1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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136 Vera Hatz 15. Hzg. Heinrich II. (985-995). Denar. Grote —, Dbg. 1123 a. 1,32 g. Fundort? SHM. ohne Nr. Schon diese Zusammenstellung der schwedischen Fundmünzen läßt erkennen, daß die Münzprägung an diesen drei Plätzen nicht sehr umfangreich gewesen sein kann. Das Hauptverbreitungsgebiet der bayerischen Münzen liegt zwar nach Ausweis der Funde in dem Gebiet zwischen Oder und Weichsel", in das sie auf dem Wege durch Böhmen gelangten 27. Doch schon das Verhältnis der bayerischen Münzstätten zueinander in einer großen, geschlossenen Fundlandschaft, eben Schweden, ist aufschlußreich. Untersucht wurden rd. 30 000 deutsche Münzen aus den wikingerzeitlichen Schätzen Schwedens. Den angeführten 11 Exemplaren aus Nabburg, 3 Ex. aus Cham und 1 Ex. aus Neunburg stehen bisher ca. 800 Ex. aus Regensburg gegenüber; Augsburg ist vertreten mit über 100, Salzburg mit über 60 Ex.; erwähnt seien noch Freising mit 9 und Eichstätt mit 8 Ex.". Ein ähnliches Verhältnis lassen auch die in Finnland gefundenen Münzen erkennen: unter rd. 4 000 deutschen Münzen sind verzeichnet für Regensburg 55 Ex., Augsburg 22 Ex., Salzburg 10 Ex., Neunburg 2 Ex., Nabburg, Eichstätt und Freising je 1 Ex., Cham ist nicht vertreten". Die Angaben in den Zusammenstellungen der norwegischen" und dänischen Funde 31 sind leider nicht detailliert genug, um entsprechende Vergleiche aufzustellen. Nach der Durchsicht des umfangreichen schwedischen Fundmaterials bleibt somit die Feststellung bestehen, daß es sich bei der Prägetätigkeit der bayerischen Herzöge in Nabburg, Cham und Neunburg um eine kurzfristige und relativ geringfügige Ausmünzung gehandelt hat. Die Frage, warum und wozu an diesen drei Plätzen Münzen geschlagen wur- 26 vgl. Gebhart, a. a. 0. S. 163 und Karte. Vgl. dazu jetzt auch J. Slaski - S. Tabaczyäski, Wczesnoiredniowieczne skarby srebrne Wielkopolski, Polskie skarby wczesnoiredniowieczne, Inwentarze Tom I, Warschau-Breslau 1959 und T. u. R. Kiersnowscy, Wczesnoiredniowieczne skarby srebrne z Pomorza, ebd. Tom II, Warschau-Breslau 1959. 27 G. Skals11, Ceskf obchod 10. a 11. stoletf ve svetle nälezü mincf, Numismatickf Sbornfk I, Prag 1953, S. 13-43. (deutsche Übersetzung im Auftrage der Numismatischen Kommission, Hamburg 1955: Der böhmische Handel des 10. und 11. Jhs. im Lichte der Münzfunde.) Vgl. ferner E. Nohejlova-Pratova (Hrsg.), Nälezy mincf v Cechäch, na Morave a ve Slezsku, 4 Bde., Prag 1955-1958, Bd. 2, 1956 Denare (P. Radomerse S. 5-73. Leider lassen die Fundnachweise nicht die Anteile der Regensburger Nebenmünzstätten erkennen. 29 vgl. maschinenschriftliche Fundlisten im MK. Stockholm und MK. Hamburg. 29 H. Salmo, Deutsche Münzen in den vorgeschichtlichen Funden Finnlands, Helsinki 1948. 80 H. Holst, Uten- og innenlandske mynter i norske funn, nedlagt for aar 1100. Nord. Num. Arsskrift 1943, S. 56-112. 31 R. Skovmand, De danske skattefund fra vikingetiden og den mIdste middelalder indtil omkring 1150. Aarböger for Nordisk Oldkyndighed og Historie, Kopenhagen 1942.

