1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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130 Karel Castelin und Hans- Jörg Kellner als etwa Manching, einer Vermutung allerdings, die von K. Bittet" nicht geteilt wird. So ist zu hoffen, daß die hier dargelegten neuen Gesichtspunkte zu neuer Diskussion führen und neue Funde und Untersuchungen Antwort auf noch offene Fragen geben werden. Bei der Abfassung vorstehender Studie war beratend und Auskunft erteilend eine Reihe von Fachkollegen und Instituten behilflich; die Verfasser haben zu danken Dr. W. Krämer, Frankfurt am Main, Dr. A. Hartmann und Dr. E. Nau, Stuttgart, Prof. Dr. G. Neumann, Jena und Prof. Dr. D. Schwarz, Zürich, sowie den im Katalog genannten Museen, Kollegen und Mitarbeitern. C. u. K. 50 Württembergisch Franken N. F. 24/25, 1949/50, 86. Manuskript abgeschlossen 1. 3. 1963.

VERA HATZ Die Gepräge der herzoglich-bayerischen Münzstätten Nabburg, Cham und Neunburg in den wikingerzeitlichen Münzfunden Schwedens (Taf. X) Die überragende Münzstätte des bayerischen Raumes im 10. und 11. Jahrhundert war Regensburg. Es zählte schon zu den wenigen rechtsrheinischen Prägeorten der Karolingerzeit, wenn auch die Prägetätigkeit vorerst recht bescheiden blieb. Seit der Mitte des 10. Jahrhunderts dann beherrschte für rund 100 Jahre das Regensburger Münzbild die nun neu aufkommenden Prägungen der verschiedensten Münzherren im gesamten bayerischen Bereich, sei es in Salzburg, in Freising oder Eichstätt, in Nabburg, Cham oder Neunburg; es bestimmte auch das Münzbild in der benachbarten schwäbischen Münzstätte Augsburg'. Hingewiesen sei weiter auf Parallelen im böhmischen 2 und ungarischen' Münzwesen, die einmal genauer untersucht werden müßten. Das umfangreiche bayerische Münzmaterial ist von H. Grote a und H. Dannenberg 5 gesichtet und geordnet worden; auf ihre Ergebnisse und Gruppierungen stützen wir uns noch heute. Seither sind jedoch durch neue Münzfunde oder durch die Aufarbeitung alter Fundkomplexe zahlreiche weitere Exemplare mit einer Reihe mehr oder minder starker Varianten aufgetreten, die eine Neubearbeitung der bayerischen und insbesondere der Regensburger Gepräge des 10./11. Jhs. erforderlich machen. Als Beitrag zu den dafür nötigen Vorarbeiten sei hier ein Verzeichnis der in den wikingerzeitlichen Funden Schwedens vorkommenden herzoglichen Prägungen der Regensburger Nebenmünzstätten Nabburg, Cham und Neunburg gegeben; das vorgelegte Material ergab sich aus der Bearbeitung der deutschen Fundmünzen, die im Königl. Münzkabinett Stockholm liegen °. 1 über die neue Interpretation der großräumigen Verwendung bekannter Münzbilder gerade am Beispiel Salzburgs und Augsburgs vgl. W. Hävernick, Zur Münzgeschichte der Karolingerzeit und des 10./11. Jahrhunderts, Hamburger Beiträge z. Num. 15, 1961 S. 5-12, S. 10 ff. 2 vgl. die Tafeln bei E. Fiala, Cesk6 dentiry, Prag 1895. L. R6thy - G. Probszt, Corpus Nummorum Hungariae, Graz 1958, S. 49 f. H. Grote, Baierische Geldgeschichte, Münzstudien 8, Leipzig 1877, S. 1-264. H. Dannenberg, Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit, 4 Bde., Berlin 1876-1905, S. 392 ff. Für die Erlaubnis zur Publikation sei Herrn förste antikvarie fil. dr N. L. Rasmusson, Stockholm, gedankt.

VERA HATZ<br />

Die Gepräge der herzoglich-bayerischen Münzstätten<br />

Nabburg, Cham und Neunburg in den<br />

wikingerzeitlichen Münzfunden Schwedens<br />

(Taf. X)<br />

Die überragende Münzstätte des bayerischen Raumes im 10. und<br />

11. Jahrhundert war Regensburg. Es zählte schon zu den wenigen<br />

rechtsrheinischen Prägeorten der Karolingerzeit, wenn auch die Prägetätigkeit<br />

vorerst recht bescheiden blieb. Seit der Mitte des 10. Jahrhunderts<br />

dann beherrschte für rund 100 Jahre das Regensburger Münzbild<br />

die nun neu aufkommenden Prägungen der verschiedensten Münzherren<br />

im gesamten bayerischen Bereich, sei es in Salzburg, in Freising oder<br />

Eichstätt, in Nabburg, Cham oder Neunburg; es bestimmte auch das<br />

Münzbild in der benachbarten schwäbischen Münzstätte Augsburg'.<br />

Hingewiesen sei weiter auf Parallelen im böhmischen 2 und ungarischen'<br />

Münzwesen, die einmal genauer untersucht werden müßten. Das umfangreiche<br />

bayerische Münzmaterial ist von H. Grote a und H. Dannenberg<br />

5 gesichtet und geordnet worden; auf ihre Ergebnisse und Gruppierungen<br />

stützen wir uns noch heute. Seither sind jedoch durch neue<br />

Münzfunde oder durch die Aufarbeitung alter Fundkomplexe zahlreiche<br />

weitere Exemplare mit einer Reihe mehr oder minder starker Varianten<br />

aufgetreten, die eine Neubearbeitung der bayerischen und insbesondere<br />

der Regensburger Gepräge des 10./11. Jhs. erforderlich machen. Als Beitrag<br />

zu den dafür nötigen Vorarbeiten sei hier ein Verzeichnis der in<br />

den wikingerzeitlichen Funden Schwedens vorkommenden herzoglichen<br />

Prägungen der Regensburger Nebenmünzstätten Nabburg, Cham und<br />

Neunburg gegeben; das vorgelegte Material ergab sich aus der Bearbeitung<br />

der deutschen Fundmünzen, die im Königl. Münzkabinett Stockholm<br />

liegen °.<br />

1 über die neue Interpretation der großräumigen Verwendung bekannter Münzbilder<br />

gerade am Beispiel Salzburgs und Augsburgs vgl. W. Hävernick, Zur Münzgeschichte<br />

der Karolingerzeit und des 10./11. Jahrhunderts, Hamburger Beiträge z.<br />

Num. 15, 1961 S. 5-12, S. 10 ff.<br />

2 vgl. die Tafeln bei E. Fiala, Cesk6 dentiry, Prag 1895.<br />

L. R6thy - G. Probszt, Corpus Nummorum Hungariae, Graz 1958, S. 49 f.<br />

H. Grote, Baierische Geldgeschichte, Münzstudien 8, Leipzig 1877, S. 1-264.<br />

H. Dannenberg, Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit,<br />

4 Bde., Berlin 1876-1905, S. 392 ff.<br />

Für die Erlaubnis zur Publikation sei Herrn förste antikvarie fil. dr N. L. Rasmusson,<br />

Stockholm, gedankt.

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