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Unilog Nr. 31 November/Dezember 2006 - ÖH Klagenfurt ...

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unilog<br />

ZN: 02Z0<strong>31</strong>899 M, Erscheinungsort/Verlagspostamt: 9020 <strong>Klagenfurt</strong><br />

Das Magazin der Österreichischen HochschülerInnenschaft <strong>Klagenfurt</strong><br />

Ausgabe <strong>31</strong>, <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />

www.oeh-klagenfurt.at<br />

Plagiatshochburg?<br />

Die Uni im Visier eines Plagiatsjägers. Was ist dran an<br />

den Vorwürfen? Seiten 3-5<br />

Weitere Themen<br />

Skripten – kaufen oder selbst drucken? Seite 9<br />

Interview mit Rektor H. C. Mayr Seiten 12/13<br />

Digital Lifestyle: Nintendos Wii-Revolution Seite 17


<strong>ÖH</strong> aktuell<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Inhalt<br />

Von Plagiaten und Démontagen<br />

Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins hat wieder einiges zu bieten.<br />

Rektor H. C. Mayr im Gespräch<br />

über Plagiate und technischen<br />

Fachbereich . . . . . . . . . . . . .12/13<br />

Thema<br />

Der Plagiatsskandal. Was<br />

steckt dahinter?<br />

Leitartikel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Hintergründe. . . . . . . . . . . . . . 4/5<br />

Service<br />

Studium und Arbeit. Für die<br />

Mehrheit der Studierenden<br />

Alltag. Was ist aus rechtlicher<br />

Sicht zu beachten? . . . . . . . . . . 6<br />

Skripten-Test. Selbst drucken<br />

oder fertig kaufen? . . . . . . . . . . 9<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Forumtheater. Das Amnesty-<br />

StudentInnennetzwerk lud zu<br />

einem Schauspiel, bei dem das<br />

Publikum mitwirkte. . . . . . . . . 14<br />

campus.kultur<br />

Mozart goes Uniklu. Das<br />

Acies-Streichquartett spielte<br />

am 11. Oktober zu studierendenfreundlichen<br />

Preisen an<br />

unserer Uni. . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Vegetarisch vs. Fleisch. Zwei<br />

schnelle Rezepte für alle, die<br />

mal über den Mikrowellenrand<br />

schauen wollen. . . . . . . . . . . . . 17<br />

Schnellzugriff<br />

Aktuelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Démontage . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Digital Lifestyle . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Immer was los . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Lokaltest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

sex@uniklu . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Steuertipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Sudoku . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Volkskino . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Dio Franschitz<br />

Chefredakteur<br />

Seit der letzten <strong>Unilog</strong>-Ausgabe<br />

sind zwei Monate vergangen<br />

und an unserer Uni ist in dieser<br />

Zeit viel geschehen. Das wichtigste<br />

Ereignis: Die Aufdeckung<br />

zweier mutmaßlicher Plagiatsfälle<br />

am Institut für Psychologie. Der<br />

darauf folgende Medienrummel<br />

hat viele Studierende verunsichert<br />

und zu offenen Fragen geführt. Ist<br />

mein Abschluss etwas wert? Wie<br />

kann ich sicherstellen, dass ich<br />

richtig zitiere? Ist das Lehrpersonal<br />

in den Massenstudien mit der<br />

Vorsitz-Team<br />

ServiceCenter<br />

Stephanie Adenberger<br />

Judith Michael<br />

Philip Kucher<br />

Barbara Saringer, Dagmar Steiner,<br />

Sonja Schöffmann<br />

vorsitz@oeh-klagenfurt.at<br />

servicecenter@oeh-klagenfurt.at<br />

Berufstätigenreferat Ines Taupe berufstaetige@oeh-klagenfurt.at<br />

Bildungspolitisches Referat<br />

Studienberechtigung<br />

Individuelles<br />

Diplomstudium<br />

N. N.<br />

Bernhard Frumlacher<br />

Roland Ressmann<br />

Entrée Sebastian Königshofer mail@entree.at<br />

bipol@oeh-klagenfurt.at<br />

studienberechtigung@oehklagenfurt.at<br />

individuelles@oeh-klagenfurt.at<br />

Frauenreferat Tina Strobl frauen@oeh-klagenfurt.at<br />

Gesellschaftspolitisches<br />

Referat<br />

Informationsreferat<br />

<strong>ÖH</strong>-Website<br />

Referat für ausländische<br />

Studierende<br />

Kontakte – Deine <strong>ÖH</strong> ist für dich da!<br />

Martin Rutter<br />

Christian Amlacher<br />

Dio Franschitz<br />

Valentina Shiyachka<br />

gespol@oeh-klagenfurt.at<br />

information@oeh-klagenfurt.at<br />

web@oeh-klagenfurt.at<br />

auslaenderinnen@oeh-klagenfurt.at<br />

Kulturreferat Birgit Kaplaner kultur@oeh-klagenfurt.at<br />

Queer-Referat Martin Hölbling queer@oeh-klagenfurt.at<br />

Skriptenreferat Stefan Otti skripten@oeh-klagenfurt.at<br />

Sozialreferat Archana Golla soziales@oeh-klagenfurt.at<br />

Sportreferat Anna Pabel sport@oeh-klagenfurt.at<br />

Wirtschaftsreferat Astrid Simoner finanzen@oeh-klagenfurt.at<br />

Mehr Infos online:<br />

Betreuung von Diplomarbeiten<br />

und Dissertationen überfordert?<br />

Diesen und anderen Fragen sind<br />

wir nachgegangen. Das Ergebnis<br />

sind drei Seiten Berichterstattung<br />

(S. 3-5) und ein zweiseitiges<br />

Interview mit Rektor H. C. Mayr<br />

(S. 12/13).<br />

Doppelausgabe<br />

Was hat sich am <strong>Unilog</strong> selbst<br />

weiterentwickelt? Zunächst ist<br />

der Umfang dieser Ausgabe auf<br />

20 Seiten gewachsen, da es sich<br />

um eine Doppelausgabe (<strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong>)<br />

handelt. Dieses<br />

Prinzip, die Seitenzahl bei Doppelausgaben<br />

zu erhöhen, werden<br />

wir auch zukünftig beibehalten,<br />

schließlich wollen wir euch soviel<br />

Information, Service und auch<br />

Unterhaltung wie möglich bieten.<br />

Neu in dieser Ausgabe ist unter<br />

anderem die „Démontage“ von<br />

Christoph Wurzer, <strong>ÖH</strong>-Fotograf<br />

und Mitarbeiter des Informationsreferats.<br />

Auf Seite 11 stellt er seine<br />

mit der Kamera eingefangenen<br />

Eindrücke der letzten Monate dar.<br />

Ebenfalls neu ist das „Kochduell“<br />

(S. 17), wo wir zwei einfache<br />

Kochrezepte vorstellen. Und das<br />

Sudoku-Gewinnspiel haben wir<br />

nach dem großen Erfolg in der<br />

letzten Ausgabe fortgesetzt – diesmal<br />

gibt es Eintrittskarten für die<br />

Uni-Gala zu gewinnen.<br />

Mach mit!<br />

Das <strong>Unilog</strong> soll eine Zeitschrift<br />

und Plattform für alle Studentinnen<br />

und Studenten an unserer<br />

Uni sein. Wenn du journalistisches<br />

Talent hast, gerne mitwirken<br />

möchtest und vielleicht schon<br />

konkrete Ideen hast, melde dich<br />

einfach unter unilog@oeh-klagenfurt.at.<br />

Die nächste Ausgabe<br />

wird Anfang Februar erscheinen<br />

– um sie mit interessanten und<br />

spannenden Berichten zu füllen,<br />

zählen wir auf deine Mitwirkung!<br />

www.oeh-klagenfurt.at


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

<strong>ÖH</strong> aktuell<br />

<br />

Leitartikel<br />

<strong>ÖH</strong>-Vorsitz<br />

Stephanie Adenberger<br />

Judith Michael<br />

Vorsitz-Team der <strong>ÖH</strong><br />

Alles nur geklaut?<br />

Wieder einmal erschüttern neue Plagiatsaufdeckungen die <strong>Klagenfurt</strong>er Universität<br />

und werfen Fragen über die Betreuung der Diplomarbeiten auf.<br />

Chilli Steiner<br />

Redakteur<br />

Vor kurzem flatterten E-Mails<br />

eines gewissen Stefan Weber,<br />

seines Zeichens Plagiatsjäger, in<br />

die Mailboxen der Studierenden<br />

der <strong>Klagenfurt</strong>er Universität, wo<br />

er erbost zu zwei Dissertationen<br />

Stellung nimmt, die er als Plagiat<br />

identifiziert hat.<br />

Nach der medial ausgeschlachteten<br />

Causa „Wicki“ sind<br />

neuerlicher Stein des Anstoßes<br />

zwei an der im Institut für Psychologie<br />

angenommene Arbeiten<br />

über technische Hilfsmittel für<br />

Behinderte, welche offensichtliche<br />

Urheberrechtsverletzungen<br />

an den Tag legen. Neben Webers<br />

Ausführungen war auch die<br />

Drohung enthalten, „es wäre<br />

besser, nicht mit dem Laptop<br />

nach <strong>Klagenfurt</strong> zu kommen …“.<br />

Schockiert natürlich die Antworten<br />

auf Webers Mail und ratlos<br />

die Studierenden, denn aufgrund<br />

der „genauen Beobachtung“<br />

seitens Herrn Weber bleibt die<br />

Angst bei den DiplomandInnen,<br />

dass ihre Diplomarbeit auch<br />

unter die Rubrik „Plagiat“ fallen<br />

könnte. Das Institut für Medienkommunikation<br />

hat daraufhin<br />

schnell reagiert und verlangt<br />

eidesstattliche Erklärungen für<br />

jede schriftliche Arbeit plus CD<br />

und stellt jene, die des Abschreibens<br />

überführt werden, unter<br />

besondere Beobachtung für alle<br />

Lehrveranstaltungen, wobei<br />

bei mehrmaligen Vergehen die<br />

Betreuung der Diplomarbeit verweigert<br />

wird.<br />

Sind Studierende<br />

allein schuld?<br />

Primär stellt sich jedoch die Frage,<br />

ob an der Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />

tatsächlich so viele Plagiate auftreten,<br />

oder ob die Probleme vielleicht<br />

anderer Natur sein könnten.<br />

Es ist sicher verwerflich, geistige<br />

Inhalte anderer für seine eigenen<br />

auszugeben, jedoch liegt es<br />

in der Theorie an der Betreuerin<br />

oder am Betreuer, geistigen Klau<br />

abzuwenden. In der Praxis spielen<br />

jedoch noch mehr Komponenten<br />

mit: In letzter Zeit ist es durch<br />

den höheren Zulauf an Studierenden<br />

und dem gleichzeitigen status<br />

quo der Anzahl an Lehrpersonal<br />

zu dem Problem gekommen,<br />

dass im Endeffekt eine fundierte<br />

Foto: Franschitz/Wurzer<br />

Betreuung der Diplomarbeiten<br />

nicht gewährleistet werden kann,<br />

weil sich die Diskrepanz zwischen<br />

Lehrpersonal und den zu betreuenden<br />

Arbeiten massiv erhöht<br />

hat. In Zahlen ausgedrückt bedeutet<br />

das in der psychologischen<br />

Fakultät (wo diese Plagiatsfälle<br />

aufgetreten sind), dass auf einen<br />

Betreuer ca. 215 DiplomandInnen<br />

kommen. Dass dann eventuelle<br />

Urheberrechtsverletzungen nicht<br />

erkannt werden, dürfte wohl klar<br />

sein. Dass Leute abschreiben, ist<br />

so alt wie die Schrift selber, aber<br />

genauso die Konsequenzen, die<br />

dem entgegentreten.<br />

Jedoch den Plagiatsskandal<br />

nur auf die Unredlichkeit der Studierenden<br />

zu reduzieren, ist nur<br />

die halbe Wahrheit. Wenn sich<br />

die Universitätsleitung einerseits<br />

über den hohen Zulauf freut,<br />

muss sie proportional dazu auch<br />

das Lehrpersonal aufstocken, um<br />

eine gute Betreuung gewährleisten<br />

zu können. Denn eines ist<br />

wohl klar: Wenn es das Lehrpersonal<br />

aufgrund des zeitlichen<br />

Drucks nicht schafft, urheberrechtliche<br />

Belange in Augenschein<br />

zu nehmen, werden sich<br />

in Zukunft Plagiatsfälle wohl oder<br />

übel häufen. Schließlich will man<br />

für die Studiengebühren auch<br />

eine qualitative Betreuung für die<br />

Diplomarbeiten.<br />

Plagiatsdiskussion und<br />

Parkplatzproblematik<br />

Die Weihnachtsferien rücken<br />

näher. Manche schreiben<br />

ihre Seminararbeiten, Diplomarbeiten<br />

oder Dissertationen<br />

fertig. Und viele davon quält<br />

die Frage, ob sie richtig zitieren.<br />

Die Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />

war in letzter Zeit immer wieder<br />

auf Grund von Plagiatsfällen in<br />

den Schlagzeilen. Die Angst,<br />

dass der Ruf unserer Uni irreparabel<br />

geschädigt wurde, sitzt<br />

vielen Studierenden in den Knochen.<br />

Sind unsere Abschlüsse<br />

überhaupt noch etwas wert?<br />

Die <strong>ÖH</strong> wird sich, wie schon<br />

bisher, auch in den kommenden<br />

Wochen und Monaten in<br />

den Gremien der Uni dafür<br />

einsetzen, dass Maßnahmen<br />

zur Plagiatsprävention getroffen<br />

werden und dass Studierende<br />

die Chance bekommen, wissenschaftliches<br />

Schreiben in Lehrveranstaltungen<br />

zu erlernen.<br />

Eine andere Materie beschäftigt<br />

uns im Moment auch<br />

sehr stark: Das Thema Parkplatzgebühren.<br />

Auch wenn die Uni-<br />

Leitung verspricht, dass sie erst<br />

eingeführt werden, wenn die<br />

Busverbindungen zur Uni verbessert<br />

wurden, bedeutet das<br />

für viele Studierende, die auf ihr<br />

Auto angewiesen sind, eine weitere<br />

Verringerung ihrer durch<br />

Studiengebühren minimierten<br />

Geldmittel. Wir werden uns<br />

in den kommenden Wochen<br />

bemühen, dass die Universität<br />

der Erhöhung Busfrequenz, der<br />

Einführung einer direkten Linie<br />

zum Hauptbahnhof und längerfristig<br />

auch der Verlegung des<br />

Bahnhofs Lend mehr Aufmerksamkeit<br />

schenkt als der Einführung<br />

unsozialer Parkplatzgebühren!


