten ländlichen Blick <strong>in</strong>s Grüne gegen<br />
das Grau e<strong>in</strong>er Grossstadt. Wir wünschen: Bon<br />
voyage <strong>und</strong> melden uns heute schon an für e<strong>in</strong>en<br />
weiteren Besuch <strong>in</strong> Landiswil: Wir wollen<br />
schliesslich wissen, wie es war.<br />
Die beiden engagierten <strong>Lehrer</strong> <strong>und</strong> Paris-Fans: Matthias Hofmann (l<strong>in</strong>ks) <strong>und</strong> Matthias Stucki. Bilder zvg<br />
Theaterfrühl<strong>in</strong>g <strong>2011</strong><br />
mitten im Sommer<br />
Vom 27. Juni bis 1. Juli <strong>2011</strong> f<strong>in</strong>det im Kulturhof Schloss Köniz der<br />
17. Theaterfrühl<strong>in</strong>g statt – das Theatertreffen der Schulklassen des Kantons<br />
Bern. Fünfzehn Gruppen von 8- bis 17-jährigen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern<br />
werden der Öffentlichkeit ihre Inszenierungen zeigen – der E<strong>in</strong>tritt ist gratis.<br />
Fünfzehn Klassen des 2. bis 10. Schuljahres<br />
wurden ausgewählt, um ihre Bühnenproduktionen<br />
zum Thema «verdreht» zu<br />
präsentieren. Die thematische Vorgabe ist e<strong>in</strong><br />
Spielelement, das die verschiedenen Produktionen<br />
mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det <strong>und</strong> das gleichzeitig<br />
aufzeigt, wie verschieden mit diesem Thema gearbeitet<br />
werden kann. Es gibt sowohl Theaterproduktionen<br />
von selbst entwickelten Stücken<br />
als auch bereits bestehende Stücke oder freie<br />
Bearbeitungen von Geschichten.<br />
Das Programm<br />
Für K<strong>in</strong>der ab der Vorschulstufe (5 / 6 j.) geht es<br />
auf der Bühne zum Thema «verdreht» turbulent<br />
zu <strong>und</strong> her: In «Wo isch d Schuel?›» verschw<strong>in</strong>det<br />
e<strong>in</strong> Schulhaus, <strong>in</strong> «Hotel E<strong>in</strong>grotte im Unglück»<br />
läuft plötzlich alles verkehrt, <strong>und</strong> die Flöhe aus<br />
«Marias Flohzirkus» kämpfen gegen e<strong>in</strong>en Riesen.<br />
K<strong>in</strong>der ab 7 / 8 Jahren geniessen e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm: Sie können sich ansehen,<br />
wie es zu <strong>und</strong> her geht, wenn plötzlich die<br />
Erwachsenen zur Schule gehen <strong>und</strong> die K<strong>in</strong>der<br />
arbeiten müssen – dank «Hexe Furufara». Sowohl<br />
die Schildbürger mit «Kluge Dummheiten<br />
aus Schilda» als auch «Momo» für K<strong>in</strong>der ab 8<br />
Jahren von Michael Ende haben nie ausgedient –<br />
das e<strong>in</strong>e witzig, das andere poetisch-märchenhaft.<br />
«Bandenfieber», e<strong>in</strong> selber entwickeltes Stück,<br />
verspricht mit zwei K<strong>in</strong>derbanden auf der Suche<br />
nach dem wertvollen Schatz viel Spannung.<br />
K<strong>in</strong>der ab 10 Jahren haben die Qual der Wahl sogar<br />
zwischen fünf Angeboten: In «Crazy World»<br />
geraten sich zwei junge Künstlergruppen <strong>in</strong> die<br />
Haare, <strong>in</strong> «Der Laden» s<strong>in</strong>d Arme plötzlich reich,<br />
das Tanztheater «Schau!» vermischt Realität <strong>und</strong><br />
Fiktion <strong>und</strong> sorgt dabei für Verwirrung. Im modernen<br />
«Rotkäppchen <strong>2011</strong>» heisst das Mädchen<br />
natürlich Redcap <strong>und</strong> rappt wie ihre Grossmama,<br />
<strong>und</strong> im selbst entwickelten Tanztheater «Es liegt<br />
was <strong>in</strong> der Luft» haben es die Berner mit der<br />
Angst zu tun: E<strong>in</strong> Zeitungsbericht kündet an,<br />
dass e<strong>in</strong>e Riesenwolke – die «Cumulomagneticus<br />
gigantus» – sich der Stadt nähert!<br />
Für Jugendliche ab 12 Jahren steht «Monde fou –<br />
vie folle; oder anders!» auf dem Programm – e<strong>in</strong><br />
philosophisches Stück über den S<strong>in</strong>n des Lebens<br />
– e<strong>in</strong>e Geschichte über die Flucht <strong>in</strong> den Park.<br />
Ausserdem: «Diamanten im Müll», e<strong>in</strong> rätselhaftes<br />
<strong>und</strong> geheimnisvolles selbst entwickeltes Stück,<br />
<strong>und</strong> schliesslich: «Die schöne Fata von Morgana»,<br />
die mit der fortschreitenden Umweltzerstörung<br />
die «wüste Sah(a)ra» wird. E<strong>in</strong> modernes<br />
Stück, das sich mit der gesellschaftlichen Realität<br />
unserer Zeit beschäftigt.<br />
Chömet cho luege!<br />
K<strong>in</strong>der, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene s<strong>in</strong>d zum<br />
Vorstellungsbesuch e<strong>in</strong>geladen. Auch grössere<br />
Gruppen wie Schulklassen s<strong>in</strong>d herzlich<br />
willkommen. Jeden <strong>Tag</strong> f<strong>in</strong>den jeweils drei bis<br />
vier Vorstellungen statt. Man kann sich e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>zelne ansehen oder aber sich gleich e<strong>in</strong>en<br />
Theater(halb-)tag mit mehreren Vorstellungen<br />
vornehmen. Nicht nur auswärtiges Publikum,<br />
sondern auch die spielenden Gruppen werden<br />
sich die Aufführungen der anderen Teilnehmenden<br />
anschauen, sodass e<strong>in</strong> reger Austausch über<br />
Gespieltes <strong>und</strong> Gesehenes entstehen kann. Das<br />
Projekt wird u. a. vom Kanton Bern sowie von der<br />
Geme<strong>in</strong>de Köniz unterstützt. Der E<strong>in</strong>tritt ist für<br />
alle Zuschauer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Zuschauer gratis.<br />
Das Rahmenprogramm<br />
Im Innenhof des Schlosses wird für Unterhaltung<br />
zwischen den Vorstellungen gesorgt. Ausserdem<br />
f<strong>in</strong>den Schnupper-Theaterworkshops<br />
für K<strong>in</strong>der statt, <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressierte Erwachsene<br />
<strong>und</strong> Lehrpersonen s<strong>in</strong>d zur Impulsveranstaltung<br />
e<strong>in</strong>geladen, <strong>in</strong> der es um Fragen r<strong>und</strong> ums<br />
Umsetzen von Schultheater-Projekten geht.<br />
Infos zu Reservation <strong>und</strong> Programm:<br />
www.theaterfruehl<strong>in</strong>g.ch
28 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
BÄRNERJUGENDTAG<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 29<br />
DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES DLV<br />
Kl<strong>in</strong>geln <strong>und</strong> Anklopfen für e<strong>in</strong>e gute Sache<br />
Sie macht Spass, br<strong>in</strong>gt Geld e<strong>in</strong> <strong>und</strong> hilft, besondere Projekte zu f<strong>in</strong>anzieren.<br />
Die Sammlung von <strong>und</strong> für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche des «BärnerJugend-<br />
<strong>Tag</strong>». An der Schule Bühl-Walperswil hat die <strong>Aktion</strong> Tradition.<br />
134 Logopäd<strong>in</strong>nen trafen sich <strong>in</strong> Bern<br />
Ende Mai lud der Deutschschweizer Logopäd<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Logopädenverband (DLV) zur Delegiertenversammlung<br />
im Berner Rathaus. 134 vorwiegend weibliche Delegierte aus 13 Kantonen <strong>und</strong> aus Liechtenste<strong>in</strong><br />
reisten <strong>in</strong> die B<strong>und</strong>eshauptstadt. Unter der Leitung von Christ<strong>in</strong>e Zahn-Fischer organisierte Logopädie<br />
Bern, der Berufsverband der bernischen Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden, diesen Grossanlass.<br />
«Würden Sie auch etwas spenden für den Bäner Jugendtag?» An der Schule Bühl-Walperswil hat die<br />
Sammlung Tradition <strong>und</strong> nützt auch den Jugendlichen selbst. <br />
Bild Hildegard Netos<br />
Hildegard Netos<br />
Es ist kurz nach 10 Uhr, die Morgenpause<br />
an der Schule Bühl-Walperswil ist vor über.<br />
Die Jugendlichen der 6. <strong>und</strong> 7. Klasse haben<br />
sich an ihre Pulte gesetzt, plaudern ausgelassen.<br />
Sie wissen, dass sie jetzt bis zum Mittag <strong>in</strong><br />
den beiden Dörfern Bühl <strong>und</strong> Walperswil für den<br />
«BärnerJugend<strong>Tag</strong>» sammeln gehen. Acht Zweiergruppen<br />
werden zu Fuss oder mit dem Velo<br />
unterwegs se<strong>in</strong>. Ihr Klassenlehrer, He<strong>in</strong>z Zwicky,<br />
verteilt den Teams zwei Blätter. E<strong>in</strong>e Liste, <strong>in</strong> die<br />
sie den Geldbetrag <strong>und</strong> den Namen der Person,<br />
die spendet, e<strong>in</strong>tragen, sowie e<strong>in</strong>en Dorfplan, auf<br />
dem die Gruppen sehen, welche Quartiere <strong>und</strong><br />
Strassen ihnen zugeteilt s<strong>in</strong>d. Auch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Kartonschachtel mit Post-it-Blöckli, die als Dankeschön<br />
abgegeben werden, erhalten die Jugendlichen.<br />
He<strong>in</strong>z Zwicky gibt letzte Anweisungen:<br />
«Denkt daran, fre<strong>und</strong>lich aufzutreten, zu erklären,<br />
worum es geht, <strong>und</strong> euch für die Spende zu<br />
bedanken.» Er er<strong>in</strong>nert die Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />
auch noch e<strong>in</strong>mal daran, dass e<strong>in</strong> Teil der E<strong>in</strong>nahmen<br />
mithelfen wird, die Landschulwoche am<br />
Bodensee zu f<strong>in</strong>anzieren. «Da 20 Prozent der von<br />
uns e<strong>in</strong>genommenen Spenden <strong>in</strong> die Schulkasse<br />
gehen, erwarte ich, dass die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schüler für die <strong>Aktion</strong> auch e<strong>in</strong>en Teil ihrer Freizeit<br />
geben.» E<strong>in</strong> Drittel Schulzeit <strong>und</strong> zwei Drittel<br />
Freizeit sei dabei <strong>in</strong> etwa der Verteiler.<br />
He<strong>in</strong>z Zwicky f<strong>in</strong>det den «BärnerJugend<strong>Tag</strong>»<br />
e<strong>in</strong>e gute Sache, sowohl für die eigene Schule<br />
wie auch für die F<strong>in</strong>anzierung von K<strong>in</strong>der-, Jugend-<br />
<strong>und</strong> Schulprojekten im ganzen Kanton.<br />
Er arbeitet im Amt Nidau im Bezirksausschuss<br />
der Organisation mit. «Die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
erfahren durch die Sammlung, dass<br />
Ideen, die ihnen etwas bedeuten, 1:1 unterstützt<br />
werden.» Er bedauert, dass <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
weniger Schulen an der Sammlung teilnehmen.<br />
Den Aufwand bezeichnet er als ger<strong>in</strong>g, den Erfolg<br />
als sehr erfreulich. In den letzten zehn Jahren<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Dörfern Bühl <strong>und</strong> Walperswil<br />
laut He<strong>in</strong>z Zwicky pro Sammlung 2000 bis 2500<br />
Franken zusammengekommen.<br />
Los gehts<br />
R<strong>und</strong> 500 Haushalte besuchen die Jugendlichen<br />
