Unilog Nr. 31 November/Dezember 2006 - ÖH Klagenfurt ...
Unilog Nr. 31 November/Dezember 2006 - ÖH Klagenfurt ... Unilog Nr. 31 November/Dezember 2006 - ÖH Klagenfurt ...
unilog ZN: 02Z031899 M, Erscheinungsort/Verlagspostamt: 9020 Klagenfurt Das Magazin der Österreichischen HochschülerInnenschaft Klagenfurt Ausgabe 31, November/Dezember 2006 www.oeh-klagenfurt.at Plagiatshochburg? Die Uni im Visier eines Plagiatsjägers. Was ist dran an den Vorwürfen? Seiten 3-5 Weitere Themen Skripten – kaufen oder selbst drucken? Seite 9 Interview mit Rektor H. C. Mayr Seiten 12/13 Digital Lifestyle: Nintendos Wii-Revolution Seite 17
- Seite 2 und 3: ÖH aktuell Unilog Nr. 31 Inhalt Vo
- Seite 4 und 5: Thema Unilog Nr. 31 Plagiat, die
- Seite 6 und 7: Service Unilog Nr. 31 Aktuelles Neu
- Seite 8 und 9: Service Unilog Nr. 31 Impressum Aus
- Seite 10 und 11: 10 Service Unilog Nr. 31 Immer was
- Seite 12 und 13: 12 Politik & Gesellschaft Unilog Nr
- Seite 14 und 15: 14 Politik & Gesellschaft Unilog Nr
- Seite 16 und 17: 16 campus.kultur Unilog Nr. 31 Das
- Seite 18 und 19: 18 Buchtipps Unilog Nr. 31 Genial i
- Seite 20: Oder dir deine Skripten im ServiceC
unilog<br />
ZN: 02Z0<strong>31</strong>899 M, Erscheinungsort/Verlagspostamt: 9020 <strong>Klagenfurt</strong><br />
Das Magazin der Österreichischen HochschülerInnenschaft <strong>Klagenfurt</strong><br />
Ausgabe <strong>31</strong>, <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />
www.oeh-klagenfurt.at<br />
Plagiatshochburg?<br />
Die Uni im Visier eines Plagiatsjägers. Was ist dran an<br />
den Vorwürfen? Seiten 3-5<br />
Weitere Themen<br />
Skripten – kaufen oder selbst drucken? Seite 9<br />
Interview mit Rektor H. C. Mayr Seiten 12/13<br />
Digital Lifestyle: Nintendos Wii-Revolution Seite 17
<strong>ÖH</strong> aktuell<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Inhalt<br />
Von Plagiaten und Démontagen<br />
Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins hat wieder einiges zu bieten.<br />
Rektor H. C. Mayr im Gespräch<br />
über Plagiate und technischen<br />
Fachbereich . . . . . . . . . . . . .12/13<br />
Thema<br />
Der Plagiatsskandal. Was<br />
steckt dahinter?<br />
Leitartikel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Hintergründe. . . . . . . . . . . . . . 4/5<br />
Service<br />
Studium und Arbeit. Für die<br />
Mehrheit der Studierenden<br />
Alltag. Was ist aus rechtlicher<br />
Sicht zu beachten? . . . . . . . . . . 6<br />
Skripten-Test. Selbst drucken<br />
oder fertig kaufen? . . . . . . . . . . 9<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Forumtheater. Das Amnesty-<br />
StudentInnennetzwerk lud zu<br />
einem Schauspiel, bei dem das<br />
Publikum mitwirkte. . . . . . . . . 14<br />
campus.kultur<br />
Mozart goes Uniklu. Das<br />
Acies-Streichquartett spielte<br />
am 11. Oktober zu studierendenfreundlichen<br />
Preisen an<br />
unserer Uni. . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Vegetarisch vs. Fleisch. Zwei<br />
schnelle Rezepte für alle, die<br />
mal über den Mikrowellenrand<br />
schauen wollen. . . . . . . . . . . . . 17<br />
Schnellzugriff<br />
Aktuelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Démontage . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Digital Lifestyle . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Immer was los . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Lokaltest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
sex@uniklu . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Steuertipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Sudoku . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Volkskino . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Dio Franschitz<br />
Chefredakteur<br />
Seit der letzten <strong>Unilog</strong>-Ausgabe<br />
sind zwei Monate vergangen<br />
und an unserer Uni ist in dieser<br />
Zeit viel geschehen. Das wichtigste<br />
Ereignis: Die Aufdeckung<br />
zweier mutmaßlicher Plagiatsfälle<br />
am Institut für Psychologie. Der<br />
darauf folgende Medienrummel<br />
hat viele Studierende verunsichert<br />
und zu offenen Fragen geführt. Ist<br />
mein Abschluss etwas wert? Wie<br />
kann ich sicherstellen, dass ich<br />
richtig zitiere? Ist das Lehrpersonal<br />
in den Massenstudien mit der<br />
Vorsitz-Team<br />
ServiceCenter<br />
Stephanie Adenberger<br />
Judith Michael<br />
Philip Kucher<br />
Barbara Saringer, Dagmar Steiner,<br />
Sonja Schöffmann<br />
vorsitz@oeh-klagenfurt.at<br />
servicecenter@oeh-klagenfurt.at<br />
Berufstätigenreferat Ines Taupe berufstaetige@oeh-klagenfurt.at<br />
Bildungspolitisches Referat<br />
Studienberechtigung<br />
Individuelles<br />
Diplomstudium<br />
N. N.<br />
Bernhard Frumlacher<br />
Roland Ressmann<br />
Entrée Sebastian Königshofer mail@entree.at<br />
bipol@oeh-klagenfurt.at<br />
studienberechtigung@oehklagenfurt.at<br />
individuelles@oeh-klagenfurt.at<br />
Frauenreferat Tina Strobl frauen@oeh-klagenfurt.at<br />
Gesellschaftspolitisches<br />
Referat<br />
Informationsreferat<br />
<strong>ÖH</strong>-Website<br />
Referat für ausländische<br />
Studierende<br />
Kontakte – Deine <strong>ÖH</strong> ist für dich da!<br />
Martin Rutter<br />
Christian Amlacher<br />
Dio Franschitz<br />
Valentina Shiyachka<br />
gespol@oeh-klagenfurt.at<br />
information@oeh-klagenfurt.at<br />
web@oeh-klagenfurt.at<br />
auslaenderinnen@oeh-klagenfurt.at<br />
Kulturreferat Birgit Kaplaner kultur@oeh-klagenfurt.at<br />
Queer-Referat Martin Hölbling queer@oeh-klagenfurt.at<br />
Skriptenreferat Stefan Otti skripten@oeh-klagenfurt.at<br />
Sozialreferat Archana Golla soziales@oeh-klagenfurt.at<br />
Sportreferat Anna Pabel sport@oeh-klagenfurt.at<br />
Wirtschaftsreferat Astrid Simoner finanzen@oeh-klagenfurt.at<br />
Mehr Infos online:<br />
Betreuung von Diplomarbeiten<br />
und Dissertationen überfordert?<br />
Diesen und anderen Fragen sind<br />
wir nachgegangen. Das Ergebnis<br />
sind drei Seiten Berichterstattung<br />
(S. 3-5) und ein zweiseitiges<br />
Interview mit Rektor H. C. Mayr<br />
(S. 12/13).<br />
Doppelausgabe<br />
Was hat sich am <strong>Unilog</strong> selbst<br />
weiterentwickelt? Zunächst ist<br />
der Umfang dieser Ausgabe auf<br />
20 Seiten gewachsen, da es sich<br />
um eine Doppelausgabe (<strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong>)<br />
handelt. Dieses<br />
Prinzip, die Seitenzahl bei Doppelausgaben<br />
zu erhöhen, werden<br />
wir auch zukünftig beibehalten,<br />
schließlich wollen wir euch soviel<br />
Information, Service und auch<br />
Unterhaltung wie möglich bieten.<br />
Neu in dieser Ausgabe ist unter<br />
anderem die „Démontage“ von<br />
Christoph Wurzer, <strong>ÖH</strong>-Fotograf<br />
und Mitarbeiter des Informationsreferats.<br />
Auf Seite 11 stellt er seine<br />
mit der Kamera eingefangenen<br />
Eindrücke der letzten Monate dar.<br />
Ebenfalls neu ist das „Kochduell“<br />
(S. 17), wo wir zwei einfache<br />
Kochrezepte vorstellen. Und das<br />
Sudoku-Gewinnspiel haben wir<br />
nach dem großen Erfolg in der<br />
letzten Ausgabe fortgesetzt – diesmal<br />
gibt es Eintrittskarten für die<br />
Uni-Gala zu gewinnen.<br />
Mach mit!<br />
Das <strong>Unilog</strong> soll eine Zeitschrift<br />
und Plattform für alle Studentinnen<br />
und Studenten an unserer<br />
Uni sein. Wenn du journalistisches<br />
Talent hast, gerne mitwirken<br />
möchtest und vielleicht schon<br />
konkrete Ideen hast, melde dich<br />
einfach unter unilog@oeh-klagenfurt.at.<br />
Die nächste Ausgabe<br />
wird Anfang Februar erscheinen<br />
– um sie mit interessanten und<br />
spannenden Berichten zu füllen,<br />
zählen wir auf deine Mitwirkung!<br />
www.oeh-klagenfurt.at
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
<strong>ÖH</strong> aktuell<br />
<br />
Leitartikel<br />
<strong>ÖH</strong>-Vorsitz<br />
Stephanie Adenberger<br />
Judith Michael<br />
Vorsitz-Team der <strong>ÖH</strong><br />
Alles nur geklaut?<br />
Wieder einmal erschüttern neue Plagiatsaufdeckungen die <strong>Klagenfurt</strong>er Universität<br />
und werfen Fragen über die Betreuung der Diplomarbeiten auf.<br />
Chilli Steiner<br />
Redakteur<br />
Vor kurzem flatterten E-Mails<br />
eines gewissen Stefan Weber,<br />
seines Zeichens Plagiatsjäger, in<br />
die Mailboxen der Studierenden<br />
der <strong>Klagenfurt</strong>er Universität, wo<br />
er erbost zu zwei Dissertationen<br />
Stellung nimmt, die er als Plagiat<br />
identifiziert hat.<br />
Nach der medial ausgeschlachteten<br />
Causa „Wicki“ sind<br />
neuerlicher Stein des Anstoßes<br />
zwei an der im Institut für Psychologie<br />
angenommene Arbeiten<br />
über technische Hilfsmittel für<br />
Behinderte, welche offensichtliche<br />
Urheberrechtsverletzungen<br />
an den Tag legen. Neben Webers<br />
Ausführungen war auch die<br />
Drohung enthalten, „es wäre<br />
besser, nicht mit dem Laptop<br />
nach <strong>Klagenfurt</strong> zu kommen …“.<br />
Schockiert natürlich die Antworten<br />
auf Webers Mail und ratlos<br />
die Studierenden, denn aufgrund<br />
der „genauen Beobachtung“<br />
seitens Herrn Weber bleibt die<br />
Angst bei den DiplomandInnen,<br />
dass ihre Diplomarbeit auch<br />
unter die Rubrik „Plagiat“ fallen<br />
könnte. Das Institut für Medienkommunikation<br />
hat daraufhin<br />
schnell reagiert und verlangt<br />
eidesstattliche Erklärungen für<br />
jede schriftliche Arbeit plus CD<br />
und stellt jene, die des Abschreibens<br />
überführt werden, unter<br />
besondere Beobachtung für alle<br />
Lehrveranstaltungen, wobei<br />
bei mehrmaligen Vergehen die<br />
Betreuung der Diplomarbeit verweigert<br />
wird.<br />
Sind Studierende<br />
allein schuld?<br />
Primär stellt sich jedoch die Frage,<br />
ob an der Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
tatsächlich so viele Plagiate auftreten,<br />
oder ob die Probleme vielleicht<br />
anderer Natur sein könnten.<br />
Es ist sicher verwerflich, geistige<br />
Inhalte anderer für seine eigenen<br />
auszugeben, jedoch liegt es<br />
in der Theorie an der Betreuerin<br />
oder am Betreuer, geistigen Klau<br />
abzuwenden. In der Praxis spielen<br />
jedoch noch mehr Komponenten<br />
mit: In letzter Zeit ist es durch<br />
den höheren Zulauf an Studierenden<br />
und dem gleichzeitigen status<br />
quo der Anzahl an Lehrpersonal<br />
zu dem Problem gekommen,<br />
dass im Endeffekt eine fundierte<br />
Foto: Franschitz/Wurzer<br />
Betreuung der Diplomarbeiten<br />
nicht gewährleistet werden kann,<br />
weil sich die Diskrepanz zwischen<br />
Lehrpersonal und den zu betreuenden<br />
Arbeiten massiv erhöht<br />
hat. In Zahlen ausgedrückt bedeutet<br />
das in der psychologischen<br />
Fakultät (wo diese Plagiatsfälle<br />
aufgetreten sind), dass auf einen<br />
Betreuer ca. 215 DiplomandInnen<br />
kommen. Dass dann eventuelle<br />
Urheberrechtsverletzungen nicht<br />
erkannt werden, dürfte wohl klar<br />
sein. Dass Leute abschreiben, ist<br />
so alt wie die Schrift selber, aber<br />
genauso die Konsequenzen, die<br />
dem entgegentreten.<br />
Jedoch den Plagiatsskandal<br />
nur auf die Unredlichkeit der Studierenden<br />
zu reduzieren, ist nur<br />
die halbe Wahrheit. Wenn sich<br />
die Universitätsleitung einerseits<br />
über den hohen Zulauf freut,<br />
muss sie proportional dazu auch<br />
das Lehrpersonal aufstocken, um<br />
eine gute Betreuung gewährleisten<br />
zu können. Denn eines ist<br />
wohl klar: Wenn es das Lehrpersonal<br />
aufgrund des zeitlichen<br />
Drucks nicht schafft, urheberrechtliche<br />
Belange in Augenschein<br />
zu nehmen, werden sich<br />
in Zukunft Plagiatsfälle wohl oder<br />
übel häufen. Schließlich will man<br />
für die Studiengebühren auch<br />
eine qualitative Betreuung für die<br />
Diplomarbeiten.<br />
Plagiatsdiskussion und<br />
Parkplatzproblematik<br />
Die Weihnachtsferien rücken<br />
näher. Manche schreiben<br />
ihre Seminararbeiten, Diplomarbeiten<br />
oder Dissertationen<br />
fertig. Und viele davon quält<br />
die Frage, ob sie richtig zitieren.<br />
Die Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
war in letzter Zeit immer wieder<br />
auf Grund von Plagiatsfällen in<br />
den Schlagzeilen. Die Angst,<br />
dass der Ruf unserer Uni irreparabel<br />
geschädigt wurde, sitzt<br />
vielen Studierenden in den Knochen.<br />
Sind unsere Abschlüsse<br />
überhaupt noch etwas wert?<br />
Die <strong>ÖH</strong> wird sich, wie schon<br />
bisher, auch in den kommenden<br />
Wochen und Monaten in<br />
den Gremien der Uni dafür<br />
einsetzen, dass Maßnahmen<br />
zur Plagiatsprävention getroffen<br />
werden und dass Studierende<br />
die Chance bekommen, wissenschaftliches<br />
Schreiben in Lehrveranstaltungen<br />
zu erlernen.<br />
Eine andere Materie beschäftigt<br />
uns im Moment auch<br />
sehr stark: Das Thema Parkplatzgebühren.<br />
Auch wenn die Uni-<br />
Leitung verspricht, dass sie erst<br />
eingeführt werden, wenn die<br />
Busverbindungen zur Uni verbessert<br />
wurden, bedeutet das<br />
für viele Studierende, die auf ihr<br />
Auto angewiesen sind, eine weitere<br />
Verringerung ihrer durch<br />
Studiengebühren minimierten<br />
Geldmittel. Wir werden uns<br />
in den kommenden Wochen<br />
bemühen, dass die Universität<br />
der Erhöhung Busfrequenz, der<br />
Einführung einer direkten Linie<br />
zum Hauptbahnhof und längerfristig<br />
auch der Verlegung des<br />
Bahnhofs Lend mehr Aufmerksamkeit<br />
schenkt als der Einführung<br />
unsozialer Parkplatzgebühren!