Thema<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Plagiat, die „neue Intelligenz“?<br />

„Plagiat“ – ein Problem, das uns alle betrifft. Eine Tat, die Konsequenzen mit sich<br />

trägt. Ein „Etwas“, das unser Bewusstsein noch nicht vollends erfasst hat.<br />

Verena Tischler<br />

Redakteurin<br />

Das „Plagiat“ – als Albtraum<br />

der wissenschaftlichen Welt,<br />

zu dem es sich in den letzten<br />

Jahren stilisiert hat, ist es nicht<br />

einmal eindeutig definiert. Die<br />

Grenzen sind fließend. Eine<br />

zum Thema „Plagiat“ eingesetzte<br />

Arbeitsgruppe um Vize-Rektorin<br />

Jutta Menschik-Bendele definiert<br />

für die an der Universität <strong>Klagenfurt</strong><br />

vertretenen Wissenschaften<br />

den Begriff wie folgt: „Plagiat ist<br />

die unrechtmäßige Aneignung<br />

von geistigem Eigentum oder<br />

Erkenntnissen anderer und ihre<br />

Verwendung zum eigenen Vorteil.“<br />

Die Arbeitsgruppe benennt<br />

auch die fünf häufigsten Formen<br />

des Plagiierens (siehe Info-<br />

Kasten).<br />

Georg Hufgard, Bundes-Bildungspolitischer<br />

Sprecher der<br />

<strong>ÖH</strong>, sieht in der nicht generell<br />

vorhandenen Definition das Problem:<br />

„Obwohl der Plagiatsbegriff<br />

rechtlich nicht abgedeckt ist,<br />

werden Plagiate extrem geahndet.<br />

Legt man das Vergehen des<br />

Plagiierens sehr streng aus, sind<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

80-90% aller Arbeiten wissenschaftlich<br />

nicht korrekt erarbeitet.<br />

Um gerecht urteilen zu können,<br />

fordern wir, den Begriff Plagiat<br />

rechtlich dingfest zu machen und<br />

verschiedene Grade des Vergehens<br />

zu definieren.“<br />

Traurige Tatsache<br />

Einmal mehr war die <strong>Klagenfurt</strong>er<br />

Uni prominent in den Medien<br />

vertreten. Der Anlass war wenig<br />

feierlich: Stefan Weber hat zwei<br />

plagiierte Dissertationen entdeckt.<br />

„Der Umfang des Textklaus<br />

ist uferlos“, teilte uns der selbsternannte<br />

Plagiatsjäger, in seinen<br />

E-Mails plakativ dargestellt, mit.<br />

Klaus Ottomeyer, Zweitgutachter<br />

der betroffenen Arbeiten,<br />

beruft sich darauf, dass Weber<br />

unvollständige Arbeiten begutachtet<br />

hat und deswegen über<br />

die wissenschaftliche Tiefe nicht<br />

urteilen kann: „Herr Weber hat<br />

leider nicht mit der Akribie und<br />

Aufmerksamkeit recherchiert, die<br />

er von anderen verlangt. In den<br />

beiden (vollständigen) Schriften<br />

gibt es jeweils einen umfangreichen<br />

empirisch-statistischen<br />

Untersuchungsteil, der als zentral<br />

angesehen werden kann. In diesen<br />

wird auch erklärt, warum die<br />

beiden Verfasserinnen kooperiert<br />

haben. Er hat vorschnell Informationen<br />

verbreitet und uns salopp<br />

gesagt als Volltrottel hingestellt.<br />

Das ist nicht in Ordnung.“<br />

Axel Krefting, Institutsvorstand<br />

Psychologie, sieht den Grund in<br />

Die häufigsten Formen des Plagiats<br />

mehrerlei Hinsicht: „Die Plagiatsvorfälle<br />

an meinem Institut sind<br />

sicher kein Zufall, sondern spiegeln<br />

nur den Druck wieder, der<br />

auf so genannten Überlastfächern<br />

haftet. Das Betreuungsverhältnis<br />

ist dramatisch. Aber man darf<br />

auch die ökonomische Situation<br />

der Studierenden nicht außer Acht<br />

lassen. Die Studierenden drängen<br />

auf den Abschluss, wollen<br />

schnell fertig werden, sie können<br />

sich nicht mit ihrem Studium<br />

identifizieren – eine unglückliche<br />

Mischung. Die Verminderung der<br />

Gefahr hemmungslosen Plagiierens<br />

kann nur durch die Intensivierung<br />

der Betreuungsarbeit<br />

erreicht werden.“<br />

Das <strong>ÖH</strong>-Vorsitzteam kreidet<br />

der Universität vor allem<br />

ihren laxen Umgang mit dem<br />

Problemfall an: „Die Fähigkeiten<br />

des wissenschaftlichen Arbeitens<br />

und ein Bewusstsein dafür zu<br />

schaffen wird von den wenigsten<br />

Dozenten gelehrt. Kurse für die<br />

Einführung in das wissenschaftliche<br />

Arbeiten sind nicht einmal<br />

in jedem Lehrplan enthalten. Das<br />

Schreibcenter versucht eine Hilfestellung<br />

zu geben, ist aber heillos<br />

überfordert. Die Unterstützung<br />

und Förderung der Studierenden<br />

ist äußerst mangelhaft!“<br />

Eidesstattliche Erklärung<br />

Die wörtliche Übernahme einer oder mehrerer Textpassagen ohne entsprechende Quellenangabe<br />

(sogenanntes Textplagiat)<br />

Die Wiedergabe bzw. Paraphrasierung eines Gedankengangs, wobei Wörter und der Satzbau des<br />

Originals so verändert werden, dass der Ursprung des Gedankens erwischt wird (Ideenplagiat)<br />

Die Übersetzung von Ideen und/oder Textpassagen aus einem fremdsprachigen Werk, wiederum<br />

ohne Quellenangabe<br />

Die Übernahme von Metaphern, Idiomen oder eleganten sprachlichen Schöpfungen ohne die notwendige<br />

Quellenangabe<br />

Die Verwendung von Zitaten, die man in einem Werk der Sekundärliteratur angetroffen hat, zur<br />

Stützung seines eigenen Arguments, wobei zwar die Zitate selbst dokumentiert werden, nicht aber<br />

die verwendete Sekundärliteratur (Zitatsplagiat)<br />

Es ist nicht einfach, sich im Dschungel des<br />

Bei der Abgabe von Arbeiten<br />

muss eine eidesstattliche Erklärung<br />

mitgereicht werden, die da<br />

lautet: „Ich versichere ehrenwörtlich,<br />

dass ich den vorliegenden<br />

Text selbst verfasst habe, dass ich<br />

außer den angegebenen Quellen<br />

keine anderen benutzt habe,<br />

dass jede Quelle gekennzeichnet<br />

ist, und dass ich diese Arbeit an<br />

keiner anderen Stelle eingereicht<br />

habe.“<br />

Das klingt relativ eindeutig –<br />

warum werden die juristischen<br />

Konsequenzen, die folgen<br />

können, unterschätzt? Auch Krefting<br />

tut sich mit einer Einschätzung<br />

schwer: „Das wundert mich<br />

auch. Wenn ich das unterschreibe,<br />

müsste ich ein Bewusstsein dafür<br />

haben, dass mir das auf den<br />

Kopf fallen kann. Vielleicht wird<br />

diese Erklärung mit dem Gefühl<br />

unterschrieben, dass sie keine<br />

Bedeutung hat. Wie wenn man<br />

zu schnell Auto fährt – es ist nicht<br />

so schlimm. Das ist ein Punkt, wo<br />

wir nun nachhaken müssen, um<br />

eine größere Bewusstseinsbildung<br />

bei Studierenden zu erreichen.“<br />

Denkanstoß<br />

Wir alle sitzen im selben Boot.<br />

Darum sollten wir uns gemeinschaftlich<br />

an der Nase nehmen.<br />

Die Österreichische Bundesregierung<br />

muss ihr Bildungskonzept<br />

überdenken. Es kann nicht der


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

Der Plagiatsskandal<br />

<br />

Plagiatsskandals Durchblick zu verschaffen – zu unterschiedlich sind die Standpunkte<br />

Foto: Wurzer<br />

richtige Weg sein, der Bildung<br />

den Geldhahn abzudrehen.<br />

Die Lehrenden müssen sich<br />

die Zeit nehmen und die Mühe<br />

machen, ihren Studierenden eine<br />

Stütze durch das Studium zu sein.<br />

Der Bildungsauftrag, den sie zu<br />

erfüllen haben, erstreckt sich über<br />

weit mehr als die Weitergabe von<br />

Informationen.<br />

Die Universitätsleitung muss<br />

die Plagiatsfälle als Handlungsanstoß<br />

sehen. Jetzt und gleich<br />

muss etwas geschehen! Viel zu<br />

lange wurde tatenlos zugesehen.<br />

Wir Studierenden wollen nicht im<br />

Schatten eines schlechten Rufes<br />

der Alpen-Adria-Uni stehen.<br />

Wir Studierenden selbst<br />

müssen uns am meisten am<br />

Riemen reißen. Eigenverantwortung<br />

und Selbstständigkeit sollen<br />

unser Schaffen regieren.<br />

Ein Interview mit Stefan Weber fand<br />

nach Redaktionsschluss statt und ist<br />

auf www.oeh-klagenfurt.at abrufbar.<br />

Im Interview auf den Seiten 12/13<br />

nimmt Rektor H. C. Mayr u. a. zum<br />

aktuellen Plagiatsskandal Stellung.<br />

Die betroffenen Studentinnen waren<br />

leider zu keiner Stellungnahme bereit.<br />

Feedback zur Berichterstattung?<br />

unilog@oeh-klagenfurt.at<br />

Die FrageStunde zum Thema Plagiate<br />

Markus Langhans, 1. Semester, Geschichte<br />

Ich persönlich fühle mich nicht betroffen. Eine Forderung, die ich an die Universität habe,<br />

ist, dass mehr Geld für die Kulturwissenschaften bereitgestellt wird. Bei dem aktuellen Fall<br />

finde ich es noch viel schlimmer als beim vorhergehenden, da es sich um Dissertationen<br />

handelt. Wer weiß, vielleicht waren auch die Diplomarbeiten plagiiert? Generell finde ich,<br />

dass der Ruf der Universität <strong>Klagenfurt</strong> geschädigt ist. Vielerorts heißt es: Ja, ja die Studis,<br />

machen sowieso nichts und dann schreiben sie nicht einmal ihre Arbeiten selbst.<br />

Silvano Kobald, 3. Semester, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

Ich finde, dass die Professoren zu nachlässig waren. Auch wenn es für die vielen zu betreuenden<br />

Arbeiten vielleicht zu wenig Lehrpersonal gibt. Wie man Plagiate verhindern<br />

kann? Ich bin der Meinung, dass bereits in Kursen während des Studiums darauf zu achten<br />

ist, dass die Studierenden korrekt arbeiten. Sollte dies nicht der Fall sein, muss darauf hingewiesen<br />

werden. Die Voraussetzung dafür sind kleinere Gruppen in den Kursen. Ich bin<br />

außerdem für die Einführung einer Stelle, quasi eines Ombudsmannes, wo Studierenden<br />

geholfen werden kann.<br />

Eva Wobik, 1. Semester, Italienisch<br />

Ich bin für die Einführung von Kontrollen, eigentlich hätte das schon früher geschehen<br />

sollen. Manche Studierende machen es sich viel zu leicht. Es kann aber auch sein, dass<br />

jemand vergisst, zu zitieren oder die Quelle nicht mehr findet. Ich brauche für eine Proseminar-Arbeit<br />

mindestens drei Wochen, eigentlich ewig, weil ich mich mit den Themen<br />

sehr intensiv beschäftige. Daher sehe ich mich persönlich auch nicht vom Problem Plagiat<br />

betroffen. Als übergeordnetes Problem sehe ich den Personalmangel an den Instituten.<br />