der Schule Bühl-Walperswil <strong>in</strong>nerhalb von zehn<br />
<strong>Tag</strong>en. Ist jemand nicht zu Hause, ist die Regel,<br />
es zu e<strong>in</strong>er anderen <strong>Tag</strong>eszeit e<strong>in</strong> zweites Mal<br />
zu versuchen. Die Sechstklässler<strong>in</strong> Mia <strong>und</strong> der<br />
Sechstklässler Joel sammeln im Quartier r<strong>und</strong><br />
um das Schulhaus. «Ich mache das gerne», sagt<br />
Joel, «wir haben ke<strong>in</strong>e Schule <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d an der<br />
frischen Luft.» Den ersten Halt machen die beiden<br />
bei e<strong>in</strong>em Zweifamilienhaus. Joel kl<strong>in</strong>gelt,<br />
gespanntes Warten bis jemand öffnet. «So, ihr<br />
wollt Geld von mir?», fragt die Frau lachend.<br />
Sie möchte spenden, hat aber ke<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>geld,<br />
<strong>und</strong> Joel <strong>und</strong> Mia können nicht auf die Fünfzigernote<br />
herausgeben. «Ke<strong>in</strong> Problem», f<strong>in</strong>det<br />
die Frau, «kommt e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong>mal vorbei,<br />
wenn ihr Münz habt.» Am nächsten Haus gehen<br />
die beiden gezielt vorbei, dort sei im Moment<br />
niemand daheim, erklären sie, denn beide Autos<br />
seien weg. Im Verlauf der nächsten St<strong>und</strong>e kl<strong>in</strong>geln<br />
oder klopfen die beiden an nahezu zwanzig<br />
Haustüren. «Guten <strong>Tag</strong>, wir sammeln für den<br />
Berner Jugendtag», beg<strong>in</strong>nt Joel stets fre<strong>und</strong>lich,<br />
wenn jemand die Türe öffnet. Weitere<br />
Erklärungen braucht es dann meistens nicht.<br />
Die e<strong>in</strong>zige Frage, die mehrmals gestellt wird,<br />
ist: «Kann man denn geben, so viel man will?»<br />
Man kann.<br />
Viele kennen die beiden Jugendlichen, die für<br />
e<strong>in</strong>en guten Zweck sammeln, begrüssen sie<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> spenden gerne. Über die Sammlung<br />
<strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d viele, weil im Dorf seit e<strong>in</strong><br />
paar <strong>Tag</strong>en Plakate über die <strong>Aktion</strong> hängen.<br />
Darauf aufgeführt s<strong>in</strong>d auch Projekte <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>en Bühl <strong>und</strong> Walperswil, die vom «BärnerJugendtag»<br />
seit dem Jahr 2004 unterstützt<br />
wurden. Zum Beispiel e<strong>in</strong> Beitrag an e<strong>in</strong>en Jugendkeller,<br />
an e<strong>in</strong> Zirkusprojekt, e<strong>in</strong>en Skaterpark<br />
oder an das Projekt Radio Chico.<br />
Erster Kassensturz<br />
Mia <strong>und</strong> Joel, die beide <strong>in</strong> der Nähe wohnen,<br />
kommen kurz vor Mittag <strong>in</strong>s Schulhaus zurück.<br />
Vierzehn Personen waren zu Hause <strong>und</strong> haben<br />
zusammen 135 Franken gespendet. Vor ihnen<br />
waren zwei Schüler beim Klassenlehrer, die fast<br />
90 Franken abgegeben haben. «Sie wollten nicht<br />
so viel Geld bei sich haben», erzählt He<strong>in</strong>z Zwicky.<br />
Wenn die <strong>Aktion</strong> weiterh<strong>in</strong> so erfolgreich<br />
ist, werden die Jugendlichen ihr Ziel, nämlich<br />
wiederum 2500 Franken zu sammeln, erreichen.<br />
BärnerJugend<strong>Tag</strong><br />
Der BärnerJugend<strong>Tag</strong> ist e<strong>in</strong>e Sammlung<br />
von <strong>und</strong> für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Seit über 80 Jahren wird er von Schulen<br />
im Kanton Bern durchgeführt. Jedes<br />
Jahr kommen so – <strong>in</strong> ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit – durchschnittlich 250 000 Franken<br />
zusammen. Der BärnerJugend<strong>Tag</strong><br />
fördert mit diesen Geldern K<strong>in</strong>der-,<br />
Jugend- <strong>und</strong> Schulprojekte im Kanton<br />
Bern <strong>und</strong> vergibt Ausbildungsbeiträge<br />
an junge Erwachsene unter 25 Jahren.<br />
Bei der Verwendung der Beiträge wirken<br />
die Jugendlichen aktiv mit. Der BärnerJugend<strong>Tag</strong><br />
ist als geme<strong>in</strong>nütziger<br />
Vere<strong>in</strong> organisiert. Die Sammlung wird<br />
vom Regierungsrat des Kantons Bern<br />
empfohlen <strong>und</strong> von den Regierungsstatthalterämtern<br />
mitgetragen. Weitere Informationen:<br />
www.baernerjugendtag.ch<br />
Susanne Enggist<br />
Die Anwesenheit von Erziehungsdirektor<br />
Bernhard Pulver, Peter Wüthrich, Vertreter<br />
der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Fürsorgedirektion<br />
(GEF), sowie dem frischgebackenen<br />
Professor für Logopädie, Prof. Dr. Erich Hartmann<br />
von der Universität Fribourg, unterstrich<br />
die Bedeutung des Anlasses im altehrwürdigen<br />
Berner Rathaus. Berns Stadtpräsident, Alexander<br />
Tschäppät, bot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grusswort e<strong>in</strong>en<br />
unterhaltsamen statistischen Überblick über<br />
Bern. Se<strong>in</strong> Nachredner, Peter Wüthrich, bemerkte<br />
neidvoll: «Wenn wir nur so gesicherte<br />
Zahlen hätten!» Er orientierte über die Teilprojekte<br />
der Strategie Sonderschulung 2010–2015:<br />
Die Optimierung der <strong>in</strong>tegrativen Schulung,<br />
die neue Verordnung zur Regelung des sonderpädagogischen<br />
Bereichs, die Erarbeitung des<br />
Konzepts Sonderpädagogik gemäss den Übergangsbestimmungen<br />
zum neuen F<strong>in</strong>anzausgleich<br />
(NFA) <strong>und</strong> die Prüfung, ob der Kanton<br />
Bern e<strong>in</strong>em Sonderschul-Konkordat beitreten<br />
soll. Von den Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden<br />
wünschte er sich, «dass sie im W<strong>in</strong>d der Veränderungen<br />
bereit s<strong>in</strong>d, nicht Mauern, sondern<br />
W<strong>in</strong>dmühlen zu bauen!»<br />
Der Erziehungsdirektor, Bernhard Pulver, betrat<br />
das Rednerpult im Ratssaal für e<strong>in</strong>mal nicht,<br />
um «bildungspolitisches Ungemach» zu verh<strong>in</strong>dern,<br />
wie er selber scherzte, sondern um für das<br />
aktive Mittragen des Integrationsprozesses zu<br />
danken. In se<strong>in</strong>er Rede lobte er die Bemühungen<br />
der Berner Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden,<br />
die Qualitätssicherung speziell im Bereich der<br />
freien Praxen voranzutreiben. «Bildung heisst<br />
für mich eigentlich, den K<strong>in</strong>dern Vertrauen <strong>in</strong><br />
sich selbst, <strong>in</strong> ihre eigenen Fähigkeiten, <strong>in</strong> ihre<br />
eigene Zukunft, <strong>in</strong> ihr eigenes Potenzial <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />
das Vertrauen zu anderen Menschen mitzugeben»,<br />
sagte Pulver.<br />
Er wertschätzte die logopädischen Praxen als<br />
wichtiges Angebot <strong>und</strong> die Logopädie im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
als e<strong>in</strong>en wichtigen Teilbereich der<br />
Volksschule.<br />
Die ganze Integration habe e<strong>in</strong>e starke Veränderung<br />
des Systems Schule mit sich gebracht. Er<br />
dankte den Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden für<br />
das aktive <strong>und</strong> geduldige Mittragen dieses Prozesses.<br />
Der Integrationsprozess verlange aber<br />
auch nach neuen Formen, denn die Logopäd<strong>in</strong>,<br />
der Logopäde nehme e<strong>in</strong>e andere Rolle im Gefüge<br />
der Schule e<strong>in</strong>.<br />
Erich Hartmann, seit dem 1. April dieses Jahres<br />
Professor für Logopädie an der Uni Fribourg,<br />
Die Berner Delegation an der Delegiertenversammlung der Deutschschweizer Logopäd<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Logopäden.<br />
Bild zvg<br />
QualitätsOrdner<br />
Im August 2010 lancierte Logopädie<br />
Bern e<strong>in</strong>en QualitätsOrdner, basierend<br />
auf den Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien des DLV. Der<br />
Ordner ist nicht nur bei freischaffenden<br />
Logopäd<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Logopäden auf<br />
grosses Interesse gestossen. Er bef<strong>in</strong>det<br />
sich nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen Testphase<br />
<strong>und</strong> wird Ende <strong>2011</strong> überarbeitet.<br />
Verbands<strong>in</strong>tern wird e<strong>in</strong>e mögliche<br />
Form der Zertifizierung von Praxen derzeit<br />
diskutiert <strong>und</strong> überprüft. Weitere<br />
Infos unter: www.logopaedie-bern.ch<br />
stellte se<strong>in</strong> Kurzreferat unter das Thema «Logopädie<br />
lohnt sich».<br />
«Wir wissen, dass Sprachbeh<strong>in</strong>derungen bei<br />
K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen oder Erwachsenen e<strong>in</strong><br />
signifikantes Risiko für e<strong>in</strong>e unharmonische<br />
persönliche, soziale, schulische <strong>und</strong> berufliche<br />
Entwicklung darstellen. Deshalb ist es nur folgerichtig,<br />
dass sich die Logopädie <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Berufspolitik dafür e<strong>in</strong>setzen, diesen<br />
Risiken dezidiert entgegenzutreten! Sei es mit<br />
beraterischen, präventiven, pädagogischen oder<br />
therapeutischen Massnahmen, wobei immer<br />
der Mensch im Mittelpunkt der Bemühungen<br />
steht.»<br />
Verschiedene Forschungsergebnisse hätten e<strong>in</strong>deutig<br />
die Wirksamkeit logopädischer Interventionen<br />
bewiesen, auch wenn noch viele Fragen<br />
offen seien. Er appellierte an die Bildungsverantwortlichen,<br />
dass sich der Nutzen von<br />
Logopädie nur wirklich e<strong>in</strong>stellen könne, wenn<br />
gewisse Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erfüllt seien.<br />
Dank Vorstössen aus der Berufspolitik sei zudem<br />
die <strong>in</strong> der Deutschschweiz lang ersehnte<br />
Professur für Logopädie endlich möglich geworden.<br />
Er freue sich auf die grosse Arbeit <strong>und</strong><br />
Verantwortung, die ihn nun im Bereich der<br />
akademischen Forschung, der Berufspolitik, der<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung erwarte.<br />
Mit 360 Mitgliedern, davon 20 stimmberechtigten<br />
Delegierten, ist Logopädie Bern der zweitgrösste<br />
Mitgliedsverband des DLV <strong>und</strong> wird<br />
präsidiert von Ruth Wasser-Jost. Logopädie<br />
Bern ist e<strong>in</strong> aktiver <strong>und</strong> engagierter Mitgliedsverband<br />
des DLV. Dies drückt sich auch dadurch<br />
aus, dass mit Susanne Krebs als Präsident<strong>in</strong>,<br />
Michelle Schaad <strong>und</strong> der neu gewählten Rita<br />
Götschmann drei der fünf Vorstandsmitglieder<br />
des DLV aus dem Kanton Bern kommen.