Thema<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Plagiat, die „neue Intelligenz“?<br />
„Plagiat“ – ein Problem, das uns alle betrifft. Eine Tat, die Konsequenzen mit sich<br />
trägt. Ein „Etwas“, das unser Bewusstsein noch nicht vollends erfasst hat.<br />
Verena Tischler<br />
Redakteurin<br />
Das „Plagiat“ – als Albtraum<br />
der wissenschaftlichen Welt,<br />
zu dem es sich in den letzten<br />
Jahren stilisiert hat, ist es nicht<br />
einmal eindeutig definiert. Die<br />
Grenzen sind fließend. Eine<br />
zum Thema „Plagiat“ eingesetzte<br />
Arbeitsgruppe um Vize-Rektorin<br />
Jutta Menschik-Bendele definiert<br />
für die an der Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
vertretenen Wissenschaften<br />
den Begriff wie folgt: „Plagiat ist<br />
die unrechtmäßige Aneignung<br />
von geistigem Eigentum oder<br />
Erkenntnissen anderer und ihre<br />
Verwendung zum eigenen Vorteil.“<br />
Die Arbeitsgruppe benennt<br />
auch die fünf häufigsten Formen<br />
des Plagiierens (siehe Info-<br />
Kasten).<br />
Georg Hufgard, Bundes-Bildungspolitischer<br />
Sprecher der<br />
<strong>ÖH</strong>, sieht in der nicht generell<br />
vorhandenen Definition das Problem:<br />
„Obwohl der Plagiatsbegriff<br />
rechtlich nicht abgedeckt ist,<br />
werden Plagiate extrem geahndet.<br />
Legt man das Vergehen des<br />
Plagiierens sehr streng aus, sind<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
80-90% aller Arbeiten wissenschaftlich<br />
nicht korrekt erarbeitet.<br />
Um gerecht urteilen zu können,<br />
fordern wir, den Begriff Plagiat<br />
rechtlich dingfest zu machen und<br />
verschiedene Grade des Vergehens<br />
zu definieren.“<br />
Traurige Tatsache<br />
Einmal mehr war die <strong>Klagenfurt</strong>er<br />
Uni prominent in den Medien<br />
vertreten. Der Anlass war wenig<br />
feierlich: Stefan Weber hat zwei<br />
plagiierte Dissertationen entdeckt.<br />
„Der Umfang des Textklaus<br />
ist uferlos“, teilte uns der selbsternannte<br />
Plagiatsjäger, in seinen<br />
E-Mails plakativ dargestellt, mit.<br />
Klaus Ottomeyer, Zweitgutachter<br />
der betroffenen Arbeiten,<br />
beruft sich darauf, dass Weber<br />
unvollständige Arbeiten begutachtet<br />
hat und deswegen über<br />
die wissenschaftliche Tiefe nicht<br />
urteilen kann: „Herr Weber hat<br />
leider nicht mit der Akribie und<br />
Aufmerksamkeit recherchiert, die<br />
er von anderen verlangt. In den<br />
beiden (vollständigen) Schriften<br />
gibt es jeweils einen umfangreichen<br />
empirisch-statistischen<br />
Untersuchungsteil, der als zentral<br />
angesehen werden kann. In diesen<br />
wird auch erklärt, warum die<br />
beiden Verfasserinnen kooperiert<br />
haben. Er hat vorschnell Informationen<br />
verbreitet und uns salopp<br />
gesagt als Volltrottel hingestellt.<br />
Das ist nicht in Ordnung.“<br />
Axel Krefting, Institutsvorstand<br />
Psychologie, sieht den Grund in<br />
Die häufigsten Formen des Plagiats<br />
mehrerlei Hinsicht: „Die Plagiatsvorfälle<br />
an meinem Institut sind<br />
sicher kein Zufall, sondern spiegeln<br />
nur den Druck wieder, der<br />
auf so genannten Überlastfächern<br />
haftet. Das Betreuungsverhältnis<br />
ist dramatisch. Aber man darf<br />
auch die ökonomische Situation<br />
der Studierenden nicht außer Acht<br />
lassen. Die Studierenden drängen<br />
auf den Abschluss, wollen<br />
schnell fertig werden, sie können<br />
sich nicht mit ihrem Studium<br />
identifizieren – eine unglückliche<br />
Mischung. Die Verminderung der<br />
Gefahr hemmungslosen Plagiierens<br />
kann nur durch die Intensivierung<br />
der Betreuungsarbeit<br />
erreicht werden.“<br />
Das <strong>ÖH</strong>-Vorsitzteam kreidet<br />
der Universität vor allem<br />
ihren laxen Umgang mit dem<br />
Problemfall an: „Die Fähigkeiten<br />
des wissenschaftlichen Arbeitens<br />
und ein Bewusstsein dafür zu<br />
schaffen wird von den wenigsten<br />
Dozenten gelehrt. Kurse für die<br />
Einführung in das wissenschaftliche<br />
Arbeiten sind nicht einmal<br />
in jedem Lehrplan enthalten. Das<br />
Schreibcenter versucht eine Hilfestellung<br />
zu geben, ist aber heillos<br />
überfordert. Die Unterstützung<br />
und Förderung der Studierenden<br />
ist äußerst mangelhaft!“<br />
Eidesstattliche Erklärung<br />
Die wörtliche Übernahme einer oder mehrerer Textpassagen ohne entsprechende Quellenangabe<br />
(sogenanntes Textplagiat)<br />
Die Wiedergabe bzw. Paraphrasierung eines Gedankengangs, wobei Wörter und der Satzbau des<br />
Originals so verändert werden, dass der Ursprung des Gedankens erwischt wird (Ideenplagiat)<br />
Die Übersetzung von Ideen und/oder Textpassagen aus einem fremdsprachigen Werk, wiederum<br />
ohne Quellenangabe<br />
Die Übernahme von Metaphern, Idiomen oder eleganten sprachlichen Schöpfungen ohne die notwendige<br />
Quellenangabe<br />
Die Verwendung von Zitaten, die man in einem Werk der Sekundärliteratur angetroffen hat, zur<br />
Stützung seines eigenen Arguments, wobei zwar die Zitate selbst dokumentiert werden, nicht aber<br />
die verwendete Sekundärliteratur (Zitatsplagiat)<br />
Es ist nicht einfach, sich im Dschungel des<br />
Bei der Abgabe von Arbeiten<br />
muss eine eidesstattliche Erklärung<br />
mitgereicht werden, die da<br />
lautet: „Ich versichere ehrenwörtlich,<br />
dass ich den vorliegenden<br />
Text selbst verfasst habe, dass ich<br />
außer den angegebenen Quellen<br />
keine anderen benutzt habe,<br />
dass jede Quelle gekennzeichnet<br />
ist, und dass ich diese Arbeit an<br />
keiner anderen Stelle eingereicht<br />
habe.“<br />
Das klingt relativ eindeutig –<br />
warum werden die juristischen<br />
Konsequenzen, die folgen<br />
können, unterschätzt? Auch Krefting<br />
tut sich mit einer Einschätzung<br />
schwer: „Das wundert mich<br />
auch. Wenn ich das unterschreibe,<br />
müsste ich ein Bewusstsein dafür<br />
haben, dass mir das auf den<br />
Kopf fallen kann. Vielleicht wird<br />
diese Erklärung mit dem Gefühl<br />
unterschrieben, dass sie keine<br />
Bedeutung hat. Wie wenn man<br />
zu schnell Auto fährt – es ist nicht<br />
so schlimm. Das ist ein Punkt, wo<br />
wir nun nachhaken müssen, um<br />
eine größere Bewusstseinsbildung<br />
bei Studierenden zu erreichen.“<br />
Denkanstoß<br />
Wir alle sitzen im selben Boot.<br />
Darum sollten wir uns gemeinschaftlich<br />
an der Nase nehmen.<br />
Die Österreichische Bundesregierung<br />
muss ihr Bildungskonzept<br />
überdenken. Es kann nicht der
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
Der Plagiatsskandal<br />
<br />
Plagiatsskandals Durchblick zu verschaffen – zu unterschiedlich sind die Standpunkte<br />
Foto: Wurzer<br />
richtige Weg sein, der Bildung<br />
den Geldhahn abzudrehen.<br />
Die Lehrenden müssen sich<br />
die Zeit nehmen und die Mühe<br />
machen, ihren Studierenden eine<br />
Stütze durch das Studium zu sein.<br />
Der Bildungsauftrag, den sie zu<br />
erfüllen haben, erstreckt sich über<br />
weit mehr als die Weitergabe von<br />
Informationen.<br />
Die Universitätsleitung muss<br />
die Plagiatsfälle als Handlungsanstoß<br />
sehen. Jetzt und gleich<br />
muss etwas geschehen! Viel zu<br />
lange wurde tatenlos zugesehen.<br />
Wir Studierenden wollen nicht im<br />
Schatten eines schlechten Rufes<br />
der Alpen-Adria-Uni stehen.<br />
Wir Studierenden selbst<br />
müssen uns am meisten am<br />
Riemen reißen. Eigenverantwortung<br />
und Selbstständigkeit sollen<br />
unser Schaffen regieren.<br />
Ein Interview mit Stefan Weber fand<br />
nach Redaktionsschluss statt und ist<br />
auf www.oeh-klagenfurt.at abrufbar.<br />
Im Interview auf den Seiten 12/13<br />
nimmt Rektor H. C. Mayr u. a. zum<br />
aktuellen Plagiatsskandal Stellung.<br />
Die betroffenen Studentinnen waren<br />
leider zu keiner Stellungnahme bereit.<br />
Feedback zur Berichterstattung?<br />
unilog@oeh-klagenfurt.at<br />
Die FrageStunde zum Thema Plagiate<br />
Markus Langhans, 1. Semester, Geschichte<br />
Ich persönlich fühle mich nicht betroffen. Eine Forderung, die ich an die Universität habe,<br />
ist, dass mehr Geld für die Kulturwissenschaften bereitgestellt wird. Bei dem aktuellen Fall<br />
finde ich es noch viel schlimmer als beim vorhergehenden, da es sich um Dissertationen<br />
handelt. Wer weiß, vielleicht waren auch die Diplomarbeiten plagiiert? Generell finde ich,<br />
dass der Ruf der Universität <strong>Klagenfurt</strong> geschädigt ist. Vielerorts heißt es: Ja, ja die Studis,<br />
machen sowieso nichts und dann schreiben sie nicht einmal ihre Arbeiten selbst.<br />
Silvano Kobald, 3. Semester, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
Ich finde, dass die Professoren zu nachlässig waren. Auch wenn es für die vielen zu betreuenden<br />
Arbeiten vielleicht zu wenig Lehrpersonal gibt. Wie man Plagiate verhindern<br />
kann? Ich bin der Meinung, dass bereits in Kursen während des Studiums darauf zu achten<br />
ist, dass die Studierenden korrekt arbeiten. Sollte dies nicht der Fall sein, muss darauf hingewiesen<br />
werden. Die Voraussetzung dafür sind kleinere Gruppen in den Kursen. Ich bin<br />
außerdem für die Einführung einer Stelle, quasi eines Ombudsmannes, wo Studierenden<br />
geholfen werden kann.<br />
Eva Wobik, 1. Semester, Italienisch<br />
Ich bin für die Einführung von Kontrollen, eigentlich hätte das schon früher geschehen<br />
sollen. Manche Studierende machen es sich viel zu leicht. Es kann aber auch sein, dass<br />
jemand vergisst, zu zitieren oder die Quelle nicht mehr findet. Ich brauche für eine Proseminar-Arbeit<br />
mindestens drei Wochen, eigentlich ewig, weil ich mich mit den Themen<br />
sehr intensiv beschäftige. Daher sehe ich mich persönlich auch nicht vom Problem Plagiat<br />
betroffen. Als übergeordnetes Problem sehe ich den Personalmangel an den Instituten.<br />
Die Lehrenden haben nicht genügend Zeit, sich genau mit den Arbeiten zu beschäftigen.<br />
Eveline Kronlechner, promoviert, Psychologie<br />
Es ist relativ einfach, aus dem Internet zu kopieren. Manche Studierenden machen es sich<br />
da zu einfach und glauben, dass es nicht auffällt. Ich habe keine Angst davor, dass der<br />
Ruf meines Abschlusses gefährdet ist, da ich hundertprozentig weiß, dass weder meine<br />
Diplomarbeit noch meine Dissertation plagiiert ist. Ich sehe es sehr kritisch, dass die <strong>Klagenfurt</strong>er<br />
Universität derart in der Öffentlichkeit angeprangert wird – schließlich passieren<br />
Plagiate auf jeder Hochschule, wir sind kein Einzelfall.<br />
Interviews und Fotos: Tischler
Service<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Aktuelles<br />
Neuer Professor<br />
Seit 1. <strong>November</strong><br />
ist ein<br />
neuer Professor<br />
an unserer<br />
Uni tätig: Der<br />
37-jährige Ralf<br />
Terlutter folgt<br />