Die Lehrenden haben nicht genügend Zeit, sich genau mit den Arbeiten zu beschäftigen.<br />

Eveline Kronlechner, promoviert, Psychologie<br />

Es ist relativ einfach, aus dem Internet zu kopieren. Manche Studierenden machen es sich<br />

da zu einfach und glauben, dass es nicht auffällt. Ich habe keine Angst davor, dass der<br />

Ruf meines Abschlusses gefährdet ist, da ich hundertprozentig weiß, dass weder meine<br />

Diplomarbeit noch meine Dissertation plagiiert ist. Ich sehe es sehr kritisch, dass die <strong>Klagenfurt</strong>er<br />

Universität derart in der Öffentlichkeit angeprangert wird – schließlich passieren<br />

Plagiate auf jeder Hochschule, wir sind kein Einzelfall.<br />

Interviews und Fotos: Tischler


Service<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Aktuelles<br />

Neuer Professor<br />

Seit 1. <strong>November</strong><br />

ist ein<br />

neuer Professor<br />

an unserer<br />

Uni tätig: Der<br />

37-jährige Ralf<br />

Terlutter folgt<br />

Univ.-Prof. Kurt Matzler am<br />

Lehrstuhl für Marketing und<br />

Internationales Management<br />

nach. Der in Nordrhein-Westfalen<br />

geborene Terlutter, dessen<br />

Fors chu ngss chwerpu n kte<br />

Internationales Medien- und<br />

Kommunikationsmanagement,<br />

Konsumentenmanagement und<br />

Relationship Marketing sind,<br />

möchte besonders die Bereiche<br />

Verbraucherverständnis und<br />

internationale Kommunikation<br />

verstärken.<br />

Schreibcenter braucht mehr<br />

Das Schreibcenter der Universität<br />

hat auch dieses Semester<br />

wieder erfolgreich einige Workshops<br />

veranstaltet, die größtenteils<br />

innerhalb kürzester Zeit<br />

ausgebucht waren. Im Sinne<br />

der Plagiatsprävention unterstützt<br />

die <strong>ÖH</strong> die Bemühungen<br />

des Schreibcenters, seitens der<br />

Universität größere Unterstützung<br />

zu bekommen.<br />

Neue <strong>ÖH</strong>-ReferentInnen<br />

Auch in den Referaten der <strong>ÖH</strong><br />

<strong>Klagenfurt</strong> gibt es Veränderungen.<br />

Im Informationsreferat<br />

folgt Christian Amlacher (Foto<br />

S. 10) seinem Vorgänger Horst<br />

Kandutsch nach, Birgit Kaplaner<br />

hat das Kulturreferat von<br />

Dominika Kalcher übernommen<br />

und Ines Taupe ersetzt<br />

Lydia Werhonig als Referentin<br />

des Berufstätigenreferats. Wir<br />

wünschen den neuen Referent-<br />

Innen viel Erfolg bei ihrer<br />

Arbeit!<br />

UV-Sitzung am 19. Jänner<br />

Die Universitätsvertretung<br />

der <strong>ÖH</strong> <strong>Klagenfurt</strong> trifft am<br />

19. Jänner 2007 um 18:00 Uhr<br />

zur zweiten ordentlichen UV-<br />

Sitzung in diesem Semester<br />

zusammen. Diese Sitzung ist<br />

wie immer öffentlich – jede<br />

und jeder ist herzlich eingeladen,<br />

daran teilzunehmen.<br />

Studium und Arbeit vereinen<br />

Die meisten Studierenden arbeiten neben dem Studium. Dabei tauchen viele rechtliche<br />

Fragen auf. Die wichtigsten davon haben wir für euch beantwortet.<br />

Archana Golla<br />

<strong>ÖH</strong>-Sozialreferentin<br />

Mittlerweile sind 80% der<br />

Studierenden teils freiwillig,<br />

teils unfreiwillig neben<br />

dem Studium erwerbstätig. Die<br />

Gründe sind vielfältig: Oft reicht<br />

die Unterstützung der Eltern<br />

nicht aus. Hinzu kommt, dass<br />

die (seit Jahren nicht an die Inflation<br />

angepassten) Stipendien<br />

nur selten genügen, um die<br />

gestiegenen Lebenserhaltungskosten<br />

abzudecken. Auch die<br />

Studiengebühren müssen von<br />

vielen Semester für Semester<br />

selbst finanziert werden. Andererseits<br />

gibt es viele Studierende, die<br />

schon berufstätig sind und sich<br />

als „Teilzeitstudierende“ weiterbilden<br />

wollen.<br />

Die folgenden FAQs sollen<br />

dir helfen, Studium und Berufstätigkeit<br />

besser unter einen Hut zu<br />

bringen. Für alle Fragen steht dir<br />

das Team des <strong>ÖH</strong>-Sozialreferats<br />

während der Sprechstunden und<br />

via Mail gerne zur Verfügung!<br />

Ich bin gering fügig beschäftigt<br />

– was bedeutet das?<br />

Falls dein Einkommen aus<br />

echten Dienstverträgen (ArbeiterIn,<br />

Angestellte/r) oder freien<br />

Dienstverträgen (Honorarnotenbasis,<br />

aber kein Werkvertrag)<br />

pro Monat die Grenze von<br />

323,46 Euro nicht überschreitet,<br />

bist du geringfügig beschäftigt<br />

und damit nicht arbeitslosen-,<br />

kranken- oder pensionsversichert!<br />

Falls du mehrere Einkünfte (ausgenommen<br />

Werkvertrag) hast,<br />

wird das Einkommen im jeweiligen<br />

Kalendermonat zusammengezählt.<br />

Es gilt dieselbe Grenze,<br />

Philip Kucher<br />

Stellvertretender <strong>ÖH</strong>-Vorsitzender<br />

als hättest du nur einen Job.<br />

Jedenfalls hast du die Möglichkeit,<br />

dich für einen Betrag von<br />

45,64 Euro monatlich freiwillig<br />

kranken- und pensionsversichern<br />

zu lassen.<br />

Wie viel darf ich zu Studien-/<br />

Familienbeihilfe dazuverdienen?<br />

Beim Bezug von Studienbeihilfe<br />

solltest du Folgendes beachten:<br />

Pro Studienjahr darfst du 7.195<br />

Euro (brutto minus Sozialversicherung,<br />

minus Werbungskostenpauschale,<br />

minus darüber<br />

hinausgehende tatsächliche


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

Service<br />

<br />

need<br />

something?<br />

www.oeh-klagenfurt.at<br />

Foto: Wurzer<br />

Werbungskosten …) aus unselbstständiger<br />

Erwerbstätigkeit (ArbeiterIn,<br />

Angestellte/r) verdienen,<br />

um den Anspruch auf Studienbeihilfe<br />

nicht zu verlieren. Überschreitest<br />

du diese Grenze, wird<br />

dir jener Betrag, den du zuviel<br />

verdient hast, von der Studienbeihilfe<br />

abgezogen. Falls du auch<br />

ein Einkommen aus selbständiger<br />

Arbeit (Honorarnotenbasis) hast,<br />

reduziert sich die Grenze auf<br />

5.814 Euro.<br />

Bekommst du Familienbeihilfe,<br />

musst du auf Folgendes<br />

Acht geben: Verdienst du mehr als<br />

8.725 Euro (brutto minus Sozialversicherungsbeiträge,<br />

minus<br />

Werbungskostenpauschale, minus<br />

darüber hinausgehende tatsächliche<br />

Werbungskosten, minus 13.<br />

und 14. Gehalt …) pro Kalenderjahr,<br />

musst du die gesamte<br />

bezogene Familienbeihilfe des<br />

betreffenden Kalenderjahres<br />

zurückzahlen! Die Familienbeihilfe<br />

kannst du übrigens auch<br />

rückwirkend beantragen, falls du<br />

z. B. im Nachhinein feststellst,<br />

dass dein Einkommen nicht zu<br />

hoch war.<br />

Ab welcher Einkommenshöhe<br />

muss ich Steuern zahlen?<br />

• Hast du ausschließlich selbstständiges<br />

Einkommen (freier<br />

Dienstvertrag, Werkvertrag …),<br />

liegt die Grenze ab dem Jahr 2004<br />

bei 8.887 Euro, ab dem Jahr 2005<br />

bei 10.000 Euro.<br />

• Beziehst du sowohl selbstständiges<br />

als auch unselbständiges<br />

Einkommen, liegt die Jahresgrenze<br />

bei 10.900 Euro.<br />

Ich arbeite zur Zeit noch, möchte<br />

aber studieren, kann ich ein<br />

Stipendium beziehen?<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten:<br />

• Entweder hast du Anspruch<br />

auf Studienbeihilfe auf Grund des<br />

Einkommens deiner Eltern, oder<br />

• du erfüllst nach mindestens<br />

vier Jahren Berufstätigkeit (ohne<br />

Lehrzeiten) die Voraussetzungen<br />

für ein sogenanntes Selbsterhalter-<br />

Innenstipendium in Höhe von<br />

derzeit 606 Euro pro Monat.<br />

Alle Infos rund um die Voraussetzungen<br />

findest du unter www.<br />

stipendium.at.<br />

Fortsetzung auf Seite 8


Service<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Impressum<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong>, <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />

Medieninhaberin, Herausgeberin und<br />

Verlegerin: <strong>ÖH</strong> an der Universität <strong>Klagenfurt</strong>,<br />

Universitätsstraße 65-67, 9020 <strong>Klagenfurt</strong>. ZN:<br />

02Z0<strong>31</strong>899 M. Tel: 0463 2700-8800, Fax: 0463<br />

2700-8899, E-Mail: unilog@oeh-klagenfurt.at,<br />

Web: www.oeh-klagenfurt.at.<br />

Chefredaktion: Dio Franschitz, Philip Kucher.<br />

Redaktionsteam: Verena Tischler, Chilli<br />

Steiner, Jürgen Hopfgartner, Ana Koren.<br />

Layout: Dio Franschitz.<br />

Fotos: Christoph Wurzer, Verena Tischler, Jürgen<br />

Hopfgartner, Dio Franschitz, Marion Puschitz,<br />

Johannes Wedenigg, Michael Steindorfer.<br />

Grafik: Dio Franschitz (S. 9/15/20), Gerd<br />

Kollmann (S. 7/8).<br />

Weitere Texte: Stephanie Adenberger, Judith<br />

Michael, Dio Franschitz, Ilse Wieser, Judith<br />

Massar, Archana Golla, Philip Kucher, Christoph<br />

Wurzer, Gerd Kollmann, Martin Rutter.<br />

Cover: Dio Franschitz, Christoph Wurzer (Foto).<br />

Ich bin berufstätig, zahle Steuern<br />

(Lohn- oder Einkommensteuer)<br />

und studiere nebenbei. Kann ich<br />

die Studienkosten von der Steuer<br />

absetzen?<br />

Ab dem Veranlagungsjahr 2003<br />

können Studierende an einer<br />

Universität nicht nur die Studiengebühren,<br />

sondern sämtliche<br />

mit dem Studium zusammenhängenden<br />

Aufwendungen (z. B.<br />

Fahrtkosten oder Literatur) von<br />

der Steuer als Werbungskosten<br />

oder Betriebsausgaben absetzen.<br />

Voraussetzung ist aber, dass das<br />

Studium in Zusammenhang mit<br />

dem ausgeübten Beruf oder einer<br />

damit verwandten Tätigkeit steht<br />

oder eine umfassende Umschulungsmaßnahme<br />

darstellt.<br />

BeRatung zu Arbeit und Studium<br />

Das Sozialreferat hält im <strong>ÖH</strong>-<br />

Beratungscenter (Raum z-123,<br />

am Ende der Aula) regelmäßig<br />

Sprechstunden ab. Dort beraten<br />

dich Sozialreferentin Archana<br />

Golla und ihr Team zum Thema<br />

Arbeit und Studium sowie zu<br />

anderen sozialen Fragen.<br />

Ich bin berufstätig und studiere<br />

nebenbei. Nun möchte ich mein<br />

Studium abschließen, brauche<br />

aber mehr Zeit dazu.<br />

Du kannst vielleicht das Studienabschlussstipendium<br />

in Anspruch<br />

nehmen. Wenn du jünger als 41<br />

bist und in den letzten vier Jahren<br />

mindestens 36 Monate zumindest<br />

Sprechstunden:<br />

Montag: 12:00-13:30 Uhr<br />

Dienstag: 14:00-15:30 Uhr<br />

Mittwoch: 14:30-16:00 Uhr<br />

Donnerstag: 9:00-10:30 Uhr<br />

Oder auch per E-Mail:<br />

soziales@oeh-klagenfurt.at<br />

halbbeschäftigt warst, hast du<br />

möglicherweise Anspruch darauf.<br />

Wichtig ist, dass du kurz vor dem<br />

Abschluss stehst (d. h. nur noch<br />

die Diplomarbeit plus eine oder<br />

zwei Fachprüfungen fehlen).<br />

Wenn dir dieses Stipendium zuerkannt<br />

wird, musst du jegliche<br />

Berufstätigkeit aufgeben.<br />

Uni goes Atlantis<br />

Martin Rutter<br />

Gesellschaftspolitischer Referent<br />

Eine neue Kooperation für dich<br />

hat die <strong>ÖH</strong> mit dem Fitnessstudio<br />

Atlantis ausgehandelt. Für<br />

179 Euro im Jahr ist es nun möglich,<br />

deinen Body zu „pimpen“,<br />

die Sauna danach gehört genauso<br />

dazu wie das Spinning davor. Als<br />

Einstieg zu dieser Zusammenarbeit<br />

haben wir gleich mal vier<br />

Jahreskarten verlost. Gewonnen<br />

haben: Bernhard Dieber, Ulli<br />

Kaiser, Thomas Maier und Daniel<br />

Urschitz. Weitere Infomationen,<br />

wie du die Gutscheine zu diesem<br />

Preis bekommst, damit auch du<br />

durchstarten kannst, findest du in<br />

deinem <strong>ÖH</strong>-Servicecenter.<br />

<strong>ÖH</strong>-Vorsitzende Stefanie und Judith mit den Gewinnern<br />

Foto: Wurzer<br />

musikerinnenboerse<br />

www.oeh-klagenfurt.at


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

Service<br />

<br />

Steuertipps<br />

Ilse Wieser<br />

Wirtschaftstreuhänderin, Steuerberaterin<br />

und Mediatorin<br />

Stefan Otti – Mr. Output im Skriptenreferat der <strong>ÖH</strong><br />

Ladenhüter mit verkannten Qualitäten<br />

Warme Semmeln gehen momentan besser weg als LV-Skripten. Dieses <strong>ÖH</strong>-Service<br />

spart allerdings Zeit, Geld und Nerven – wie der <strong>Unilog</strong>-Test erweist.<br />