30 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
SANTÉ BERNOISE<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 31<br />
DAS BUCH<br />
Exemple d’accompagnement à St-Imier<br />
Santé bernoise est une fondation, partenaire des écoles, que nous connaissons<br />
souvent mal, notamment si nous n’avons pas eu beso<strong>in</strong> de faire appel à<br />
ses services. Cependant, plutôt que de rester enfermé dans nos éventuels problèmes,<br />
nous devrions sans doute parfois faire un pas dans sa direction.<br />
Berns moderne Zeit – wie modern ist Bern?<br />
In der Reihe «Berner Zeiten» ist der fünfte Band, «Berns moderne Zeit», erschienen. Im Zentrum<br />
steht die Geschichte des Kantons Bern im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert – mit wichtigen Themen<br />
wie liberale <strong>und</strong> radikale Bewegungen, die Lage der Arbeiterschaft <strong>und</strong> die wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
kulturellen Entwicklungen. Die Präsentation bietet auch viele Anregungen für den Unterricht.<br />
Rappelons brièvement que Santé bernoise<br />
est à même d’<strong>in</strong>tervenir dans une grande<br />
variété de cas détériorant l’ambiance<br />
d’une classe voire d’une école : harcèlement entre<br />
élèves, tabac, alcool, drogue, violence, <strong>in</strong>dépendances<br />
diverses… Les conseillers viennent en<br />
aide de plusieurs façons, par exemple au niveau<br />
d’une leçon ciblée, de rencontres avec les parents<br />
et de gestion directe du problème. A ce propos,<br />
on reçoit de l’aide pour l’élaboration et l’application<br />
de règles, si nécessaire la mise en place de<br />
sanctions. Mais il est clair que le premier <strong>in</strong>tervenant<br />
est le maître de classe, lui qui observe<br />
les comportements des élèves, quand ils attirent<br />
l’attention d’une façon ou d’une autre. Cependant<br />
il n’est pas nécessaire que l’on soit confronté<br />
à un ou des cas particuliers, un mauvais climat<br />
en classe peut aussi faire l’objet d’une sollicitation.<br />
La participation de Santé bernoise ne se<br />
limite pas au milieu scolaire, elle peut également<br />
concerner un couple, une famille ou un groupe<br />
voire un <strong>in</strong>dividu. La f<strong>in</strong>alité étant de développer<br />
des équilibres, de protéger et de conseiller en<br />
faveur d’une vie sa<strong>in</strong>e.<br />
Plan M à St-Imier<br />
Henri Baumgartner<br />
M vient de mobb<strong>in</strong>g, ce plan offre à des enseignants<br />
un accompagnement dans des cas de harcèlement<br />
entre élèves. A l’école primaire du lieu,<br />
certa<strong>in</strong>es relations entre élèves se sont dégradées<br />
à tel po<strong>in</strong>t qu’une <strong>in</strong>tervention dans une classe<br />
de 5 e année s’est avérée nécessaire. Précédemment,<br />
la médiatrice du collège et la Croix rouge<br />
étaient <strong>in</strong>tervenues, en mettant sur pied des activités<br />
de prévention dans la perspective de mieux<br />
vivre ensemble. Santé bernoise a été sollicitée<br />
en septembre 2010, il fallait cibler les choses<br />
car on vivait des problèmes pas simples, soit des<br />
actes de harcèlement entre élèves essentiellement<br />
en dehors de la classe af<strong>in</strong> de se soustraire<br />
au maximum au regard de l’enseignante (ce qui<br />
est d’ailleurs une caractéristique du processus<br />
de harcèlement). Quatre élèves avaient pris le<br />
contre-pied de ce qu’on tentait de leur <strong>in</strong> culquer,<br />
il y avait beaucoup de cibles qui parfois réagissaient<br />
de la même façon qu’elles avaient été attaquées.<br />
Ces victimes pouvaient ensuite adhérer<br />
au contexte négatif, même si ce n’était pas leur<br />
volonté de départ, au cas où on aurait laissé se<br />
dégrader la situation. Elles ont par ailleurs assez<br />
vite rectifié leur comportement suite aux <strong>in</strong>terventions<br />
amenées et soutenues par les experts de<br />
Le « groupe d’<strong>in</strong>tervention » grâce auquel l’ambiance de la classe s’est lentement améliorée: Nicole Perrenoud<br />
de Santé bernoise, Laura Rohrbach, maîtresse de classe, Luc Bass<strong>in</strong>, enseignant, et Valérie Rytz,<br />
médiatrice.<br />
Santé bernoise. C’est au travers d’une démarche<br />
structurée que le redressement de la situation<br />
s’est opéré.<br />
Démarche et mesures<br />
Ça commence par une entrevue et une analyse<br />
avec les enseignants et la médiatrice. Puis on<br />
discute avec les parents de façon <strong>in</strong>dividuelle<br />
d’abord et ensuite lors d’une séance générale.<br />
Une certa<strong>in</strong>e peur s’est fait ressentir chez<br />
quelques-uns, liée à une mauvaise réception<br />
des <strong>in</strong>formations et une idée de perte de temps.<br />
En plus, l’effet fut mo<strong>in</strong>dre auprès de ceux qui<br />
étaient vraiment concernés. Mais l’<strong>in</strong>formation<br />
mise à plat a fait perdre du pouvoir aux enfants<br />
meneurs. La situation de deux élèves a cependant<br />
dégénéré et la direction les a placés dans<br />
d’autres classes. Ces exclusions ont permis de<br />
renverser la dynamique négative et une certa<strong>in</strong>e<br />
sérénité est revenue. Il importait alors de trouver<br />
d’autres façons pour les élèves concernés de se<br />
dist<strong>in</strong>guer… que mettre à la place du harcèlement?<br />
Rappelons que les harceleurs sont fragiles,<br />
souvent ils expriment leur souffrance et<br />
vont en sens <strong>in</strong>verse, soit qu’ils harcèlent pour<br />
éviter de l’être eux-mêmes. Une lente amélioration<br />
s’est produite, pas l<strong>in</strong>éaire, avec une<br />
sollicitation permanente de la prof. Il s’agissait<br />
pour elle de ne rien lâcher jusqu’à ce qu’elle<br />
ressente la confiance s’<strong>in</strong>troduire. En plaçant un<br />
cadre, l’expression d’<strong>in</strong>sécurité s’en est allée. Si<br />
bien qu’actuellement, donc après de nombreux<br />
mois, la situation est acceptable, on vit bien, mais<br />
toujours sur le qui-vive, avec encore quelques<br />
événements négatifs. Les élèves se sont pris en<br />
ma<strong>in</strong>, ils font de la quasi médiation entre eux,<br />
ils ont repris confiance et certa<strong>in</strong>s osent enf<strong>in</strong><br />
parler de leur ressenti et se positionner.<br />
Quelles conséquences ?<br />
C’est notamment l’avance dans le programme<br />
scolaire qui souffre d’une telle situation. Il a<br />
fallu à de nombreuses occasions, par exemple<br />
au retour d’une récréation, consacrer une leçon<br />
pour remettre les choses en place, il fut donc<br />
difficile de tenir le rythme. Et les parents ne<br />
se rendent pas compte des éventuelles conséquences<br />
sur la future orientation de leurs enfants<br />
pour l’école secondaire. Ils ont par contre demandé<br />
un retour, qui paraîtra sous la forme d’un<br />
petit journal, lequel présentera le suivi et l’évolution.<br />
Ils ont par ailleurs été sécurisés par la prise<br />
en charge du problème à relativement grande<br />
échelle. Pour les profs, le fait d’être accompagné<br />
et conseillé dans de tels cas donne armes et<br />
courage. A St-Imier, « le groupe d’<strong>in</strong>tervention »<br />
a très bien fonctionné, parce qu’on a sans cesse<br />
cru à la possibilité de succès et que chacun a fort<br />
bien rempli son rôle. Ce fut exemplaire, car on a<br />
su prendre ses responsabilités. D’ailleurs, on ne<br />
peut pas juste porter un problème sur les autres,<br />
serait-ce Santé bernoise, qui soutient soit, mais<br />
ne se substitue pas aux enseignants et ne dicte<br />
pas. Enf<strong>in</strong>, rappelons que nous pouvons consulter<br />
au Centre Jura bernois – Seeland à Bienne et<br />
que les offres de cet organisme sont très variées.<br />
Information, documentation, soutien, conseil,<br />
accompagnement ou formation sont au catalogue,<br />
avec notamment un accent contre le harcèlement<br />
à l’école.<br />
Nach den Bänden «Berns mutige Zeit»<br />
(13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert), «Berns grosse<br />
Zeit» (15. Jahrh<strong>und</strong>ert), «Berns mächtige<br />
Zeit» (16. <strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert) <strong>und</strong> «Berns<br />
goldene Zeit» folgt nun «Berns moderne Zeit».<br />
Der neue Band ist nach ähnlichen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
wie die vier bisher erschienenen Bände aufgebaut:<br />
Es handelt sich um e<strong>in</strong>e Sammlung von<br />
über 150 Kurzbeiträgen von mehrheitlich jüngeren<br />
Autor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Autoren aus den Fachgebieten<br />
Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie,<br />
Wirtschaft, Natur-, Mediz<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Literaturgeschichte.<br />
Der Herausgeber Peter Martig <strong>und</strong><br />
se<strong>in</strong> Team haben den Bogen weit gespannt. In<br />
vier Abschnitten gelangen die Themenkreise<br />
«Politik, Verwaltung, Justiz <strong>und</strong> Militär», «Gesellschaft»,<br />
«Umwelt <strong>und</strong> Wirtschaft» sowie<br />
«Bildung, Wissenschaft, Religion, Kunst <strong>und</strong><br />
Architektur» zur Darstellung. Jeder Abschnitt<br />
wird <strong>in</strong> der Regel durch e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>in</strong> das jeweilige Thema eröffnet. E<strong>in</strong>zelne<br />
Beiträge werden als «Brennpunkte <strong>und</strong><br />
Schlaglichter» herausgehoben, beispielsweise<br />
«nationalsozialistische Umtriebe», «die Berner<br />
Prozesse um die ‹Protokolle der Weisen von<br />
Zion›» (e<strong>in</strong>e antisemitische Fälschung) oder<br />
zum Schulhausbau im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert; ferner<br />
f<strong>in</strong>den wir «Lebensbilder», beispielsweise zu<br />
Philipp Emanuel von Fellenberg von Hofwil,<br />
Ferd<strong>in</strong>and Hodler <strong>und</strong> Meret Oppenheim.<br />
Die grosse Zahl von Beiträgen macht die Übersicht<br />
nicht immer leicht. Im Abschnitt «Gr<strong>und</strong>züge<br />
der politischen Geschichte» f<strong>in</strong>det man<br />
unter dem Titel «Dom<strong>in</strong>anz des Freis<strong>in</strong>ns von<br />
FPV<br />
Freie<br />
Pädagogische<br />
Vere<strong>in</strong>igung<br />
des<br />
Daniel V. Moser-Léchot<br />
Kantons<br />
Bern<br />
1846 bis 1920» (Birgit Stalder) nur wenige Informationen<br />
zur Entwicklung der FDP, dafür<br />
umso mehr über Ueli Dürrenmatts konservative<br />
Volkspartei. Zur Gründung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
der Bauern-, Gewerbe- <strong>und</strong> Bürgerpartei<br />
(heute SVP) s<strong>in</strong>d erst dem Kapitel «Politische<br />
Entwicklungsl<strong>in</strong>ien seit dem Ersten Weltkrieg»<br />
(Mart<strong>in</strong> Fenner) wichtige Informationen zu<br />
entnehmen, <strong>und</strong> über SP <strong>und</strong> Gewerkschaften<br />
lesen wir später im nächsten Abschnitt «Gesellschaft»<br />
im Kapitel «Berner Arbeiterbewegung»<br />
(Adrian Zimmermann).<br />
E<strong>in</strong>e Darstellung der Berner Geschichte birgt<br />
– wie jede Kantonsgeschichte – die Gefahr e<strong>in</strong>er<br />
lokalpatriotischen Nabelschau. Vielen Autor<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Autoren ist es <strong>in</strong>dessen gelungen,<br />
die bernischen Ereignisse <strong>und</strong> Entwicklungen<br />
<strong>in</strong> den grösseren historischen Zusammenhang<br />
der nationalen <strong>und</strong> der <strong>in</strong>ternationalen Geschichte<br />
