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Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

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Im Unterschied zu den üblichen r<strong>und</strong>stabigen Schäften<br />

der W<strong>und</strong>haken besitzen zwei <strong>Instrumente</strong> <strong>aus</strong><br />

<strong>Augst</strong> einen bandförmigen flachen, sich zur Spitze hin<br />

verjüngenden Schaft, der bei 648 in einen zweispitzigen<br />

W<strong>und</strong>haken, bei 649 in einer Spitze <strong>aus</strong>läuft. Am<br />

anderen Ende tragen diese <strong>Instrumente</strong> ein Ohrlöffelchen<br />

an einem schlanken Hals. Da die meisten mir<br />

bekannten Parallelen dazu <strong>aus</strong> Vindonissa stammen<br />

<strong>und</strong> auf die gleiche Weise wie 649 durch Felder mit diagonalen<br />

Kreuzen verziert sind 165 , möchte ich meinen,<br />

dass auch die <strong>Augst</strong>er Stücke einer Werkstatt in Vindonissa<br />

entstammen.<br />

636 (S. auch Taf. 71) W<strong>und</strong>haken mit balusterförmigem Griff <strong>und</strong><br />

einem durch punktförmige Einschläge aufgerauhten Mittelteil.<br />

Das nadeiförmige Ende geht von einem vierkantigen Teil<br />

zu einem abger<strong>und</strong>eten mit zwei kleinen Haken über 166 . Ganz<br />

erhalten, die Spitze gebogen. L. ursprünglich 14,9 cm. - Inv.<br />

60.8850. FO: Ins. 31, FK 320. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik 1. Hälfte 2.<br />

Jh.; Schminktäfelchen 204. - Lit.: Steiger et al. 1977, 219, Abb.<br />

93,22.<br />

637 W<strong>und</strong>haken mit einem dekorativen, balusterförmigen Griff<strong>und</strong><br />

Mittelteil, das durch einen profilierten Knoten vom nadeiförmigen,<br />

längs kannelierten Haken abgetrennt ist 167 . Hakenspitze<br />

abgebrochen. L. noch 13,0 cm. - Inv. 62.6754. FO: Ins.<br />

30, FK 2014. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik spätes 1. Jh./2. Hälfte 2. Jh.<br />

638 W<strong>und</strong>haken mit kanneliertem Schaft (in dessen oberen Drittel<br />

ein Griffring angebracht ist) <strong>und</strong> einem balusterförmigen<br />

Griffende 168 . Eingebogene Doppelspitze. Ganz erhalten. L.<br />

16,0 cm. - Inv. 60.8884. FO: Ins. 31, FK 332. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik<br />

2. Hälfte l . / l . Hälfte 2. Jh. - Lit.: Steiger et al. 1977, 219,<br />

Abb. 93,21.<br />

639 Sonde mit einem balusterförmigen Griff <strong>und</strong> einem olivenförmigen<br />

Ende. Ganz erhalten. Im unteren Drittel des Schaftes ein<br />

Ring. L. 13,1 cm. - Inv. 67.19010. FO: Ins. 28, FK 1647.<br />

640 Sehr langer, im Querschnitt kreisr<strong>und</strong>er, nadeiförmiger Schaft;<br />

endet in einem verhältnismässig kleinen, balusterförmigen<br />

Griffende 169 . Spitze abgebrochen. Es handelt sich um einen<br />

W<strong>und</strong>haken oder eine Nadel(?). L. noch 17,0 cm. - Inv.<br />

67.6304. FO: Ins. 20, FK 7255. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik Ende 2./3.<br />

Jh.; Münze: Gordian II 238-244.<br />

641 (S. auch Taf. 71) Eine r<strong>und</strong>stabige Nadel ist mit einem balusterförmigen<br />

Griffende mit einem scheibenförmigen Abschluss<br />

versehen. Ganzerhalten. L. 13,8 cm. - Inv. 74.460. FO: Region<br />

19A, FK A 4867. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik 2. Hälfte 2. bis 3. Jh.;<br />

Münze: Marc Aurel 171-172.<br />

642 Kurzer W<strong>und</strong>haken mit einem kannelierten Schaft <strong>und</strong> balusterförmigem<br />

Griffende mit drei Leistenringen <strong>und</strong> einem diagonal<br />

karierten Zwischenteil 170 . Leicht verbogen. L. 7,0 cm. -<br />

Inv. 78.22900. FO: Ins. 31, FK B 1409. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik 2.<br />