Jürgen Hopfgartner<br />

Redakteur<br />

Die höchste Form der cerebralen<br />

Onanie erfordert<br />

einen unbeschwerten Geist. Das<br />

wusste schon Descartes, der auf<br />

alltägliche To-Do-Lists pfiff, um<br />

sich in methodischen Zweifel<br />

stürzen zu können. Das wissen<br />

auch „Medien und Wirtschaft“-<br />

Selbsthilfegruppen, die ihre<br />

Köpfe nicht auch noch mit Lernstoff-Acquise<br />

voll haben wollen.<br />

Gründe genug, den schonenden<br />

Weg zum Skriptum zu suchen.<br />

Als Versuchskaninchen ziehen<br />

wir die „Einführung in die BWL“<br />

aus dem Hut.<br />

Holzweg<br />

Wer in diesem Kurs als „aufgenommen“<br />

gilt, darf sich ganz<br />

legitim in die Lernplattform<br />

„Moodle“ hacken. Darin findet<br />

sich ein 300-Kilobyte-Dokument,<br />

vollgepumpt mit 60 Seiten an<br />

Folien. „Mit einem Standard-<br />

Drucker kostet eine Seite mindestens<br />

zehn Cent“, weiß Stefan Otti,<br />

Skriptenreferent der <strong>ÖH</strong>. Damit<br />

fließen sechs Euro über den<br />

Jordan. Nicht in der Rechnung<br />

mitgedacht: Papierstau, Tintendürre<br />

und andere verlässliche<br />

Unverlässlichkeiten.<br />

Ruckzuck<br />

Schneller erledigt als diese Zeilen<br />

geschrieben: <strong>ÖH</strong>-ServiceCenter<br />

(Öffnungszeiten siehe <strong>ÖH</strong>-Website)<br />

– 2,50 Euro auf den Beratungstresen<br />

geknallt – Skriptum<br />

<strong>Nr</strong>. 21 greifen. Eine Seite kostet<br />

bescheidene vier Cent.<br />

Die <strong>ÖH</strong> bietet im aktuellen<br />

Semester insgesamt 41 Skripten<br />

an. Neun davon liegen jedes<br />

Semester auf. Von diesen wiederum<br />

bereiten acht Stück auf<br />

die ABW-Diplomprüfung puncto<br />

Grafik: Franschitz<br />

Skripten-Charts im Wintersemester <strong>2006</strong>/07<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

~100<br />

~150<br />

~300<br />

Grundlagen der Bilanzierung und<br />

Unternehmensbesteuerung<br />

Medien & Wirtschaft<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Foto: Hopfgartner<br />

Marketing und Management vor,<br />

eines rüstet für den „Medienethik“-Finalzapf.<br />

Immer wieder schließt sich<br />

Stefan Otti mit LV-Leiterinnen<br />

und -Leitern kurz, auf dass sie ihm<br />

digitale oder gedruckte Originale<br />

ihrer Lehrmaterialien überlassen.<br />

Die meisten Herausrückerinnen<br />

und -rücker verdienen ihre Brötchen<br />

am Institut für Medienkommunikation.<br />

„Es spricht sich<br />

im Kollegium herum: Je mehr<br />

Skripten angeboten werden, desto<br />

mehr LV-Leiterinnen und -Leiter<br />

schließen sich an“, so Papierkrieger<br />

Otti.<br />

Der Skriptenreferent hat ein<br />

großes Gerät (siehe Foto) – bislang<br />

hat es laut Display etwa<br />

1,5 Millionen Kopien ausgespuckt.<br />

Pro Monat verdrückt das<br />

Toner-Grab eine Palette Papier,<br />

das wären ca. 100.000 Blätter.<br />

~500<br />

OPM-Grundlagen<br />

Grundlagen der Kommunikationswissenschaft<br />

1 & 2<br />

Verkaufte<br />

Exemplare<br />

oeh-klagenfurt.at/skripten<br />

Arbeitslosengeld und Studium<br />

Viele Studierende arbeiten,<br />

um sich ihr Studium zu<br />

finanzieren, oder absolvieren<br />

Praktika. Welche Ansprüche<br />

können nach Beendigung des<br />

Jobs geltend gemacht werden?<br />

Generell haben Studierende<br />

keinen Anspruch auf AMS-<br />

Bezüge. Allerdings gibt es im<br />

Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />

eine Ausnahme für sogenannte<br />

„WerkstudentInnen”.<br />

Diese kommt dann zur Anwendung,<br />

wenn das Dienstverhältnis<br />

in den letzten zwölf Monaten<br />

mindestens 39 Wochen<br />

parallel zum Studium und<br />

davon mindestens 26 Wochen<br />

durchgehend bestanden hat. Für<br />

StudienanfängerInnen gilt, dass<br />

mindestens für die Hälfte der<br />

Ausbildungszeit ein Dienstverhältnis<br />

bestanden haben muss.<br />

Das Dienstverhältnis muss<br />

durch Dienstgeberkündigung<br />

oder einvernehmliche Lösung<br />

(allerdings nicht auf Grund des<br />

Studiums) beendet werden.<br />

Darüber hinaus müssen<br />

auch die allgemeinen Voraussetzungen<br />

erfüllt sein. Unter-25-<br />

jährige müssen bei erstmaliger<br />

Inanspruchnahme für die letzten<br />

zwölf Monate eine arbeitslosenversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung<br />

von 26 Wochen und<br />

über 25-jährige von 52 Wochen<br />

nachweisen. Bei wiederholter<br />

Arbeitslosigkeit ist die Anwartschaft<br />

erfüllt, wenn innerhalb<br />

der letzten zwölf Monate eine<br />

Beschäftigung von insgesamt<br />

mindestens 28 Wochen nachgewiesen<br />

wird. Eine bereits<br />

erfüllte Parallelität von Studium<br />

und Beschäftigung wird durch<br />

einen Zivil- oder Präsenzdienst<br />

im Anschluss an das Beschäftigungsverhältnis<br />

aufgehoben.


10 Service<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Immer was los an der Uni<br />

Die Fortsetzung unserer Veranstaltungsübersicht<br />

aus der letzten Ausgabe.<br />

Ana Koren<br />

Redakteurin<br />

In der letzten Ausgabe haben wir<br />

euch bereits einige Referate und<br />

ihre geplanten Veranstaltungen in<br />

diesem Semester vorgestellt – hier<br />

folgt nun der zweite Teil.<br />

Sportreferat:<br />

2007 hat das Sportreferat wieder<br />

viel vor, so wird es Ski- und<br />

Snowboardausflüge geben, ein<br />

wöchentliches Lauftraining mit<br />

kontinuierlichem Aufbau für<br />

Anfänger und Fortgeschrittene<br />

und auch das Pokerturnier wird<br />

seine Fortsetzung finden. Wenn<br />

ihr eure alten Sportgeräte tauschen<br />

oder neue günstig kaufen<br />

wollt, werdet ihr bei der Sportbörse<br />

sicher fündig. Also, überwindet<br />

den Schweinehund und<br />

ran an den Speck – der nächste<br />

Sommer kommt bestimmt.<br />

Gesellschaftspolitisches<br />

Referat:<br />

Beim Gespolreferat bleibt alles<br />

beim Alten – das Projekt „Flirtability“<br />

wird weitergeführt, bei<br />

dem sich Menschen mit Behinderung<br />

kennen lernen (und verlieben)<br />

können. Die allseits beliebten<br />

Filmabende gibt es auch wieder,<br />

es werden alle zwei Wochen am<br />

Dienstag im HS 10 internationale<br />

Filme gezeigt. Sigi Stupnig<br />

und seinen ASPIS-Bücherflohmarkt<br />

werdet ihr wie immer in<br />

der Aula finden und im Februar<br />

veranstaltet er das Schreibprojekt<br />

„Schreiben über Tschetschenien“,<br />

bei dem Flüchtlinge über ihre<br />

Erfahrungen berichten sollen.<br />

Entrée:<br />

Das Referat, das für unsere AustauschstudentInnen<br />

zuständig<br />

ist, hat im Jänner einiges geplant.<br />

Am 16. gibt es das Mondscheinrodeln<br />

auf der Turrach, am 20. bis<br />

21. wird Graz unsicher gemacht<br />

mit einer Besichtigung des Zeughauses<br />

und einer Stadtführung,<br />

am 26. gibt es ein Fairwell Dinner,<br />

was der Abschlussabend des<br />

Semesters sein wird. Die Stammtische<br />

gehen am 10. im Irishpub<br />

„The Claddagh“ ab 21:30 los.<br />

Informationsreferat:<br />

Euer Informationsreferat, das die<br />

<strong>ÖH</strong> und ihre Veranstaltungen am<br />

Laufen hält, hat 2007 vor allem<br />

strukturelle Veränderungen vor,<br />

so werden der Eventkalender und<br />

die <strong>ÖH</strong>-Website neu betreut und<br />

der Newsflash wird überarbeitet.<br />

Hier wird wieder viel gearbeitet,<br />

um euch die Informationen besser<br />

und übersichtlicher zukommen<br />

zu lassen.<br />

Queerreferat:<br />

Das Queerreferat ist für Leute, die<br />

auf einer Wellenlänge gegen den<br />

Strom schwimmen, und deshalb<br />

gibt es ab Jänner wieder den mit<br />

Sehnsucht erwarteten Stammtisch,<br />

der im Gates stattfinden<br />

wird. Die Radiosendung auf<br />

Radio Agora „Queer Durch“ läuft<br />

jeden Dienstag, also reinhören!<br />

Am 11.1. findet eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Familie<br />

im Wandel“ statt und am 8.1. gibt<br />

es die erste Besprechung für den<br />

„Nassen Fetzen“, der im Sommersemester<br />

an Politiker verliehen<br />

wird, die mit herausragenden<br />

Unsinnigkeiten auf sich aufmerksam<br />

gemacht haben.<br />

Kulturreferat:<br />

Das Kulturreferat mit der frisch<br />

gebackenen Referentin Birgit<br />

Kaplaner möchte die Universität<br />

mit Kunst/Kultur beleben,<br />

Ansprechpartner für alle sein, die<br />

ihre Ideen verwirklichen möchten<br />

und durch Kooperationen euch<br />

Freikarten und Vergünstigungen<br />

ermöglichen. Folgende Kultur-<br />

Vergünstigungen sind bereits<br />

dauerhaft für euch eingerichtet:<br />

• Gratis Eintritt für alle Studis in<br />

der Stadtgalerie <strong>Klagenfurt</strong>.<br />

• Der neuebühnevillach-<strong>ÖH</strong>-<br />

Martin Rutter und sein Team vom Referat für Gesellschaftspolitik<br />

Christian Amlacher, neuer Informationsreferent<br />

Bon (10 € statt 18 € bei Sprechtheater).<br />

• Gratis Eintritt beim wöchentlichen<br />

Indie-City-Club im<br />

((stereo)).<br />

• Der Volkskino-Bon<br />

• Ke-Theater: 7 € statt 13 € für<br />

Studis<br />

Wenn du Lust hast, MusikerInnen<br />

kennen zu lernen, zu<br />

jammen oder Leute für deine<br />

Band suchst, trag dich einfach in<br />

der MusikerInnenbörse ein oder<br />

komm zu einer Jamsession auf<br />

der Uni. Bist du kulturhungrig<br />

wie wir, komm zum Kulturfrühstück!<br />

Es ist ein Treffen für alle,<br />

die aktuelle Themen diskutieren<br />

möchten, gemeinsam Visionen<br />

für die Zukunft entwickeln oder<br />

einfach nur Spaß haben wollen.<br />

Wir treffen uns jeden zweiten<br />

Mittwoch im Cafè do Mundo und<br />

freuen uns darauf, dich kennen<br />

zu lernen.<br />

Sozialreferat:<br />

Euer Sozialreferat hat sich ganz<br />

der Beratung und Hilfe für Not<br />

leidende Studis verschrieben.<br />

Wenn ihr nicht wisst, wie ihr<br />

die finanziellen Hürden des Studiums<br />

überwinden sollt, dann<br />

wendet euch an das Team rund<br />

um Archana Golla, die euch mit<br />

Rat und Tat zur Seite stehen. Im<br />

nächsten Semester sind wieder<br />

die Barbecue Days und eine<br />

Cocktailbar mit günstigen Preisen<br />

vorgesehen – also esst und trinkt<br />

für einen guten Zweck!<br />

Skriptenreferat:<br />

Fotos: Wurzer<br />

Wie in den vergangenen Semestern<br />

besteht auch im aktuellen<br />

die Hauptaufgabe des Referats<br />

in der Produktion von Skripten<br />

zu Lehrveranstaltungen der verschiedensten<br />

Studienrichtungen.<br />

Zur Zeit wird an einer Plakatkampagne<br />

gearbeitet, die die<br />

Lehrenden mittels Preisvergleich<br />

dazu animieren soll, euch ihre<br />

Skripten über die <strong>ÖH</strong> zur Verfügung<br />

zu stellen, denn ein Skript<br />

im Servicecenter zu kaufen ist<br />

wesentlich billiger, als es daheim<br />

auszudrucken – wenn ihr das<br />

nicht glaubt, lest einfach den Test<br />

auf der vorhergehenden Seite!