zu stellen. Das liegt bei Themen wie<br />
«politische Flüchtl<strong>in</strong>ge», «Bern im nationalen<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationalen Umfeld», «Demografie<br />
<strong>und</strong> Lebensformen» (mit Auswanderung) <strong>und</strong><br />
bei wirtschaftshistorischen Kapiteln nahe. Bei<br />
Themen aus dem kulturellen Leben <strong>und</strong> dessen<br />
E<strong>in</strong>richtungen ist dies weniger selbstverständlich.<br />
Daneben f<strong>in</strong>den wir auch Beiträge,<br />
die kaum über den lokalen Horizont h<strong>in</strong>ausgehen,<br />
wie beispielsweise diejenigen zur Bieler<br />
Stadtverwaltung <strong>und</strong> dem öffentlichen Verkehr<br />
<strong>in</strong> Biel (Tobias Kästli) oder zur Industrie <strong>in</strong> Langenthal<br />
(Jürg Hünerwadel).<br />
E<strong>in</strong> Werk für die Schule?<br />
Frischprodukt oder Konserve?<br />
Die Kraft des Augenblicks im Unterricht!<br />
66. Übungs- <strong>und</strong> Studienwoche<br />
zum pädagogischen Impuls Rudolf Ste<strong>in</strong>ers<br />
Trubschachen <strong>2011</strong><br />
vom 9. bis 14. Oktober <strong>2011</strong><br />
mit Florian Osswald, Toni Wagner, Valent<strong>in</strong> Wember<br />
sowie vielen sem<strong>in</strong>aristischen Arbeitsgruppen<br />
<strong>und</strong> künstlerischen Übungskursen:<br />
Erzählen, Kreatives Schreiben, Zirkuspädagogik, Biografie als<br />
Schöpfungsprozess, Ste<strong>in</strong>hauen, Sternk<strong>und</strong>e, Menschenk<strong>und</strong>e,<br />
Malen, Zeichnen, Bewegen, Schaukelfee <strong>und</strong> Klettermax, Szenische<br />
Improvisationen, Sprach- <strong>und</strong> Matheunterricht, Kreistanz u.v.m.<br />
weitere Infos bei Ruth Bigler, Tel. 031 301 22 48 oder über www.fpv.ch<br />
Wie weit kann der Band «Berns moderne Zeit»<br />
für die Unterrichtsvorbereitung genutzt werden?<br />
Die liberale Verfassung von 1831, Parteien,<br />
Verbände, Auswanderung, Tourismus,<br />
Industrialisierung, Wirtschaftswandel u. a.<br />
s<strong>in</strong>d verschiedene Stichworte, die wir auch im<br />
Lehrplan für die Volksschule f<strong>in</strong>den. Für die<br />
Unterrichtsvorbereitung zu diesen Themen<br />
eignen sich <strong>in</strong>sbesondere die Beiträge <strong>in</strong> den<br />
Abschnitten «Gesellschaft», «Politik, Verwaltung,<br />
Justiz, Militär» <strong>und</strong> auch «Landschaft <strong>und</strong><br />
Natur». Wie bereits <strong>in</strong> den früheren Bänden<br />
f<strong>in</strong>den wir hier viele Beiträge zu regional- oder<br />
ortsgeschichtlichen Themen, die bestens für<br />
Unterrichtsbezüge <strong>in</strong> der Nähe des Schulortes<br />
verwendet werden können, wie die bereits<br />
erwähnten Artikel zu Biel <strong>und</strong> Langenthal,<br />
aber auch zu Meir<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> zur Stadt Bern.<br />
Die meisten Artikel verzichten auf e<strong>in</strong>en spezifischen<br />
Fachjargon <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d entsprechend gut<br />
verständlich.<br />
«Berns moderne Zeit» bietet neben den Texten<br />
mit dem Bildmaterial e<strong>in</strong>e willkommene Unterstützung<br />
für die Unterrichtsvorbereitung.<br />
Aus dem reichen Angebot des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
an Stichen, Fotografien <strong>und</strong> Plakaten<br />
haben die Bildredaktor<strong>in</strong>nen (Charlotte Gutscher<br />
<strong>und</strong> Sandra Hübeli) e<strong>in</strong>e sehr gute Auswahl<br />
getroffen <strong>und</strong> <strong>in</strong> hervorragender Qualität<br />
publiziert. Die Bildlegenden vermitteln die für<br />
die Arbeit mit Bildquellen im Unterricht notwendigen<br />
Informationen. Das ausführliche Literaturverzeichnis<br />
lädt zur Weiterarbeit an den<br />
Themen e<strong>in</strong>.<br />
Der Band «Berns moderne Zeit» schliesst die<br />
Reihe der «Berner Zeiten» ab. Die Lehrpersonen<br />
f<strong>in</strong>den hier zahlreiche ergänzende Informationen<br />
zu den Themen, wie sie beispielsweise<br />
<strong>in</strong> den Lehrmitteln «Geschichte 2» <strong>und</strong> «Geschichte<br />
9» dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>in</strong> die Transaktionsanalyse, 101 Kurs<br />
8.–10. August <strong>2011</strong>:<br />
Friedensbrücke: Streit-<strong>und</strong> Gewaltprävention<br />
• Eigene Me<strong>in</strong>ungen <strong>und</strong> Gefühle mitteilen,<br />
• andere Sichtweisen anhören<br />
• Geme<strong>in</strong>sam Lösungen suchen<br />
• Abmachungen<br />
Kursort: Bern, Campus Muristalden<br />
Nähere Angaben unter: http://www.hansjoss.ch/<br />
downloads/ta.html<br />
TS11_Inserat.<strong>in</strong>dd 1<br />
5.5.<strong>2011</strong> 14:39:07 Uhr
32 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
UNTERSTÜTZUNGSPROJEKTE AUF CABO VERDE<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 33<br />
AKTUELL<br />
Santa Isabel –<br />
e<strong>in</strong>e Bergschule auf der Insel<br />
Santo Antão wird renoviert<br />
Antonia lebt mit ihrer Familie im Nordosten der Insel Santo Antão, im Ribeira<br />
do Paúl, dem fruchtbarsten Tal der Kapverdischen Inseln. Die steilen Berge s<strong>in</strong>d<br />
teilweise terrassiert, um Anbauflächen für Bananenpflanzen, Kaffeesträucher,<br />
Papayas, Zuckerrohr <strong>und</strong> Mais zu gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> die Hänge vor Bodenerosion<br />
zu schützen. Schmale Pfade schlängeln sich die Berge empor <strong>und</strong> dienen<br />
den E<strong>in</strong>heimischen oft als e<strong>in</strong>zige Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Siedlungen.<br />
Die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> Antonia <strong>und</strong> ihre Schulk<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d dankbar, wenn ihr Schulhasu demnächst mit Unterstützung<br />
aus der Schweiz renoviert werden kann.<br />
Bilder Bruno Bachmann<br />
Seit drei Jahren unterrichtet Antonia die acht<br />
K<strong>in</strong>der der 1. <strong>und</strong> 2. Klasse im Schulhaus<br />
von Santa Isabel, e<strong>in</strong>er hoch über dem Tal<br />
Bruno Bachmann<br />
gelegenen Streusiedlung. Etwa 25 K<strong>in</strong>der besuchen<br />
hier die 1.–6. Klasse <strong>und</strong> werden von drei<br />
jungen Lehrpersonen betreut. Antonia berichtet,<br />
dass seit längerer Zeit e<strong>in</strong> Projekt zur dr<strong>in</strong>gend<br />
nötigen Renovation des Schulhauses von Santa<br />
Isabel vorliegt. Das Dach konnte bereits saniert<br />
werden, für weitere Arbeiten fehlt jedoch das<br />
Geld. Das Gebäude ist weder mit fliessendem<br />
Wasser noch mit Elektrizität ausgerüstet <strong>und</strong> besitzt<br />
ke<strong>in</strong>e funktionierenden Toiletten. E<strong>in</strong>e vorhandene<br />
Zisterne ist <strong>und</strong>icht. Sämtliches Wasser<br />
muss aus dem Tal hochgetragen werden.<br />
In der kle<strong>in</strong>en Schulküche bereitet die Köch<strong>in</strong><br />
Maria auf e<strong>in</strong>em Gaskocher für die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><br />
warmes Mittagessen zu. Gemäss Angaben von<br />
Antonia ist dies für viele K<strong>in</strong>der die e<strong>in</strong>zige<br />
warme Mahlzeit pro <strong>Tag</strong>.<br />
Fünf Mal pro Woche steigt Antonia den steilen<br />
gepflasterten Fussweg hoch, der sich durch<br />
das enge Seitental <strong>in</strong> die Höhe w<strong>in</strong>det. Für den<br />
Aufstieg benötigt sie zwei St<strong>und</strong>en, den Rückweg<br />
schafft sie dann <strong>in</strong> weniger als e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
St<strong>und</strong>en. Antonias Kollegen wohnen mit ihren<br />
Familien auch unten im Tal, meistens eilen sie<br />
geme<strong>in</strong>sam zum Schulhaus hoch <strong>und</strong> am späteren<br />
Nachmittag wieder h<strong>in</strong>unter.<br />
Nach dem anstrengenden Aufstieg wechselt Antonia<br />
ihre leichte Sportbekleidung <strong>und</strong> zieht sich<br />
Jeans <strong>und</strong> Pullover an. Antonia wünscht sich,<br />
dass als Erstes die <strong>und</strong>ichten Fenster <strong>und</strong> Türen<br />
ersetzt werden – <strong>und</strong> dann erst die alten Wandtafeln.<br />
Der häufig <strong>und</strong> rasch auftretende Passatnebel<br />
– aus dem die Pflanzen mit fe<strong>in</strong>en Blättern<br />
oder Nadeln die Feuchtigkeit gew<strong>in</strong>nen –,<br />
lässt nämlich die Temperaturen auf empf<strong>in</strong>dliche<br />
10–15 Grad s<strong>in</strong>ken. In den W<strong>in</strong>termonaten<br />
s<strong>in</strong>d auf den Gipfeln sogar Temperaturen um<br />
den Gefrierpunkt möglich. Die K<strong>in</strong>der tragen<br />
meistens ke<strong>in</strong>e ausreichende Kleidung, sie frieren,<br />
<strong>und</strong> an konzentrierten Unterricht ist nicht<br />
mehr zu denken.<br />
Die «Stiftung Bildung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />
<strong>in</strong> Afrika» prüft, e<strong>in</strong>en Teil der anstehenden<br />
Renovationsarbeiten zu f<strong>in</strong>anzieren. E<strong>in</strong> entsprechender<br />
Kostenvoranschlag der Verantwortlichen<br />
der Geme<strong>in</strong>e Paúl liegt ihr vor.<br />
Die Stiftung Bildung für<br />
K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />
<strong>in</strong> Afrika hilft vor Ort<br />
Die «Stiftung Bildung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />
Jugendliche <strong>in</strong> Afrika» wurde 2004<br />
gegründet <strong>und</strong> führt die seit 1988 bestehenden<br />
Projekte e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe von<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> Bern (<strong>LEBE</strong>) auf<br />
den Kapverdischen Inseln weiter. Die Stiftung<br />
bezweckt die Unterstützung von Bildungsprojekten<br />
für mittellose K<strong>in</strong>der durch Spendengelder<br />
<strong>und</strong> kooperiert eng mit der kapverdischen<br />
Stiftung «Infância Felíz» (glückliche<br />
K<strong>in</strong>dheit). Diese Organisation unterhält <strong>und</strong><br />
betreut K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> Schulen. Sie bemüht<br />
sich um die Re-Integration von Strassenk<strong>in</strong>dern,<br />
organisiert Stützkurse sowie kulturelle<br />
Anlässe <strong>und</strong> berät Lehrpersonen <strong>und</strong> Eltern <strong>in</strong><br />
Erziehungsfragen.<br />
Die Stiftung hilft im Weiteren mit, e<strong>in</strong>en Bibliotheksbus<br />
auf der Insel Santo Antão fahrtüchtig<br />
zu halten <strong>und</strong> mit Büchern neu auszustatten.<br />
Der Bus besucht abgelegene Dörfer <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gt<br />
Erwachsenen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern den für sie sonst<br />
unerschw<strong>in</strong>glichen Lesestoff.<br />
Zudem wird e<strong>in</strong> Projekt unterstützt, das zehn<br />
mittellosen Jugendlichen aus der Geme<strong>in</strong>de<br />
Paúl (Insel Santo Antão) ermöglicht, die Schule<br />
der Sek<strong>und</strong>arstufe I <strong>und</strong> II zu besuchen, <strong>in</strong>dem<br />
die Kosten für das Internat des Gymnasiums<br />
von Ribeira Grande übernommen werden.<br />
Daneben sollen weitere Kle<strong>in</strong>projekte mit Spendengeldern<br />
unterstützt werden, wie beispielsweise<br />
die dr<strong>in</strong>gend notwendigen Reparaturen<br />
am Schulhaus der Bergschule von Santa Isabel<br />
auf der Insel Santo Antão.<br />
Die Republik Cabo Verde<br />
Die Republik Cabo Verde ist seit ihrer Unabhängigkeit<br />
