1963 Band XIII - Bayerische Numismatische Gesellschaft
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114 Karel Castelin und Hans- Jörg Kellner<br />
Torques der IV. und V. Gewichtsgruppe unserer glatten Regenbogenschüsselchen<br />
entsprechen.<br />
Was läßt sich aus diesem Vergleich schließen? Wenn wir von anderen<br />
keltischen Geprägen auf unsere glatte Regenbogenschüsselchen schließen,<br />
dann ergibt sich, daß die glatten Regenbogenschüsselchen während<br />
eines längeren Zeitraumes geschlagen worden sein dürften als die Regenbogenschüsselchen<br />
mit Vogelkopf und Torques aus dem Fund von<br />
Irsching. Die Gruppen I und II der glatten Regenbogenschüsselchen<br />
sind schwerer und werden wohl älter sein als die Hauptmasse der Vogelkopf/Torques-Gepräge;<br />
die Gruppen VI a—c sind leichter und vielleicht<br />
jünger als die Torques-Münzen. Für die Richtigkeit dieser zeitlichen<br />
Anordnung spricht außer dem Gewicht noch die — bereits oben erwähnte<br />
— vereinzelte Reversdarstellung des Stateres Nr. 3 und des Viertelstateres<br />
Streber Nr. 96.<br />
C.<br />
C. Feingehalt<br />
So wie das Münzgewicht, unterliegt auch das Münzmetall der keltischen<br />
Gepräge einer allmählichen Verschlechterung. Es ist im keltischen<br />
Münzwesen eine fast ausnahmslose Regel, daß Statere mit höherem<br />
Feingehalt zu den älteren, früheren Geprägen zu rechnen, Statere mit<br />
geringerem Goldgehalt unter die späteren, jüngeren Gepräge einzureihen<br />
sind. So wie bei der Gewichtsverringerung ist es auch bei der Verschlechterung<br />
des Münzmetalls.<br />
Die sukzessive Verschlechterung des Münzmetalls bei den Goldmünzen<br />
der Kelten in Britannien behandelte Allen"; hinsichtlich der gallischen<br />
Statere sei hier auf die Angaben Forrers, Hertleins und Pinks verwiesen<br />
23; das langsame Absinken des Feingehaltes der helvetischen Goldstücke<br />
erwähnt Pink", der so, wie Hertlein die allmähliche Verschlechterung<br />
auch bei den keltischen Goldmünzen Süddeutschlands und des<br />
Rheinlandes anführt". Die Verringerung des Feingehalts bei den Goldstücken<br />
der böhmischen Kelten behandelten Paulsen und Pink 28; sie<br />
wurde durch spätere Einzeluntersuchungen bestätigt und ergänzt und<br />
kommt bei graphischer Darstellung besonders gut zum Ausdruck". Der<br />
22 D. F. Allen a. a. 0. 302 und 304. Der Goldgehalt sank dort von ca 800/1000 auf<br />
etwa 100/1000, gemessen nach dem spezifischen Gewicht.<br />
23 Forrer a. a. 0.: die Feinheit des Goldes sank dort von ca 975/1000 (bei Nr. 431 und<br />
434) über etwa 583/1000 (Nr. 460 und 462) auf 375/1000 (Nr. 456 und 457) und<br />
darunter. Hertlein, Fundberichte aus Schwaben 12, 1904, 65; Pink, Einführung ... ,<br />
a. a. 0. 16.<br />
24 Wiener Prähistorische Zeitschrift 23, 1936, 32; ders., Einführung . . . , a. a. 0. 28.<br />
25 Pink, Wiener Prähistorische Zeitschrift 23, 1936, 32 und Einführung . . . , a. a. 0. 5<br />
und 22; Hertlein a. a. 0. 94.<br />
26 Paulsen a. a. 0. 44; Pink, Wiener Prähistorische Zeitschrift 23, 1936, 22 und 27.<br />
27 K. Castelin, K periodisaci nageho keltskeho mincovnictvi, Numismaticke listy 12,