Univ.-Prof. Kurt Matzler am<br />
Lehrstuhl für Marketing und<br />
Internationales Management<br />
nach. Der in Nordrhein-Westfalen<br />
geborene Terlutter, dessen<br />
Fors chu ngss chwerpu n kte<br />
Internationales Medien- und<br />
Kommunikationsmanagement,<br />
Konsumentenmanagement und<br />
Relationship Marketing sind,<br />
möchte besonders die Bereiche<br />
Verbraucherverständnis und<br />
internationale Kommunikation<br />
verstärken.<br />
Schreibcenter braucht mehr<br />
Das Schreibcenter der Universität<br />
hat auch dieses Semester<br />
wieder erfolgreich einige Workshops<br />
veranstaltet, die größtenteils<br />
innerhalb kürzester Zeit<br />
ausgebucht waren. Im Sinne<br />
der Plagiatsprävention unterstützt<br />
die <strong>ÖH</strong> die Bemühungen<br />
des Schreibcenters, seitens der<br />
Universität größere Unterstützung<br />
zu bekommen.<br />
Neue <strong>ÖH</strong>-ReferentInnen<br />
Auch in den Referaten der <strong>ÖH</strong><br />
<strong>Klagenfurt</strong> gibt es Veränderungen.<br />
Im Informationsreferat<br />
folgt Christian Amlacher (Foto<br />
S. 10) seinem Vorgänger Horst<br />
Kandutsch nach, Birgit Kaplaner<br />
hat das Kulturreferat von<br />
Dominika Kalcher übernommen<br />
und Ines Taupe ersetzt<br />
Lydia Werhonig als Referentin<br />
des Berufstätigenreferats. Wir<br />
wünschen den neuen Referent-<br />
Innen viel Erfolg bei ihrer<br />
Arbeit!<br />
UV-Sitzung am 19. Jänner<br />
Die Universitätsvertretung<br />
der <strong>ÖH</strong> <strong>Klagenfurt</strong> trifft am<br />
19. Jänner 2007 um 18:00 Uhr<br />
zur zweiten ordentlichen UV-<br />
Sitzung in diesem Semester<br />
zusammen. Diese Sitzung ist<br />
wie immer öffentlich – jede<br />
und jeder ist herzlich eingeladen,<br />
daran teilzunehmen.<br />
Studium und Arbeit vereinen<br />
Die meisten Studierenden arbeiten neben dem Studium. Dabei tauchen viele rechtliche<br />
Fragen auf. Die wichtigsten davon haben wir für euch beantwortet.<br />
Archana Golla<br />
<strong>ÖH</strong>-Sozialreferentin<br />
Mittlerweile sind 80% der<br />
Studierenden teils freiwillig,<br />
teils unfreiwillig neben<br />
dem Studium erwerbstätig. Die<br />
Gründe sind vielfältig: Oft reicht<br />
die Unterstützung der Eltern<br />
nicht aus. Hinzu kommt, dass<br />
die (seit Jahren nicht an die Inflation<br />
angepassten) Stipendien<br />
nur selten genügen, um die<br />
gestiegenen Lebenserhaltungskosten<br />
abzudecken. Auch die<br />
Studiengebühren müssen von<br />
vielen Semester für Semester<br />
selbst finanziert werden. Andererseits<br />
gibt es viele Studierende, die<br />
schon berufstätig sind und sich<br />
als „Teilzeitstudierende“ weiterbilden<br />
wollen.<br />
Die folgenden FAQs sollen<br />
dir helfen, Studium und Berufstätigkeit<br />
besser unter einen Hut zu<br />
bringen. Für alle Fragen steht dir<br />
das Team des <strong>ÖH</strong>-Sozialreferats<br />
während der Sprechstunden und<br />
via Mail gerne zur Verfügung!<br />
Ich bin gering fügig beschäftigt<br />
– was bedeutet das?<br />
Falls dein Einkommen aus<br />
echten Dienstverträgen (ArbeiterIn,<br />
Angestellte/r) oder freien<br />
Dienstverträgen (Honorarnotenbasis,<br />
aber kein Werkvertrag)<br />
pro Monat die Grenze von<br />
323,46 Euro nicht überschreitet,<br />
bist du geringfügig beschäftigt<br />
und damit nicht arbeitslosen-,<br />
kranken- oder pensionsversichert!<br />
Falls du mehrere Einkünfte (ausgenommen<br />
Werkvertrag) hast,<br />
wird das Einkommen im jeweiligen<br />
Kalendermonat zusammengezählt.<br />
Es gilt dieselbe Grenze,<br />
Philip Kucher<br />
Stellvertretender <strong>ÖH</strong>-Vorsitzender<br />
als hättest du nur einen Job.<br />
Jedenfalls hast du die Möglichkeit,<br />
dich für einen Betrag von<br />
45,64 Euro monatlich freiwillig<br />
kranken- und pensionsversichern<br />
zu lassen.<br />
Wie viel darf ich zu Studien-/<br />
Familienbeihilfe dazuverdienen?<br />
Beim Bezug von Studienbeihilfe<br />
solltest du Folgendes beachten:<br />
Pro Studienjahr darfst du 7.195<br />
Euro (brutto minus Sozialversicherung,<br />
minus Werbungskostenpauschale,<br />
minus darüber<br />
hinausgehende tatsächliche
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
Service<br />
<br />
need<br />
something?<br />
www.oeh-klagenfurt.at<br />
Foto: Wurzer<br />
Werbungskosten …) aus unselbstständiger<br />
Erwerbstätigkeit (ArbeiterIn,<br />
Angestellte/r) verdienen,<br />
um den Anspruch auf Studienbeihilfe<br />
nicht zu verlieren. Überschreitest<br />
du diese Grenze, wird<br />
dir jener Betrag, den du zuviel<br />
verdient hast, von der Studienbeihilfe<br />
abgezogen. Falls du auch<br />
ein Einkommen aus selbständiger<br />
Arbeit (Honorarnotenbasis) hast,<br />
reduziert sich die Grenze auf<br />
5.814 Euro.<br />
Bekommst du Familienbeihilfe,<br />
musst du auf Folgendes<br />
Acht geben: Verdienst du mehr als<br />
8.725 Euro (brutto minus Sozialversicherungsbeiträge,<br />
minus<br />
Werbungskostenpauschale, minus<br />
darüber hinausgehende tatsächliche<br />
Werbungskosten, minus 13.<br />
und 14. Gehalt …) pro Kalenderjahr,<br />
musst du die gesamte<br />
bezogene Familienbeihilfe des<br />
betreffenden Kalenderjahres<br />
zurückzahlen! Die Familienbeihilfe<br />
kannst du übrigens auch<br />
rückwirkend beantragen, falls du<br />
z. B. im Nachhinein feststellst,<br />
dass dein Einkommen nicht zu<br />
hoch war.<br />
Ab welcher Einkommenshöhe<br />
muss ich Steuern zahlen?<br />
• Hast du ausschließlich selbstständiges<br />
Einkommen (freier<br />
Dienstvertrag, Werkvertrag …),<br />
liegt die Grenze ab dem Jahr 2004<br />
bei 8.887 Euro, ab dem Jahr 2005<br />
bei 10.000 Euro.<br />
• Beziehst du sowohl selbstständiges<br />
als auch unselbständiges<br />
Einkommen, liegt die Jahresgrenze<br />
bei 10.900 Euro.<br />
Ich arbeite zur Zeit noch, möchte<br />
aber studieren, kann ich ein<br />
Stipendium beziehen?<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten:<br />
• Entweder hast du Anspruch<br />
auf Studienbeihilfe auf Grund des<br />
Einkommens deiner Eltern, oder<br />
• du erfüllst nach mindestens<br />
vier Jahren Berufstätigkeit (ohne<br />
Lehrzeiten) die Voraussetzungen<br />
für ein sogenanntes Selbsterhalter-<br />
Innenstipendium in Höhe von<br />
derzeit 606 Euro pro Monat.<br />
Alle Infos rund um die Voraussetzungen<br />
findest du unter www.<br />
stipendium.at.<br />
Fortsetzung auf Seite 8
Service<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Impressum<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong>, <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />
Medieninhaberin, Herausgeberin und<br />
Verlegerin: <strong>ÖH</strong> an der Universität <strong>Klagenfurt</strong>,<br />
Universitätsstraße 65-67, 9020 <strong>Klagenfurt</strong>. ZN:<br />
02Z0<strong>31</strong>899 M. Tel: 0463 2700-8800, Fax: 0463<br />
2700-8899, E-Mail: unilog@oeh-klagenfurt.at,<br />
Web: www.oeh-klagenfurt.at.<br />
Chefredaktion: Dio Franschitz, Philip Kucher.<br />
Redaktionsteam: Verena Tischler, Chilli<br />
Steiner, Jürgen Hopfgartner, Ana Koren.<br />
Layout: Dio Franschitz.<br />
Fotos: Christoph Wurzer, Verena Tischler, Jürgen<br />
Hopfgartner, Dio Franschitz, Marion Puschitz,<br />
Johannes Wedenigg, Michael Steindorfer.<br />
Grafik: Dio Franschitz (S. 9/15/20), Gerd<br />
Kollmann (S. 7/8).<br />
Weitere Texte: Stephanie Adenberger, Judith<br />
Michael, Dio Franschitz, Ilse Wieser, Judith<br />
Massar, Archana Golla, Philip Kucher, Christoph<br />
Wurzer, Gerd Kollmann, Martin Rutter.<br />
Cover: Dio Franschitz, Christoph Wurzer (Foto).<br />
Ich bin berufstätig, zahle Steuern<br />
(Lohn- oder Einkommensteuer)<br />
und studiere nebenbei. Kann ich<br />
die Studienkosten von der Steuer<br />
absetzen?<br />
Ab dem Veranlagungsjahr 2003<br />
können Studierende an einer<br />
Universität nicht nur die Studiengebühren,<br />
sondern sämtliche<br />
mit dem Studium zusammenhängenden<br />
Aufwendungen (z. B.<br />
Fahrtkosten oder Literatur) von<br />
der Steuer als Werbungskosten<br />
oder Betriebsausgaben absetzen.<br />
Voraussetzung ist aber, dass das<br />
Studium in Zusammenhang mit<br />
dem ausgeübten Beruf oder einer<br />
damit verwandten Tätigkeit steht<br />
oder eine umfassende Umschulungsmaßnahme<br />
darstellt.<br />
BeRatung zu Arbeit und Studium<br />
Das Sozialreferat hält im <strong>ÖH</strong>-<br />
Beratungscenter (Raum z-123,<br />
am Ende der Aula) regelmäßig<br />
Sprechstunden ab. Dort beraten<br />
dich Sozialreferentin Archana<br />
Golla und ihr Team zum Thema<br />
Arbeit und Studium sowie zu<br />
anderen sozialen Fragen.<br />
Ich bin berufstätig und studiere<br />
nebenbei. Nun möchte ich mein<br />
Studium abschließen, brauche<br />
aber mehr Zeit dazu.<br />
Du kannst vielleicht das Studienabschlussstipendium<br />
in Anspruch<br />
nehmen. Wenn du jünger als 41<br />
bist und in den letzten vier Jahren<br />
mindestens 36 Monate zumindest<br />
Sprechstunden:<br />
Montag: 12:00-13:30 Uhr<br />
Dienstag: 14:00-15:30 Uhr<br />
Mittwoch: 14:30-16:00 Uhr<br />
Donnerstag: 9:00-10:30 Uhr<br />
Oder auch per E-Mail:<br />
soziales@oeh-klagenfurt.at<br />
halbbeschäftigt warst, hast du<br />
möglicherweise Anspruch darauf.<br />
Wichtig ist, dass du kurz vor dem<br />
Abschluss stehst (d. h. nur noch<br />
die Diplomarbeit plus eine oder<br />
zwei Fachprüfungen fehlen).<br />
Wenn dir dieses Stipendium zuerkannt<br />
wird, musst du jegliche<br />
Berufstätigkeit aufgeben.<br />
Uni goes Atlantis<br />
Martin Rutter<br />
Gesellschaftspolitischer Referent<br />
Eine neue Kooperation für dich<br />
hat die <strong>ÖH</strong> mit dem Fitnessstudio<br />
Atlantis ausgehandelt. Für<br />
179 Euro im Jahr ist es nun möglich,<br />
deinen Body zu „pimpen“,<br />
die Sauna danach gehört genauso<br />
dazu wie das Spinning davor. Als<br />
Einstieg zu dieser Zusammenarbeit<br />
haben wir gleich mal vier<br />
Jahreskarten verlost. Gewonnen<br />
haben: Bernhard Dieber, Ulli<br />
Kaiser, Thomas Maier und Daniel<br />
Urschitz. Weitere Infomationen,<br />
wie du die Gutscheine zu diesem<br />
Preis bekommst, damit auch du<br />
durchstarten kannst, findest du in<br />
deinem <strong>ÖH</strong>-Servicecenter.<br />
<strong>ÖH</strong>-Vorsitzende Stefanie und Judith mit den Gewinnern<br />
Foto: Wurzer<br />
musikerinnenboerse<br />
www.oeh-klagenfurt.at
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
Service<br />
<br />
Steuertipps<br />
Ilse Wieser<br />
Wirtschaftstreuhänderin, Steuerberaterin<br />
und Mediatorin<br />
Stefan Otti – Mr. Output im Skriptenreferat der <strong>ÖH</strong><br />
Ladenhüter mit verkannten Qualitäten<br />
Warme Semmeln gehen momentan besser weg als LV-Skripten. Dieses <strong>ÖH</strong>-Service<br />
