1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft
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Buchbesprechungen<br />
Sylloge Nummorum Graecorum. The Burton Y. Berry Collection,<br />
bearbeitet von MARGARET THOMPSON. The American Numismatic<br />
Society, New York. — Part I: Macedonia to Attica, 28 Taf. m. Text, 1961.<br />
Part II: Megaris to Egypt, 30 Taf. m. Text, 1962. ( J. J. Augustin, Glückstadt.)<br />
Die 1931 auf Betreiben von G. F. Hill in England begonnene und dort jetzt von<br />
E. S. G. Robinson geleitete Sylloge Nummorum Graecorum (SNG), die ähnlich wie das<br />
Corpus Vasorum eine übersichtliche, rasche und trotz aller Knappheit zuverlässige<br />
Vorlage der Bestände staatlicher und größerer privater Münzsammlungen bezweckt,<br />
hat in den letzten Jahren erfreuliche Fortschritte gemacht. Neben die englische Reihe',<br />
zu der soeben ein erstes, von C. M. Kraay bearbeitetes Heft des Ashmolean-Museums<br />
in Oxford getreten ist, der bereits 38 Faszikel umfassenden Serie des König'. Dänischen<br />
Nationalmuseums Kopenhagen' und der vom Deutschen Archäologischen Institut<br />
veröffentlichten Sylloge von Aulock' beginnt nun auch die American Numismatic<br />
Society ihr ungemein reichhaltiges Material vorzulegen. Die Sammlung Burton<br />
Y. Berry ist in den letzten 25 Jahren zusammengetragen worden, ihr Besitzer, der<br />
längere Zeit als Diplomat in Griechenland und in der Türkei gelebt hat, hat sie 1959<br />
der ANS übereignet. Miß Margaret Thompson, Kustodin der griechischen Abteilung<br />
der ANS, die gerade ein bewundernswertes Werk über die attischen Silbermünzen des<br />
sog. Neuen Stils vorgelegt hat 4, übernahm die Bearbeitung dieser an Umfang und<br />
Qualität gleichermaßen bedeutsamen Sammlung und hat sie mit der ihr eigenen Sorgfalt<br />
durchgeführt.<br />
Die Anordnung der 1506 Münzen — fast ausschließlich Silber — folgt dem Schema<br />
der SNG, d. h., es werden Stempelstellung, Gewicht und Nominal angegeben, dazu<br />
eine stichwortartige Beschreibung und nach Möglichkeit ein Literaturzitat. Wo erforderlich,<br />
ist eine Bemerkung zum Typ der Münze, ihrer Zuweisung oder Datierung<br />
hinzugefügt. Alle Münzen sind auf Lichtdrucktafeln abgebildet, denen Aufnahmen<br />
vom Original zu Grunde liegen. Die Qualität der Tafeln kann durchweg als sehr gut<br />
bezeichnet werden, nur ganz vereinzelt sind Stücke etwas unscharf (341 [Fingerabdrücke<br />
? J. 409. 1481) oder etwas zu dunkel (1406-1408).<br />
Trotz aller Bewunderung für die vielen hervorragenden Münzen dieser Sammlung<br />
und die Zuverlässigkeit der Bearbeitung darf aber ein Mangel von grundsätzlicher<br />
Bedeutung nicht verschwiegen werden, zumal er auch — im Gegensatz zur SNG Kopenhagen<br />
und SNG von Aulock — auch den Heften der englischen Reihe anhaftet<br />
und der Rez. wiederholt von Kollegen anderer Disziplinen der Altertumswissenschaft<br />
und von Sammlern und Münzhändlern daraufhin angesprochen worden ist. Er betrifft<br />
die chronologischen Angaben. Miß Thompson hat sich ebenso wie C. M. Kraay darauf<br />
beschränkt, nur dann Zitate und Daten anzugeben, wenn diese „are restricted to<br />
definitive publications of particular mints" (Preface) 5. Zweifellos hat dieser Grundsatz<br />
SNG England: Vol. I, 1 The Spencer Churchill Coll., The Salting Coll., 1931;<br />
Vol. I, 2 The Newnham Davis Coins, 1936; Vol. II The Lloyd Coll., Part 1-8<br />
(Etruria-Lipara), 1933/37; Vol. III The Lockett Coll., Part 1-5 (Spain-Cyrenaica)<br />
1938/49 2. Aufl. 1957; Vol. IV Fitzwilliam Museum Cambridge, Leake and General<br />
Coll., Part 1-5 (Spain-Thera), 1947/58; Vol. V Ashmolean Museum Oxford,<br />
Part 1 (A) (Italy), 1962.<br />
2<br />
SNG Dänemark: The Royal Coll. of Coins and Medals, Danish National Museum<br />
Copenhagen, Part 1-38 (Italy-Characene), 1942-1961.<br />
3 SNG Deutschland, Samml. von Aulock, Heft 1-7 (Pontus-Karien), 1957-1962.<br />
4 M. Thompson, The New Style Silver Coinage of Athens, 1961.<br />
5 Das Corpus der Antiken Münzen Nordgriechenlands der ehem. Berliner Akademie<br />
der Wissenschaften und der Recueil General des Monnaies Grecques d'Asie Mineure<br />
von Waddington werden von Miß Th. nicht zu diesen Spezialarbeiten gezählt, —<br />
was Makedonien betrifft, gewiß zu Recht.