1975 politisch stabil <strong>und</strong> gilt als<br />
entwicklungspolitisches Musterland mit wenig<br />
Korruption. Mit e<strong>in</strong>em Bruttosozialprodukt<br />
von $ 1930 pro Kopf (2008) zählt Cabo Verde<br />
heute nicht mehr zur Gruppe der ärmsten,<br />
sondern zu den armen Entwicklungsländern.<br />
Das grosse Wirtschaftswachstum der letzten<br />
Jahre g<strong>in</strong>g vor allem auf den Tourismus <strong>und</strong><br />
die Investitionen der geschätzten 700 000 Emigrant<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Emigranten zurück. Das Land<br />
selbst verfügt kaum über eigene wirtschaftliche<br />
Ressourcen – mit Ausnahme der Menschen.<br />
Immer noch leben über 30% der r<strong>und</strong> 500 000<br />
E<strong>in</strong>wohner <strong>und</strong> E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen unter der Armutsgrenze,<br />
die Gegensätze zwischen «arm»<br />
<strong>und</strong> «reich», aber auch zwischen Stadt <strong>und</strong><br />
Land verschärfen sich.<br />
Die E<strong>in</strong>schränkungen der Migrationsmöglichkeiten<br />
durch die Industriestaaten führten <strong>in</strong><br />
den letzten Jahren auf den Inseln zu e<strong>in</strong>em<br />
starken Anstieg der Bevölkerungszahlen. R<strong>und</strong><br />
50% der Menschen s<strong>in</strong>d unter 18 Jahre alt.<br />
Die Republik Cabo Verde setzte bereits <strong>in</strong> den<br />
ersten Jahren der Unabhängigkeit besonderes<br />
Gewicht auf die Entwicklung des Schulwesens<br />
<strong>und</strong> erreichte bald e<strong>in</strong>e der höchsten Beschulungsquoten<br />
Afrikas. In den nächsten Jahren soll<br />
die obligatorische Schulzeit (Primarschule) von<br />
sechs auf acht Schuljahre verlängert werden. Auf<br />
den Sek<strong>und</strong>arstufen I <strong>und</strong> II werden Schulgelder<br />
verlangt, <strong>und</strong> das Schulmaterial muss durch<br />
die Eltern bezahlt werden. Die Privatisierung<br />
des Transportwesens verteuerte die Schultransporte.<br />
Das Schulsystem der Republik zeichnet sich<br />
nach wie vor durch hohe Quoten von Wiederholungen<br />
e<strong>in</strong>es Schuljahrs von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schülern <strong>und</strong> durch harte Selektion aus. In der<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong>ausbildung werden die<br />
künftigen Lehrpersonen wenig auf den Umgang<br />
mit «schwierigen» K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
vorbereitet.<br />
Als grosser Mangel wird das völlige Fehlen e<strong>in</strong>es<br />
Berufsbildungssystems erkannt; dieses soll<br />
<strong>in</strong> den nächsten Jahren entwickelt werden. BB<br />
Stiftung Bildung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche <strong>in</strong><br />
Afrika, Postfach 7925, 3001 Bern<br />
PC 60-302333-8<br />
Weitere Informationen zum Stiftungsrat <strong>und</strong> zu<br />
den Projekten: www.bildungafrika.ch<br />
Macht die Schule Spass? Oder die Pause?<br />
Neue zweijährige Gr<strong>und</strong>bildung<br />
im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />
Das Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen des<br />
Kantons Bern führt im August <strong>2011</strong><br />
neu e<strong>in</strong>e zweijährige Gr<strong>und</strong>bildung mit<br />
eidgenössischem Berufsattest (EBA) e<strong>in</strong>. «Assistent/<strong>in</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales EBA» richtet<br />
sich wie die zweijährigen Gr<strong>und</strong>bildungen <strong>in</strong><br />
anderen Branchen speziell an Jugendliche <strong>und</strong><br />
junge Erwachsene mit abgeschlossener obligatorischer<br />
Schulzeit, die e<strong>in</strong>e vorwiegend praktische<br />
Tätigkeit suchen <strong>und</strong> aus unterschiedlichen<br />
Gründen ke<strong>in</strong>en Zugang zu e<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>bildung<br />
mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ)<br />
haben oder e<strong>in</strong>e solche abgebrochen haben. Von<br />
der neuen Ausbildung angesprochen s<strong>in</strong>d auch<br />
Erwachsene, die e<strong>in</strong>en Zugang zum Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Sozialwesen suchen oder die nach<br />
langjähriger Tätigkeit <strong>in</strong> diesen beiden Branchen<br />
e<strong>in</strong>en formalen Abschluss erlangen möchten.<br />
Assistent/<strong>in</strong>nen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales arbeiten<br />
im Spital, im Alters-, Pflege- oder Beh<strong>in</strong>dertenheim,<br />
<strong>in</strong> der psychiatrischen Kl<strong>in</strong>ik, im<br />
Rehabilitationszentrum oder bei der Spitex. Sie<br />
pflegen <strong>und</strong> betreuen Menschen aller Altersstufen<br />
gemäss Auftrag <strong>und</strong> unterstützen sie bei der<br />
Bewältigung ihres Alltags. Während der Ausbildung<br />
besuchen die Lernenden e<strong>in</strong>en <strong>Tag</strong> <strong>in</strong> der<br />
Woche die Berufsfachschule <strong>und</strong> an <strong>in</strong>sgesamt<br />
24 <strong>Tag</strong>en die überbetrieblichen Kurse (ÜK). Da<br />
<strong>LEBE</strong> Oberland Nord<br />
YOGA zum «Zmittag»<br />
die Ausbildung vom Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />
geme<strong>in</strong>sam angeboten wird, erhalten die<br />
Lernenden Wissen aus beiden Bereichen vermittelt.<br />
Nach Abschluss ihrer Ausbildung können<br />
sie deshalb im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> im Sozialwesen<br />
tätig se<strong>in</strong>.<br />
Im ersten Jahr wird «Assistent/<strong>in</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Soziales EBA» im Kanton Bern noch als Pilotprojekt<br />
geführt. 2012 wird die Gr<strong>und</strong>bildung<br />
schweizweit e<strong>in</strong>geführt. Im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
löst sie ab jenem Zeitpunkt die e<strong>in</strong>jährige Ausbildung<br />
«Pflegeassistent/<strong>in</strong>» ab. Gr<strong>und</strong> dafür<br />
ist das neue Berufsbildungsgesetz (BBG), das<br />
ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährigen Gr<strong>und</strong>bildungen mehr zulässt,<br />
sowie die Tatsache, dass die Pflegeassistenz-Ausbildung<br />
die verlangte Durchlässigkeit<br />
zu den weiteren Ausbildungen der Branche nicht<br />
gewährleistet. Assistent/<strong>in</strong>nen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Soziales h<strong>in</strong>gegen können bei guter Leistung<br />
direkt im Anschluss an ihre Ausbildung oder zu<br />
e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
das EFZ als Fachfrau/Fachmann Ges<strong>und</strong>heit<br />
oder im Sozialwesen das EFZ als Fachfrau/<br />
Fachmann Betreuung <strong>in</strong>nert zwei anstatt drei<br />
Ausbildungsjahren erlangen.<br />
<br />
pd<br />
Mehr Informationen f<strong>in</strong>den Sie unter www.odages<strong>und</strong>heit-bern.ch<br />
<strong>und</strong> www.oda-soziales-bern.ch<br />
Die Regionalkonferenz <strong>LEBE</strong> Oberland Nord unterstützt e<strong>in</strong>en attraktiven YOGA-<br />
Kurs für Lehrpersonen <strong>und</strong> sponsert die Miete des Gymnastikraums.<br />
Yoga ist e<strong>in</strong>e jahrtausendealte Diszipl<strong>in</strong>, die im <strong>in</strong>dischen Raum entwickelt wurde.<br />
Das Ziel ist es, den Menschen e<strong>in</strong>en ganzheitlichen Weg zum <strong>in</strong>neren <strong>und</strong> äusseren<br />
Frieden zu weisen. Yoga kann unabhängig von Alter, Geschlecht <strong>und</strong> Religion<br />
erlernt werden. Der Unterricht richtet sich an ges<strong>und</strong>e Menschen <strong>und</strong> zeichnet sich<br />
durch e<strong>in</strong>e präzise Körperarbeit aus.<br />
Jeweils am Mittwoch 12.30–13.45 Uhr<br />
Leitung: Brigitte Handsch<strong>in</strong>, Iyengar-Yogalehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ausbildung<br />
Ort: Gymnastikraum Turnhalle Eiger, Stockhornstrasse 23, 3600 Thun<br />
Der Raum <strong>und</strong> das nigelnagelneue Material bieten den idealen Rahmen<br />
für attraktive Yogast<strong>und</strong>en.<br />
Kosten: 15.– Fr. pro 75 M<strong>in</strong>. Unterricht; Schnuppern 5.– Fr.<br />
Schnuppern / Auskunft: Melde dich bei: brigitte.handsch<strong>in</strong>@primthun.ch<br />
oder 079 547 55 53, Teilnehmerzahl beschränkt
34 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
MEINUNG<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 35<br />
Vorfall <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>: Offener Brief des Kollegiums<br />
des Gymnasiums Köniz-Lerbermatt<br />
Sehr geehrter Herr Regierungsrat Pulver, sehr geehrter Herr Professor Schmid<br />
Nach dem Vorfall <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den Schüler<br />
unseres Gymnasiums <strong>in</strong>volviert waren,<br />
haben Sie <strong>in</strong> den vergangenen <strong>Tag</strong>en <strong>und</strong><br />
Hans Peter Wenger, Markus Weibel<br />
Wochen Entscheide gefällt, die wir respektieren,<br />
aber nicht verstehen können. Unser Rektor, Herr<br />
Hanspeter Rohr, hat schon vor e<strong>in</strong>igen Wochen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an den Erziehungsdirektor se<strong>in</strong>er<br />
Besorgnis über die Gewährung der aufschiebenden<br />
Wirkung Ausdruck verliehen. Wir solidarisieren<br />
uns ausdrücklich mit diesem Brief wie auch<br />
mit den Äusserungen Herrn Rohrs gegenüber der<br />
«Berner Zeitung» vom 3. Mai <strong>2011</strong>. Auch aus pädagogischer<br />
Sicht ist nämlich die Differenzierung<br />
im Strafmass, die die Erziehungsdirektion vornimmt,<br />
nicht nachvollziehbar.<br />
Dass Schüler, die derartige Regelverstösse zu verantworten<br />
haben, jetzt zur Reifeprüfung zugelassen<br />
werden, diskreditiert unsere Stellung als Lehrkräfte<br />
<strong>und</strong> unsere pädagogischen Anliegen. Das<br />
Verhalten dieser Schüler hat auf negative Art <strong>und</strong><br />
Weise unsere Schule <strong>in</strong> die Schlagzeilen gebracht.<br />
Es hat zulasten der öffentlichen Hand Tausende<br />
von Franken an Kosten verursacht; seitens der<br />
Schulleitung, des Sekretariats <strong>und</strong> des Kollegiums<br />
war <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong> Mehraufwand von H<strong>und</strong>erten von<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en zu leisten. Die Entscheide der Erziehungsdirektion<br />
<strong>und</strong> der Maturitätskommission<br />
empf<strong>in</strong>den wir denn auch als Schlag <strong>in</strong>s Gesicht<br />
all derer, die von der Schule <strong>und</strong> den Behörden<br />
das E<strong>in</strong>stehen für soziale Verantwortung fordern.<br />
Sehr grossen Anstoss nehmen wir am Umstand,<br />
dass Ihre Entscheide e<strong>in</strong>er breiteren Öffentlichkeit<br />
<strong>und</strong> unserer Schulgeme<strong>in</strong>schaft den E<strong>in</strong>druck vermitteln,<br />
das Maturitätszeugnis könne man trotz<br />
acht Wochen Fernbleibens vom Unterricht erwerben.<br />
Acht Wochen machen r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Viertel der<br />
Unterrichtszeit der Prima aus; im 2. Semester ist<br />
klar mehr als die Hälfte der unterrichtswirksamen<br />
Zeit tangiert.<br />
Der Diskurs der Juristen bemüht immer wieder den<br />
Term<strong>in</strong>us der Rechtsgleichheit. Unser Kollegium<br />
war schon im Herbst 2009 befremdet, als zwei der<br />
Mogelei überführte Schüler unter Berufung auf<br />
das Pr<strong>in</strong>zip der Rechtsgleichheit die Prüfung im<br />
Ergänzungsfach Sport wiederholen durften. Wir<br />
