1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft

1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft 1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft

24.11.2013 Aufrufe

DIRK STEINHILBER Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzfunde aus Bayern in den Jahren 1960-1962 Die bayerischen Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit finden sich für die Jahre 1944-1959 mit zahlreichen Abbildungen verzeichnet jeweils in der Fundchronik der Bayerischen Vorgeschichtsblätter 18/19, 1951/52 — 25, 1960. Verschiedentliche Erwägungen ließen den Gedanken aufkommen, ob es nicht zweckmäßiger sein würde, die Münzfunde gesondert in einer numismatischen Fachzeitschrift bekannt zu geben. So wird hier nun erstmals eine Übersicht über die Münzfunde in Bayern in den Jahren 1960-1962 mit Nachträgen vorgelegt, die unmittelbar an die in der Fundchronik für 1959 (Bayerische Vorgeschichtsblätter 25, 1960, 283) aufgeführten Funde anschließt. Die antiken Fundmünzen und Schatzfunde, die ja vielfach im Zusammenhang mit anderen Siedlungsniederschlägen zutage kommen, finden sich weiter in der Fundchronik der Bayerischen Vorgeschichtsblätter. Hinsichtlich der mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzfunde ist beabsichtigt, jeweils nach dem Ablauf einiger Jahre hinfort ständig in dieser Zeitschrift zu berichten, wobei in Zukunft wichtige Gesamtfunde ausführlicher behandelt und bemerkenswerte Einzelstücke auch abgebildet werden sollen. Alle Funde wurden in der Staatlichen Münzsammlung München bearbeitet; sie folgen hier in alphabetischer Ordnung. Aufkirchen (Ldkr. Dinkelsbühl). Am 4. 4. 1962 stieß man beim Grundausheben für eine Garage auf dem Anwesen der ehemaligen Brauerei und Gastwirtschaft ,Kronenwirt` auf ein innen grün glasiertes Tontöpfchen, das mit Silbermünzen angefüllt war. Von den 43 erfaßten Münzen aus dem Zeitraum von 1557-1608 waren 34 niederländische Fünftel- und Zehntelecus, vereinzelt auch halbe und ganze Ecus Philipps II. v. Spanien. Bei den restlichen Stücken handelt es sich um Taler von Elsaß, Sachsen, Tirol, Ungarn, je eine Mark von Hamburg und Lübeck, einen Bianco Pius V. und um Pfennige von Trier und Worms. Verbleib Privatbesitz. B ur ger r o th (Ldkr. Ochsenfurt). Bei den Grabungen in der Kunigundiskapelle 1961 fand man einen Händleinspfennig von Schwäb. Hall, Mitte 14. Jh. (Typ Belzheim II, 35), einen Frankfurter Heller, 2. Hälfte 14. Jh. und einen nordfränkischen oder thüringisch-hessischen Hohlpfennig um 1370/1400. D att enb ach, Gde. Erlach (Ldkr. Pfarrkirchen). Am 3. 3. 1961 fand man bei Ausbesserungsarbeiten an der Scheune eines landwirtschaftlichen Anwesens eine Blechdose mit 1213 Münzen vorwiegend aus der

DIRK STEINHILBER<br />

Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzfunde<br />

aus Bayern in den Jahren 1960-1962<br />

Die bayerischen Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit finden<br />

sich für die Jahre 1944-1959 mit zahlreichen Abbildungen verzeichnet<br />

jeweils in der Fundchronik der <strong>Bayerische</strong>n Vorgeschichtsblätter 18/19,<br />

1951/52 — 25, 1960. Verschiedentliche Erwägungen ließen den Gedanken<br />

aufkommen, ob es nicht zweckmäßiger sein würde, die Münzfunde<br />

gesondert in einer numismatischen Fachzeitschrift bekannt zu geben. So<br />

wird hier nun erstmals eine Übersicht über die Münzfunde in Bayern<br />

in den Jahren 1960-1962 mit Nachträgen vorgelegt, die unmittelbar<br />

an die in der Fundchronik für 1959 (<strong>Bayerische</strong> Vorgeschichtsblätter 25,<br />

1960, 283) aufgeführten Funde anschließt. Die antiken Fundmünzen und<br />

Schatzfunde, die ja vielfach im Zusammenhang mit anderen Siedlungsniederschlägen<br />

zutage kommen, finden sich weiter in der Fundchronik<br />

der <strong>Bayerische</strong>n Vorgeschichtsblätter.<br />

Hinsichtlich der mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzfunde ist beabsichtigt,<br />

jeweils nach dem Ablauf einiger Jahre hinfort ständig in dieser<br />

Zeitschrift zu berichten, wobei in Zukunft wichtige Gesamtfunde<br />

ausführlicher behandelt und bemerkenswerte Einzelstücke auch abgebildet<br />

werden sollen. Alle Funde wurden in der Staatlichen Münzsammlung<br />

München bearbeitet; sie folgen hier in alphabetischer Ordnung.<br />

Aufkirchen (Ldkr. Dinkelsbühl). Am 4. 4. 1962 stieß man beim<br />

Grundausheben für eine Garage auf dem Anwesen der ehemaligen<br />

Brauerei und Gastwirtschaft ,Kronenwirt` auf ein innen grün glasiertes<br />

Tontöpfchen, das mit Silbermünzen angefüllt war. Von den 43 erfaßten<br />

Münzen aus dem Zeitraum von 1557-1608 waren 34 niederländische<br />

Fünftel- und Zehntelecus, vereinzelt auch halbe und ganze Ecus Philipps<br />

II. v. Spanien. Bei den restlichen Stücken handelt es sich um Taler<br />

von Elsaß, Sachsen, Tirol, Ungarn, je eine Mark von Hamburg und<br />

Lübeck, einen Bianco Pius V. und um Pfennige von Trier und Worms.<br />

Verbleib Privatbesitz.<br />

B ur ger r o th (Ldkr. Ochsenfurt). Bei den Grabungen in der Kunigundiskapelle<br />

1961 fand man einen Händleinspfennig von Schwäb. Hall,<br />

Mitte 14. Jh. (Typ Belzheim II, 35), einen Frankfurter Heller, 2. Hälfte<br />

14. Jh. und einen nordfränkischen oder thüringisch-hessischen Hohlpfennig<br />

um 1370/1400.<br />

D att enb ach, Gde. Erlach (Ldkr. Pfarrkirchen). Am 3. 3. 1961 fand<br />

man bei Ausbesserungsarbeiten an der Scheune eines landwirtschaftlichen<br />

Anwesens eine Blechdose mit 1213 Münzen vorwiegend aus der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!