démontage<br />

AugenBlicke eines Fotografen


12 Politik & Gesellschaft<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

„Ich will Klarheit haben“<br />

Rektor H. C. Mayr über Plagiatsskandal, Ausbau des technischen Fachbereichs und<br />

die Schwierigkeit, sich ein kulturwissenschaftliches Studium vorzustellen.<br />

Verena Tischler<br />

Redakteurin<br />

Herr Rektor Mayr, Sie sind seit<br />

April <strong>2006</strong> Rektor der Alpen-<br />

Adria-Universität <strong>Klagenfurt</strong>. Wo<br />

setzt die Macht des Rektors ein,<br />

wo liegen Ihre Grenzen?<br />

Mayr: Der Rektor hat eigentlich<br />

überhaupt keine Macht, er hat<br />

Aufgaben, die ich versuche, bestmöglich<br />

zu erfüllen. Die Grenzen<br />

setzt hauptsächlich, wie ich<br />

bis jetzt festgestellt habe, unsere<br />

spezifische Budgetlage. Alles,<br />

was ich praktisch umsetzen will,<br />

geht nur durch Überzeugen und<br />

Umschichten, weil zu geringe<br />

Mittel zur Verfügung stehen.<br />

Meine Aufgabe ist es nach Aufforderung<br />

des Bundesministeriums,<br />

das Budget zu sanieren.<br />

Stellen Sie sich bitte vor, Sie wären<br />

Studierender an unserer Universität:<br />

Welche Themen brennen<br />

Ihnen unter den Nägeln?<br />

Mayr: Ich wäre Informatikstudent,<br />

für mich käme nichts anderes in<br />

Frage. Da würde mich ein Thema<br />

brennend interessieren: Warum<br />

habe ich so wenige Kommilitonen,<br />

warum sind wir nicht mehr?<br />

Wenn Sie sich vorstellten, Sie<br />

würden an der Fakultät der<br />

Kulturwissenschaften studieren?<br />

Mayr: Diese Vorstellung verlangt<br />

jetzt sehr viel von mir. Ich hätte<br />

mir nie vorstellen können, ein<br />

kulturwissenschaftliches Fach zu<br />

studieren, das wäre schwierig für<br />

mich gewesen. Ich muss etwas<br />

mathematisch Einfaches machen,<br />

nichts Kompliziertes (lacht).<br />

Eine Frage, die mich unabhängig<br />

von der Studienrichtung interessieren<br />

würde, wäre, ob durch<br />

die jüngsten Ereignisse und den<br />

Presse-Hype, im Zusammenhang<br />

mit den Plagiaten, mein Abschluss<br />

abgewertet wird oder nicht. Ein<br />

Abschluss der Alpen-Adria-Universität<br />

muss etwas wert sein.<br />

Ist ein Abschluss an der Universität<br />

<strong>Klagenfurt</strong> etwas wert?<br />

Mayr: Durch die Medien ist der<br />

Eindruck entstanden, als würde<br />

hier permanent plagiiert. Das<br />

war für mich auch der Grund zu<br />

sagen: Jetzt prüfen wir die Arbeiten<br />

der letzten Jahre durch. Das<br />

„Bin optimistisch, dass<br />

wir nur wenige Plagiate<br />

entdecken werden“<br />

hat nichts mit einem Generalverdacht<br />

allen Studierenden gegenüber<br />

zu tun. Im Gegenteil, ich bin<br />

optimistisch genug, dass wir nur<br />

sehr wenige Arbeiten entdecken<br />

werden und damit nachweisen<br />

können, dass an der Universität<br />

<strong>Klagenfurt</strong> kaum plagiiert wird<br />

– und schon gar nicht mehr als an<br />

anderen Universitäten. Auf diese<br />

Weise behalten Abschlüsse an<br />

unserer Universität ihren Wert.<br />

Die Qualität der Betreuung hier<br />

im Haus ist so hoch, dass vermutlich<br />

nur sehr wenige Fälle wirkliche<br />

Plagiate sind. Schlampereien<br />

in der Zitierweise – darüber kann<br />

sich der Herr Weber meinetwegen<br />

aufregen. Uns geht es darum, dass<br />

keine echten Plagiate existieren<br />

oder gemacht werden. Ich möchte<br />

nicht, dass unsere Universität alle<br />

drei Monate mit einer neuen<br />

Arbeit durch die Presse gezogen<br />

wird. Daher will ich jetzt Klarheit<br />

haben, was bei uns tatsächlich los<br />

ist.<br />

Verstehen Sie eine gewisse Unsicherheit<br />

unter den Studierenden?<br />

Mayr: Man kann kein Plagiat<br />

unabsichtlich begehen. Unsicher<br />

kann ich nur sein, wenn ich ein<br />

schlechtes Gewissen habe, weil<br />

ich meine Arbeit nicht selbstständig<br />

erzeugt habe – das ist ja<br />

auch nachweisbar. Bei Diplomarbeiten<br />

ist die Forschungstiefe<br />

noch nicht so anspruchsvoll wie<br />

bei einer Dissertation. Bei Literaturarbeiten<br />

zu Standardthemen<br />

ist es daher sehr wahrscheinlich,<br />

dass das eine oder andere, auch<br />

an Wortwendungen, wieder zu<br />

finden ist. Aber, wie gesagt, das<br />

wird ja festgestellt, und man muss<br />

dann prüfen, ob und in welchem<br />

Ausmaß ein Plagiat vorliegt.<br />

Der letzte Stand im Plagiatsskandal<br />

ist für die Studierenden die<br />

E-Mail von Herrn Weber. Wie<br />

ist der Status quo, wissen Sie da<br />

schon mehr?<br />

Mayr: Nein. Die Dissertationen<br />

werden gerade vom Studienrektorat<br />

bearbeitet.<br />

Aber man muss genauer hinsehen.<br />

Die beiden haben dieselbe<br />

Arbeit abgegeben. Das ist laut<br />

„Das österreichische<br />

Studienrecht erlaubt,<br />

dass zwei Leute dieselbe<br />

Arbeit abgeben“<br />

österreichischem Studienrecht<br />

zulässig, es können zwei Leute an<br />

einer Arbeit arbeiten, sie müssen<br />

nur ausweisen, was ist von wem.<br />

Und im Grunde haben sie das<br />

gemacht, nur haben sie die Arbeit<br />

unter zwei Buchdeckeln untergebracht.<br />

Und wenn man das jetzt<br />

durch den Plagiarism-Finder<br />

laufen lässt, findet die eine Arbeit<br />

die andere.<br />

Wobei auch immer die Frage<br />

dazukommt, welche wissenschaftliche<br />

Tiefe das Werk dann wirklich<br />

auch hat. Das ist aber eine<br />

Aufgabe, die ausschließlich den<br />

Gutachtern zusteht. Wenn man<br />

sich darüber nicht einig ist, dann<br />

muss ein dritter Gutachter bestellt<br />

werden.<br />

„Müssen an technischen<br />

Fachbereich sparsamer<br />

herangehen“<br />

Der Ausbau des technischen Fachbereiches<br />

und die hohen Investitionen<br />

finden an der Uni nicht nur<br />

Zustimmung. Wird diese Schwerpunktsetzung<br />

auf Kosten bestehender<br />

Studienrichtungen gehen?<br />

Mayr: Für die Zukunft der Region<br />

ist es wichtig, dass die Universität<br />

eine technische Fachrichtung<br />

anbietet und dieses Feld nicht nur<br />

den Fachhochschulen überlässt.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

einer Region hängt massiv davon<br />

ab, ob in der Region auch entsprechendes<br />

„backing“ in Forschung<br />

und Heranbildung von kreativen<br />

Köpfen seitens einer Universität<br />

besteht.<br />

Mit unseren finanziellen Mitteln<br />

können wir aber nicht klotzen,<br />

wir müssen an dieses Projekt<br />

sparsamer herangehen. Auf<br />

keinen Fall darf man den technischen<br />

Fachbereich, nur weil er<br />

etwas Neues ist, skeptisch sehen.<br />

Auch die Einführung der Informatik<br />

und der Betriebswirtschaft<br />

wurde seinerzeit sehr zwiespältig<br />

gesehen und heute weiß man,<br />

dass dieser Schritt richtig war.


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

Politik & Gesellschaft<br />

13<br />

Kommentar<br />

Chilli Steiner<br />

Redakteur<br />

Wir haben schon Sparpotenziale<br />

in manchen Bereichen, aber<br />

wir haben ein Konzept, das die<br />

stark belegten Studienfächer nicht<br />

„Stark belegte Studienfächer<br />

werden nicht<br />

geschwächt“<br />

schwächt. Weder die Betriebswirtschaft,<br />

noch die Psychologie,<br />

noch die Publizistik müssen<br />

im Moment für den technischen<br />

Fachbereich etwas abgeben. Wir<br />

brauchen mehr fundraising – wir<br />

müssen Geld von draußen herein<br />

holen.<br />

Man muss unsere Bemühungen<br />

auch unter dem Aspekt<br />

sehen, dass wir Zukunft schaffen.<br />

Das ist ganz wichtig. Denn wenn<br />

wir keine Zukunft für das Land<br />

hätten, dann könnten Sie hier<br />

später zwar noch studieren, aber<br />

nicht mehr arbeiten.<br />

Eine Frage zum Schluss, die uns<br />

vielleicht wieder einen etwas<br />

hoffnungsvolleren Blick in die<br />

Zukunft erlaubt: Eine frischgebackene<br />

und zweifelnde Magistra<br />

der Geschichte klopft an das Rektoratsbüro.<br />

Sie hat eine Sponsion<br />

und eine Diplomarbeit über das<br />

frühmittelalterliche Mönchstum<br />

in der Tasche. Welchen Nutzen<br />

hat sie für ihren beruflichen Werdegang<br />

gezogen? Was gibt ihr der<br />

Rektor mit auf den Weg?<br />

Mayr: Sie hat sich mit einer spannenden<br />

Frage auseinander gesetzt,<br />

denn die Zukunft zu verstehen,<br />

heißt die Vergangenheit zu<br />

begreifen. Es war für sie sicherlich<br />

ein Bildungsschub, sie hat sich<br />

intensiv mit einer Thematik auseinander<br />

setzen können.<br />

Ich gehe davon aus, dass sie<br />

nicht plagiiert, sondern sich ihr<br />

Werk selbst erarbeitet hat. Es geht<br />

„Eine Universität macht<br />

keine Berufsausbildung,<br />

sondern bildet vor“<br />

Foto: Wurzer<br />

im Studium nicht allein darum,<br />

unmittelbar Verwendbares zu<br />

lernen, sondern Verständnis,<br />

Logik und Beurteilungsfähigkeit.<br />

Eine Universität macht keine<br />

Berufsausbildung, sondern bildet<br />

für einen Beruf vor. Als Absolventin<br />

der Universität hat sie sich<br />

ein Verständnis für Menschen mit<br />

anderen Denkweisen angeeignet,<br />

so dass sie beruflich hervorragend<br />

agieren kann.<br />

Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass sie von der Universität<strong>Klagenfurt</strong><br />