s<strong>in</strong>d nicht Juristen. In unserer täglichen Bildungsarbeit<br />
haben wir aber e<strong>in</strong> Rechtsempf<strong>in</strong>den entwickelt,<br />
das sensibel auf offensichtliche Ungerechtigkeiten<br />
reagiert. Wie soll e<strong>in</strong>e Klassenlehrkraft<br />
für gefehlte Lektionen der Absenzenordnung<br />
Nachachtung verschaffen, wenn e<strong>in</strong>zelnen Schülern<br />
nach acht Wochen Absenz die Matur offensteht?<br />
Wie erklären wir unseren Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schülern, dass wegen der Verfehlungen e<strong>in</strong>zelner<br />
Mitschüler Reglemente für e<strong>in</strong>en ganzen Jahrgang<br />
angepasst werden müssen? Ist es <strong>in</strong> Ordnung <strong>und</strong><br />
dem Schulbetrieb dienlich, wenn wegen solcher<br />
Ereignisse immer weniger Lehrpersonen sich für<br />
das Amt der Klassenlehrkraft zur Verfügung stellen?<br />
Ihre Entscheide stellen nicht nur unsere pädagogische<br />
Glaubwürdigkeit <strong>in</strong> Frage, sondern leisten<br />
<strong>in</strong>direkt auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur Unattraktivität<br />
des Lehrberufs <strong>und</strong> der gymnasialen Ausbildung.<br />
Wie attraktiv ist e<strong>in</strong>e Schule, deren Lehrkräfte<br />
auf Exkursionen <strong>in</strong>s Ausland verzichten, weil sie<br />
im H<strong>in</strong>blick auf allfällige Vorfälle Angst vor der<br />
Blossstellung durch die Juristen haben?<br />
Warum lassen Sie e<strong>in</strong>e Situation zu, die die Lehrkräfte<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Dilemma doppelter Befangenheit<br />
verstrickt? Schaffen die betroffenen Schüler die<br />
Prüfung, setzen wir uns dem Verdacht der «Kuschelpädagogik»<br />
aus, von der aber nur die negativ<br />
auffälligen Schüler profitieren. Resultiert jedoch<br />
e<strong>in</strong> Misserfolg, riskieren wir den Vorwurf der Vore<strong>in</strong>genommenheit.<br />
Abschliessend wollen wir e<strong>in</strong>en gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Gedanken äussern:<br />
In Artikel 5 des MAR (Maturitätsanerkennungsreglement)<br />
wird für Maturanden <strong>und</strong> Maturand<strong>in</strong>nen<br />
als e<strong>in</strong>es der wesentlichen Bildungsziele<br />
verlangt (s<strong>in</strong>ngemäss):<br />
Sensibilität <strong>in</strong> ethischen Bereichen zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> die Bereitschaft, Verantwortung gegenüber<br />
sich selbst, den Mitmenschen <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />
wahrzunehmen.<br />
Wenn nun angehende Maturanden auf e<strong>in</strong>er Exkursion<br />
mit unguten Absichten unterwegs s<strong>in</strong>d,<br />
dann s<strong>in</strong>d sie aus unserer Sicht nicht berechtigt,<br />
schon jetzt das Reifezeugnis zu erhalten – ganz<br />
unabhängig davon, wie weit sie ihre Absichten ausführen<br />
konnten.<br />
Unsere hohe Wertschätzung Ihnen gegenüber,<br />
Herr Erziehungsdirektor Pulver <strong>und</strong> Herr Professor<br />
Schmid, beruht auch darauf, dass Sie die oben<br />
genannten ethisch-pädagogischen Bildungsziele<br />
hochhalten.<br />
Umso weniger verstehen wir Ihre derzeitigen<br />
Entscheidungen, die diesen pädagogischen Zielen<br />
alle Nachachtung nehmen. Wie sollen wir damit<br />
umgehen?<br />
Wir bitten Sie um e<strong>in</strong>e schriftliche Stellungnahme.<br />
Selbstverständlich s<strong>in</strong>d wir gerne bereit,<br />
zu e<strong>in</strong>em Gespräch zu ersche<strong>in</strong>en.<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichem Gruss<br />
<br />
<br />
Hans Peter Wenger<br />
Markus Weibel<br />
Dieses Schreiben wird mit getragen von 105 Personen,<br />
die am Gymnasium Köniz-Lerbermatt tätig<br />
s<strong>in</strong>d<br />
NACHGEFRAGT BEIM ERZIEHUNGSDIREKTOR<br />
<br />
Kontakt: markus.weibel@koeniz-lerbermatt.ch<br />
«Autorität der Lehrkräfte darf nicht von e<strong>in</strong>em<br />
Entscheid der Erziehungsdirektion abhängig se<strong>in</strong>»<br />
Herr Pulver, offenbar besteht e<strong>in</strong>e Kluft zwischen<br />
dem Primat der Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong><br />
der Umsetzung notwendiger pädagogischer<br />
Massnahmen. Sie haben mit Ihren Entscheiden<br />
Massnahmen der Schulleitung <strong>und</strong> der<br />
Schulkommission massgeblich revidiert. Lässt<br />
sich Ihr Entscheid auch pädagogisch rechtfertigen?<br />
Bernhard Pulver: In Bezug auf den am meisten<br />
am Vorfall beteiligten Schüler habe ich den<br />
12-wöchigen Schulausschluss bestätigt. Er hat<br />
<strong>in</strong> der Nacht e<strong>in</strong> ihm fremdes Paar bedroht <strong>und</strong><br />
mit e<strong>in</strong>em Fusstritt zu Fall gebracht. Bei den<br />
drei anderen Schülern habe ich die Dauer des<br />
Schulausschlusses auf 8 bzw. 4 Wochen reduziert,<br />
da diese Schüler nicht tätlich geworden<br />
s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er bei der Bedrohungssituation<br />
nicht direkt beteiligt war.<br />
Ich f<strong>in</strong>de, es gibt gerade auch pädagogische<br />
Gründe dafür, Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler nicht<br />
e<strong>in</strong>fach pauschal, sondern <strong>in</strong>dividuell zu sanktionieren.<br />
Zu beachten ist auch, ob sie vor diesem<br />
<strong>in</strong>akzeptablen, aber mit München nicht zu vergleichenden<br />
Vorfall je diszipl<strong>in</strong>arisch aufgefallen s<strong>in</strong>d.<br />
Für die drei Schüler, die sich zuvor diszipl<strong>in</strong>arisch<br />
nie etwas zuschulden kommen liessen, erachte ich<br />
den Schulausschluss von 12 Wochen als e<strong>in</strong>e sehr<br />
strenge pädagogische Massnahme. Aus rechtlicher<br />
Sicht drängt sich e<strong>in</strong>e Differenzierung auf.<br />
Aber die Pädagogik ist ke<strong>in</strong>e exakte Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> ich anerkenne, dass es pädagogisch unterschiedliche<br />
Sichtweisen geben kann.<br />
Viele Gymnasiallehrkräfte sehen ihre Autorität<br />
durch die Entscheide der ERZ bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />
Was raten Sie e<strong>in</strong>er Lehrkraft, die Bedenken<br />
hat, mit e<strong>in</strong>er Klasse e<strong>in</strong>e Exkursion<br />
durchzuführen?<br />
Es wäre nicht gut, wenn die Autorität der Lehrkräfte<br />
von e<strong>in</strong>em Entscheid der ERZ abhängig<br />
wäre. Ich denke, dass ich <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
das Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Autorität der<br />
Lehrkräfte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie gestärkt <strong>und</strong> nicht<br />
bee<strong>in</strong>trächtigt habe.<br />
Aber es gehört nun mal zu me<strong>in</strong>er Aufgabe als<br />
«oberster Chef aller Schulen», dass ich auch<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Entscheid e<strong>in</strong>er Schule als Rekurs<strong>in</strong>stanz<br />
ändern muss. Ich wurde nicht von der<br />
Bevölkerung gewählt, um jeden Entscheid jeder<br />
Schule immer zu stützen. Auch Schüler <strong>und</strong> Eltern<br />
haben gewisse Rechte. Das schwächt nicht<br />
Starke Jugendliche stärken Jugendliche!<br />
Multiplikator/-<strong>in</strong>nen-Kurs für Schüler/-<strong>in</strong>nen des 7. Schuljahrs im Kanton Bern<br />
däts it<br />
Schüler/-<strong>in</strong>nen unterrichten Schüler/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Suchtprävention<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />
der Stadt Bern<br />
däts it - MultiplikatorInnen-Kurs für Schüler/-<strong>in</strong>nen des 7. Schuljahres im Kanton Bern<br />
SchülerInnen unterrichten SchülerInnen <strong>und</strong> bestärken sie <strong>in</strong> ihrer Haltung, ihr Leben ohne<br />
Sucht(mittel) zu gestalten.<br />
o Schulung von zwei SchülerInnen pro Klasse<br />
Kursteil 1: 22. – 25. November <strong>2011</strong><br />
Kursteil 2: 6. – 9. März 2012<br />
o Durchführung e<strong>in</strong>es Elternabends<br />
o Information <strong>und</strong> Sensibilisierung des <strong>Lehrer</strong>Innenkollegiums über däts it <strong>und</strong> weitere Möglichkeiten<br />
der Suchtprävention / Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
MultiplikatorInnen-Kurse werden seit über 15 Jahren mit Erfolg <strong>in</strong> Schulen des Kantons Bern durchgeführt<br />
<strong>und</strong> evaluiert.<br />
Das Angebot ist kostenlos. Anmeldung bis spätestens am 18. Oktober <strong>2011</strong>.<br />
Auskunft <strong>und</strong> Unterlagen:<br />
o Für Schulen des Kantons Bern (ohne Stadt Bern):<br />
Berner Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Marco Mart<strong>in</strong>oia, Postfach, 2501 Biel, 032 329 33 70<br />
marco.mart<strong>in</strong>oia@beges.ch,<br />
oder www.beges.ch<br />
o Für Schulen der Stadt Bern:<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienst der Stadt Bern<br />
Hans Glauser, Postfach 6262, 3001 Bern, 031 321 69 30<br />
hans.glauser@bern.ch<br />
oder www.schulprojekte.bern.ch<br />
die Autorität der Lehrkräfte, sondern gehört<br />
zum schweizerischen Rechtsstaat.<br />
Sehen Sie Möglichkeiten für die Erweiterung<br />
des diszipl<strong>in</strong>arischen Instrumentariums seitens<br />
der Schulleitung? Was halten Sie z. B.<br />
von der Idee, bei schweren Verfehlungen die<br />
Promotion zu verweigern? (Dem Rechtspr<strong>in</strong>zip<br />
der Gewährung e<strong>in</strong>er zweiten Chance<br />
wäre mit der Repetition des Schuljahrs Genüge<br />
getan.)<br />
Über solche D<strong>in</strong>ge müssen wir sicher nachdenken.<br />
Ich habe <strong>in</strong>tern e<strong>in</strong>en Auftrag erteilt, mir<br />
mögliche Optionen e<strong>in</strong>er Revision der Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />
aufzuzeigen.<br />
Wie werden Sie gegenüber dem Kollegium des<br />
Gymnasiums Köniz-Lerbermatt, das von Ihrem<br />
Entscheid enttäuscht ist, reagieren?<br />
Selbstverständlich werde ich das Gespräch suchen.<br />
Ich habe bereits e<strong>in</strong>e Aussprache im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er <strong>Lehrer</strong>konferenz vorgesehen. Der<br />
Fall hat die <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> der Schule<br />
stark aufgewühlt. Da ist verständlich, dass die<br />
Emotionen hochgehen. Auch die Schulleitung<br />
war <strong>in</strong> den letzten Monaten stark belastet. Me<strong>in</strong>e<br />
Wertschätzung gegenüber den Lehrkräften<br />
be<strong>in</strong>haltet natürlich auch, solche Situationen<br />
wahrzunehmen <strong>und</strong> zu verstehen.<br />
Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Reaktionen<br />
e<strong>in</strong>zelner Lehrkräfte <strong>in</strong> Mails mit nicht<br />
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www.bernerges<strong>und</strong>heit.ch<br />
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www.schulprojekte.bern.ch<br />
adäquatem Ton beschäftigt haben. Ich habe <strong>in</strong><br />
den letzten fünf Jahren mit grossem E<strong>in</strong>satz<br />
versucht, Vertrauen <strong>und</strong> Wertschätzung <strong>in</strong> die<br />
Bildungspolitik zu br<strong>in</strong>gen. Da dürfte e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner<br />
Entscheid von mir, der vielleicht nicht<br />
<strong>in</strong>s Konzept e<strong>in</strong>er Schule passt, nicht gleich dazu<br />
führen, dass man den Stab über mich bricht.<br />
Aber das gehört wohl beim Job e<strong>in</strong>es Politikers<br />
e<strong>in</strong>fach dazu.<br />
