24.11.2013 Aufrufe

COSA QUANDO DOVE - Kultur bz it

COSA QUANDO DOVE - Kultur bz it

COSA QUANDO DOVE - Kultur bz it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NICHTS ALS NICHTSNUTZ<br />

CARNEVALE TUTTO L’ANNO<br />

Dann klopft es<br />

ans Fenster. Die Klingelanlage ist nämlich<br />

Schrott, se<strong>it</strong> ein LKW-Fahrer auf sein Navigationssystem<br />

gehört hat. Und m<strong>it</strong> der Klingel die<br />

gesamte Haustür.<br />

Zum Glück wollte der Vorbes<strong>it</strong>zer an der<br />

Rückse<strong>it</strong>e des Hauses anbauen, hatte also schon<br />

einmal eine Öffnung herausgebrochen; und<br />

war dann bankrott gegangen. Se<strong>it</strong>her lehnt da<br />

eine Tür vom Sperrmüll, sie einzumauern fehlt<br />

mir noch das Werkzeug, aber es ist eine ruhige<br />

Gegend, und man kann nicht alles auf einmal<br />

haben. Also habe ich einen Zettel an die Vordertür<br />

geklebt.<br />

B<strong>it</strong>te ans Fenster klopfen oder<br />

rückwärts eintreten<br />

Ihr Kleines Büro Für Alles<br />

Immer für Sie da<br />

Warum nur die Großen?, hatte ich mir gedacht,<br />

eines Tages. Und beschlossen, neu anzufangen.<br />

Ich mein: Kaum hast du eine Iva-Pos<strong>it</strong>ion, bist<br />

du schon verreckt. Und Minister Tremonti spielt<br />

Bungabunga m<strong>it</strong> dir. Nicht m<strong>it</strong> mir.<br />

Warum sollte Liberalisierung nur für die Großen<br />

dasein. Dann hatte ich in einem Papier der<br />

EU-Kommission gelesen: Die Grundidee des<br />

Binnenmarktes ist einfach: In der EU gibt es<br />

keine Beschränkung des Personen-, Finanz-,<br />

Waren- und Dienstleistungsverkehrs. Das größere<br />

Angebot an Waren und Dienstleistungen führt<br />

zu besserer Qual<strong>it</strong>ät und niedrigeren Preisen.<br />

Som<strong>it</strong> wird der Wohlstand vermehrt. Das m<strong>it</strong><br />

dem Wohlstand hatte ich begriffen.<br />

Hatte mich auf den Weg gemacht, Italien hinter<br />

mir gelassen und kurz nach der Grenze, irgendwo<br />

rechts im bayrischen Gebüsch, diese kleine<br />

Hütte am Rand des kleinen Dorfes gefunden, ein<br />

halbes Austragshäusl maximal, eher ein gemauerter<br />

Hühnerstall, aber man ist ja Existenzgründer<br />

und hart im Nehmen. (Im Geben auch. Ich<br />

hatte wenig M<strong>it</strong>leid m<strong>it</strong> dem Bankrotteur gezeigt,<br />