viel mitgenommen hat.<br />

Word-Rap<br />

Rektor H. C. Mayr im Word-Rap:<br />

Wie beschreibt sich der Rektor<br />

in drei Worten?<br />

Offen, nach vorne gewandt,<br />

geduldig.<br />

Ihre beste Eigenschaft?<br />

Ich bin nicht von mir eingenommen,<br />

nicht eingebildet.<br />

Was ist Ihnen wichtig im<br />

Leben?<br />

Meine Familie, Offenheit, die<br />

Menschen.<br />

Worauf können Sie verzichten?<br />

Intrigen.<br />

Wen bewundern Sie?<br />

Meinen Onkel.<br />

Wobei werden Sie rot?<br />

Wenn ich schlecht vorbereitet<br />

bin.<br />

Stimme nicht gleich Stimme<br />

Nächstes Jahr ist es wieder<br />

soweit: Da finden nämlich<br />

die nächsten <strong>ÖH</strong>-Wahlen statt.<br />

Interessant allerdings das neue<br />

Wahlrecht, abgeändert am 10.<br />

<strong>Dezember</strong> 2004 unter Antrag<br />

der Abgeordneten Gertrude<br />

Brinek (ÖVP) und Elke Achleitner<br />

(FPÖ). Die direkte Folge:<br />

Das Direktwahlrecht wurde<br />

abgeschafft, wobei sich der dringende<br />

Verdacht erhebt, dass man<br />

eventuell regierungskritische<br />

Fraktionen einschränken will.<br />

Verkauft wird die Direktwahlabschaffung<br />

jedoch als eine<br />

Stärkung der Demokratie. Was<br />

dabei aber paradox erscheint:<br />

Durch den neuen Wahlmodus<br />

würden kleinere Fraktionen<br />

oder Fachschaftslisten zu Mehrheiten<br />

kommen.<br />

Geprüft wurde diese Novelle<br />

dann auf Antrag der SPÖ und<br />

der Grünen vom VfGH, welcher<br />

sie als größtenteils verfassungskonform<br />

eingestuft hat. Aber<br />

wie kann die Abschaffung der<br />

Direktwahlen eine Stärkung der<br />

Demokratie sein? Was soll sich<br />

ein Studierender denken, wenn<br />

er jetzt zur <strong>ÖH</strong>-Wahl schreitet,<br />

sein Kreuzerl macht und dann<br />

aber nicht weiß, ob es der Fraktion,<br />

der er Vertrauen geschenkt<br />

hat, überhaupt genützt hat?<br />

Das soll also die Stärkung der<br />

Demokratie sein, wenn die noch<br />

bestehende Regierung in die<br />

Universitätsvertretung hineinpfuscht,<br />

zugunsten von Kleinstfraktionen?<br />

Ja, wenn die Regierung<br />

meint, das würde die Demokratie<br />

stärken, könnte sie das ja<br />

auch auf die Nationalratswahlen<br />

applizieren. Der H. P. Martin<br />

würde sich über ein Regierungsmandat<br />

sicher freuen. Allerdings<br />

auf Kosten der Demokratie …


14 Politik & Gesellschaft<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Theater einmal anders<br />

Das Forumtheater des Amnesty International Student-<br />

Innennetzwerks bewegt nicht nur das Gemüt. Die<br />

BesucherInnen sind auch angehalten, sich aktiv ins<br />

szenische Geschehen einzubringen.<br />

Judith Massar<br />

Gesellschaftspolitisches Referat<br />

Forumtheater bezeichnet eine<br />

neue Form des Schauspiels, in<br />

dem auch das Publikum gefragt<br />

ist. Eine Situation ist zwar vorgegeben,<br />

diese kann und soll<br />

jedoch durch eigene Interaktion<br />

verändert und Diskriminierte<br />

oder Benachteiligte in den Rollen<br />

ersetzt werden. So entstehen neue<br />

Situationen, der Spontaneität der<br />

SchauspielerInnen und des Publikums<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Das Amnesty International<br />

StudentInnennetzwerk <strong>Klagenfurt</strong><br />

konnte im Frühjahr <strong>2006</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>ÖH</strong> ein<br />

solches Theater ins Leben rufen.<br />

Probleme aus dem alltäglichen<br />

Leben von AusländerInnen in<br />

Österreich sollten aufgezeigt und<br />

spielerisch erarbeitet werden. Die<br />

multikulturelle Theatergruppe,<br />

Anila und Erion aus Albanien,<br />

Romy und Tania aus Deutschland,<br />

Sunday aus Nigeria und<br />

Sabine aus Österreich, studierten<br />

unter der Regie von Martina<br />

Haidenhofer Szenen basierend<br />

auf ihren eigenen Erfahrungen<br />

ein und stellten diese erstmals im<br />

Rahmen eines Theaterabends an<br />

der Universität vor.<br />

Das Publikum bringt sich aktiv ins Geschehen ein<br />

Wichtig seien auch die auflockernden<br />

Übungen mit dem<br />

Publikum, um gruppendynamische<br />

Prozesse in Gang zu<br />

setzen, meint Martina. Die ausgebildete<br />

Theaterpädagogin und<br />

Leiterin der Amnesty-Aktionsgruppe<br />

<strong>Klagenfurt</strong> freut sich über<br />

die große Diskussionsbereitschaft<br />

seitens des Publikums. Zu einem<br />

nicht unwesentlichen Teil verdankt<br />

sie diesen Erfolg den Workshops<br />

mit und von Mag a . Elisabeth<br />

Nußhold und Mag. Martin<br />

Foto: Wurzer<br />

Vieregg von der Kultur- und<br />

Theaterplattform InterACT, die<br />

mit Rat und Tat zur Seite standen.<br />

Dies ist aber nicht das Ende.<br />

Wenn auch du Lust bekommen<br />

hast, mitzuwirken, melde dich<br />

beim Referat für Gesellschaftspolitik,<br />

Menschenrechte und<br />

Ökologie oder direkt bei Martina<br />

Haidenhofer (mhaidenh@edu.<br />

uni-klu.ac.at). Es werden laufend<br />

neue Leute gesucht, damit das<br />

Projekt auch in Zukunft weiter<br />

bestehen kann.<br />

FGM – Gewalt an<br />

Frauen, von Frauen<br />

Judith Massar<br />

Im Rahmen des Internationalen<br />

Tages für die Beseitigung von<br />

Gewalt gegen Frauen luden das<br />

Amnesty StudentInnennetzwerk<br />

und die <strong>ÖH</strong> <strong>Klagenfurt</strong> zu<br />

einem Vortrag über weibliche<br />

Genitalverstümmelung (engl.<br />

Female Genital Mutilation,<br />

FGM) ein. Dr. Elisabeth Cencig<br />

vom Verein FGM-Hilfe referierte<br />

über ein nicht zu unterschätzendes<br />

Problem, das weltweit<br />

ca. 150 Millionen Mädchen<br />

und Frauen betrifft. Besonders<br />

im Osten Afrikas sei die Infibulation,<br />

die blutigste und gefährlichste<br />

aller Beschneidungsmethoden,<br />

weit verbreitet und<br />

auch heute noch an fast jedem<br />

Mädchen zwischen vier und<br />

sieben Jahren praktiziert werde.<br />

Der Teufelskreis beginnt und<br />

schließt sich in einer alten Tradition,<br />

die nicht beschnittene<br />

Frauen als unrein ansieht. Diese<br />

gilt es zu durchbrechen und<br />

Aufklärungsarbeit zu leisten.<br />

Sieben Reportagen in 72 Stunden<br />

Dreißig Studentinnen und Studenten produzierten professionelle Videos für den ORF.<br />

Dio Franschitz<br />

Zweiundsiebzig Stunden lang<br />

leisteten 5000 Jugendliche<br />

österreichweit kompromisslos<br />

Sozialarbeit – und Studierende<br />

der Uni <strong>Klagenfurt</strong> berichteten<br />

darüber live im Web. Im<br />

Rahmen der Lehrveranstaltung<br />

„Einführung in das Videofilmen“<br />

produzierten sie für die ORF-<br />

Website Videoreportagen der<br />

Jugendaktion, die von 25. bis 28.<br />

Oktober stattfand.<br />

Keine Vorkenntnisse<br />

Die wenigsten Studierenden<br />

hatten zu Beginn des Projekts<br />

Erfahrungen im Umgang mit der<br />

Kamera oder gar professioneller<br />

Videoschnittsoftware, wie sie<br />

im Studio des MK-Instituts verwendet<br />

wird. Dementsprechend<br />

überrascht ist Kursleiter Erwin<br />

Mattersdorfer vom Ergebnis: „Mit<br />

solch hoher Qualität habe ich<br />

nicht gerechnet, die Studierenden<br />

Eva Zagorova und Lisa-Mailin Brauer bei der Arbeit<br />

waren sehr konsequent und engagiert“.<br />

Insgesamt sieben Reportagen<br />

produzierten die Kursteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmer,<br />

die ihre Arbeit unter hohem Zeitdruck<br />

leisteten: Am Vormittag<br />

wurde gefilmt, am Nachmittag<br />

geschnitten und um 19 Uhr<br />

musste das Ergebnis bereits auf<br />

religion.orf.at bereitstehen.<br />

Diese Kombination einer<br />

praxisnahen Lehrveranstaltung<br />

mit realen Projekten steigere die<br />

Foto: Puschitz<br />

Motivation der Studierenden,<br />

merkt Tutorin Marion Puschitz<br />

an – und fügt hinzu, dass „72<br />

Stunden ohne Kompromiss“ nicht<br />

das einzige Projekt war, das von<br />

den Studierenden begleitet wurde:<br />

Derzeit produzieren sie eine<br />

Reportage über die internationale<br />

Tagung „Learning Communities“,<br />

die von 9. bis 11. <strong>November</strong> an<br />

unserer Uni stattfand.<br />

religion.orf.at/72h


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

campus.kultur<br />

15<br />

Mozart goes Uni: Klassik im Hörsaal<br />

Das preisgekrönte Acies-Streichquartett spielte am 11. Oktober zu studierendenfreundlichen<br />

Preisen an unserer Uni – ermöglicht durch das Engagement der <strong>ÖH</strong>.<br />

Kommentar<br />

Dio Franschitz<br />

Christoph Wurzer<br />

Ungarn im Sommer <strong>2006</strong>:<br />

Brütende Hitze, hohes Gras,<br />

Stechmücken. Der damalige <strong>ÖH</strong>-<br />

Inforeferent Horst Kandutsch<br />

hat sein Team in sein Ferienhaus<br />

am Plattensee eingeladen. Von<br />

Urlaubsstimmung und Badespaß<br />

ist allerdings wenig zu spüren,<br />

denn das Informationsreferat hat<br />

sich zusammengefunden, um ein<br />

einzigartiges Event zu planen: Das<br />

junge, weithin bekannte Acies-<br />

Streichquartett soll auf unserer<br />

Uni auftreten – zu studierendenfreundlichen<br />

Preisen.<br />

Meister der Klassik<br />

Das im Jahr 2000 von Studenten<br />

des Kärntner Landeskonservatoriums<br />

gegründete Acies-Quartett<br />

gehört international zu den ganz<br />

großen Zukunftshoffnungen im<br />

Bereich der klassischen Musik.<br />

Benjamin Ziervogel, Raphael<br />

Kasprian, Thomas Wiesflecker<br />

und Manfred Plessl gewannen<br />

Benjamin, Raphael, Thomas und Manfred<br />

bereits 2003 den Bundeswettbewerb<br />

„Prima la musica“ mit<br />

Auszeichnung und wurden seither<br />

unter anderem mit dem „Mozart-<br />

Preis <strong>2006</strong>“ und dem „klassik.<br />

preis.österreich“ ausgezeichnet.<br />

Kein Wunder, dass die Kartenpreise<br />

für Auftritte des Quartetts<br />

normalerweise die Möglichkeiten<br />

Studierender übersteigen.<br />

Deal mit <strong>ÖH</strong><br />

Wie ermöglichte die <strong>ÖH</strong> nun den<br />

Acies-Auftritt an der Uni? Horst<br />

Kandutsch fädelte einen Deal ein:<br />

<strong>ÖH</strong>-Fotograf Christoph Wurzer<br />

schoss in einer mehrstündigen<br />

Session professionelle Fotos des<br />

Quartetts, Gerd Kollmann und<br />

Dio Franschitz vom Informationsreferat<br />

entwarfen Plakate, Flyer<br />

und eine Website für die vier<br />

Foto: Wurzer<br />

Jungs. Die spielten im Gegenzug<br />

ohne Honorar an der Uni, sodass<br />

die <strong>ÖH</strong> den Eintrittspreis bei fünf<br />

Euro ansetzen konnte.<br />

Am 11. Oktober war es schließlich<br />

soweit. Nach einer Begrüßung<br />

durch Rektor H. C. Mayr spielten<br />

Acies im Hörsaal A vor mehreren<br />

hundert Zuhörerinnen und<br />

Zuhörern. Werke von Mozart,<br />

Schubert und Alexander Müllenbach<br />

begeisterten das Publikum,<br />

das den exzellenten jungen Musikern<br />

mit stehendem Applaus<br />

dankte. Die Kooperation zwischen<br />

<strong>ÖH</strong> und Acies war also für<br />

beide Seiten ein voller Erfolg, und<br />

es bleibt zu hoffen, dass zukünftig<br />

weitere klassische Konzerte an der<br />

Uni stattfinden können.<br />

www.aciesquartett.com<br />

Jürgen Hopfgartner<br />

Redakteur<br />

Pedalritter von<br />

trauriger Gestalt<br />

Vor dem Haupteingang der<br />

Alma Mater hängt ein<br />

gelber Schrieb der Abteilung<br />

für Wirtschaftsangelegenheiten,<br />

Gebäude und Technik – erster<br />

Satz: „Gemäß der Haus- und<br />

Benützungsordnung der Universität<br />

<strong>Klagenfurt</strong> ist das Abstellen<br />

der Fahrräder nur auf dem<br />

Fahrradabstellplatz erlaubt.“<br />

Manche Universitätsmenschen<br />

strampeln sich allerdings ab, um<br />

ihre Ständer anderswo zu versenken.<br />

Dieser subversive Akt<br />

sorgt für offene Münder – des<br />

gelangweilten Gähnens wegen:<br />

Der zweite Hauptsatz der<br />

Thermodynamik besagt nämlich:<br />

Ein System halte gerade<br />

dann Balance, wenn es nach<br />

maximaler Unordnung strebe.<br />

Je größer das Chaos, desto<br />

wahrscheinlicher. Willst du also<br />

mit studentischem Ungehorsam<br />

überraschen, solltest du deinen<br />

Drahtesel lieber dort parken, wo<br />

es niemand erwartet – „nur auf<br />

dem Fahrradstellplatz“.<br />

Jetzt noch länger.<br />

Die neuen ServiceCenter-Öffnungszeiten.<br />

Montag:<br />

Dienstag:<br />

Mittwoch:<br />

Donnerstag:<br />

9-13 Uhr<br />

9-16 Uhr<br />

9-16 Uhr<br />

9-19 Uhr<br />

Aula<br />

Freitag: 9-13 Uhr<br />

Hörsaal 2<br />

Hörsaal 1<br />

Kopierer<br />

Haupteingang


16 campus.kultur<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Das Kochduell: Chili sin Carne vs. Bungalow-Lasagne<br />