Grossrat Löffel fragt nach den Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />
für die Zusatzprüfungen, die für die<br />
Angehörigen der Schule zum Teil mit erheblicher<br />
Gratisarbeit verb<strong>und</strong>en waren. Wie hätte<br />
die ERZ reagiert, wenn die betroffenen Lehrkräfte<br />
die Mitarbeit verweigert hätten?<br />
Ich war ehrlich gesagt auch überrascht über die<br />
nun angeordneten Zusatzprüfungen. Ich habe<br />
acht Wochen Schulausschluss angeordnet, nicht<br />
e<strong>in</strong>e Sonderbehandlung. Aber offenbar ergibt<br />
sich dieser Anspruch aus den Vorgaben der Kantonalen<br />
Maturitätskommission, die sich auf die<br />
entsprechenden Rechtsgr<strong>und</strong>lagen abstützen.<br />
Dieser Zusammenhang ist ebenfalls Bestandteil<br />
unserer <strong>in</strong>ternen Aufarbeitung des Falls. Ich<br />
verstehe, wenn diese Zusatzprüfungen wegen<br />
der zusätzlichen Arbeit Unmut ausgelöst haben.<br />
Aber die Mitarbeit der Lehrkräfte gehört letztlich<br />
zu ihrem Berufsauftrag.<br />
<br />
Interview Michael Gerber<br />
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<strong>in</strong>serat-lch-a5.<strong>in</strong>dd 1 05.02.2009 14:47:04
36 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
MEINUNG<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 37<br />
AGENDA<br />
Gewerkschaftsdemokratie versus<br />
pädagogische Position<br />
Replik zum Standpunkt von <strong>LEBE</strong> zum Übertritts verfahren<br />
<strong>und</strong> zum Diskussionsanlass «Kontrollprüfung statt E<strong>in</strong>igungsgespräch»<br />
<strong>in</strong> der «berner schule» vom Mai <strong>2011</strong>.<br />
R<strong>und</strong> drei Viertel der betroffenen <strong>Lehrer</strong>schaft<br />
an der Mittelstufe befürwortet<br />
die Abschaffung des E<strong>in</strong>igungsgesprächs<br />
Emanuel Dettwiler Reist<br />
zugunsten e<strong>in</strong>er Kontrollprüfung. Dass <strong>LEBE</strong><br />
nach diesem e<strong>in</strong>deutigen Verdikt noch e<strong>in</strong>en<br />
Diskussionsanlass lanciert hat, ist ihm hoch anzurechnen.<br />
Immerh<strong>in</strong> konnte man so von Max<br />
Suter, Vorsteher des Amtes für K<strong>in</strong>dergarten<br />
<strong>und</strong> Volksschule, e<strong>in</strong> differenziertes Bild der<br />
möglichen Folgen von Massnahmen an dieser<br />
Selektionsschnittstelle bekommen. Ob die Umfrage<br />
aufgr<strong>und</strong> solcher Informationen anders<br />
herausgekommen wäre, werden wir kaum erfahren.<br />
Am Diskussionsanlass war die Kontrollprüfung<br />
jedenfalls sehr umstritten. Wie stark die<br />
<strong>Lehrer</strong> mit der Kontrollprüfung <strong>in</strong> neue Zwickmühlen<br />
geraten, will <strong>LEBE</strong> nun offenbar zeitlich<br />
befristet ausprobieren. Wer mehr erwartet<br />
hat, wird mit e<strong>in</strong>er Karikatur <strong>und</strong> dem Angebot<br />
e<strong>in</strong>er längerfristigen Gr<strong>und</strong>satzdiskussion über<br />
den S<strong>in</strong>n der Selektion abgespiesen.<br />
Man darf Zweifel an der Bereitschaft von <strong>LEBE</strong><br />
haben, auf absehbare Zeit hier aktiv zu werden.<br />
Man spürt im <strong>LEBE</strong>-Standpunkt zwar die Vorbehalte<br />
e<strong>in</strong>er Kontrollprüfung gegenüber; ich<br />
vermisse aber e<strong>in</strong>e klare pädagogische Position.<br />
Der Berufsverband möchte Personal<strong>in</strong>teressen<br />
<strong>und</strong> Pädagogik unter e<strong>in</strong>en Hut br<strong>in</strong>gen, leider<br />
auch dort, wo es offenbar nicht möglich ist.<br />
Er publiziert zwar viel Pädagogisches, aber das<br />
bleibt – so schön es ist – weitgehend unverb<strong>in</strong>dlich.<br />
Wäre es also nicht ehrlicher, <strong>LEBE</strong> würde sich<br />
von der Pädagogik verabschieden oder diesen<br />
Bereich wenigstens sichtbar vom gewerkschaftlichen<br />
abtrennen? Dann kann <strong>LEBE</strong> e<strong>in</strong>deutige<br />
Positionen beziehen, so wie sie das <strong>in</strong> Lohnfragen<br />
engagiert tut. <strong>LEBE</strong> PÄDAGOGIK könnte<br />
dann umgehend die Selektionsdiskussion angehen,<br />
anstatt sie auf die lange Bank zu schieben.<br />
Die Crux:<br />
Lieber Pädagoge als Funktionär<br />
Mit se<strong>in</strong>em Zwiespalt bildet <strong>LEBE</strong> den Grossteil<br />
se<strong>in</strong>er Basis ab. Es ist die Crux, dass <strong>Lehrer</strong><br />
gerne Pädagogen s<strong>in</strong>d, die möglichst ungestört<br />
fördern wollen, sich aber nicht gerne mit ihrer<br />
Rolle als Funktionäre ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
<strong>und</strong> ebenso ungern die Auswirkungen selektiver<br />
Prozesse <strong>in</strong> ihrem Schulalltag reflektieren<br />
oder gar diskutieren. Die etwa 6,5 Millionen<br />
Noten, die jedes Jahr <strong>in</strong> schweizerischen Schulklassen<br />
gemacht werden, sprechen Bände. Das<br />
Thema wird aber am liebsten ausgeblendet<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss auf die pädagogische Arbeit<br />
f<strong>und</strong>amental unterschätzt. Übrig bleiben bestenfalls<br />
e<strong>in</strong> ungutes Gefühl <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e defensive<br />
Gr<strong>und</strong>haltung. Somit wird nur der Druck wahrgenommen,<br />
der aus dieser Diskrepanz entsteht.<br />
Man flieht lieber, als Lösungen zu suchen <strong>und</strong><br />
Chancen wahrzunehmen. Wenn <strong>LEBE</strong> mehr<br />
se<strong>in</strong> will, als e<strong>in</strong>e Gewerkschaft, dann hätte sie<br />
hier e<strong>in</strong> Betätigungsfeld. Nur hat sie auch den<br />
Mut dazu?<br />
An sich e<strong>in</strong> gutes Verfahren<br />
So ist das jetzige Übertrittsverfahren nicht nur –<br />
wie auch <strong>LEBE</strong> betont – qualitativ höherwertig,<br />
es bietet darüber h<strong>in</strong>aus auch Chancen, die seit<br />
se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung kaum genutzt wurden.<br />
So haben <strong>Lehrer</strong>schaft <strong>und</strong> Schulen den Spielraum,<br />
der das geltende Verfahren prägt, oft noch<br />
e<strong>in</strong>geschränkt. Das Kreuz <strong>und</strong> die Unterschrift,<br />
die auch die K<strong>in</strong>der unter das Übertrittsprotokoll<br />
setzen sollen, wurden selten ernst genommen,<br />
<strong>und</strong> die Notenfreiheit im Bericht dürfte<br />
viele Lehrpersonen eher verunsichert haben <strong>und</strong><br />
wurde von etlichen Schulen <strong>in</strong>tern mit Notenbezifferungen<br />
ergänzt. Statt die guten Ansätze<br />
<strong>in</strong> Richtung wertfreier Kompetenzbeschreibung<br />
weiterzuentwickeln, hat man, m<strong>in</strong>destens<br />
unbewusst, weiter mit dem Schema guter Schüler<br />
= Sek, schlechter Schüler = Real hantiert.<br />
E<strong>in</strong>e Kontrollprüfung ist daraus die logische<br />
Konsequenz.<br />
Man darf annehmen, dass e<strong>in</strong> knappes Viertel<br />
der bernischen Lehrpersonen auf der Mittelstufe<br />
aber versucht hat, diese Chancen zu nutzen.<br />
Möglicherweise s<strong>in</strong>d viele darunter, die<br />
bereits bei der damaligen neuen Schülerbeurteilung<br />
zurückgepfiffen wurden. Es wäre schön,<br />
solche Lehrkräfte fänden sowohl bei <strong>LEBE</strong> wie<br />
auch bei der ERZ mehr Unterstützung.<br />
Verspielte Lösungsansätze<br />
Die Kontrollprüfung markiert den b<strong>in</strong>ären<br />
Code genügend / ungenügend wie e<strong>in</strong> Leuchtturm<br />
<strong>und</strong> zwar <strong>in</strong> beide Richtungen: Weit<br />
h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> die Mittelstufe <strong>und</strong> weit h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong><br />
die Sek<strong>und</strong>arstufe, wo <strong>in</strong> der Realklasse diejenigen<br />
K<strong>in</strong>der sitzen werden, die diese Kontrollprüfung<br />
nicht bestanden haben oder gar<br />
nicht hätten bestehen können. Damit sche<strong>in</strong>t<br />
die Spreu vom Weizen wieder sauber getrennt,<br />
aber auch jeder Ansatz verspielt, die Realklassen<br />
aufzuwerten. Abgesehen davon, dass nur offene<br />
<strong>in</strong>tegrative Modelle dem Anspruch optimaler<br />
Förderung gerecht werden dürften, gibt es nur<br />
e<strong>in</strong>e Möglichkeit, Realklassen wirklich aufzuwerten:<br />
wenn das K<strong>in</strong>d die Zuteilung nicht als<br />
Abstufung wahrnimmt <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Selbstwertgefühl<br />
<strong>in</strong>takt bleibt. Alles andere ist Propaganda,<br />
die von den Jugendlichen schnell durchschaut<br />
wird.<br />
<strong>LEBE</strong> bedauert hierzu <strong>in</strong> der Stellungsnahme<br />
nur, dass e<strong>in</strong>e Besserung nicht <strong>in</strong> Sicht ist. Das<br />
ist zu wenig. <strong>LEBE</strong> sollte für e<strong>in</strong>e echte Aufwertung<br />
der Realklassen kämpfen, umso mehr, als<br />
mit der Umsetzung der Integration grosse Herausforderungen<br />
besonders auf die Realklassen <strong>in</strong><br />
geschlossenen Schulmodellen zukommen.<br />
Emanuel Dettwiler Reist ist <strong>Lehrer</strong> an der Mittel<strong>und</strong><br />
Oberstufe Schulzentrum Rebacker Müns<strong>in</strong>gen<br />
<br />
Kontakt: emdett@vtxmail.ch<br />
<strong>LEBE</strong>-WEITERBILDUNG<br />
WBB<strong>2011</strong>.02<br />
Visuelle Förderung für K<strong>in</strong>der mit Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />
Neue Studien belegen, dass K<strong>in</strong>der mit Lese-Rechtschreib-Schwächen<br />
gehäuft unter Störungen des visuellen Systems leiden. Auch K<strong>in</strong>der mit<br />
ADS / ADHS s<strong>in</strong>d oftmals davon betroffen. In diesem Kurs lernen Sie <strong>in</strong><br />
Theorie <strong>und</strong> Praxis, Defizite im visuellen System bei K<strong>in</strong>dern zu erkennen<br />
<strong>und</strong> im Alltag richtig damit umzugehen. Wir zeigen Ihnen e<strong>in</strong>e neue<br />
Messmethode, wie mit modernster Technik Augenbewegungen beim Lesen<br />
e<strong>in</strong>es Textes erfasst <strong>und</strong> ausgewertet werden können. Sie erfahren,<br />
welche Vorteile e<strong>in</strong> optometrisches Visual-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bietet <strong>und</strong> erhalten<br />
Anregungen für die tägliche Arbeit.<br />
Leitung: Raymond E. Wälti, M.S. Optom. / Visual-Tra<strong>in</strong>er, Kontaktl<strong>in</strong>sen-Spezialist<br />
SBAO<br />
Kursort: Thun, Optilens (Spezialgeschäft für Optometrie)<br />
Stufe: US, MS, OS<br />
Kurs 1: Mittwoch, 24. August <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr, 3 St<strong>und</strong>en oder<br />
Kurs 2: Mittwoch, 26. Oktober <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr, 3 St<strong>und</strong>en<br />
(ke<strong>in</strong> Fortsetzungskurs)<br />
<strong>LEBE</strong>-Mitglieder: Fr. 90.–, Nichtmitglieder: Fr. 140.–<br />
Materialkosten: Fr. 7.–<br />
Anmeldung Kurs 1 bis 4. Juli <strong>2011</strong>, Kurs 2 bis 9. September <strong>2011</strong><br />
WBB<strong>2011</strong>.09<br />
Kle<strong>in</strong>e Inputs – grosse Wirkung<br />
Oft hören wir, dass Lehrpersonen klagen, dass sie Zeit im Unterricht<br />
verlieren …<br />
… weil K<strong>in</strong>der zu spät <strong>in</strong>s Zimmer here<strong>in</strong>kommen.<br />
… weil K<strong>in</strong>der nicht zuhören.<br />
… weil K<strong>in</strong>der mite<strong>in</strong>ander streiten.<br />
… weil K<strong>in</strong>der ihr Arbeitsmaterial nicht f<strong>in</strong>den.<br />
… weil …<br />
Wie viel Zeit geht so pro Unterrichtslektion verloren?<br />