Hälfte 1. (flavisch) bis 3. Jh.; Münzen: Marc Aurel, Antoninus<br />

Pius.<br />

643 Bruchstück eines kannelierten Schaftes mit einem balusterförmigen<br />

Griffende. Es kann sich um einen W<strong>und</strong>haken, aber<br />

auch um ein anderes Instrument handeln. L. noch 6,8 cm. - Inv.<br />

58.4159. FO: Ins. 24, Schnitt E 141, Einzelf<strong>und</strong>.<br />

644 Hakenaufsatz <strong>aus</strong> Bronze. Ein kegelförmiger Tüllenaufsatz<br />

läuft in eine gebogene Spitze <strong>aus</strong>, die mit einem Kügelchen<br />

abgeschlossen ist. Am Rande des tüllenförmigen Aufsatzes ein<br />

Loch für einen Stift, der den Aufsatz auf einem Schaft <strong>aus</strong> Holz<br />

oder Bein (?) festhielt. L. 4,2 cm. - Inv. 67.1889. FO: Ins. 20, FK<br />

7063. - Mitf<strong>und</strong>e: wenig Keramik 1. Hälfte 1. Jh.<br />

645 Hakenaufsatz, ähnlich wie 644. Die gebogene Spitze läuft spitz<br />

zu 171 . Tüllenförmig <strong>aus</strong> Blech gebogen. Am Tüllenende beschädigt.<br />

L. noch 3,9 cm. - Inv. 78.15207. FO: Ins. 37, FK B 2220. -<br />

Mitf<strong>und</strong>e: Keramik spätaugusteisch-tiberisch-claudisch (ev.<br />

noch neronisch).<br />

646 Hakenaufsatz, ähnlich wie 645, mit einer stumpfen Spitze. L.<br />

4,2 cm. - Inv. 64.10317. FO: Ins. 28, Streuf<strong>und</strong>.<br />

647 Hakenaufsatz, tüllenförmig, mit einer im rechten Winkel gebogenen,<br />

geradlinig verlaufenden stumpfen Nadel, die vierkantig<br />

ist. 172 L. 3,0 cm. - Inv. 75.7570. FO: Region 5B, FK A 6392. -<br />

Mitf<strong>und</strong>e: Keramik 2. Hälfte 2. Jh.; Münze: As Augustus.<br />

648 (S. auch Taf. 71) Ein langer bandförmiger Schaft verjüngt sich<br />

zu einem umgebogenen Ende mit einem Doppelhaken <strong>und</strong> ist<br />

am anderen Ende mit einer r<strong>und</strong>stabigen Fortsetzung, die ein<br />

winziges Ohrlöffelchen trägt, abgeschlossen 173 . Ganz erhalten.<br />

L. 17,9 cm. - Inv. 24.434. FO: <strong>Augst</strong>. Ehemalige Sammlung J. J.<br />

Schmid-Ritter.<br />

649 Der bandförmige Schaft mit dem kleinen Löffelchen ist in der<br />

Form ähnlich wie bei 648, läuft jedoch spitz zu. Auf der Oberseite<br />

ist der Schaft durch vier Felder mit eingeritzten diagonalen<br />

Kreuzen verziert (vgl. Anm. 165), auf der Unterseite wiederholt<br />

sich nur ein Feld mit diagonalem Kreuz unterhalb des r<strong>und</strong>stabigen<br />

Löffelansatzes. Laffe beschädigt. L. 13,5 cm. - Inv.<br />

68.8418. FO: Region 7C, FK 1169. - Mitf<strong>und</strong>e: Keramik vor<br />

allem 2./3. Jh. (<strong>und</strong> wenige Fragmente 2. Hälfte 1. Jh.).<br />

165 H<strong>aus</strong>er 1904, Taf. 54 (3 Exemplare).<br />

166 Vgl. Como 1925, Abb. 3,18; Bouchard 1964, Taf. 24,1.9.<br />

167 Vgl. Milne 1907, Taf. 23,1; Ulbert 1970, Taf. 28,461.<br />

168 Vgl. Ulbert 1959, Taf. 66,12; Cüppers 1981, Abb. 17,6; Künzl<br />

1982, Abb. 4 (= Deila Corte 1939, Abb. 93,c.d); 21,31; 75,11;<br />

88,4.<br />

169 Vgl. Künzl 1982, Abb. 85,6.<br />

170 Vgl. Künzl 1982, Abb. 35,21.<br />

171 Vgl. Künzl 1982, 112, Abb. 88,4 (Grabf<strong>und</strong>; Datierung: 3./4.<br />

Jh.).<br />

172 Vgl. Milne 1907, Taf. 33,4.<br />

173 Vgl. Milne 1907, Taf. 18,4; Brunner 1893, Taf. 3,1 (<strong>aus</strong><br />

Vindonissa).

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