spart allerdings Zeit, Geld und Nerven – wie der <strong>Unilog</strong>-Test erweist.<br />
Jürgen Hopfgartner<br />
Redakteur<br />
Die höchste Form der cerebralen<br />
Onanie erfordert<br />
einen unbeschwerten Geist. Das<br />
wusste schon Descartes, der auf<br />
alltägliche To-Do-Lists pfiff, um<br />
sich in methodischen Zweifel<br />
stürzen zu können. Das wissen<br />
auch „Medien und Wirtschaft“-<br />
Selbsthilfegruppen, die ihre<br />
Köpfe nicht auch noch mit Lernstoff-Acquise<br />
voll haben wollen.<br />
Gründe genug, den schonenden<br />
Weg zum Skriptum zu suchen.<br />
Als Versuchskaninchen ziehen<br />
wir die „Einführung in die BWL“<br />
aus dem Hut.<br />
Holzweg<br />
Wer in diesem Kurs als „aufgenommen“<br />
gilt, darf sich ganz<br />
legitim in die Lernplattform<br />
„Moodle“ hacken. Darin findet<br />
sich ein 300-Kilobyte-Dokument,<br />
vollgepumpt mit 60 Seiten an<br />
Folien. „Mit einem Standard-<br />
Drucker kostet eine Seite mindestens<br />
zehn Cent“, weiß Stefan Otti,<br />
Skriptenreferent der <strong>ÖH</strong>. Damit<br />
fließen sechs Euro über den<br />
Jordan. Nicht in der Rechnung<br />
mitgedacht: Papierstau, Tintendürre<br />
und andere verlässliche<br />
Unverlässlichkeiten.<br />
Ruckzuck<br />
Schneller erledigt als diese Zeilen<br />
geschrieben: <strong>ÖH</strong>-ServiceCenter<br />
(Öffnungszeiten siehe <strong>ÖH</strong>-Website)<br />
– 2,50 Euro auf den Beratungstresen<br />
geknallt – Skriptum<br />
<strong>Nr</strong>. 21 greifen. Eine Seite kostet<br />
bescheidene vier Cent.<br />
Die <strong>ÖH</strong> bietet im aktuellen<br />
Semester insgesamt 41 Skripten<br />
an. Neun davon liegen jedes<br />
Semester auf. Von diesen wiederum<br />
bereiten acht Stück auf<br />
die ABW-Diplomprüfung puncto<br />
Grafik: Franschitz<br />
Skripten-Charts im Wintersemester <strong>2006</strong>/07<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
~100<br />
~150<br />
~300<br />
Grundlagen der Bilanzierung und<br />
Unternehmensbesteuerung<br />
Medien & Wirtschaft<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
Foto: Hopfgartner<br />
Marketing und Management vor,<br />
eines rüstet für den „Medienethik“-Finalzapf.<br />
Immer wieder schließt sich<br />
Stefan Otti mit LV-Leiterinnen<br />
und -Leitern kurz, auf dass sie ihm<br />
digitale oder gedruckte Originale<br />
ihrer Lehrmaterialien überlassen.<br />
Die meisten Herausrückerinnen<br />
und -rücker verdienen ihre Brötchen<br />
am Institut für Medienkommunikation.<br />
„Es spricht sich<br />
im Kollegium herum: Je mehr<br />
Skripten angeboten werden, desto<br />
mehr LV-Leiterinnen und -Leiter<br />
schließen sich an“, so Papierkrieger<br />
Otti.<br />
Der Skriptenreferent hat ein<br />
großes Gerät (siehe Foto) – bislang<br />
hat es laut Display etwa<br />
1,5 Millionen Kopien ausgespuckt.<br />
Pro Monat verdrückt das<br />
Toner-Grab eine Palette Papier,<br />
das wären ca. 100.000 Blätter.<br />
~500<br />
OPM-Grundlagen<br />
Grundlagen der Kommunikationswissenschaft<br />
1 & 2<br />
Verkaufte<br />
Exemplare<br />
oeh-klagenfurt.at/skripten<br />
Arbeitslosengeld und Studium<br />
Viele Studierende arbeiten,<br />
um sich ihr Studium zu<br />
finanzieren, oder absolvieren<br />
Praktika. Welche Ansprüche<br />
können nach Beendigung des<br />
Jobs geltend gemacht werden?<br />
Generell haben Studierende<br />
keinen Anspruch auf AMS-<br />
Bezüge. Allerdings gibt es im<br />
Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />
eine Ausnahme für sogenannte<br />
„WerkstudentInnen”.<br />
Diese kommt dann zur Anwendung,<br />
wenn das Dienstverhältnis<br />
in den letzten zwölf Monaten<br />
mindestens 39 Wochen<br />
parallel zum Studium und<br />
davon mindestens 26 Wochen<br />
durchgehend bestanden hat. Für<br />
StudienanfängerInnen gilt, dass<br />
mindestens für die Hälfte der<br />
Ausbildungszeit ein Dienstverhältnis<br />
bestanden haben muss.<br />
Das Dienstverhältnis muss<br />
durch Dienstgeberkündigung<br />
oder einvernehmliche Lösung<br />
(allerdings nicht auf Grund des<br />
Studiums) beendet werden.<br />
Darüber hinaus müssen<br />
auch die allgemeinen Voraussetzungen<br />
erfüllt sein. Unter-25-<br />
jährige müssen bei erstmaliger<br />
Inanspruchnahme für die letzten<br />
zwölf Monate eine arbeitslosenversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung<br />
von 26 Wochen und<br />
über 25-jährige von 52 Wochen<br />
nachweisen. Bei wiederholter<br />
Arbeitslosigkeit ist die Anwartschaft<br />
erfüllt, wenn innerhalb<br />
der letzten zwölf Monate eine<br />
Beschäftigung von insgesamt<br />
mindestens 28 Wochen nachgewiesen<br />
wird. Eine bereits<br />
erfüllte Parallelität von Studium<br />
und Beschäftigung wird durch<br />
einen Zivil- oder Präsenzdienst<br />
im Anschluss an das Beschäftigungsverhältnis<br />
aufgehoben.
10 Service<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Immer was los an der Uni<br />
Die Fortsetzung unserer Veranstaltungsübersicht<br />
aus der letzten Ausgabe.<br />
Ana Koren<br />
Redakteurin<br />
In der letzten Ausgabe haben wir<br />
euch bereits einige Referate und<br />
ihre geplanten Veranstaltungen in<br />
diesem Semester vorgestellt – hier<br />
folgt nun der zweite Teil.<br />
Sportreferat:<br />
2007 hat das Sportreferat wieder<br />
viel vor, so wird es Ski- und<br />
Snowboardausflüge geben, ein<br />
wöchentliches Lauftraining mit<br />
kontinuierlichem Aufbau für<br />
Anfänger und Fortgeschrittene<br />
und auch das Pokerturnier wird<br />
seine Fortsetzung finden. Wenn<br />
ihr eure alten Sportgeräte tauschen<br />
oder neue günstig kaufen<br />
wollt, werdet ihr bei der Sportbörse<br />
sicher fündig. Also, überwindet<br />
den Schweinehund und<br />
ran an den Speck – der nächste<br />
Sommer kommt bestimmt.<br />
Gesellschaftspolitisches<br />
Referat:<br />
Beim Gespolreferat bleibt alles<br />
beim Alten – das Projekt „Flirtability“<br />
wird weitergeführt, bei<br />
dem sich Menschen mit Behinderung<br />
kennen lernen (und verlieben)<br />
können. Die allseits beliebten<br />
Filmabende gibt es auch wieder,<br />
es werden alle zwei Wochen am<br />
Dienstag im HS 10 internationale<br />
Filme gezeigt. Sigi Stupnig<br />
und seinen ASPIS-Bücherflohmarkt<br />
werdet ihr wie immer in<br />
der Aula finden und im Februar<br />
veranstaltet er das Schreibprojekt<br />
„Schreiben über Tschetschenien“,<br />
bei dem Flüchtlinge über ihre<br />
Erfahrungen berichten sollen.<br />
Entrée:<br />
Das Referat, das für unsere AustauschstudentInnen<br />
zuständig<br />
ist, hat im Jänner einiges geplant.<br />
Am 16. gibt es das Mondscheinrodeln<br />
auf der Turrach, am 20. bis<br />
21. wird Graz unsicher gemacht<br />
mit einer Besichtigung des Zeughauses<br />
und einer Stadtführung,<br />
am 26. gibt es ein Fairwell Dinner,<br />
was der Abschlussabend des<br />
Semesters sein wird. Die Stammtische<br />
gehen am 10. im Irishpub<br />
„The Claddagh“ ab 21:30 los.<br />
Informationsreferat:<br />
Euer Informationsreferat, das die<br />
<strong>ÖH</strong> und ihre Veranstaltungen am<br />
Laufen hält, hat 2007 vor allem<br />
strukturelle Veränderungen vor,<br />
so werden der Eventkalender und<br />
die <strong>ÖH</strong>-Website neu betreut und<br />
der Newsflash wird überarbeitet.<br />
Hier wird wieder viel gearbeitet,<br />
um euch die Informationen besser<br />
und übersichtlicher zukommen<br />
zu lassen.<br />
Queerreferat:<br />
Das Queerreferat ist für Leute, die<br />
auf einer Wellenlänge gegen den<br />
Strom schwimmen, und deshalb<br />
gibt es ab Jänner wieder den mit<br />
Sehnsucht erwarteten Stammtisch,<br />
der im Gates stattfinden<br />
wird. Die Radiosendung auf<br />
Radio Agora „Queer Durch“ läuft<br />
jeden Dienstag, also reinhören!<br />
Am 11.1. findet eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Familie<br />
im Wandel“ statt und am 8.1. gibt<br />
es die erste Besprechung für den<br />
„Nassen Fetzen“, der im Sommersemester<br />
an Politiker verliehen<br />
wird, die mit herausragenden<br />
Unsinnigkeiten auf sich aufmerksam<br />
gemacht haben.<br />
Kulturreferat:<br />
Das Kulturreferat mit der frisch<br />
gebackenen Referentin Birgit<br />
Kaplaner möchte die Universität<br />
mit Kunst/Kultur beleben,<br />
Ansprechpartner für alle sein, die<br />
ihre Ideen verwirklichen möchten<br />
und durch Kooperationen euch<br />
Freikarten und Vergünstigungen<br />
ermöglichen. Folgende Kultur-<br />
Vergünstigungen sind bereits<br />
dauerhaft für euch eingerichtet:<br />
• Gratis Eintritt für alle Studis in<br />
der Stadtgalerie <strong>Klagenfurt</strong>.<br />
• Der neuebühnevillach-<strong>ÖH</strong>-<br />
Martin Rutter und sein Team vom Referat für Gesellschaftspolitik<br />
Christian Amlacher, neuer Informationsreferent<br />
Bon (10 € statt 18 € bei Sprechtheater).<br />
• Gratis Eintritt beim wöchentlichen<br />
Indie-City-Club im<br />
((stereo)).<br />
• Der Volkskino-Bon<br />
• Ke-Theater: 7 € statt 13 € für<br />
Studis<br />
Wenn du Lust hast, MusikerInnen<br />
kennen zu lernen, zu<br />
jammen oder Leute für deine<br />
Band suchst, trag dich einfach in<br />
der MusikerInnenbörse ein oder<br />
komm zu einer Jamsession auf<br />
der Uni. Bist du kulturhungrig<br />
wie wir, komm zum Kulturfrühstück!<br />
Es ist ein Treffen für alle,<br />
die aktuelle Themen diskutieren<br />
möchten, gemeinsam Visionen<br />
für die Zukunft entwickeln oder<br />
einfach nur Spaß haben wollen.<br />
Wir treffen uns jeden zweiten<br />
Mittwoch im Cafè do Mundo und<br />
freuen uns darauf, dich kennen<br />
zu lernen.<br />
Sozialreferat:<br />
Euer Sozialreferat hat sich ganz<br />
der Beratung und Hilfe für Not<br />
leidende Studis verschrieben.<br />
Wenn ihr nicht wisst, wie ihr<br />
die finanziellen Hürden des Studiums<br />
überwinden sollt, dann<br />
wendet euch an das Team rund<br />
um Archana Golla, die euch mit<br />
Rat und Tat zur Seite stehen. Im<br />
nächsten Semester sind wieder<br />
die Barbecue Days und eine<br />
Cocktailbar mit günstigen Preisen<br />
vorgesehen – also esst und trinkt<br />
für einen guten Zweck!<br />
Skriptenreferat:<br />
Fotos: Wurzer<br />
Wie in den vergangenen Semestern<br />
besteht auch im aktuellen<br />
die Hauptaufgabe des Referats<br />
in der Produktion von Skripten<br />
zu Lehrveranstaltungen der verschiedensten<br />
Studienrichtungen.<br />
Zur Zeit wird an einer Plakatkampagne<br />
gearbeitet, die die<br />
Lehrenden mittels Preisvergleich<br />
dazu animieren soll, euch ihre<br />
Skripten über die <strong>ÖH</strong> zur Verfügung<br />
zu stellen, denn ein Skript<br />
im Servicecenter zu kaufen ist<br />
wesentlich billiger, als es daheim<br />
auszudrucken – wenn ihr das<br />
nicht glaubt, lest einfach den Test<br />
auf der vorhergehenden Seite!