dem ich meinen neuen Firmens<strong>it</strong>z zu verdanken<br />

hatte. Die Verhandlungen waren kurz gewesen.)<br />

Da saß ich jetzt also, ein glücklicher m<strong>it</strong>telständischer<br />

Betrieb m<strong>it</strong> einem Angestellten (Chef,<br />

Buchhaltung, Tipse und Verwaltungsrat m<strong>it</strong><br />

eingerechnet). Und der Geschäftsidee, irgendwie<br />

durchs Leben zu kommen. Und ins Business.<br />

Dann klopft es, wie gesagt, ans Fenster. Kundschaft,<br />

denk ich mir, gleich am ersten Tag. Und<br />

dann ist es doch nur ein Padanier, der sich samt<br />

Frau und Kind auf dem Weg vom Christkindlmarkt<br />

Nürnberg über den Christkindlmarkt München<br />

zum Christkindlmarkt Innsbruck einfach nur verfahren<br />

hat. Und es eilig, da für selbigen Tag, wie er<br />

lallt, noch die Christkindlmärkte Sterzing, Brixen<br />

und Bozen auf dem Programm stehen. Sowie wohl<br />

noch we<strong>it</strong>erer Glühweinkonsum.<br />

Nun ist das durchaus kompliziert, m<strong>it</strong> der Wegbeschreibung<br />

zurück zu den diversen Christkindeln,<br />

ich seh die immer verzweifelter werdenden<br />

Gesichter von Frau und Kind, und während der<br />

Padanier einen Schuldigen gefunden zu haben<br />

scheint, ‚stocass di un Fin, und kurz hinters<br />

Auto spuckt, tut sich mir eine Geschäftsidee auf.<br />

Ich lege sie dem Padanier nah. Der schaut mich<br />

etwas wirr an, aber Frau Gemahlin ist begeistert<br />

und schiebt mich bere<strong>it</strong>s zur Fahrertür. So<br />

bleibt dir dein Führerschein länger als die neue<br />

Regierung, sagt sie zu ihrem Mann. Das, denk ich<br />

mir, schreib ich mir gleich aufs Firmenpapier:<br />

Christkindlmarktheimfahrten. Weil ja sonst<br />

nichts sicher ist.<br />

Kurt Lanthaler<br />

PULCINELLA,<br />

CHI ERA COSTUI?<br />

Un altro anno è giunto al termine, sembra ieri<br />

che il terzo millennio con le sue incogn<strong>it</strong>e e bufale<br />

(vi ricordate il millennium bug?) si affacciava<br />

alle porte e invece i primi dieci anni del duemila<br />

se ne sono bellamente andati, “con infamia e<br />

senza lode” mi vien da dire, per quanto riguarda<br />

la storia del nostro paese.<br />

C’è un vecchio adagio che per rendere l’idea di<br />

come le cose vadano in Italia, rec<strong>it</strong>a che siamo il<br />

paese di Pulcinella. Ma qualcuno ricorda davvero<br />

chi fosse Pulcinella?<br />

La nasc<strong>it</strong>a teatrale del personaggio risale a quasi<br />

cinque secoli fa, ma si r<strong>it</strong>iene che le sue origini<br />

siano ben più antiche. Comunque sia, Pulcinella,<br />

oltre ad essere la maschera classica della commedia<br />

dell’arte napoletana, è divenuto qualcosa<br />

di più: la rappresentazione tipica con cui viene<br />

identificato il napoletano, ed in senso assai più<br />

lato l’<strong>it</strong>aliano, all’estero. Quell’<strong>it</strong>aliano un po’<br />

scaltro e furbetto con cui facciamo in realtà<br />

fatica ad associarci.<br />

La ver<strong>it</strong>à è che il Pulcinella originale era un po’<br />

diverso da quello appena descr<strong>it</strong>to: il Pulcinella<br />

delle origini è un sempliciotto, un servo che per<br />

sopravvivere si ingegna di fare buon viso a cattiva<br />

sorte, spesso prendendosi gioco dei padroni,<br />

una sorta di saggio-sciocco.<br />

Addir<strong>it</strong>tura, nel teatro dei burattini, il personaggio<br />

di Pulcinella si è sviluppato autonomamente,<br />

divenendo una specie di raddrizza torti, non più<br />

servo e serv<strong>it</strong>ore, ma un archetipo di v<strong>it</strong>al<strong>it</strong>à,<br />

un anti-eroe ribelle e irriverente, alle prese con<br />

le contrarietà del quotidiano e con i nemici più<br />

improbabili, che affronta e sconfigge immancabilmente.<br />

Ma siamo sicuri che sia questo il<br />

personaggio a cui ci riferiamo quando diciamo<br />

che l’Italia è il paese di Pulcinella? Non credo.<br />

D’altra parte non sono forse diversi anche i<br />

padroni? Padroni che sono divenuti a loro volta<br />

dei Pulcinella, stavolta nel senso dispregiativo del<br />

termine. Dei Pulcinella che vogliono continuare<br />

a fare il proprio interesse prendendosi gioco di<br />

tutto e tutti, sperando di farla franca, o, peggio,<br />

sapendo di poterla far franca grazie alle leggi<br />

che si disegnano addosso. E tra un farsi i propri<br />

interessi e l’altro: …bunga bunga!<br />

Probabilmente pecco di eccessivo romanticismo,<br />

almeno in certe cose, ma per favore, non scomodiamo<br />

più il povero Pulcinella!<br />

E buon Natale.<br />

Paolo Crazy Carnevale<br />

– 4 – – 5 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!