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COSA QUANDO DOVE - Kultur bz it

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TIPP DES MONATS<br />

CONSIGLIO DEL MESE<br />

Ausstellungsfavor<strong>it</strong>en<br />

2010<br />

Gefaltete Schönhe<strong>it</strong><br />

Augenschmaus. Vom Essen in der Kunst<br />

Caravaggio<br />

Basquiat<br />

Rückblick im Dezember: Nach zwölf Monaten<br />

Ausstellungsereignissen hat sich WasWannWo<br />

umgehört: Welches waren die Ausstellungsfavor<strong>it</strong>en<br />

2010? Was blieb im Gedächtnis? / Dopo<br />

dodici mesi di eventi espos<strong>it</strong>ivi, WasWannWo ha<br />

chiesto quali erano le mostre prefer<strong>it</strong>e del 2010 e<br />

cosa è rimasto nella memoria dei vis<strong>it</strong>atori.<br />

Peter Paul Kainrath, Le<strong>it</strong>er des Fesivals<br />

Transart – Zwei internationale Ausstellungen<br />

m<strong>it</strong> Südtirolbezug sind meine Favor<strong>it</strong>en für<br />

2010. Zum einen die Kunstbiennale manifesta<br />

8 zwischen Murcia und Cartagena: von Südtirol<br />

nach Südspanien gewandert zeigt sie, dass<br />

gerade unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />

wie Arbe<strong>it</strong>slosigke<strong>it</strong> und Skepsis lokaler <strong>Kultur</strong>schaffender<br />

substantielle künstlerische Aussagen<br />

getroffen werden. KuratorInnen aus dem<br />

Libanon, Osteuropa und Ägypten zeigen zum Teil<br />

neue Künstler, fürchten sich nicht vor Kopflastigke<strong>it</strong><br />

und ungeschminkten, gesellschaftspol<strong>it</strong>ischen<br />

Stellungsnahmen. Zum anderen die 12.<br />

Arch<strong>it</strong>ekturbiennale in Venedig, die insgesamt 5<br />

heimische Arbe<strong>it</strong>en zu ze<strong>it</strong>genössischer Arch<strong>it</strong>ektur<br />

vorstellt.<br />

Sabina Kasslatter Mur, Landesrätin für deutsche<br />

Schule und <strong>Kultur</strong> – Nach einigen Museums- und<br />

Ausstellungserlebnissen in Südtirol bin ich noch<br />

immer fasziniert vom Besuch des Deutschen<br />

Auswandererhauses in Bremerhaven. In diesem<br />

kulturhistorischen Museum ist die Geschichte<br />

der deutschen Auswanderer dokumentiert.<br />

Von Bremerhaven aus starteten zwischen 1830<br />

und 1974 7,2 Millionen Frauen und Männer,<br />

um außerhalb von Europa eine neue Heimat zu<br />

finden. Ihre Lebensgeschichten haben mich sehr<br />

beeindruckt.<br />

Herta Torggler, Direktorin vom Kunsthaus Meran<br />

– Besonders hat mir die Ausstellung Basquiat<br />

in der Fondation Beyeler gefallen. Die Arch<strong>it</strong>ektur<br />

des Hauses ist immer ein Erlebnis und die<br />

entsprechend wertvollen Werke werden dort sehr<br />

sorgfältig gehängt. Das Leben Basquiarts wurde<br />

m<strong>it</strong> seinen eher großformatigen Malereien nachgezeichnet<br />

bis zu seinem Tod. Basquiat schreibt<br />

in seinen Werken die Geschichte New Yorks<br />

m<strong>it</strong> allen Höhen und Tiefen am Puls der Ze<strong>it</strong>. Er<br />

erzählt auf seine sehr persönliche Art und wie so<br />

oft wird sein Genie erst im Nachhinein (wenn es<br />

für viele finanzielle Vorteile bringt) gewürdigt.<br />

Arnold Tribus, Neue Südtiroler Tagesze<strong>it</strong>ung –<br />

Bei den Südtirolern würde ich doch die letzte<br />

Ausstellung von Markus Vallazza erwähnen.<br />

Betört und überwältigt war ich aber von der Magie<br />

der großen Bilder von Michelangelo Merisi –<br />

Caravaggio (1573-1610), die im Frühling in den<br />

Stallungen des Quirinals in Rom gezeigt wurden.<br />

Er ist wohl die schillerndste Künstlerpersönlichke<strong>it</strong><br />

des 16.-17 Jahrhundert und hat m<strong>it</strong> seinen<br />

Lichtspielen die Malerei revolutioniert. Er alte<br />

nach der Natur, seine Modelle hat er auf der<br />

Straße gefunden, einfache Menschen, Diebe und<br />

Prost<strong>it</strong>uierte, die dann zu Madonnen und Heiligen<br />

werden. Seine exzentrische und tragische<br />

Lebensgeschichte sind gleich faszinierend wir<br />

seine eigenartigen Bildschöpfungen.<br />

Gotthard Bonell, Künstler – Die Ausstellung die<br />

mir am besten gefallen hat und die mir am meis-<br />

ten gegeben hat war „Caravaggio“ im Palazzo del<br />

Quirinale in Rom. In dieser Ausstellung für die<br />

man Werke aus der ganzen Welt zusammengetragen<br />

hat konnte man die Größe dieses genialen<br />

Malers erahnen.Malerei pur – kompromisslos und<br />

erlebt.<br />

Marg<strong>it</strong> Oberhammer, <strong>Kultur</strong>journalistin – Über<br />

