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Unilog Nr. 31 November/Dezember 2006 - ÖH Klagenfurt ...

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14 Politik & Gesellschaft<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Theater einmal anders<br />

Das Forumtheater des Amnesty International Student-<br />

Innennetzwerks bewegt nicht nur das Gemüt. Die<br />

BesucherInnen sind auch angehalten, sich aktiv ins<br />

szenische Geschehen einzubringen.<br />

Judith Massar<br />

Gesellschaftspolitisches Referat<br />

Forumtheater bezeichnet eine<br />

neue Form des Schauspiels, in<br />

dem auch das Publikum gefragt<br />

ist. Eine Situation ist zwar vorgegeben,<br />

diese kann und soll<br />

jedoch durch eigene Interaktion<br />

verändert und Diskriminierte<br />

oder Benachteiligte in den Rollen<br />

ersetzt werden. So entstehen neue<br />

Situationen, der Spontaneität der<br />

SchauspielerInnen und des Publikums<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Das Amnesty International<br />

StudentInnennetzwerk <strong>Klagenfurt</strong><br />

konnte im Frühjahr <strong>2006</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>ÖH</strong> ein<br />

solches Theater ins Leben rufen.<br />

Probleme aus dem alltäglichen<br />

Leben von AusländerInnen in<br />

Österreich sollten aufgezeigt und<br />

spielerisch erarbeitet werden. Die<br />

multikulturelle Theatergruppe,<br />

Anila und Erion aus Albanien,<br />

Romy und Tania aus Deutschland,<br />

Sunday aus Nigeria und<br />

Sabine aus Österreich, studierten<br />

unter der Regie von Martina<br />

Haidenhofer Szenen basierend<br />

auf ihren eigenen Erfahrungen<br />

ein und stellten diese erstmals im<br />

Rahmen eines Theaterabends an<br />

der Universität vor.<br />

Das Publikum bringt sich aktiv ins Geschehen ein<br />

Wichtig seien auch die auflockernden<br />

Übungen mit dem<br />

Publikum, um gruppendynamische<br />

Prozesse in Gang zu<br />

setzen, meint Martina. Die ausgebildete<br />

Theaterpädagogin und<br />

Leiterin der Amnesty-Aktionsgruppe<br />

<strong>Klagenfurt</strong> freut sich über<br />

die große Diskussionsbereitschaft<br />

seitens des Publikums. Zu einem<br />

nicht unwesentlichen Teil verdankt<br />

sie diesen Erfolg den Workshops<br />

mit und von Mag a . Elisabeth<br />

Nußhold und Mag. Martin<br />

Foto: Wurzer<br />

Vieregg von der Kultur- und<br />

Theaterplattform InterACT, die<br />

mit Rat und Tat zur Seite standen.<br />

Dies ist aber nicht das Ende.<br />

Wenn auch du Lust bekommen<br />

hast, mitzuwirken, melde dich<br />

beim Referat für Gesellschaftspolitik,<br />

Menschenrechte und<br />

Ökologie oder direkt bei Martina<br />

Haidenhofer (mhaidenh@edu.<br />

uni-klu.ac.at). Es werden laufend<br />

neue Leute gesucht, damit das<br />

Projekt auch in Zukunft weiter<br />

bestehen kann.<br />

FGM – Gewalt an<br />

Frauen, von Frauen<br />

Judith Massar<br />

Im Rahmen des Internationalen<br />

Tages für die Beseitigung von<br />

Gewalt gegen Frauen luden das<br />

Amnesty StudentInnennetzwerk<br />

und die <strong>ÖH</strong> <strong>Klagenfurt</strong> zu<br />

einem Vortrag über weibliche<br />

Genitalverstümmelung (engl.<br />

Female Genital Mutilation,<br />

FGM) ein. Dr. Elisabeth Cencig<br />

vom Verein FGM-Hilfe referierte<br />

über ein nicht zu unterschätzendes<br />

Problem, das weltweit<br />

ca. 150 Millionen Mädchen<br />

und Frauen betrifft. Besonders<br />

im Osten Afrikas sei die Infibulation,<br />

die blutigste und gefährlichste<br />

aller Beschneidungsmethoden,<br />

weit verbreitet und<br />

auch heute noch an fast jedem<br />

Mädchen zwischen vier und<br />

sieben Jahren praktiziert werde.<br />

Der Teufelskreis beginnt und<br />

schließt sich in einer alten Tradition,<br />

die nicht beschnittene<br />

Frauen als unrein ansieht. Diese<br />

gilt es zu durchbrechen und<br />

Aufklärungsarbeit zu leisten.<br />

Sieben Reportagen in 72 Stunden<br />

Dreißig Studentinnen und Studenten produzierten professionelle Videos für den ORF.<br />

Dio Franschitz<br />

Zweiundsiebzig Stunden lang<br />

leisteten 5000 Jugendliche<br />

österreichweit kompromisslos<br />

Sozialarbeit – und Studierende<br />

der Uni <strong>Klagenfurt</strong> berichteten<br />

darüber live im Web. Im<br />

Rahmen der Lehrveranstaltung<br />

„Einführung in das Videofilmen“<br />

produzierten sie für die ORF-<br />

Website Videoreportagen der<br />

Jugendaktion, die von 25. bis 28.<br />

Oktober stattfand.<br />

Keine Vorkenntnisse<br />

Die wenigsten Studierenden<br />

hatten zu Beginn des Projekts<br />

Erfahrungen im Umgang mit der<br />

Kamera oder gar professioneller<br />

Videoschnittsoftware, wie sie<br />

im Studio des MK-Instituts verwendet<br />

wird. Dementsprechend<br />

überrascht ist Kursleiter Erwin<br />

Mattersdorfer vom Ergebnis: „Mit<br />

solch hoher Qualität habe ich<br />

nicht gerechnet, die Studierenden<br />

Eva Zagorova und Lisa-Mailin Brauer bei der Arbeit<br />

waren sehr konsequent und engagiert“.<br />

Insgesamt sieben Reportagen<br />

produzierten die Kursteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmer,<br />

die ihre Arbeit unter hohem Zeitdruck<br />

leisteten: Am Vormittag<br />

wurde gefilmt, am Nachmittag<br />

geschnitten und um 19 Uhr<br />

musste das Ergebnis bereits auf<br />

religion.orf.at bereitstehen.<br />

Diese Kombination einer<br />

praxisnahen Lehrveranstaltung<br />

mit realen Projekten steigere die<br />

Foto: Puschitz<br />

Motivation der Studierenden,<br />

merkt Tutorin Marion Puschitz<br />

an – und fügt hinzu, dass „72<br />

Stunden ohne Kompromiss“ nicht<br />

das einzige Projekt war, das von<br />

den Studierenden begleitet wurde:<br />

Derzeit produzieren sie eine<br />

Reportage über die internationale<br />

Tagung „Learning Communities“,<br />

die von 9. bis 11. <strong>November</strong> an<br />

unserer Uni stattfand.<br />

religion.orf.at/72h

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