démontage<br />
AugenBlicke eines Fotografen
12 Politik & Gesellschaft<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
„Ich will Klarheit haben“<br />
Rektor H. C. Mayr über Plagiatsskandal, Ausbau des technischen Fachbereichs und<br />
die Schwierigkeit, sich ein kulturwissenschaftliches Studium vorzustellen.<br />
Verena Tischler<br />
Redakteurin<br />
Herr Rektor Mayr, Sie sind seit<br />
April <strong>2006</strong> Rektor der Alpen-<br />
Adria-Universität <strong>Klagenfurt</strong>. Wo<br />
setzt die Macht des Rektors ein,<br />
wo liegen Ihre Grenzen?<br />
Mayr: Der Rektor hat eigentlich<br />
überhaupt keine Macht, er hat<br />
Aufgaben, die ich versuche, bestmöglich<br />
zu erfüllen. Die Grenzen<br />
setzt hauptsächlich, wie ich<br />
bis jetzt festgestellt habe, unsere<br />
spezifische Budgetlage. Alles,<br />
was ich praktisch umsetzen will,<br />
geht nur durch Überzeugen und<br />
Umschichten, weil zu geringe<br />
Mittel zur Verfügung stehen.<br />
Meine Aufgabe ist es nach Aufforderung<br />
des Bundesministeriums,<br />
das Budget zu sanieren.<br />
Stellen Sie sich bitte vor, Sie wären<br />
Studierender an unserer Universität:<br />
Welche Themen brennen<br />
Ihnen unter den Nägeln?<br />
Mayr: Ich wäre Informatikstudent,<br />
für mich käme nichts anderes in<br />
Frage. Da würde mich ein Thema<br />
brennend interessieren: Warum<br />
habe ich so wenige Kommilitonen,<br />
warum sind wir nicht mehr?<br />
Wenn Sie sich vorstellten, Sie<br />
würden an der Fakultät der<br />
Kulturwissenschaften studieren?<br />
Mayr: Diese Vorstellung verlangt<br />
jetzt sehr viel von mir. Ich hätte<br />
mir nie vorstellen können, ein<br />
kulturwissenschaftliches Fach zu<br />
studieren, das wäre schwierig für<br />
mich gewesen. Ich muss etwas<br />
mathematisch Einfaches machen,<br />
nichts Kompliziertes (lacht).<br />
Eine Frage, die mich unabhängig<br />
von der Studienrichtung interessieren<br />
würde, wäre, ob durch<br />
die jüngsten Ereignisse und den<br />
Presse-Hype, im Zusammenhang<br />
mit den Plagiaten, mein Abschluss<br />
abgewertet wird oder nicht. Ein<br />
Abschluss der Alpen-Adria-Universität<br />
muss etwas wert sein.<br />
Ist ein Abschluss an der Universität<br />
<strong>Klagenfurt</strong> etwas wert?<br />
Mayr: Durch die Medien ist der<br />
Eindruck entstanden, als würde<br />
hier permanent plagiiert. Das<br />
war für mich auch der Grund zu<br />
sagen: Jetzt prüfen wir die Arbeiten<br />
der letzten Jahre durch. Das<br />
„Bin optimistisch, dass<br />
wir nur wenige Plagiate<br />
entdecken werden“<br />
hat nichts mit einem Generalverdacht<br />
allen Studierenden gegenüber<br />
zu tun. Im Gegenteil, ich bin<br />
optimistisch genug, dass wir nur<br />
sehr wenige Arbeiten entdecken<br />
werden und damit nachweisen<br />
können, dass an der Universität<br />
<strong>Klagenfurt</strong> kaum plagiiert wird<br />
– und schon gar nicht mehr als an<br />
anderen Universitäten. Auf diese<br />
Weise behalten Abschlüsse an<br />
unserer Universität ihren Wert.<br />
Die Qualität der Betreuung hier<br />
im Haus ist so hoch, dass vermutlich<br />
nur sehr wenige Fälle wirkliche<br />
Plagiate sind. Schlampereien<br />
in der Zitierweise – darüber kann<br />
sich der Herr Weber meinetwegen<br />
aufregen. Uns geht es darum, dass<br />
keine echten Plagiate existieren<br />
oder gemacht werden. Ich möchte<br />
nicht, dass unsere Universität alle<br />
drei Monate mit einer neuen<br />
Arbeit durch die Presse gezogen<br />
wird. Daher will ich jetzt Klarheit<br />
haben, was bei uns tatsächlich los<br />
ist.<br />
Verstehen Sie eine gewisse Unsicherheit<br />
unter den Studierenden?<br />
Mayr: Man kann kein Plagiat<br />
unabsichtlich begehen. Unsicher<br />
kann ich nur sein, wenn ich ein<br />
schlechtes Gewissen habe, weil<br />
ich meine Arbeit nicht selbstständig<br />
erzeugt habe – das ist ja<br />
auch nachweisbar. Bei Diplomarbeiten<br />
ist die Forschungstiefe<br />
noch nicht so anspruchsvoll wie<br />
bei einer Dissertation. Bei Literaturarbeiten<br />
zu Standardthemen<br />
ist es daher sehr wahrscheinlich,<br />
dass das eine oder andere, auch<br />
an Wortwendungen, wieder zu<br />
finden ist. Aber, wie gesagt, das<br />
wird ja festgestellt, und man muss<br />
dann prüfen, ob und in welchem<br />
Ausmaß ein Plagiat vorliegt.<br />
Der letzte Stand im Plagiatsskandal<br />
ist für die Studierenden die<br />
E-Mail von Herrn Weber. Wie<br />
ist der Status quo, wissen Sie da<br />
schon mehr?<br />
Mayr: Nein. Die Dissertationen<br />
werden gerade vom Studienrektorat<br />
bearbeitet.<br />
Aber man muss genauer hinsehen.<br />
Die beiden haben dieselbe<br />
Arbeit abgegeben. Das ist laut<br />
„Das österreichische<br />
Studienrecht erlaubt,<br />
dass zwei Leute dieselbe<br />
Arbeit abgeben“<br />
österreichischem Studienrecht<br />
zulässig, es können zwei Leute an<br />
einer Arbeit arbeiten, sie müssen<br />
nur ausweisen, was ist von wem.<br />
Und im Grunde haben sie das<br />
gemacht, nur haben sie die Arbeit<br />
unter zwei Buchdeckeln untergebracht.<br />
Und wenn man das jetzt<br />
durch den Plagiarism-Finder<br />
laufen lässt, findet die eine Arbeit<br />
die andere.<br />
Wobei auch immer die Frage<br />
dazukommt, welche wissenschaftliche<br />
Tiefe das Werk dann wirklich<br />
auch hat. Das ist aber eine<br />
Aufgabe, die ausschließlich den<br />
Gutachtern zusteht. Wenn man<br />
sich darüber nicht einig ist, dann<br />
muss ein dritter Gutachter bestellt<br />
werden.<br />
„Müssen an technischen<br />
Fachbereich sparsamer<br />
herangehen“<br />
Der Ausbau des technischen Fachbereiches<br />
und die hohen Investitionen<br />
finden an der Uni nicht nur<br />
Zustimmung. Wird diese Schwerpunktsetzung<br />
auf Kosten bestehender<br />
Studienrichtungen gehen?<br />
Mayr: Für die Zukunft der Region<br />
ist es wichtig, dass die Universität<br />
eine technische Fachrichtung<br />
anbietet und dieses Feld nicht nur<br />
den Fachhochschulen überlässt.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
einer Region hängt massiv davon<br />
ab, ob in der Region auch entsprechendes<br />
„backing“ in Forschung<br />
und Heranbildung von kreativen<br />
Köpfen seitens einer Universität<br />
besteht.<br />
Mit unseren finanziellen Mitteln<br />
können wir aber nicht klotzen,<br />
wir müssen an dieses Projekt<br />
sparsamer herangehen. Auf<br />
keinen Fall darf man den technischen<br />
Fachbereich, nur weil er<br />
etwas Neues ist, skeptisch sehen.<br />
Auch die Einführung der Informatik<br />
und der Betriebswirtschaft<br />
wurde seinerzeit sehr zwiespältig<br />
gesehen und heute weiß man,<br />
dass dieser Schritt richtig war.