Ausstellungen m<strong>it</strong> Zeichnungen freue ich mich<br />

immer. Man kann so viel m<strong>it</strong> ihnen erzählen, sehr<br />

direkt und unm<strong>it</strong>telbar. In den Zeichnungen, die<br />

im Bergfried von Schloss Tirol ausgestellt sind,<br />

erzählt Walter Pichler die Geschichte seiner Mutter<br />

zur Ze<strong>it</strong> der Option und die Ermordung seiner<br />

taubstummen Schwester durch die Nazis. Einige<br />

Zeichnungen sind sehr leise und zart, die meisten<br />

jedoch ungewöhnlich farbig, auch ungewöhnlich<br />

aggressiv. Sie sind sehr intensiv, erfüllt von Wut<br />

und Trauer.<br />

Carl Philip Baron Hohenbühel, Präsident des<br />

Burgeninst<strong>it</strong>utes – Eine sehr ungewöhnliche<br />

Ausstellung – allerdings in Wien – empfehle ich<br />

sehr. Die Ausstellung „gefaltete Schönhe<strong>it</strong>“ des<br />

katalanischen Faltkünstlers Joan Sallas ist bis<br />

zum 23.1.2011 im Hofmobiliendepot (Möbelmuseum<br />

Wien, Andreasgasse 7, 1070 Wien) zu<br />

besichtigen. Der katalanische Faltlehrer ist einer<br />

der wenigen, der die Jahrhunderte alte Kunst<br />

des Textilfaltens noch beherrscht. Zu sehen<br />

sind u.a. etwa 40 aus Leinen gefaltete „Schaugerichte“<br />

(Tischaufsätze). Manche davon werden<br />

in mehrwöchiger Arbe<strong>it</strong> hergestellt, etwa ein<br />

„Tischbrunnen“ oder eine 9 Meter lange Schlange<br />

oder 140 äußerst kunstvoll gefaltete „Mundserviettenstücke“.<br />

Leo Andergassen, Direktor der Landesabteilung<br />

Denkmalpflege – Von den in Südtirol gebotenen<br />

Ausstellungen zur Alten Kunst fand ich jene zur<br />

Burgenzeichnerin Johanna Isser Grossrubatscher<br />

überaus interessant. Erstmals war grafisches<br />

Material zu sehen, das ansonsten nur in Bibliotheken<br />

und Archiven schlummert, <strong>bz</strong>w. in Veröffentlichungen<br />

bekannt gemacht war. Die Schau<br />

passte wie angegossen zum Stammschloss. Die<br />

Verbindung hin zur bewegten Biografie der Autorin<br />

wurde überzeugend gestaltet. Die Feinhe<strong>it</strong><br />

der Grafik ließ das Schloss durchaus von seiner<br />

beschaulichen Se<strong>it</strong>e her erlebbar werden.<br />

Paul Thuile, Künstler – Rückblickend auf das<br />

Jahr 2010, ist mir eine kleine Ausstellung in<br />

den Räumen der Galerie GefängnisLeCarceri in<br />

Kaltern pos<strong>it</strong>iv in Erinnerung geblieben. Heinz<br />

Mader und Greta Mentzel setzen sich m<strong>it</strong> den<br />

Räumen des ehemaligen Gefängnisses selbst auseinander.<br />

Es geht um die Frage, wie sehr wir gefangen<br />

„drinnen“ sind und wie frei wir „draußen“<br />

sind. Die Installation besteht aus kleinformatigen<br />

Fotografien, Beobachtungen von Menschen im<br />

öffentlichen Raum, und einer Klangcollage über<br />

das Lied „Riders on the Storm“ von The Doors.<br />

Die künstlerische Intervention ist sehr subtil,<br />

lässt die Räume „frei“, unmerkliche Eingriffe. Das<br />

Kunstwerk ist nicht das einzelne Foto, sondern<br />

der Umgang m<strong>it</strong> dem gesamten Galerieraum.<br />

Ze<strong>it</strong>genössisch.<br />

Annemarie Laner, Künstlerin – Ausstellungsfavor<strong>it</strong><br />

2010 war die Ausstellung „Realismus – das<br />

Abenteuer der Wirklichke<strong>it</strong>“ in der Hypo-Kunsthalle<br />

München.In verschiedenen Themenkreisen<br />

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