Als Studentin oder Student hat man meist nicht viel Zeit zum Kochen. Dennoch kann man mit vergleichsweise<br />

wenig Zeit- und Arbeitsaufwand leckere und raffinierte Gerichte zaubern – wenn man die richtigen Rezepte und<br />

ein paar Tricks kennt. Heute am Speiseplan: Chili sin Carne und Bungalow-Lasagne.<br />

Gerd Kollmann<br />

Dio Franschitz<br />

Chili sin Carne<br />

Perfekt für einen<br />

Bärenhunger oder<br />

eine Party, wenn VegetarierInnen<br />

dabei sind.<br />

Zunächst die Sojaschnetzel<br />

in der Gemüsebrühe mit Salz,<br />

Pfeffer, Chilipulver und einer<br />

Knoblauchzehe einweichen. Die<br />

Bohnen abgießen und abtropfen<br />

Zutaten<br />

Chili sin Carne (4 P.)<br />

100 g Sojaschnetzel<br />

100 ml Gemüsebrühe<br />

2 Knoblauchzehen, gewürfelt<br />

1-2 TL Chilipulver<br />

250 g Kidneybohnen<br />

1 Zucchino in Streifen<br />

1 roter Paprika, gewürfelt<br />

Olivenöl<br />

2 Zwiebeln, gewürfelt<br />

evtl. 1 Chili (für Scharfe)<br />

1-2 TL Paprikapulver<br />

2 EL Tomatenmark<br />

500 ml passierte Tomaten<br />

Bungalow-Lasagne (2 P.)<br />

Füllung:<br />

1 kleine Zwiebel<br />

2-3 EL (Oliven-)Öl<br />

250-300 g Faschiertes vom<br />

Rind oder Rind/Schwein<br />

3-4 TL Tomatenmark<br />

1-2 TL Mehl<br />

Salz, Gewürze (siehe Text)<br />

Béchamelsoße:<br />

70 g Butter<br />

70g Mehl<br />

500 ml Milch<br />

Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />

Aufbau:<br />

4-5 Lasagneblätter<br />

150 g geriebener Emmentaler<br />

oder Gouda<br />

50g geriebener Parmesan<br />

lassen. Das Gemüse waschen,<br />

putzen und vorbereiten.<br />

Für das Chili 2 EL Öl in einem<br />

Topf erhitzen und die Zwiebel<br />

darin glasig dünsten. Chili, Knoblauch<br />

und Paprikapulver kurz mitbraten.<br />

Tomatenmark, passierte<br />

Tomaten und Gemüse zugeben<br />

und leicht kochen lassen,<br />

dabei immer wieder mit<br />

Salz, Pfeffer und Chilipulver<br />

abschmecken.<br />

Schließlich in einer<br />

weiteren Pfanne die<br />

inzwis chen einge -<br />

weichten Sojaschnetzel<br />

3-5 Minuten scharf mit Öl<br />

anbraten und zum Chilli geben<br />

(wenn es schnell gehen soll, die<br />

Schnetzel einfach direkt zum<br />

Chili geben). Danach muss alles<br />

noch ca. 45-60 Minuten dahinköcheln.<br />

Mit eingekauftem Fladenbrot<br />

oder später bei einer Party<br />

bereitstellen und fertig! Übriggebliebenes<br />

Chili kann auch eingefroren<br />

werden. Mahlzeit!<br />

Bungalow-Lasagne<br />

Diese Lasagne hat nur ein<br />

„Stockwerk“, wird in einer<br />

Kuchenform zubereitet und eignet<br />

sich gut für zwei Personen.<br />

Für die Füllung zunächst die<br />

Zwiebel klein schneiden und in<br />

der Pfanne mit Öl einige<br />

Minuten dünsten. Dann<br />

das Faschierte hinzugeben<br />

und bei mittlerer<br />

Hitze ca. 10-15 Minuten<br />

braten. Jetzt noch Tomatenmark<br />

und Mehl hinzugeben und<br />

gut durchrühren. Abschließend<br />

salzen und würzen (z. B. mit<br />

Pfeffer und Oregano/Basilikum).<br />

Für die Béchamelsoße die<br />

Butter in einem Topf schmelzen,<br />

Mehl hinzugeben und verrühren.<br />

Jetzt die Milch zugeben, würzen<br />

(Salz, Pfeffer und Muskat) und<br />

die Soße unter ständigem Rühren<br />

leicht köcheln lassen, bis sie eindickt;<br />

dann vom Herd nehmen.<br />

Jetzt bereiten wir die Form vor<br />

(eine kurze Kuchenform eignet<br />

sich gut). Zunächst den Boden mit<br />

Béchamelsoße bedecken. Darauf<br />

kommt die erste Lage Lasagneblätter,<br />

gefolgt von der Füllung.<br />

Dann eine Käseschicht<br />

streuen, mit<br />

Béchamelsoße<br />

übergießen<br />

und mit einer<br />

weiteren Lage<br />

Lasagneblätter<br />

bedecken. Den Abschluss bildet<br />

die restliche Béchamelsoße und<br />

eine letzte Käseschicht.<br />

Nach etwa 45 Minuten im<br />

Ofen bei 200 Grad ist die Lasagne<br />

fertig. Guten Appetit!<br />

Benediktinermarkt: Kamot und günstig<br />

Die Markthalle am<br />

Benediktinerplatz im<br />

<strong>Unilog</strong>-Lokaltest.<br />

Judith Massar<br />

Eine bunte Vielfalt empfängt<br />

uns in dem von außen<br />

unscheinbaren Gebäude. Die Luft<br />

ist ein wenig stickig, angereichert<br />

mit allen möglichen Gerüchen.<br />

Augenblicklich steigt ein Hungergefühl<br />

in uns auf und wir freuen<br />

uns auf die Fritattensuppe bei<br />

„Andrea‘s Schmankalan“, die nicht<br />

nur dem Magen, sondern auch<br />

dem Geldbeutel gut tut: Zwei Euro<br />

kostet eine recht anschauliche<br />

Portion, Nudelsuppe sogar nur<br />

1,50 Euro. Natürlich gibt es nicht<br />

nur Suppen, auch Wienerschnitzel<br />

und andere kärntnerische und<br />

nichtkärntnerische Spezialitäten<br />

werden angeboten. Besonders<br />

angenehm ist die Atmosphäre:<br />

Lok altest<br />

Leute kommen und gehen, einige<br />

bleiben, kaufen oder essen eine<br />

Kleinigkeit. Tageslicht fällt von<br />

oben in die Halle und lässt die<br />

Konstruktion hell und groß<br />

wirken. Leute unterschiedlichen<br />

Alters treffen sich hier bei Kletzennudel<br />

oder Sauerkraut. Geöffnet<br />

ist den ganzen Tag über, von<br />

Siehe auch Buchtipps auf S. 18<br />

Foto: Michael Steindorfer<br />

6:30 bis 18:00 Uhr, am Mittwoch<br />

und Samstag allerdings nur bis<br />

13:45. Die kleinen „Standln“<br />

kochen meist bis 16:00 Uhr,<br />

manche auch länger.<br />

Frisch gepresster Fruchtsaft als<br />

Nachtisch oder kleiner Umtrunk<br />

verabschiedet uns. Bis bald,<br />

Markthalle am Benediktinerplatz!


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

campus.kultur<br />

17<br />

VolksKino<br />

www.volkskino.com<br />

»Lichter der Vorstadt«<br />

Drama, Finnland/Deutschland/Frankreich <strong>2006</strong>, 78 Minuten, OmU<br />

Im Volkskino ab Freitag, 8. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />

Janne Koistinen ist Wachmann<br />

bei einer Sicherheitsfirma<br />

in Helsinki. Von den Kollegen<br />

gemobbt, führt er ein isoliertes<br />

Leben in arbeitsreicher Langeweile.<br />

Nur die Wurstverkäuferin<br />

an der Imbissbude findet freundliche<br />

Worte – und empfindet<br />

offenbar sogar mehr für ihn.<br />

Jedoch ganz anders als die schöne<br />

blonde Frau, die plötzlich in<br />

seinem Leben auftaucht. Dass<br />

sie ihn benutzt, um (im Auftrag<br />

der Gauner, für die sie arbeitet)<br />

an seinen Sicherheitscode zu<br />

kommen, durchschaut er nicht.<br />

Und als er die Augen schließlich<br />

nicht mehr vor der bitteren<br />

Wahrheit verschließen kann,<br />

verbietet ihm sein Ehrenkodex,<br />

auszupacken. Er ist das geborene<br />

Opfer – er schweigt und landet<br />

schließlich für zwei Jahre im<br />

Gefängnis für einen Juwelenraub,<br />

den andere begangen haben.<br />

Doch am Ende erhellt immerhin<br />

ein kleines Licht die düstere Welt<br />

des schwermütigen Helden …<br />

Texte und Fotos: Volkskino<br />

»Vitus«<br />

Drama/Komödie, Schweiz/Deutschland <strong>2006</strong>, 120 Minuten, deutsch<br />

Im Volkskino ab Freitag, 22. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong><br />