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
Politik & Gesellschaft<br />
13<br />
Kommentar<br />
Chilli Steiner<br />
Redakteur<br />
Wir haben schon Sparpotenziale<br />
in manchen Bereichen, aber<br />
wir haben ein Konzept, das die<br />
stark belegten Studienfächer nicht<br />
„Stark belegte Studienfächer<br />
werden nicht<br />
geschwächt“<br />
schwächt. Weder die Betriebswirtschaft,<br />
noch die Psychologie,<br />
noch die Publizistik müssen<br />
im Moment für den technischen<br />
Fachbereich etwas abgeben. Wir<br />
brauchen mehr fundraising – wir<br />
müssen Geld von draußen herein<br />
holen.<br />
Man muss unsere Bemühungen<br />
auch unter dem Aspekt<br />
sehen, dass wir Zukunft schaffen.<br />
Das ist ganz wichtig. Denn wenn<br />
wir keine Zukunft für das Land<br />
hätten, dann könnten Sie hier<br />
später zwar noch studieren, aber<br />
nicht mehr arbeiten.<br />
Eine Frage zum Schluss, die uns<br />
vielleicht wieder einen etwas<br />
hoffnungsvolleren Blick in die<br />
Zukunft erlaubt: Eine frischgebackene<br />
und zweifelnde Magistra<br />
der Geschichte klopft an das Rektoratsbüro.<br />
Sie hat eine Sponsion<br />
und eine Diplomarbeit über das<br />
frühmittelalterliche Mönchstum<br />
in der Tasche. Welchen Nutzen<br />
hat sie für ihren beruflichen Werdegang<br />
gezogen? Was gibt ihr der<br />
Rektor mit auf den Weg?<br />
Mayr: Sie hat sich mit einer spannenden<br />
Frage auseinander gesetzt,<br />
denn die Zukunft zu verstehen,<br />
heißt die Vergangenheit zu<br />
begreifen. Es war für sie sicherlich<br />
ein Bildungsschub, sie hat sich<br />
intensiv mit einer Thematik auseinander<br />
setzen können.<br />
Ich gehe davon aus, dass sie<br />
nicht plagiiert, sondern sich ihr<br />
Werk selbst erarbeitet hat. Es geht<br />
„Eine Universität macht<br />
keine Berufsausbildung,<br />
sondern bildet vor“<br />
Foto: Wurzer<br />
im Studium nicht allein darum,<br />
unmittelbar Verwendbares zu<br />
lernen, sondern Verständnis,<br />
Logik und Beurteilungsfähigkeit.<br />
Eine Universität macht keine<br />
Berufsausbildung, sondern bildet<br />
für einen Beruf vor. Als Absolventin<br />
der Universität hat sie sich<br />
ein Verständnis für Menschen mit<br />
anderen Denkweisen angeeignet,<br />
so dass sie beruflich hervorragend<br />
agieren kann.<br />
Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass sie von der Universität<strong>Klagenfurt</strong><br />
viel mitgenommen hat.<br />
Word-Rap<br />
Rektor H. C. Mayr im Word-Rap:<br />
Wie beschreibt sich der Rektor<br />
in drei Worten?<br />
Offen, nach vorne gewandt,<br />
geduldig.<br />
Ihre beste Eigenschaft?<br />
Ich bin nicht von mir eingenommen,<br />
nicht eingebildet.<br />
Was ist Ihnen wichtig im<br />
Leben?<br />
Meine Familie, Offenheit, die<br />
Menschen.<br />
Worauf können Sie verzichten?<br />
Intrigen.<br />
Wen bewundern Sie?<br />
Meinen Onkel.<br />
Wobei werden Sie rot?<br />
Wenn ich schlecht vorbereitet<br />
bin.<br />
Stimme nicht gleich Stimme<br />
Nächstes Jahr ist es wieder<br />
soweit: Da finden nämlich<br />
die nächsten <strong>ÖH</strong>-Wahlen statt.<br />
Interessant allerdings das neue<br />
Wahlrecht, abgeändert am 10.<br />
<strong>Dezember</strong> 2004 unter Antrag<br />
der Abgeordneten Gertrude<br />
Brinek (ÖVP) und Elke Achleitner<br />
(FPÖ). Die direkte Folge:<br />
Das Direktwahlrecht wurde<br />
abgeschafft, wobei sich der dringende<br />
Verdacht erhebt, dass man<br />
eventuell regierungskritische<br />
Fraktionen einschränken will.<br />
Verkauft wird die Direktwahlabschaffung<br />
jedoch als eine<br />
Stärkung der Demokratie. Was<br />
dabei aber paradox erscheint:<br />
Durch den neuen Wahlmodus<br />
würden kleinere Fraktionen<br />
oder Fachschaftslisten zu Mehrheiten<br />
kommen.<br />
Geprüft wurde diese Novelle<br />
dann auf Antrag der SPÖ und<br />
der Grünen vom VfGH, welcher<br />
sie als größtenteils verfassungskonform<br />
eingestuft hat. Aber<br />
wie kann die Abschaffung der<br />
Direktwahlen eine Stärkung der<br />
Demokratie sein? Was soll sich<br />
ein Studierender denken, wenn<br />
er jetzt zur <strong>ÖH</strong>-Wahl schreitet,<br />
sein Kreuzerl macht und dann<br />
aber nicht weiß, ob es der Fraktion,<br />
der er Vertrauen geschenkt<br />
hat, überhaupt genützt hat?<br />
Das soll also die Stärkung der<br />
Demokratie sein, wenn die noch<br />
bestehende Regierung in die<br />
Universitätsvertretung hineinpfuscht,<br />
zugunsten von Kleinstfraktionen?<br />
Ja, wenn die Regierung<br />
meint, das würde die Demokratie<br />
stärken, könnte sie das ja<br />
auch auf die Nationalratswahlen<br />
applizieren. Der H. P. Martin<br />
würde sich über ein Regierungsmandat<br />
sicher freuen. Allerdings<br />
auf Kosten der Demokratie …
14 Politik & Gesellschaft<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Theater einmal anders<br />
Das Forumtheater des Amnesty International Student-<br />
Innennetzwerks bewegt nicht nur das Gemüt. Die<br />
BesucherInnen sind auch angehalten, sich aktiv ins<br />
szenische Geschehen einzubringen.<br />
Judith Massar<br />
Gesellschaftspolitisches Referat<br />
Forumtheater bezeichnet eine<br />
neue Form des Schauspiels, in<br />
dem auch das Publikum gefragt<br />
ist. Eine Situation ist zwar vorgegeben,<br />
diese kann und soll<br />
jedoch durch eigene Interaktion<br />
verändert und Diskriminierte<br />
oder Benachteiligte in den Rollen<br />
ersetzt werden. So entstehen neue<br />
Situationen, der Spontaneität der<br />
SchauspielerInnen und des Publikums<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Das Amnesty International<br />
StudentInnennetzwerk <strong>Klagenfurt</strong><br />
konnte im Frühjahr <strong>2006</strong> in<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>ÖH</strong> ein<br />
solches Theater ins Leben rufen.<br />
Probleme aus dem alltäglichen<br />
Leben von AusländerInnen in<br />
Österreich sollten aufgezeigt und<br />
spielerisch erarbeitet werden. Die<br />
multikulturelle Theatergruppe,<br />
Anila und Erion aus Albanien,<br />
Romy und Tania aus Deutschland,<br />
Sunday aus Nigeria und<br />
Sabine aus Österreich, studierten<br />
unter der Regie von Martina<br />
Haidenhofer Szenen basierend<br />
auf ihren eigenen Erfahrungen<br />
ein und stellten diese erstmals im<br />
Rahmen eines Theaterabends an<br />
der Universität vor.<br />
Das Publikum bringt sich aktiv ins Geschehen ein<br />
Wichtig seien auch die auflockernden<br />
Übungen mit dem<br />
Publikum, um gruppendynamische<br />
Prozesse in Gang zu<br />
setzen, meint Martina. Die ausgebildete<br />
Theaterpädagogin und<br />
Leiterin der Amnesty-Aktionsgruppe<br />
<strong>Klagenfurt</strong> freut sich über<br />
die große Diskussionsbereitschaft<br />
seitens des Publikums. Zu einem<br />
nicht unwesentlichen Teil verdankt<br />
sie diesen Erfolg den Workshops<br />
mit und von Mag a . Elisabeth<br />
Nußhold und Mag. Martin<br />
Foto: Wurzer<br />
Vieregg von der Kultur- und<br />
Theaterplattform InterACT, die<br />
mit Rat und Tat zur Seite standen.<br />
Dies ist aber nicht das Ende.<br />
Wenn auch du Lust bekommen<br />
hast, mitzuwirken, melde dich<br />
beim Referat für Gesellschaftspolitik,<br />
Menschenrechte und<br />
Ökologie oder direkt bei Martina<br />
Haidenhofer (mhaidenh@edu.<br />
uni-klu.ac.at). Es werden laufend<br />
neue Leute gesucht, damit das<br />
Projekt auch in Zukunft weiter<br />
bestehen kann.<br />
FGM – Gewalt an<br />
Frauen, von Frauen<br />
Judith Massar<br />
Im Rahmen des Internationalen<br />
Tages für die Beseitigung von<br />
Gewalt gegen Frauen luden das<br />
Amnesty StudentInnennetzwerk<br />
und die <strong>ÖH</strong> <strong>Klagenfurt</strong> zu<br />
einem Vortrag über weibliche<br />
Genitalverstümmelung (engl.<br />
Female Genital Mutilation,<br />
FGM) ein. Dr. Elisabeth Cencig<br />
vom Verein FGM-Hilfe referierte<br />
über ein nicht zu unterschätzendes<br />
Problem, das weltweit<br />
ca. 150 Millionen Mädchen<br />
und Frauen betrifft. Besonders<br />
im Osten Afrikas sei die Infibulation,<br />
die blutigste und gefährlichste<br />
aller Beschneidungsmethoden,<br />
weit verbreitet und<br />
auch heute noch an fast jedem<br />
Mädchen zwischen vier und<br />
sieben Jahren praktiziert werde.<br />
Der Teufelskreis beginnt und<br />
schließt sich in einer alten Tradition,<br />
die nicht beschnittene<br />
Frauen als unrein ansieht. Diese<br />
gilt es zu durchbrechen und<br />
Aufklärungsarbeit zu leisten.<br />
Sieben Reportagen in 72 Stunden<br />
Dreißig Studentinnen und Studenten produzierten professionelle Videos für den ORF.<br />
Dio Franschitz<br />
Zweiundsiebzig Stunden lang<br />
leisteten 5000 Jugendliche<br />
österreichweit kompromisslos<br />
Sozialarbeit – und Studierende<br />
der Uni <strong>Klagenfurt</strong> berichteten<br />
darüber live im Web. Im<br />
Rahmen der Lehrveranstaltung<br />
„Einführung in das Videofilmen“<br />
produzierten sie für die ORF-<br />
Website Videoreportagen der<br />
Jugendaktion, die von 25. bis 28.<br />
Oktober stattfand.<br />
Keine Vorkenntnisse<br />
Die wenigsten Studierenden<br />
hatten zu Beginn des Projekts<br />
Erfahrungen im Umgang mit der<br />
Kamera oder gar professioneller<br />
Videoschnittsoftware, wie sie<br />
im Studio des MK-Instituts verwendet<br />
wird. Dementsprechend<br />
überrascht ist Kursleiter Erwin<br />
Mattersdorfer vom Ergebnis: „Mit<br />
solch hoher Qualität habe ich<br />
nicht gerechnet, die Studierenden<br />
Eva Zagorova und Lisa-Mailin Brauer bei der Arbeit<br />
waren sehr konsequent und engagiert“.<br />
Insgesamt sieben Reportagen<br />
produzierten die Kursteilnehmerinnen<br />
und -teilnehmer,<br />
die ihre Arbeit unter hohem Zeitdruck<br />
leisteten: Am Vormittag<br />
wurde gefilmt, am Nachmittag<br />
geschnitten und um 19 Uhr<br />
musste das Ergebnis bereits auf<br />
religion.orf.at bereitstehen.<br />
Diese Kombination einer<br />
praxisnahen Lehrveranstaltung<br />
mit realen Projekten steigere die<br />
Foto: Puschitz<br />
Motivation der Studierenden,<br />
merkt Tutorin Marion Puschitz<br />
an – und fügt hinzu, dass „72<br />