Jede Störung, die verh<strong>in</strong>dert wird, spart viel Zeit.<br />
Die Teilnehmenden:<br />
• setzen sich mit pädagogischen Gr<strong>und</strong>haltungen ause<strong>in</strong>ander;<br />
• bearbeiten schwierige Unterrichtssituationen;<br />
• erhalten hilfreiche Ideen <strong>und</strong> Strategien, die sie <strong>in</strong> ihrem Schulalltag<br />
sofort e<strong>in</strong>setzen können.<br />
Leitung: Andrea Bühler-Burri <strong>und</strong> Christ<strong>in</strong>e Gross,<br />
www.schule-mite<strong>in</strong>ander.ch<br />
Kursort: Bern<br />
Stufe: KG, US, MS<br />
Mittwoch, 31. August / 14. September <strong>2011</strong>, 14–17.15 Uhr, 6 St<strong>und</strong>en<br />
<strong>LEBE</strong>-Mitglieder: Fr. 70.–, Nichtmitglieder: Fr. 120.–<br />
Anmeldung bis 7. Juli <strong>2011</strong><br />
UNTERWEGS ZUM NATÜRLICHEN LERNEN<br />
Kommission für Mehrklassenanliegen von <strong>LEBE</strong><br />
Institut für Weiterbildung der PHBern<br />
K<strong>in</strong>dgerechte Pädagogik <strong>in</strong> altersgemischten Klassen<br />
Samstag, 10. September <strong>2011</strong>, 9.00–16.30 Uhr<br />
Hotelfachschule Thun, Mönchstrasse 37, 3602 Thun<br />
Kosten <strong>in</strong>kl. Mittagessen: Fr. 60.–<br />
Anmeldung bis 20. August: www.phbern.ch/weiterbildung/tagungen<br />
Jedem K<strong>in</strong>d ermöglichen, <strong>in</strong> der Schule so weiterzulernen, wie es vom<br />
ersten Lebenstag weg gelernt hat: selbstbestimmt <strong>und</strong> kooperativ. Dass<br />
<strong>und</strong> wie dies möglich ist, erfahren wir <strong>in</strong> den Ateliers von Ulrike Kegler<br />
von der Montessori-Gesamtschule Potsdam, von Alfred H<strong>in</strong>z, dem ehemaligen<br />
Leiter der Bodenseeschule Friedrichshafen, <strong>und</strong> von Regula Enderle,<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong> an der Mosaikschule Sek Alterswilen TG. Drei Schulen<br />
mit je ganz eigenem Gesicht. Geme<strong>in</strong>sam ist allen das Bestreben, die<br />
K<strong>in</strong>der hungrig zu machen <strong>und</strong> nicht satt: neugierig aufs Leben, aktiv <strong>und</strong><br />
wissbegierig auch noch auf der Sek<strong>und</strong>arstufe I. E<strong>in</strong>en frischen Blick auf<br />
die Schule ermöglicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Atelier auch Xavier Monn, der anhand<br />
von Spielfilmsequenzen anregt zu ungewohnten Lehr- <strong>und</strong> Lernarrangements.<br />
Und nicht zuletzt: Wir <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Lehrer</strong> f<strong>in</strong>den Gefallen<br />
daran, nie ans Ziel zu kommen, dauernd unterwegs zu se<strong>in</strong>, weil jedes<br />
K<strong>in</strong>d, ob schwierig oder pflegeleicht, die Schule verändert.<br />
Programm:<br />
9.30–10.00 Uhr: Begrüssung<br />
Anklang mit Filmsequenz (Xavier Monn)<br />
10.00–10.30 Uhr: Regula Enderle, Alfred H<strong>in</strong>z <strong>und</strong> Ulrike Kegler im<br />
Gespräch, Moderation: Paul Michael Meyer<br />
10.30–11.30 Uhr: Individualisieren durch Jahrgangsmischung<br />
11.30–11.45 Uhr: Ateliers vorstellen <strong>und</strong> wählen<br />
11.45–13.15 Uhr: Mittagessen<br />
13.15–14.15 Uhr: Ateliers Block 1<br />
• U. Kegler: E<strong>in</strong>e Schule, die sich verändert<br />
• R. Enderle: Altersgemischtes Lernen<br />
nach dem EWA-Pr<strong>in</strong>zip<br />
• A. H<strong>in</strong>z: K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d anders,<br />
also muss Schule anders se<strong>in</strong><br />
• X. Monn: Neue Lehr– <strong>und</strong> Lernarrangements<br />
14.30–15.30 Uhr: Ateliers Block 2<br />
15.45–16.00 Uhr: Edw<strong>in</strong> Achermann stellt se<strong>in</strong> neues Buch vor<br />
16.00–16.15 Uhr: Ausklang mit Filmsequenz<br />
16.15–16.30 Uhr: Danken <strong>und</strong> verabschieden<br />
PHBERN, INSTITUT FÜR BILDUNGSMEDIEN<br />
Workshop Medienprojekte<br />
Mittwoch, 17. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />
Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />
Kursleitung: Richard Vetterli, Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />
Anmeldung bis Freitag, 12. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />
oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />
Workshop camera obscura Teil 1<br />
Bau e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Lochkamera; Anleitung <strong>und</strong> Praxis<br />
Mittwoch, 17. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />
Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />
Kursleitung: Bernhard Jörg<br />
Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />
Anmeldung bis Freitag, 12. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />
oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />
Workshop camera obscura Teil 2<br />
Fotografieren mit der Lochkamera. Entwickeln der Bilder im Schwarz/<br />
Weiss-Labor<br />
Mittwoch, 24. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />
Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />
Kursleitung: Bernhard Jörg<br />
Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />
Anmeldung bis Freitag, 19. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />
oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />
Workshop Hörspiel<br />
Beispiele, Anregungen <strong>und</strong> technische Informationen<br />
Mittwoch, 24. August <strong>2011</strong>, 14.00–17.00 Uhr<br />
Ort: PHBern, Institut für Bildungsmedien, Medienwerkstatt<br />
Kursleitung: Mart<strong>in</strong> Gygax<br />
Kurskosten: Fr. 30.– <strong>und</strong> Material<br />
Anmeldung bis Freitag, 19. August <strong>2011</strong>, Telefon 031 309 28 33<br />
oder medienwerkstatt-ibm@phbern.ch<br />
HANS JOSS<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Transaktionsanalyse, 101-Kurs<br />
Montag–Mittwoch, 8. bis 10. August <strong>2011</strong><br />
Kursort: Bern, Campus Muristalden<br />
Nähere Angaben unter: http://www.hansjoss.ch/downloads/ta.html
38 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
AGENDA<br />
Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong> berner schule / école bernoise 39<br />
BEzugsquEllEn<br />
PAPPERLA PEP<br />
Weiterbildung für Lehrpersonen an K<strong>in</strong>dergarten <strong>und</strong> Unterstufen<br />
<strong>in</strong> Bern – Körper <strong>und</strong> Gefühle im Dialog<br />
26. Oktober <strong>2011</strong> / 18. Januar / 14. März / 23. Mai 2012, Mittwochnachmittag,<br />
14–18.00 Uhr<br />
Ort: Gartenraum, Schanzeneckstrasse 25, 3012 Bern<br />
Kosten: Fr. 360.– (Publikation ist im Kursbeitrag <strong>in</strong>begriffen, Fr. 48.–)<br />
Anmeldung: papperlapep@pep<strong>in</strong>fo.ch, www.pep<strong>in</strong>fo.ch<br />
CENTRE INTERRÉGIONAL DE PERFECTIONNEMENT<br />
Ch. des Lovières 13, 2720 Tramelan<br />
Informations : 032 486 06 06, mathieu.chaignat@cip-tramelan.ch<br />
www.cip-tramelan.ch<br />
Renseignements : 032 486 06 44, culture@cip-tramelan.ch<br />
Chasse aux trésors et portes ouvertes au CIP<br />
DI 3 juillet <strong>2011</strong><br />
Dès 18 h 00 : Résultat de la chasse au trésor, Barbecue Party<br />
Lieu : CIP, Tramelan<br />
Rencontre avec Florent Troillet, va<strong>in</strong>queur de la Patrouille des glaciers<br />
MA 5 juillet <strong>2011</strong><br />
Lieu : CIP, Tramelan, Heure : 17 h 00<br />
BEZUGSQUELLEN<br />
Basteln / Handarbeiten<br />
Museen<br />
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Conférence et repas spectacle : les 7 défis qui attendent le manager<br />
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ME 6 juillet <strong>2011</strong><br />
Lieu : CIP, Tramelan, Heure : 17 h 00<br />
Prix : conférence entrée libre / repas spectacle sur <strong>in</strong>scription (56 CHF)<br />
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Musik<strong>in</strong>strumente<br />
Rencontre avec une illustratrice : Haydé, auteur du chat Milton<br />
ME 6 juillet <strong>2011</strong><br />
Haydé Ardalan est l’auteure et l’illustratrice des aventures du chat Milton.<br />
En participant à l’atelier de dess<strong>in</strong>, les enfants vont pouvoir découvrir<br />
et dess<strong>in</strong>er l’histoire extraord<strong>in</strong>aire de Milton.<br />
15 h 00–17 h 00 : Atelier de dess<strong>in</strong> (pour enfants de 5 à 10 ans)<br />
17 h 30–18 h 30 : Dédicaces<br />
Lieu : CIP, Tramelan<br />
Débat ApériCIP : Arc jurassien, une région apprenante : mythe ou<br />
réalité ?<br />
JE 7 juillet <strong>2011</strong>, Heure : 11 h 30 à 13 h 00<br />
Magie et Mystères, repas spectacle<br />
VE 8 juillet <strong>2011</strong><br />
Lieu : CIP, Tramelan, Heure : dès 19 h 00<br />
Prix : 28 CHF repas et spectacle<br />
Embru-Werke AG<br />
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CH-8630 Rüti ZH<br />
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Fax 041 340 56 83<br />
E-Mail: f_faehndrich@bluew<strong>in</strong>.ch<br />
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Berufswahl<br />
Diverse<br />
Djembe, Cajon, Didgeridoo,Conga,<br />
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Tel. 031 971 75 32 www.digidrum.ch; digidrum@bluew<strong>in</strong>.ch<br />
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www.berufswahl-portfolio.ch<br />
Rencontre avec la technologie automobile : conférence, expositions<br />
et démonstrations<br />
SA 9 juillet <strong>2011</strong><br />
Cette journée, placée sous l’égide du décolletage, permettra aux visiteurs<br />
de comprendre comment notre région est devenue l’un des acteurs <strong>in</strong>contournables<br />
de l’<strong>in</strong>dustrie automobile. Expositions, conférence, démonstrations…<br />
et des automobiles anciennes et futuristes ! Un petit souvenir<br />
des 20 ans du CIP vous attend…<br />
09 h 00 à 16 h 00 : Exposition de voitures / Présentation et explications autour<br />
d’un bloc moteur / Portes ouvertes des ateliers CIP-CTDT<br />
Lieu : CIP, Tramelan<br />
Exposition : Coglau, pe<strong>in</strong>tures, et Annick Glauser,<br />
dess<strong>in</strong>s et gravures<br />
Du 13 août au 16 septembre <strong>2011</strong><br />
Lieu : CIP - Centre <strong>in</strong>terrégional de perfectionnement, 2720 Tramelan<br />
Erlebnisunterricht<br />
Muhlernstr. 9, Haberhuus, Schloss Köniz, 3098 Köniz<br />
Museum 031 971 04 07, Kontakt K. Hofer 031 971 20 40<br />
Schulmuseum Bern <strong>in</strong> Köniz<br />
Historisches Schulzimmer um 1940<br />
Sonderausstellungen: Bis 03.07.11 «Geometrie mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand»<br />
Ab 18.08.11 - 05.07.12 «K<strong>in</strong>dergarten zwischen Tradition <strong>und</strong> Fortschritt»<br />
Historische Schreib- <strong>und</strong> Mathematiklektionen<br />
Führungen auch ausserhalb der Öffnungszeiten<br />
Ausleihe: historische Lehrmittel, altes Schulmobiliar usw.<br />
Besuchen Sie das Museum mit Ihrer Klasse oder Ihrem Kollegium!<br />
Öffnungszeiten: Mi <strong>und</strong> Sa 14-17 Uhr / So 13-16 Uhr, E<strong>in</strong>tritt frei<br />
www.schulmuseumbern.ch<br />
www.talens.ch<br />
www.bastelkoenig.ch
40 berner schule / école bernoise Juni <strong>und</strong> Juli / ju<strong>in</strong> et juillet <strong>2011</strong><br />
Jugendliche <strong>und</strong> Sex ist nur e<strong>in</strong>es von vielen<br />
Themen r<strong>und</strong> um Schule, Erziehung <strong>und</strong> Freizeit.<br />
Jetzt <strong>in</strong> Fritz <strong>und</strong> Fränzi, dem Magaz<strong>in</strong> der Stiftung Elternse<strong>in</strong>.<br />
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Liebe <strong>Lehrer</strong><br />
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