Vitus ist ein Wunderkind. Als<br />

Knirps spielt er auf dem Klavier<br />

die Stücke großer Meister,<br />

löst schwierigste Rechenaufgaben<br />

und hat einen IQ in schwindelerregender<br />

Höhe. Seine ehrgeizige<br />

Mutter will aus dem Knaben<br />

einen Konzertpianisten von Weltruf<br />

machen. Unter diesem Druck<br />

flüchtet Vitus immer öfters zu<br />

seinem Großvater (Bruno Ganz),<br />

der den Buben als einziger so<br />

sieht, wie er eigentlich sein<br />

möchte – nämlich als Kind.<br />

Der Traum vom Fliegen, der<br />

bei den Spaziergängen mit dem<br />

Großvater immer wieder das<br />

Thema von Gesprächen ist, lässt<br />

Vitus eines Nachts seine selbstgebauten<br />

Holzflügel holen und<br />

vom Balkon springen. Im Spital<br />

lautet die Diagnose lediglich auf<br />

Gehirnerschütterung, aber Vitus<br />

sieht die Chance gekommen,<br />

endlich ein „normaler“ Junge<br />

zu werden, indem er vorgibt,<br />

Intelligenz und Talent verloren zu<br />

haben. Nur der Großvater wird<br />

eingeweiht. Als aber die Familie<br />

in finanzielle Nöte gerät, muss<br />

Vitus helfen. Und tut dies auf<br />

ganz spezielle Weise …<br />

Die wahre 360°-Konsole<br />

Nintendos neue Spielkonsole „Wii“ könnte Videospielen<br />

endlich das zurückgeben, was in den letzten Jahren<br />

meist immer besserer Grafik und noch komplizierteren<br />

Controllern weichen musste: Grenzenlosen Spielspaß.<br />

Digital Lifestyle<br />

Der Nintendo Wii ist seit dem<br />

8. <strong>Dezember</strong> für 249 € erhältlich.<br />

Im Preis inkludiert sind ein<br />

kabelloser Controller („Wiimote“)<br />

und Wii Sports, eine Sammlung<br />

Nintendo Wii<br />

einfacher Sportspiele. Der Wii<br />

kann über WLAN mit dem<br />

Internet verbunden werden.<br />

Mehr Infos unter wii.nintendo.de<br />

Dio Franschitz<br />

Chefredakeur<br />

Sonys Playstation 3 lockt mit<br />

integriertem Blu-Ray-Laufwerk<br />

und Microsofts Xbox 360<br />

verspricht noch detailliertere<br />

Grafik als je zuvor. Gelangweiltes<br />

Gähnen? Reißt euch absolut gar<br />

nicht vom Hocker? Dann geht es<br />

euch wie vielen anderen, denen<br />

immer leistungsfähigere (und<br />

teurere) Konsolen mit immer<br />

komplizierterer Steuerung zum<br />

Hals raushängen und die sich<br />

nach den einfachen, aber unterhaltsamen<br />

Videospielen ihrer<br />

Kindheit sehnen.<br />

Trend erkannt<br />

Nintendo, immerhin Erfinder<br />

des Steuerkreuzes, hat<br />

diesen Trend erkannt<br />

und setzt bei seinem seit<br />

8. <strong>Dezember</strong> erhältlichen<br />

Wii auf ein neues Steuerungsprinzip:<br />

Das System erkennt<br />

Bewegung und Position des an<br />

eine Fernbedienung erinnernden<br />

Controllers über ein kabelloses<br />

Sensorsystem. Das eröffnet verblüffende<br />

Möglichkeiten: In<br />

virtuellen Tennispartien schwingt<br />

man den Controller wie einen<br />

Schläger, bei Autorennen klemmt<br />

man ihn waagrecht zwischen die<br />

Hände und benutzt ihn als Lenkrad,<br />

in Shootern verwandelt<br />

er sich in der Hand der<br />

Spielerin oder des Spielers<br />

in eine Laserkanone<br />

und bei Zelda wird er<br />

zum Schwert. Da soll<br />

noch jemand behaupten,<br />

Videospiele erforderten<br />

keinen Körpereinsatz!<br />

Altes und Neues<br />

Der Wii glänzt aber auch in<br />

anderen Bereichen. So können<br />

dank WLAN-Unterstützung alte<br />

NES‐, SNES‐, N64- und sogar<br />

Sega-Megadrive-Spiele (!) aus<br />

dem Internet heruntergeladen<br />

und gespielt werden; Gamecube-<br />

Discs werden ebenfalls gelesen.<br />

Mit WiiConnect24 lädt der Wii<br />

über Nacht automatisch neue<br />

Levels herunter und wer einen DS<br />

besitzt, wird ihn kabellos mit der<br />

Konsole verbinden<br />

können.<br />

Letztendlich<br />

überzeugt auch<br />

der Preis: Der<br />

Wii kostet weniger<br />

als die Hälfte<br />

einer Playstation 3,<br />

nämlich nur 249 €.<br />

Möglich wird das<br />

durch einen längst überfälligen<br />

Paradigmenwechsel: Weg vom<br />

Wettlauf um mehr Grafik- und<br />

Rechenleistung und wieder hin<br />

zu mehr Spielspaß.<br />

Fotos: Nintendo


18 Buchtipps<br />

<strong>Unilog</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>31</strong><br />

Genial italienisch!<br />

von Jamie Oliver<br />

Verlag: Dorling Kindersley<br />

ISBN: 38<strong>31</strong>008795<br />

Seiten: 335 (mit zahlreichen Farbfotos)<br />

Jamie Oliver ist zurück von seiner kulinarischen Entdeckungsreise durch Italien. Von der Toskana bis<br />

Sizilien ist er durchs Land gefahren und hat den Menschen in die Töpfe geguckt.<br />

Sein sechstes Kochbuch erzählt vom täglichen guten Essen und von den Menschen, die etwas davon<br />

verstehen. Mit Jamie unterwegs in Italien: persönliche Geschichten, stimmungsvolle Bilder und über<br />

120 traditionelle Rezepte aus allen Regionen. Von selbstgemachter Pasta über perfektes Risotto bis zum<br />

Zitronen-Sorbet: authentisch – köstlich – genial.<br />

EUR 25,60<br />

PROLOG Programming for Artificial Intelligence<br />

von Ivan Bratko<br />

3. Auflage 2001<br />

Verlag: Addison-Wesley Longman, Amsterdam<br />

ISBN: 0201403757<br />

Seiten: 678 (mit Abbildungen)<br />

BESTPREIS-GARANTIE BEI<br />

FREMDSPRACHIGEN BÜCHERN!<br />

EUR 69,30<br />

Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

von Karl Lechner, Anton Egger, Reinbert Schauer<br />

23. überarbeitete Auflage <strong>2006</strong><br />

Verlag: Linde, Wien (Direktbezug)<br />

ISBN: 3707<strong>31</strong>0221<br />

Seiten: 989<br />

Für dieses Buch ist ein Hörerschein am Institut erhältlich.<br />

HÖRERSCHEIN<br />

ERHÄLTLICH!<br />

EUR 59,60<br />

Einführung in die Buchhaltung im Selbststudium<br />

von Christine Grohmann-Steiger, Wilfried Schneider, Eva Eberhartinger<br />

17. überarbeitete Auflage <strong>2006</strong><br />

Verlag: Facultas<br />

Seiten: 591<br />

Informationsteil + Übungsteil<br />

Das Werk bietet eine Einführung in die Buchhaltung und Bilanzierung, die es allen Interessierten ermöglicht, sich<br />

diese Problembereiche im Selbststudium zu erarbeiten. Übersichten, Illustrationsbeispiele, Übungsaufgaben und<br />

Lösungen sind so angeordnet, dass der eigene Lernfortschritt jederzeit kontrolliert werden kann.<br />

EUR 39,–<br />

service am campus


Nov/Dez <strong>2006</strong><br />

Die letzte Seite<br />

19<br />

sex@uniklu<br />

Wenn dich die Liebe auffrisst<br />

Finale<br />

Schärri Brettko<br />

Kolumnistin im Dienste der<br />

Geschlechterverständigung<br />

Du stehst in der Aula und<br />

siehst sie/ihn dort stehen.<br />

Alles, was deine Kolleginnen und<br />

Kollegen in dem Moment zu dir<br />

sagen, prallt an dir ab: Du willst<br />

nichts hören, weil dein Kopf und<br />

Herz mit ihr oder ihm beschäftigt<br />

sind. Erst wenn dich jemand<br />

rüttelt, bist du wieder ansprechbar.<br />

Aber du hast Angst, sie oder<br />

ihn anzusprechen. Das ist sie, die<br />

Liebe.<br />

In einem Lokal unterhältst<br />

du dich mit Freundinnen oder<br />

Freunden, bis plötzlich sie oder<br />

er da ist. Du wirfst einen kurzen<br />

Blick hin und siehst dann wieder<br />

weg, aus Angst, dass jemand sieht,<br />

wie du innerlich seufzt. Du willst<br />

sie oder ihn, aber vielleicht bist du<br />

vergeben und vielleicht sie oder<br />

er auch. Du unterhältst dich mit<br />

deinen Freundinnen oder Freunden<br />

weiter und könntest innerlich<br />

heulen oder vor Wut an die Decke<br />

gehen. Das ist sie, die Liebe.<br />

Sie liegt in deinen Armen oder<br />

du in seinen, und du wünschst dir,<br />

dass der Moment nie endet und<br />

ihr in eure Leben zurück müsst.<br />

Du würdest so gerne sagen, dass<br />

du sie oder ihn nie wieder hergeben<br />

willst, dass ihr miteinander<br />

alt werden könntet, aber du<br />

kannst nicht. Du darfst nicht. Das<br />

ist sie, die Liebe.<br />

Dein Handy piept. Du hast ein<br />

SMS von ihr oder ihm bekommen,<br />

dass das letzte Erlebnis<br />

wundervoll war und unbedingt<br />

wiederholt gehört. Du willst<br />

etwas Liebevolles, Romantisches<br />

zurück schreiben, aber du kannst<br />

nicht. Lieber<br />

etwas darüber,<br />

wie gut<br />

das getan<br />

hat u nd<br />

wie toll es<br />

mal wieder<br />

an einem<br />

öffentlichen<br />

Ort wäre. Du<br />

kannst nichts<br />

ü b e r G e f ü h l e<br />

schreiben. Das ist sie,<br />

die Liebe.<br />

Sie oder er sagt zu dir, dass<br />

sie oder er nicht versteht, warum<br />

ihr so oft miteinander eure Freundin<br />

und euren Freund betrügt. Du<br />

willst sagen, dass es daran liegt,<br />

dass ihr euch gern habt, miteinander<br />

reden könnt und vielleicht<br />

sogar Gefühle für einander habt.<br />

Alles was du dich zu sagen traust,<br />

ist, dass der Sex so toll ist. Das ist<br />

sie, die Liebe.<br />

Ihr habt euch getrennt. Aber<br />

manchmal bekommst du noch<br />

SMS von ihr oder ihm mit den<br />

vertrauten Worten. Du musst<br />

kurz Luft holen und die Augen<br />

schließen. Das ist sie noch immer,<br />

die Liebe.<br />

Du bist ein bisschen wie eine<br />

der beschriebenen Personen?<br />

Dann ist es zu<br />

spät, die Liebe<br />

h a t d i c h<br />

g e p a c k t ,<br />

hält dich<br />

fest und<br />

wird dich<br />

so schnell<br />

nicht mehr<br />

loslassen. Vielleicht<br />

auch nach<br />

Jahren nicht. Wenn<br />

du sie oder ihn wieder<br />

siehst, geht es wieder los.<br />

Aber lass dich nicht auffressen.<br />

Nicht von der Liebe und erst<br />

recht nicht von Trauer, Wut oder<br />

Hass. Hör auf so viele Dinge nur<br />

zu denken und sprich darüber,<br />

trau dich. Was hast du schon zu<br />

verlieren, außer dein Herz…<br />

Christoph Wurzer<br />

Informationsreferat<br />

StudiVZ – „virtuelle<br />

Aufreißerpartie“?<br />

Dreihundert registrierte<br />

User an der Uni <strong>Klagenfurt</strong><br />

und du gurkst noch immer im<br />

ORF-Chat herum? Dabei gibt<br />

es jetzt ein neues Spielzeug: Die<br />

Online-Plattform StudiVZ – das<br />

Studentenportal.<br />

Einige Einsatzmöglichkeiten:<br />

Studierende auch über die<br />

Landesgrenze hinweg kennenlernen<br />

oder alte Freunde wiederfinden<br />

(z. B. nach Auslandssemester).<br />

Witziges Feature:<br />

Man sieht, wer denn nun wen<br />

über wen kennt (na, wer ist jetzt<br />

der Opinion Leader?).<br />

Fazit: Eine studentische<br />

Antwort auf Myspace und Co.<br />

Empfehlenswert für alle, die<br />

nicht ständig in der Aula sitzen<br />

und so tun wollen, als würden<br />

sie Zeitung lesen.<br />

www.studivz.net<br />

Sudoku-Gewinnspiel<br />

Gewinne Karten für die Uni-Gala im Jänner!<br />

Die <strong>ÖH</strong> verlost drei mal zwei Karten für die Uni-Gala am<br />

Samstag, den 13. Jänner 2007. Was du dafür tun musst?<br />

Einfach unser Sudoku lösen, den Code eintragen und die<br />

Adresse im Browser eingeben und schon bist du bei der Verlosung<br />

dabei. Einsendeschluss ist der <strong>31</strong>. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong>.<br />

Hier die Regeln für Sudoku-Neulinge: Jede Zeile, jede Spalte<br />

und jedes 9x9-Quadrat muss die Zahlen 1 bis 9 enthalten;<br />

dabei darf natürlich keine Zahl doppelt enthalten sein.<br />

Viel Erfolg beim Lösen!<br />

I<br />

7 1<br />

4 6 9<br />

III<br />

2 1<br />

II<br />

6 4<br />

5 9 6<br />

6 4 7 2<br />

9 3 5<br />

IV<br />

7 8<br />

1<br />

8<br />

V<br />

3<br />

www.oeh-klagenfurt.at/<br />

I II III VI V VI<br />

1 8 4<br />

VI<br />

7


Oder dir deine Skripten im ServiceCenter der <strong>ÖH</strong> holen.<br />

Schon mal selbst ein Skriptum ausgedruckt und eine<br />

halbe Stunde, zehn verschmierte Blätter und zwei<br />

teure Patronen später den Locher zerstört beim<br />

Versuch, das Ergebnis in einen Ordner zu zwingen?<br />

Dabei gibt es doch fertige Skripten im ServiceCenter<br />

der <strong>ÖH</strong>. Das ist nicht nur bequemer, sondern auch<br />

billiger – die Details dazu kannst du im Heftinneren<br />

auf Seite 9 nachlesen.<br />

ServiceCenter-Öffnungszeiten:<br />

Montag:<br />

9-13 Uhr<br />

Dienstag:<br />

9-16 Uhr<br />

Mittwoch: 9-16 Uhr<br />

Donnerstag: 9-19 Uhr<br />

Freitag:<br />

9-13 Uhr<br />

Und damit du dir deine Skripten immer dann holen<br />

kannst, wenn du sie brauchst, hat das ServiceCenter<br />

jetzt noch länger geöffnet. Also druck dein Geld<br />

nicht länger beim Fenster hinaus.<br />

Aula<br />

Hörsaal 2<br />

Hörsaal 1<br />

Kopierer<br />

Haupteingang<br />

www.oeh-klagenfurt.at/skripten

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