Tafel X 1 2 4 5 4,e9 1 Neu 6 10 11 13

136 Vera Hatz<br />

15. Hzg. Heinrich II. (985-995). Denar. Grote —, Dbg. 1123 a.<br />

1,32 g. Fundort? SHM. ohne Nr.<br />

Schon diese Zusammenstellung der schwedischen Fundmünzen läßt<br />

erkennen, daß die Münzprägung an diesen drei Plätzen nicht sehr umfangreich<br />

gewesen sein kann. Das Hauptverbreitungsgebiet der bayerischen<br />

Münzen liegt zwar nach Ausweis der Funde in dem Gebiet zwischen<br />

Oder und Weichsel", in das sie auf dem Wege durch Böhmen gelangten<br />

27. Doch schon das Verhältnis der bayerischen Münzstätten zueinander<br />

in einer großen, geschlossenen Fundlandschaft, eben Schweden,<br />

ist aufschlußreich. Untersucht wurden rd. 30 000 deutsche Münzen<br />

aus den wikingerzeitlichen Schätzen Schwedens. Den angeführten<br />

11 Exemplaren aus Nabburg, 3 Ex. aus Cham und 1 Ex. aus Neunburg<br />

stehen bisher ca. 800 Ex. aus Regensburg gegenüber; Augsburg ist vertreten<br />

mit über 100, Salzburg mit über 60 Ex.; erwähnt seien noch<br />

Freising mit 9 und Eichstätt mit 8 Ex.". Ein ähnliches Verhältnis lassen<br />

auch die in Finnland gefundenen Münzen erkennen: unter rd. 4 000 deutschen<br />

Münzen sind verzeichnet für Regensburg 55 Ex., Augsburg 22 Ex.,<br />

Salzburg 10 Ex., Neunburg 2 Ex., Nabburg, Eichstätt und Freising je<br />

1 Ex., Cham ist nicht vertreten". Die Angaben in den Zusammenstellungen<br />

der norwegischen" und dänischen Funde 31 sind leider nicht detailliert<br />

genug, um entsprechende Vergleiche aufzustellen.<br />

Nach der Durchsicht des umfangreichen schwedischen Fundmaterials<br />

bleibt somit die Feststellung bestehen, daß es sich bei der Prägetätigkeit<br />

der bayerischen Herzöge in Nabburg, Cham und Neunburg um eine<br />

kurzfristige und relativ geringfügige Ausmünzung gehandelt hat. Die<br />

Frage, warum und wozu an diesen drei Plätzen Münzen geschlagen wur-<br />

26 vgl. Gebhart, a. a. 0. S. 163 und Karte. Vgl. dazu jetzt auch J. Slaski - S. Tabaczyäski,<br />

Wczesnoiredniowieczne skarby srebrne Wielkopolski, Polskie skarby<br />

wczesnoiredniowieczne, Inwentarze Tom I, Warschau-Breslau 1959 und T. u.<br />

R. Kiersnowscy, Wczesnoiredniowieczne skarby srebrne z Pomorza, ebd. Tom II,<br />

Warschau-Breslau 1959.<br />

27 G. Skals11, Ceskf obchod 10. a 11. stoletf ve svetle nälezü mincf, Numismatickf<br />

Sbornfk I, Prag 1953, S. 13-43. (deutsche Übersetzung im Auftrage der <strong>Numismatische</strong>n<br />

Kommission, Hamburg 1955: Der böhmische Handel des 10. und 11. Jhs.<br />

im Lichte der Münzfunde.) Vgl. ferner E. Nohejlova-Pratova (Hrsg.), Nälezy mincf<br />

v Cechäch, na Morave a ve Slezsku, 4 Bde., Prag 1955-1958, Bd. 2, 1956 Denare<br />

(P. Radomerse S. 5-73. Leider lassen die Fundnachweise nicht die Anteile der<br />

Regensburger Nebenmünzstätten erkennen.<br />

29 vgl. maschinenschriftliche Fundlisten im MK. Stockholm und MK. Hamburg.<br />

29 H. Salmo, Deutsche Münzen in den vorgeschichtlichen Funden Finnlands, Helsinki<br />

1948.<br />

80 H. Holst, Uten- og innenlandske mynter i norske funn, nedlagt for aar 1100. Nord.<br />

Num. Arsskrift 1943, S. 56-112.<br />

31 R. Skovmand, De danske skattefund fra vikingetiden og den mIdste middelalder<br />

indtil omkring 1150. Aarböger for Nordisk Oldkyndighed og Historie, Kopenhagen<br />

1942.

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