Stunden ohne Kompromiss“ nicht<br />
das einzige Projekt war, das von<br />
den Studierenden begleitet wurde:<br />
Derzeit produzieren sie eine<br />
Reportage über die internationale<br />
Tagung „Learning Communities“,<br />
die von 9. bis 11. <strong>November</strong> an<br />
unserer Uni stattfand.<br />
religion.orf.at/72h
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
campus.kultur<br />
15<br />
Mozart goes Uni: Klassik im Hörsaal<br />
Das preisgekrönte Acies-Streichquartett spielte am 11. Oktober zu studierendenfreundlichen<br />
Preisen an unserer Uni – ermöglicht durch das Engagement der <strong>ÖH</strong>.<br />
Kommentar<br />
Dio Franschitz<br />
Christoph Wurzer<br />
Ungarn im Sommer <strong>2006</strong>:<br />
Brütende Hitze, hohes Gras,<br />
Stechmücken. Der damalige <strong>ÖH</strong>-<br />
Inforeferent Horst Kandutsch<br />
hat sein Team in sein Ferienhaus<br />
am Plattensee eingeladen. Von<br />
Urlaubsstimmung und Badespaß<br />
ist allerdings wenig zu spüren,<br />
denn das Informationsreferat hat<br />
sich zusammengefunden, um ein<br />
einzigartiges Event zu planen: Das<br />
junge, weithin bekannte Acies-<br />
Streichquartett soll auf unserer<br />
Uni auftreten – zu studierendenfreundlichen<br />
Preisen.<br />
Meister der Klassik<br />
Das im Jahr 2000 von Studenten<br />
des Kärntner Landeskonservatoriums<br />
gegründete Acies-Quartett<br />
gehört international zu den ganz<br />
großen Zukunftshoffnungen im<br />
Bereich der klassischen Musik.<br />
Benjamin Ziervogel, Raphael<br />
Kasprian, Thomas Wiesflecker<br />
und Manfred Plessl gewannen<br />
Benjamin, Raphael, Thomas und Manfred<br />
bereits 2003 den Bundeswettbewerb<br />
„Prima la musica“ mit<br />
Auszeichnung und wurden seither<br />
unter anderem mit dem „Mozart-<br />
Preis <strong>2006</strong>“ und dem „klassik.<br />
preis.österreich“ ausgezeichnet.<br />
Kein Wunder, dass die Kartenpreise<br />
für Auftritte des Quartetts<br />
normalerweise die Möglichkeiten<br />
Studierender übersteigen.<br />
Deal mit <strong>ÖH</strong><br />
Wie ermöglichte die <strong>ÖH</strong> nun den<br />
Acies-Auftritt an der Uni? Horst<br />
Kandutsch fädelte einen Deal ein:<br />
<strong>ÖH</strong>-Fotograf Christoph Wurzer<br />
schoss in einer mehrstündigen<br />
Session professionelle Fotos des<br />
Quartetts, Gerd Kollmann und<br />
Dio Franschitz vom Informationsreferat<br />
entwarfen Plakate, Flyer<br />
und eine Website für die vier<br />
Foto: Wurzer<br />
Jungs. Die spielten im Gegenzug<br />
ohne Honorar an der Uni, sodass<br />
die <strong>ÖH</strong> den Eintrittspreis bei fünf<br />
Euro ansetzen konnte.<br />
Am 11. Oktober war es schließlich<br />
soweit. Nach einer Begrüßung<br />
durch Rektor H. C. Mayr spielten<br />
Acies im Hörsaal A vor mehreren<br />
hundert Zuhörerinnen und<br />
Zuhörern. Werke von Mozart,<br />
Schubert und Alexander Müllenbach<br />
begeisterten das Publikum,<br />
das den exzellenten jungen Musikern<br />
mit stehendem Applaus<br />
dankte. Die Kooperation zwischen<br />
<strong>ÖH</strong> und Acies war also für<br />
beide Seiten ein voller Erfolg, und<br />
es bleibt zu hoffen, dass zukünftig<br />
weitere klassische Konzerte an der<br />
Uni stattfinden können.<br />
www.aciesquartett.com<br />
Jürgen Hopfgartner<br />
Redakteur<br />
Pedalritter von<br />
trauriger Gestalt<br />
Vor dem Haupteingang der<br />
Alma Mater hängt ein<br />
gelber Schrieb der Abteilung<br />
für Wirtschaftsangelegenheiten,<br />
Gebäude und Technik – erster<br />
Satz: „Gemäß der Haus- und<br />
Benützungsordnung der Universität<br />
<strong>Klagenfurt</strong> ist das Abstellen<br />
der Fahrräder nur auf dem<br />
Fahrradabstellplatz erlaubt.“<br />
Manche Universitätsmenschen<br />
strampeln sich allerdings ab, um<br />
ihre Ständer anderswo zu versenken.<br />
Dieser subversive Akt<br />
sorgt für offene Münder – des<br />
gelangweilten Gähnens wegen:<br />
Der zweite Hauptsatz der<br />
Thermodynamik besagt nämlich:<br />
Ein System halte gerade<br />
dann Balance, wenn es nach<br />
maximaler Unordnung strebe.<br />
Je größer das Chaos, desto<br />
wahrscheinlicher. Willst du also<br />
mit studentischem Ungehorsam<br />
überraschen, solltest du deinen<br />
Drahtesel lieber dort parken, wo<br />
es niemand erwartet – „nur auf<br />
dem Fahrradstellplatz“.<br />
Jetzt noch länger.<br />
Die neuen ServiceCenter-Öffnungszeiten.<br />
Montag:<br />
Dienstag:<br />
Mittwoch:<br />
Donnerstag:<br />
9-13 Uhr<br />
9-16 Uhr<br />
9-16 Uhr<br />
9-19 Uhr<br />
Aula<br />
Freitag: 9-13 Uhr<br />
Hörsaal 2<br />
Hörsaal 1<br />
Kopierer<br />
Haupteingang
16 campus.kultur<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Das Kochduell: Chili sin Carne vs. Bungalow-Lasagne<br />
Als Studentin oder Student hat man meist nicht viel Zeit zum Kochen. Dennoch kann man mit vergleichsweise<br />
wenig Zeit- und Arbeitsaufwand leckere und raffinierte Gerichte zaubern – wenn man die richtigen Rezepte und<br />
ein paar Tricks kennt. Heute am Speiseplan: Chili sin Carne und Bungalow-Lasagne.<br />
Gerd Kollmann<br />
Dio Franschitz<br />
Chili sin Carne<br />
Perfekt für einen<br />
Bärenhunger oder<br />
eine Party, wenn VegetarierInnen<br />
dabei sind.<br />
Zunächst die Sojaschnetzel<br />
in der Gemüsebrühe mit Salz,<br />
Pfeffer, Chilipulver und einer<br />
Knoblauchzehe einweichen. Die<br />
Bohnen abgießen und abtropfen<br />
Zutaten<br />
Chili sin Carne (4 P.)<br />
100 g Sojaschnetzel<br />
100 ml Gemüsebrühe<br />
2 Knoblauchzehen, gewürfelt<br />
1-2 TL Chilipulver<br />
250 g Kidneybohnen<br />
1 Zucchino in Streifen<br />
1 roter Paprika, gewürfelt<br />
Olivenöl<br />
2 Zwiebeln, gewürfelt<br />
evtl. 1 Chili (für Scharfe)<br />
1-2 TL Paprikapulver<br />
2 EL Tomatenmark<br />
500 ml passierte Tomaten<br />
Bungalow-Lasagne (2 P.)<br />
Füllung:<br />
1 kleine Zwiebel<br />
2-3 EL (Oliven-)Öl<br />
250-300 g Faschiertes vom<br />
Rind oder Rind/Schwein<br />
3-4 TL Tomatenmark<br />
1-2 TL Mehl<br />
Salz, Gewürze (siehe Text)<br />
Béchamelsoße:<br />
70 g Butter<br />
70g Mehl<br />
500 ml Milch<br />
Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />
Aufbau:<br />
4-5 Lasagneblätter<br />
150 g geriebener Emmentaler<br />
oder Gouda<br />
50g geriebener Parmesan<br />
lassen. Das Gemüse waschen,<br />
putzen und vorbereiten.<br />
Für das Chili 2 EL Öl in einem<br />
Topf erhitzen und die Zwiebel<br />
darin glasig dünsten. Chili, Knoblauch<br />
und Paprikapulver kurz mitbraten.<br />
Tomatenmark, passierte<br />
Tomaten und Gemüse zugeben<br />
und leicht kochen lassen,<br />
dabei immer wieder mit<br />
Salz, Pfeffer und Chilipulver<br />
abschmecken.<br />
Schließlich in einer<br />
weiteren Pfanne die<br />
inzwis chen einge -<br />
weichten Sojaschnetzel<br />
3-5 Minuten scharf mit Öl<br />
anbraten und zum Chilli geben<br />
(wenn es schnell gehen soll, die<br />
Schnetzel einfach direkt zum<br />
Chili geben). Danach muss alles<br />
noch ca. 45-60 Minuten dahinköcheln.<br />
Mit eingekauftem Fladenbrot<br />
oder später bei einer Party<br />
bereitstellen und fertig! Übriggebliebenes<br />
Chili kann auch eingefroren<br />
werden. Mahlzeit!<br />
Bungalow-Lasagne<br />
Diese Lasagne hat nur ein<br />
„Stockwerk“, wird in einer<br />
Kuchenform zubereitet und eignet<br />
sich gut für zwei Personen.<br />
Für die Füllung zunächst die<br />
Zwiebel klein schneiden und in<br />
der Pfanne mit Öl einige<br />
Minuten dünsten. Dann<br />
das Faschierte hinzugeben<br />
und bei mittlerer<br />
Hitze ca. 10-15 Minuten<br />
braten. Jetzt noch Tomatenmark<br />
und Mehl hinzugeben und<br />
gut durchrühren. Abschließend<br />
salzen und würzen (z. B. mit<br />
Pfeffer und Oregano/Basilikum).<br />
Für die Béchamelsoße die<br />
Butter in einem Topf schmelzen,<br />
Mehl hinzugeben und verrühren.<br />
Jetzt die Milch zugeben, würzen<br />
(Salz, Pfeffer und Muskat) und<br />
die Soße unter ständigem Rühren<br />
leicht köcheln lassen, bis sie eindickt;<br />
dann vom Herd nehmen.<br />
Jetzt bereiten wir die Form vor<br />
(eine kurze Kuchenform eignet<br />
sich gut). Zunächst den Boden mit<br />
Béchamelsoße bedecken. Darauf<br />
kommt die erste Lage Lasagneblätter,<br />
gefolgt von der Füllung.<br />
Dann eine Käseschicht<br />
streuen, mit<br />
Béchamelsoße<br />
übergießen<br />
und mit einer<br />
weiteren Lage<br />
Lasagneblätter<br />
bedecken. Den Abschluss bildet<br />
die restliche Béchamelsoße und<br />
eine letzte Käseschicht.<br />
Nach etwa 45 Minuten im<br />
Ofen bei 200 Grad ist die Lasagne<br />
fertig. Guten Appetit!<br />
Benediktinermarkt: Kamot und günstig<br />
Die Markthalle am<br />
Benediktinerplatz im<br />
<strong>Unilog</strong>-Lokaltest.<br />
Judith Massar<br />
Eine bunte Vielfalt empfängt<br />
uns in dem von außen<br />
unscheinbaren Gebäude. Die Luft<br />
ist ein wenig stickig, angereichert<br />
mit allen möglichen Gerüchen.<br />
Augenblicklich steigt ein Hungergefühl<br />
in uns auf und wir freuen<br />
uns auf die Fritattensuppe bei<br />
„Andrea‘s Schmankalan“, die nicht<br />
nur dem Magen, sondern auch<br />
dem Geldbeutel gut tut: Zwei Euro<br />
kostet eine recht anschauliche<br />
Portion, Nudelsuppe sogar nur<br />
1,50 Euro. Natürlich gibt es nicht<br />
nur Suppen, auch Wienerschnitzel<br />
und andere kärntnerische und<br />
nichtkärntnerische Spezialitäten<br />
werden angeboten. Besonders<br />
angenehm ist die Atmosphäre:<br />
Lok altest<br />
Leute kommen und gehen, einige<br />
bleiben, kaufen oder essen eine<br />
Kleinigkeit. Tageslicht fällt von<br />
oben in die Halle und lässt die<br />
Konstruktion hell und groß<br />
wirken. Leute unterschiedlichen<br />
Alters treffen sich hier bei Kletzennudel<br />
oder Sauerkraut. Geöffnet<br />
ist den ganzen Tag über, von<br />
Siehe auch Buchtipps auf S. 18<br />
Foto: Michael Steindorfer<br />
6:30 bis 18:00 Uhr, am Mittwoch<br />
und Samstag allerdings nur bis<br />
13:45. Die kleinen „Standln“<br />
kochen meist bis 16:00 Uhr,<br />
manche auch länger.<br />
Frisch gepresster Fruchtsaft als<br />
Nachtisch oder kleiner Umtrunk<br />
verabschiedet uns. Bis bald,<br />
Markthalle am Benediktinerplatz!
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
campus.kultur<br />
17<br />
VolksKino<br />
www.volkskino.com<br />
»Lichter der Vorstadt«<br />
Drama, Finnland/Deutschland/Frankreich <strong>2006</strong>, 78 Minuten, OmU<br />
Im Volkskino ab Freitag, 8. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />
Janne Koistinen ist Wachmann<br />
bei einer Sicherheitsfirma<br />
in Helsinki. Von den Kollegen<br />
gemobbt, führt er ein isoliertes<br />
Leben in arbeitsreicher Langeweile.<br />
Nur die Wurstverkäuferin<br />
an der Imbissbude findet freundliche<br />
Worte – und empfindet<br />
offenbar sogar mehr für ihn.<br />
Jedoch ganz anders als die schöne<br />
blonde Frau, die plötzlich in<br />
seinem Leben auftaucht. Dass<br />
sie ihn benutzt, um (im Auftrag<br />
der Gauner, für die sie arbeitet)<br />
an seinen Sicherheitscode zu<br />
kommen, durchschaut er nicht.<br />
Und als er die Augen schließlich<br />
nicht mehr vor der bitteren<br />
Wahrheit verschließen kann,<br />
verbietet ihm sein Ehrenkodex,<br />
auszupacken. Er ist das geborene<br />
Opfer – er schweigt und landet<br />
schließlich für zwei Jahre im<br />
Gefängnis für einen Juwelenraub,<br />
den andere begangen haben.<br />
Doch am Ende erhellt immerhin<br />
ein kleines Licht die düstere Welt<br />
des schwermütigen Helden …<br />
Texte und Fotos: Volkskino<br />
»Vitus«<br />
Drama/Komödie, Schweiz/Deutschland <strong>2006</strong>, 120 Minuten, deutsch<br />
Im Volkskino ab Freitag, 22. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />
Vitus ist ein Wunderkind. Als<br />
Knirps spielt er auf dem Klavier<br />
die Stücke großer Meister,<br />
löst schwierigste Rechenaufgaben<br />
und hat einen IQ in schwindelerregender<br />
Höhe. Seine ehrgeizige<br />
Mutter will aus dem Knaben<br />
einen Konzertpianisten von Weltruf<br />
machen. Unter diesem Druck<br />
flüchtet Vitus immer öfters zu<br />
seinem Großvater (Bruno Ganz),<br />
der den Buben als einziger so<br />
sieht, wie er eigentlich sein<br />
möchte – nämlich als Kind.<br />
Der Traum vom Fliegen, der<br />
bei den Spaziergängen mit dem<br />
Großvater immer wieder das<br />
Thema von Gesprächen ist, lässt<br />
Vitus eines Nachts seine selbstgebauten<br />
Holzflügel holen und<br />
vom Balkon springen. Im Spital<br />
lautet die Diagnose lediglich auf<br />
Gehirnerschütterung, aber Vitus<br />
sieht die Chance gekommen,<br />
endlich ein „normaler“ Junge<br />
zu werden, indem er vorgibt,<br />
Intelligenz und Talent verloren zu<br />
haben. Nur der Großvater wird<br />
eingeweiht. Als aber die Familie<br />
in finanzielle Nöte gerät, muss<br />
Vitus helfen. Und tut dies auf<br />
ganz spezielle Weise …<br />
Die wahre 360°-Konsole<br />
Nintendos neue Spielkonsole „Wii“ könnte Videospielen<br />
endlich das zurückgeben, was in den letzten Jahren<br />
meist immer besserer Grafik und noch komplizierteren<br />
Controllern weichen musste: Grenzenlosen Spielspaß.<br />
Digital Lifestyle<br />
Der Nintendo Wii ist seit dem<br />
8. <strong>Dezember</strong> für 249 € erhältlich.<br />
Im Preis inkludiert sind ein<br />
kabelloser Controller („Wiimote“)<br />
und Wii Sports, eine Sammlung<br />
Nintendo Wii<br />
einfacher Sportspiele. Der Wii<br />
kann über WLAN mit dem<br />
Internet verbunden werden.<br />
Mehr Infos unter wii.nintendo.de<br />
Dio Franschitz<br />
Chefredakeur<br />
Sonys Playstation 3 lockt mit<br />
integriertem Blu-Ray-Laufwerk<br />
und Microsofts Xbox 360<br />
verspricht noch detailliertere<br />
Grafik als je zuvor. Gelangweiltes<br />
Gähnen? Reißt euch absolut gar<br />
nicht vom Hocker? Dann geht es<br />
euch wie vielen anderen, denen<br />
immer leistungsfähigere (und<br />
teurere) Konsolen mit immer<br />
komplizierterer Steuerung zum<br />
Hals raushängen und die sich<br />
nach den einfachen, aber unterhaltsamen<br />
Videospielen ihrer<br />
Kindheit sehnen.<br />
Trend erkannt<br />
Nintendo, immerhin Erfinder<br />
des Steuerkreuzes, hat<br />
diesen Trend erkannt<br />
und setzt bei seinem seit<br />
8. <strong>Dezember</strong> erhältlichen<br />
Wii auf ein neues Steuerungsprinzip:<br />
Das System erkennt<br />
Bewegung und Position des an<br />
eine Fernbedienung erinnernden<br />
Controllers über ein kabelloses<br />
Sensorsystem. Das eröffnet verblüffende<br />
Möglichkeiten: In<br />
virtuellen Tennispartien schwingt<br />
man den Controller wie einen<br />
Schläger, bei Autorennen klemmt<br />
man ihn waagrecht zwischen die<br />
Hände und benutzt ihn als Lenkrad,<br />
in Shootern verwandelt<br />
er sich in der Hand der<br />
Spielerin oder des Spielers<br />
in eine Laserkanone<br />
und bei Zelda wird er<br />
zum Schwert. Da soll<br />
noch jemand behaupten,<br />
Videospiele erforderten<br />
keinen Körpereinsatz!<br />
Altes und Neues<br />
Der Wii glänzt aber auch in<br />
anderen Bereichen. So können<br />
dank WLAN-Unterstützung alte<br />
NES‐, SNES‐, N64- und sogar<br />
Sega-Megadrive-Spiele (!) aus<br />
dem Internet heruntergeladen<br />
und gespielt werden; Gamecube-<br />
Discs werden ebenfalls gelesen.<br />
Mit WiiConnect24 lädt der Wii<br />
über Nacht automatisch neue<br />
Levels herunter und wer einen DS<br />
besitzt, wird ihn kabellos mit der<br />
Konsole verbinden<br />
können.<br />
Letztendlich<br />
überzeugt auch<br />
der Preis: Der<br />
Wii kostet weniger<br />
als die Hälfte<br />
einer Playstation 3,<br />
nämlich nur 249 €.<br />
Möglich wird das<br />
durch einen längst überfälligen<br />
Paradigmenwechsel: Weg vom<br />
Wettlauf um mehr Grafik- und<br />
Rechenleistung und wieder hin<br />
zu mehr Spielspaß.<br />
Fotos: Nintendo
18 Buchtipps<br />
<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />
Genial italienisch!<br />
von Jamie Oliver<br />
Verlag: Dorling Kindersley<br />
ISBN: 38<strong>31</strong>008795<br />
Seiten: 335 (mit zahlreichen Farbfotos)<br />
Jamie Oliver ist zurück von seiner kulinarischen Entdeckungsreise durch Italien. Von der Toskana bis<br />
Sizilien ist er durchs Land gefahren und hat den Menschen in die Töpfe geguckt.<br />
Sein sechstes Kochbuch erzählt vom täglichen guten Essen und von den Menschen, die etwas davon<br />
verstehen. Mit Jamie unterwegs in Italien: persönliche Geschichten, stimmungsvolle Bilder und über<br />
120 traditionelle Rezepte aus allen Regionen. Von selbstgemachter Pasta über perfektes Risotto bis zum<br />
Zitronen-Sorbet: authentisch – köstlich – genial.<br />
EUR 25,60<br />
PROLOG Programming for Artificial Intelligence<br />
von Ivan Bratko<br />
3. Auflage 2001<br />
Verlag: Addison-Wesley Longman, Amsterdam<br />
ISBN: 0201403757<br />
Seiten: 678 (mit Abbildungen)<br />
BESTPREIS-GARANTIE BEI<br />
FREMDSPRACHIGEN BÜCHERN!<br />
EUR 69,30<br />
Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
von Karl Lechner, Anton Egger, Reinbert Schauer<br />
23. überarbeitete Auflage <strong>2006</strong><br />
Verlag: Linde, Wien (Direktbezug)<br />
ISBN: 3707<strong>31</strong>0221<br />
Seiten: 989<br />
Für dieses Buch ist ein Hörerschein am Institut erhältlich.<br />
HÖRERSCHEIN<br />
ERHÄLTLICH!<br />
EUR 59,60<br />
Einführung in die Buchhaltung im Selbststudium<br />
von Christine Grohmann-Steiger, Wilfried Schneider, Eva Eberhartinger<br />
17. überarbeitete Auflage <strong>2006</strong><br />
Verlag: Facultas<br />
Seiten: 591<br />
Informationsteil + Übungsteil<br />
Das Werk bietet eine Einführung in die Buchhaltung und Bilanzierung, die es allen Interessierten ermöglicht, sich<br />
diese Problembereiche im Selbststudium zu erarbeiten. Übersichten, Illustrationsbeispiele, Übungsaufgaben und<br />
Lösungen sind so angeordnet, dass der eigene Lernfortschritt jederzeit kontrolliert werden kann.<br />
EUR 39,–<br />
service am campus
Nov/Dez <strong>2006</strong><br />
Die letzte Seite<br />
19<br />
sex@uniklu<br />
Wenn dich die Liebe auffrisst<br />
Finale<br />
Schärri Brettko<br />
Kolumnistin im Dienste der<br />
Geschlechterverständigung<br />
Du stehst in der Aula und<br />
siehst sie/ihn dort stehen.<br />
Alles, was deine Kolleginnen und<br />
Kollegen in dem Moment zu dir<br />
sagen, prallt an dir ab: Du willst<br />
nichts hören, weil dein Kopf und<br />
Herz mit ihr oder ihm beschäftigt<br />
sind. Erst wenn dich jemand<br />
rüttelt, bist du wieder ansprechbar.<br />
Aber du hast Angst, sie oder<br />
ihn anzusprechen. Das ist sie, die<br />
Liebe.<br />
In einem Lokal unterhältst<br />
du dich mit Freundinnen oder<br />
Freunden, bis plötzlich sie oder<br />
er da ist. Du wirfst einen kurzen<br />
Blick hin und siehst dann wieder<br />
weg, aus Angst, dass jemand sieht,<br />
wie du innerlich seufzt. Du willst<br />
sie oder ihn, aber vielleicht bist du<br />
vergeben und vielleicht sie oder<br />
er auch. Du unterhältst dich mit<br />
deinen Freundinnen oder Freunden<br />
weiter und könntest innerlich<br />
heulen oder vor Wut an die Decke<br />
gehen. Das ist sie, die Liebe.<br />
Sie liegt in deinen Armen oder<br />
du in seinen, und du wünschst dir,<br />
dass der Moment nie endet und<br />
ihr in eure Leben zurück müsst.<br />
Du würdest so gerne sagen, dass<br />
du sie oder ihn nie wieder hergeben<br />
willst, dass ihr miteinander<br />
alt werden könntet, aber du<br />
kannst nicht. Du darfst nicht. Das<br />
ist sie, die Liebe.<br />
Dein Handy piept. Du hast ein<br />
SMS von ihr oder ihm bekommen,<br />
dass das letzte Erlebnis<br />
wundervoll war und unbedingt<br />
wiederholt gehört. Du willst<br />
etwas Liebevolles, Romantisches<br />
zurück schreiben, aber du kannst<br />
nicht. Lieber<br />
etwas darüber,<br />
wie gut<br />
das getan<br />
hat u nd<br />
wie toll es<br />
mal wieder<br />
an einem<br />
öffentlichen<br />
Ort wäre. Du<br />
kannst nichts<br />
ü b e r G e f ü h l e<br />
schreiben. Das ist sie,<br />
die Liebe.<br />
Sie oder er sagt zu dir, dass<br />
sie oder er nicht versteht, warum<br />
ihr so oft miteinander eure Freundin<br />
und euren Freund betrügt. Du<br />
willst sagen, dass es daran liegt,<br />
dass ihr euch gern habt, miteinander<br />
reden könnt und vielleicht<br />
sogar Gefühle für einander habt.<br />
Alles was du dich zu sagen traust,<br />
ist, dass der Sex so toll ist. Das ist<br />
sie, die Liebe.<br />
Ihr habt euch getrennt. Aber<br />
manchmal bekommst du noch<br />
SMS von ihr oder ihm mit den<br />
vertrauten Worten. Du musst<br />
kurz Luft holen und die Augen<br />
schließen. Das ist sie noch immer,<br />
die Liebe.<br />
Du bist ein bisschen wie eine<br />
der beschriebenen Personen?<br />
Dann ist es zu<br />
spät, die Liebe<br />
h a t d i c h<br />
g e p a c k t ,<br />
hält dich<br />
fest und<br />
wird dich<br />
so schnell<br />
nicht mehr<br />
loslassen. Vielleicht<br />
auch nach<br />
Jahren nicht. Wenn<br />
du sie oder ihn wieder<br />
siehst, geht es wieder los.<br />
Aber lass dich nicht auffressen.<br />
Nicht von der Liebe und erst<br />
recht nicht von Trauer, Wut oder<br />
Hass. Hör auf so viele Dinge nur<br />
zu denken und sprich darüber,<br />
trau dich. Was hast du schon zu<br />
verlieren, außer dein Herz…<br />
Christoph Wurzer<br />
Informationsreferat<br />
StudiVZ – „virtuelle<br />
Aufreißerpartie“?<br />
Dreihundert registrierte<br />
User an der Uni <strong>Klagenfurt</strong><br />
und du gurkst noch immer im<br />
ORF-Chat herum? Dabei gibt<br />
es jetzt ein neues Spielzeug: Die<br />
Online-Plattform StudiVZ – das<br />
Studentenportal.<br />
Einige Einsatzmöglichkeiten:<br />
Studierende auch über die<br />
Landesgrenze hinweg kennenlernen<br />
oder alte Freunde wiederfinden<br />
(z. B. nach Auslandssemester).<br />
Witziges Feature:<br />
Man sieht, wer denn nun wen<br />
über wen kennt (na, wer ist jetzt<br />
der Opinion Leader?).<br />
Fazit: Eine studentische<br />
Antwort auf Myspace und Co.<br />
Empfehlenswert für alle, die<br />
nicht ständig in der Aula sitzen<br />
und so tun wollen, als würden<br />
sie Zeitung lesen.<br />
www.studivz.net<br />
Sudoku-Gewinnspiel<br />
Gewinne Karten für die Uni-Gala im Jänner!<br />
Die <strong>ÖH</strong> verlost drei mal zwei Karten für die Uni-Gala am<br />
Samstag, den 13. Jänner 2007. Was du dafür tun musst?<br />
Einfach unser Sudoku lösen, den Code eintragen und die<br />
Adresse im Browser eingeben und schon bist du bei der Verlosung<br />
dabei. Einsendeschluss ist der <strong>31</strong>. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong>.<br />
Hier die Regeln für Sudoku-Neulinge: Jede Zeile, jede Spalte<br />
und jedes 9x9-Quadrat muss die Zahlen 1 bis 9 enthalten;<br />
dabei darf natürlich keine Zahl doppelt enthalten sein.<br />
Viel Erfolg beim Lösen!<br />
I<br />
7 1<br />
4 6 9<br />
III<br />
2 1<br />
II<br />
6 4<br />
5 9 6<br />
6 4 7 2<br />
9 3 5<br />
IV<br />
7 8<br />
1<br />
8<br />
V<br />
3<br />
www.oeh-klagenfurt.at/<br />
I II III VI V VI<br />
1 8 4<br />
VI<br />
7
Oder dir deine Skripten im ServiceCenter der <strong>ÖH</strong> holen.<br />
Schon mal selbst ein Skriptum ausgedruckt und eine<br />
halbe Stunde, zehn verschmierte Blätter und zwei<br />
teure Patronen später den Locher zerstört beim<br />
Versuch, das Ergebnis in einen Ordner zu zwingen?<br />
Dabei gibt es doch fertige Skripten im ServiceCenter<br />
der <strong>ÖH</strong>. Das ist nicht nur bequemer, sondern auch<br />
billiger – die Details dazu kannst du im Heftinneren<br />
auf Seite 9 nachlesen.<br />
ServiceCenter-Öffnungszeiten:<br />
Montag:<br />
9-13 Uhr<br />
Dienstag:<br />
9-16 Uhr<br />
Mittwoch: 9-16 Uhr<br />
Donnerstag: 9-19 Uhr<br />
Freitag:<br />
9-13 Uhr<br />
Und damit du dir deine Skripten immer dann holen<br />
kannst, wenn du sie brauchst, hat das ServiceCenter<br />
jetzt noch länger geöffnet. Also druck dein Geld<br />
nicht länger beim Fenster hinaus.<br />
Aula<br />
Hörsaal 2<br />
Hörsaal 1<br />
Kopierer<br />
Haupteingang<br />
www.oeh-klagenfurt.at/skripten